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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 70089 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Oblivio

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #960 am: 17.04.2013, 19:03:57 »
Oblivio wog den Sai prüfend in der Hand und stellte überrascht fest, dass dieser ebenso hochwertig war, wie die beiden Waffen, die er bereits mit sich führte. Er steckte ihn zu den anderen beiden in seinen Gürtel und verstaute die Münzen in seinem Rucksack. Auf dem Weg zurück nach oben war Oblivio wieder sehr schweigsam. Das Gespräch mit seinen Gefährten hatte ihm viel zum Nachdenken gegeben.
Oben angekommen saß der Mann lange stumm am Lagerfeuer und starrte in die Flammen. Dieser Schlangenschädel hatte irgendetwas in ihm ausgelöst, er wusste nur nicht was. Oblivio hatte das Gefühl, dass die Flammen vor ihm auch den Schädel formen würden, aber er war sich ziemlich sicher, dass das nur Einbildung war. Schließlich erhob sich der junge Mönch, um sich zurückzuziehen. Erst jetzt bemerkte er, wie schwer seine Glieder waren und so fiel er froh auf die dünne Decke. Das war alles, was er für die Nacht benötigte. Vielleicht würde der Schlaf ihm ja Klarheit bringen, auch wenn Oblivio nicht so wirklich damit rechnete.

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #961 am: 29.04.2013, 23:39:03 »
Während Kwazeel und die Anderen sich um die Nachtwacheneinteilung kümmerten hatte sich Simue schon zur Ruhe gelegt. Sie hatten ein Lager, sie hatten einen Sieg errungen und Morgen lag schließlich auch noch ein Tag vor ihnen: Mit keinen geringeren Gefahren, wenn ihre Vermutungen und Gedanken auch nur einigermaßen stimmen sollten...

Lediglich Ischiro und Halas Martain blieben noch kurz am Feuer sitzen, während sich Tolkwy zur ersten Wache auf den kleinen Turm im Thrunezahnlager begab und es sich einrichtete - er würde später Dan zur zweiten Wache wecken und Kwazeel würde den Frühdienst übernehmen. Dem Rest hatten sie es freigestellt. Jeder hat heute einen großen Dienst geleistet und sein Leben riskiert - die nicht so Kampfeserfahrenen unter ihnen würden den Schlaf und die Erholung dringend benötigen...

Der alte Tian berichtete dem Mystiker erfreut über die Nachfrage von seinem Gemütszustand, welchen er als äußert verbittert, aber zufrieden darstellte. Ischiro fühlte sich nicht mehr wohl auf der Schmugglerinsel, und auch seine Bindung zur Gruppe und der Hang zum Abenteuer schien nachzulassen. Er wollte endlich seine Reise nach Eleder vollenden und eigentlich gab es nichts mehr, was ihn hier hielt: Bis auf die seltsame Gelehrte und das fehlende Transportmittel vielleicht. Gesundheitlich ging es dem Tian den Umständen entsprechend gut, er war erschöpft und müde und Geliks Gequassel hatte ihn in den letzten Stunden vielerlei Nerven gekostet. Er äußerte sich aber nicht weiter über den Gnom und verwies Halas an Tolkwy. Es schien, als hätte Gelik Ebberschwinge einen neuen 'Herren' gefunden: Tolkwy Rotus. Vielleicht würde sich Morgen eine Gelegenheit zum Gespräch ergeben. Die Beiden beließen es jedenfalls dabei und legten sich schlafen...

Die Nacht im Thrunezahnlager verlief ruhig und ohne Zwischenfall. Die Wachablösungen hatten allesamt funktioniert und jeder hatte eine erholsame Nachtwache hinter sich gebracht. Das gemeinsame Frühstück fiel etwas wortkarger aus als die gestrige Erkundungstour in den Höhlen der Mutter, aber dennoch war man sich einig: Man würde die Gruppe spalten für den heutigen, und vielleicht auch den morgigen Tag - das konnte man noch nicht abschätzen!

Ein Teil der Gruppe, darunter Ischiro und Gelik, aber auch Dan und Tascha, würden zurück im Lager bleiben und die Hütten weiter herrichten. Den Leuchtturm reinigen und erste Versuche starten ihn wieder in Betrieb zu nehmen. Ebenso wollten sie sich um eine Vorratssichtung kümmern und Feuerholz sammeln. Ein neues Basislager war gefunden und wollte in Betrieb genommen werden...

Der Rest der Gruppe würde sich aufmachen gen roten Berg und versuchen Aerys zu retten - so noch etwas von ihr zu retten war - und das Naturspektakelvom gestrigen Tage untersuchen: Die Vermutung lag nahe, dass die Gelehrte Ieana irgendetwas mit diesen Vorkommnissen zu tun hatte - sie war inzwischen ziemlich eindeutig als Schuldige für ihren Aufenthalt auf der verfluchten Insel entlarvt und hatte womöglich noch Größeres, noch Böseres mit ihnen und der gesamten bekannten Welt vor...

Doch noch bevor die Gefährten aufbrechen konnten begann sich das Schauspiel vom Vortag zu wiederholen, zumindest teilweise. Es waren keine Blitze oder lodernde Wolken um die Spitze des Berges herum zu sehen, aber die Geräuschkulisse stimmte: Ein ohrenbetäubendes Donnergrollen und Grummeln setzte an und schwang sich mit seinen tiefen Frequenzen inmitten ihrer Magengruben. Zwar ließ die Lautstärke sogleich nach, aber das monotone Grummeln hielt vorerst an. Sie beschlossen gemeinsam, etwas erschrocken und schmunzelnd zugleich, dass dies wohl das Zeichen zum Aufbruch sein musste und zogen ostwärts, den Pfad der Kannibalen entlang in den Dschungel...

Etwa zur Mittagszeit rasteten die Gefährten an der ihnen altbekannten Kreuzung, welche sie aus Norden herbeigeführt hatte und berieten gemeinsam ihr Vorgehen vor Ort. Allmählich hatte das Geräusch aus Richtung des Berges nachgelassen und war schließlich sogar völlig verstummt. Sie würden dort eine Opferstätte oder Ähnliches finden, vielleicht einen weiteren Tempel, vielleicht aber auch einfach nur ein zweites Kannibalenlager - wer wusste das schon! Auf jeden Fall lag auch die Vermutung nahe, dass die auf den Fresken abgebildeten Obelisken vort Ort waren und eventuell diese Aerys Aufenthaltsort verraten, beziehungsweise sein könnten. Unter regen Gesprächen zog die Entdeckertruppe weiter...

Teils genoßen sie sogar die Flora und Fauna, welche die Schmugglerinsel ihnen darbot. Kaum wilde Tiere, lediglich ein Paar Schockechsen sprang sie von einem niedrigen Baum herab an und attackierten sie. Vergeblich, zu geschickt und eingespielt waren die Gefährten inzwischen und schnell hatten sie sich dieser Bedrohung entledigt. Die weitere Reise verging ohne größere Zwischenfälle...

Gen späten Nachmittag war es dann endlich soweit: Die Ausläufer des roten Berges lagen vor ihnen - einige grasbedeckte Hügel führten, ein kleiner Trampelpfad voraus, hinauf gen felsige, rote Spitze. Doch schon wenige hundert Meter vor ihnen erhob sich, Bäume gab es hier kaum noch welche, genauso wenig wie größere Sträucher, eine Klippe, die hinaus ins Meer stand - ein Vorsatz zum roten Berg, scheinbar verbunden durch einige kleine Holzbrücken. Und auf dieser Klippe standen, das ließ sich zumindest schon relativ gut erkennen, vier Steinmonolithen! Sie waren ihren gesteckten Zielen also schon ziemlich nahe gekommen, jetzt lag es an ihnen das weitere Vorgehen festzulegen. Bis Sonnenuntergang hatten sie noch einige Stunden...

Aber ob Aerys Mavato diese Zeit auch hatte?!...


Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #962 am: 30.04.2013, 00:23:28 »
Halas Herz war sichtbar schwerer geworden, als er Ischiro's Worten am Lagerfeuer zu Ende gelauscht hatte.
Vorallem die Aussagen über der Unzufriedenheit und Verbitterheit, aber auch die Sache mit Gelik betrübten den taldanischen Mystiker des Wissens.
Doch selbst Aroden hatte nicht an einem Tag den Sternstein befestigt und auch noch Absalom erschaffen, weshalb Halas sich etwas Schlaf gönnte, aber nicht ohne den Tian die Schulter zu klopfen und gute Träume in Desna's Reich zu wünschen.

Und auch am nächsten Morgen konzentrierte sich das Orakel auf das Wichtigste, indem er zu seiner Patrongöttin Andoletta betete, anschließend für neue Zauber meditierte (wobei er Ischiro, Jask und vorallem Oblivio anbot ihm dabei Gesellschaft zu leisten), sich heilte und den Schutzzauber gegen die Hitze erneuerte, um anschließend allen Gestrandeten einen guten Morgen und den Segen von Andoletta zu wünschen und seinen leeren Magen mit Essen und Trinken zu füllen.

Das Gespräch mit Gelik würde warten müssen, weshalb Halas dem Gnom ersteinmal aus dem Weg ging und deswegen auch keinen neuen Schutzzauber gegen die Hitze schenkte, denn der Gnom war ihm fremd geworden, zumal Gelik dieses magische Geschenk wohl sowieso die letzte Zeit nicht mehr zu würdigen wusste.
Was Halas jedoch nicht aus Rache machte - er wollte einfach ersteinmal schweigen und damit Gelik zum Nachdenken bringen.
Es würde jedoch zu einem Gespräch noch kommen, doch nun gäbe es ersteinmal dringendere Dinge zu erledigen, weshalb Halas ausgestattet mit seiner neuen Ausrüstung sich bereit zum Abmarsch machte.
Und als Halas sich von Ischiro und Gelik, aber auch Dan und Tascha formal verabschiedet hat, folgte er dem Rest.
Nicht jedoch ohne sich zu wundern, warum Jask auch diesen harten Gang und Unterfangen folgte, anstatt im Lager zu bleiben.
Jedoch war Halas nicht in der Stimmung Belehrungen zu machen.

Und auch während des Marsches und selbst bei der Rast schwieg Halas ansonsten, da er seinen Gefährten nicht zu viele Belehrungen aufbürgen wollte und selbst eigentlich zu angespannt war, um viel zu reden, wobei es nur eine Frage von Zeit wäre, bis Halas dies sich nicht mehr verkneifen konnte.
Nachdenklich spielte er jedoch immer wieder mit dem magischen Kompass in seiner Manteltasche rum.

Der Tag der Entscheidung, wobei es nicht nur um die Rettung von Aerys Mavato und der Vergeltung an der falschen Gelehrten ging.
Und so nickte Halas in die Richtung seiner Gefährten, entschlossen den restlichen Gang in dem gefährlichen Unterfangen zu gehen.
« Letzte Änderung: 01.05.2013, 22:45:59 von Ksynthral »

Jask Derindi

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #963 am: 01.05.2013, 22:45:23 »
"Das ist er also - der rote Berg: Sieht so aus der Nähe doch schon ganz schön beeindruckend aus... Wollen wir nicht weitergehen?! Aerys Leben hängt am seidenen Faden, wenn es denn noch existiert..."

Der ehemalige Gefangene war deutlich erschöpft von dem harten Marsch, auch wenn er dieses Leben als Reisender inzwischen gewohnt sein müsste. Nicht dass auch ihn plötzlich das Dschungelfieber erwischt hatte! Beeindruckt von dem gewaltigen Massiv des roten Berges war er ebenso wie seine Gefährten stehen geblieben, hatte inne gehalten und zur rötlich verfärbten Spitze des Berges hinaufgeblickt. Doch seine Gedanken galten ganz allein Aeyrs Mavato: Sie war in höchster Gefahr, und sie zögerten! Etwas hilflos blickt er zu Halas Martain, der wenigstens stumm nickte und Tolkwy Rotus hinüber, doch keiner der beiden sonst so starken Männer, jedenfalls aus Jask Derindis Sicht, sagte auch nur ein hilfreiches Wort zum weiteren Vorgehen! Er für seinen Teil würde sicherlich gleich von alleine losmarschieren, wenigstens Halas schien ihm ja auf jeden Fall folgen zu wollen...

Die Zeit schritt voran und sie alle hatten einen Moment der Ruhe um wieder zu Atem zu kommen, von dem ersten Anstieg des roten Berges...
« Letzte Änderung: 01.05.2013, 22:46:56 von Ksynthral »

Oblivio

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #964 am: 02.05.2013, 21:19:06 »
Oblivio verbrachte den morgen in stummer Meditation. Er fühlte, dass seine Vision unten in dem Tempel eine Kraft in ihm freigesetzt hatte, von der er nicht mehr wusste, dass er sie überhaupt hatte. Die Meditation gab ihm Ruhe, aber sie half ihm nicht dabei irgendwelche Erinnerungen wiederzuerlangen. Oblivio war weiterhin sehr schweigsam und sprach auch nachdem seine Gefährten und er aufgebrochen waren kaum ein Wort. Noch immer kämpfte er mit seinen fehlenden Erinnerungen.
Als sie schließlich am Fuß des Berges angekommen waren, zog Oblivio seinen neuen Sai aus dem Gürtel und umfasste ihn fest mit der Hand. Er wollte bereit sein für was auch immer sie hier erwarten mochte. Sein entschlossener Gesichtsausdruck zeigte den Gefährten, dass er bereit war.

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #965 am: 02.05.2013, 21:56:02 »
Noch immer schwiegen seine Gefährten und auch Jask brachte kein weiteres Wort über die Lippen. Der rote Berg lag vor ihnen, auf was warteten sie denn noch! Als Oblivio schließlich kampfesbereit sein Sai hervorzog und Anstalten machte aufzubrechen hielt Jask Derindi nichts mehr zurück. Mit großen und tapferen Schritten ging er voran und stapfte unverzüglich weiter die grasigen Hügel zu den steilen Berghängen hin hinauf: Direkt gen steinerne Monolithen - und alle anderen folgten ihm. Nur als Gruppe waren sie stark, alleine waren sie schwach und leicht zu verletzten! Jetzt hieß es Zähne zusammenbeißen...

Wolken zogen langsam aber stetig am fernen Horizont über dem Ozean auf, irgendwo dort draußen lag Eleder: Ihr eigentliches Ziel, und direkt vor ihnen, das aktuelle Ziel - der rote Berg und seine steinernen Wächtersäulen. Das fast alltäglich gewordene Unwetter, beziehungsweise ein heftiger Regenguss, auf der Schmugglerinsel würde also auch diesen Tag nicht auf sich warten lassen. Es würden ihren Gemütern sicherlich gut tun irgendwann wieder in eine gemäßigte Klimazone zu kommen, wo sich der Körper und Geist einlassen konnten auf die Launen des Wetters - ihnen nicht wie hier, völlig ausgeliefert war.

Nachdem sie knapp einen halben Kilometer hinter sich gebracht hatten kamen sie gemeinsam an den Vorsprung zur Monolithen-Klippe. Eine Felsspalte trennte sie noch von dem Hügel, auf dem die Steinsäulen standen. An den steinernen Hängen konnten sie ins Meer hinabblicken, und auch ein kleiner Pfad schlängelte sich entlang der Klippe tiefer hinein in den Fels. Hoffentlich mussten sie nich dort hinunter steigen! Das Unterfangen ganz am Anfang ihres Aufenthalts auf der Schmugglerinsel, die Errichtung ihres ersten Basislagers, das hatte ihnen völlig gereicht! Glücklicherweise gab es hier an der Felsspalte einige kleinere Holzbrücken, notdürftig zusammengeschustert, vermutlich von den Kannibalen errichtet und genutzt: Doch ein Weg zum wahren Opferaltar der Insel?! Die Erinnerungen an die Höhlen der Mutter waren ihnen noch gut im Gedächtnis, erschreckend gut und nahe...

Vor der Küste erstreckte sich ein breites Feld an felsigen Landzungen, und auf einer, unnahe des Steinwalls des roten Berges, an der Stelle da er direkt im Meer endete, gelegenen Felsklippe konnten sie ein großes und ziemlich zerstörtes Schiffswrack erkennen, auch hier war der Mast völlig zerborsten und von Bug und Rumpf war auch nicht mehr viel übrig, zumindest lag es nicht mehr sichtbar an der Wasseroberfläche. Die Flut hatte diese 'Riffe' scheinbar fest im Griff, alles kam ihnen entsetzlich bekannt vor: Nur, dass dies hier eindeutig nicht die Jenivere war. Die Schicksale auf der Schmugglerinsel schienen sich immer und immer wieder zu wiederholen...

Sie nahmen allen ihren Wagemut zusammen und überquerten, nach dem ausgedehnten und beeindruckten Blick in die schwindelerregende Tiefe, die wackeligen Brückengestelle. Zum Glück hielten sie alle dem Gewicht und den bedächtigen Schritten der Gefährten stand! Sie waren angekommen: Direkt vor ihnen lagen sie nun...

Vier Steinmonolithen ragten wie gezackte Stalagmiten nahe der Kante der Klippe aus dem saftig, grünen Gras empor. Eine verwitterte, schlangenartige Rune war in die innen liegende Fläche eines jeden dieser Steine gemeißelt. Die Runen blickten alle auf einen knapp ein Meter hohen, pyramidenförmigen Steinblock, der sich im Zentrum der vier Felsspitzen befand. Der Pflanzenwuchs rund um die Pyramide herum war allerdings kurz getrimmt und die Erde war zu seltsamen Becken ausgehoben, als ob der Block so völlig frei stehen sollte. Die Spitze der kleinen Pyramide wies eine schalenförmige Vertiefung auf, von der auf allen vier Seiten Kanäle hinab in die vier leeren Erdbecken am Fuß der Pyramide verliefen...

Die erwarteten Feind allerdings waren nicht zu sehen. Aber auch Aerys Mavato, oder ein vereinzeltes Anzeichen auf ihre Anwesenheit waren hier zu sehen. Nichts dergleichen, der Ort schien in seiner Ruhe und Monumentalität eine Macht auszustrahlen, die diesen Ort auch nicht wirklich zu einem machte, an dem man lange verweilen wollte. Doch für was genau war diese Kultstätte nun errichtet worden, und, funktionierte sie noch so wie gedacht, oder war sie gar höchstgradig gefährlich? Was sollten sie tun, wohin sollten sie sich wenden - guter Rat war teuer...

Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #966 am: 04.05.2013, 10:11:10 »
Der taldanische Archäologe namens Halas Martain, welcher weiterhin aufgrund tiefer Anspannung geschwiegen hatte, zumal er Jask Derindi nur erneut hätte sagen können, dass er nichts in der Ferne sehen kann mit seinen milchigen Augen, die ihn ja halbblind machten, und das er persönlich es besser gefunden hätte, wenn der Priesters des Nethys bei allem Ehrgefühl und Heldenmut besser im Lager geblieben wäre, brach sein Schweigen, als die Gestrandeten bei den Steinmonolithen angekommen waren.
Sich etwas bei Jask abstützend, als wäre er gebrechlich, obwohl er seitgleich seine Klinge zog, gab Halas den Abenteurern Instruktionen.
Jedoch nicht um sich als Anführer aufzuspielen, sondern um als Priester und Orakel von Andoletta seinen Gefährten eine Stütze selbst in der Ratlosigkeit zu sein.
"Tolkwy, Oblivio und Kwazeel: Schaut Euch bitte um!
Vielleicht finden wir Spuren oder einen irgendeinen Hinweis beziehungsweise eine Geheimgang hinein in die Pyramide?
Simue und Jask: Bleibt bei mir - ich kann Euch Schutz bieten...aber ersteinmal werde ich kurz in mich gehen..."
, wobei Halas sich Gedanken zur Pyramide[1] machte und mit faltiger Stirn die Seeluft in seine Nase zog.
Was könnte der charismatische Händlersohn hierzu wissen?

Das Schiffwrack wiederum konnte der Mystiker des Wissens nicht sehen, weshalb er sich hierzu keine Gedanken machen und Vermutungen stellen konnte, und ersteinmal von seinen Gefährten diese Information benötigen würde.
 1. Wissenswurf Geschichte, Religion oder Arkanes?

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #967 am: 05.05.2013, 13:22:30 »
Doch der sonst so unendlich erscheinende Wissensschatz des Mystikers schien weder die Antwort noch die Frage zu diesem seltsamen Ort zu kennen. Es war eine Kultstätte, soviel stand fest. Vermutlich hatten die Kannibalen hier eines ihrer grausamen Rituale durchgeführt. Oder aber der Ort war älter, und hatte etwas mit den Höhlen der Mutter zu, die sie von dem untoten Abschaum gereinigt hatten. Halas ging im Geiste noch einmal alle Fresken durch[1] und suchte nach einem Sinn, nach einem Hinweis...
 1. @ Halas: Was du gerne nachlesen darfst...

Oblivio

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #968 am: 05.05.2013, 13:23:10 »
Oblivio nickte bei den Worten des Mystikers und fasste seinen Sai etwas lockerer, bereit ihn auf einen Feind zu schleudern, falls er vor ihm auftauchen sollte. Möglichst vorsichtig und unauffällig[1] machte sich der Mönch im Anschluss daran sich bei diesen Monolithen umzusehen, ob er irgendetwas entdeckte, das Aufschluss darüber geben konnte, was hier an dieser Stätte vor sich ging und wo sie die verlorene Gefährtin seiner Retter finden konnten.[2]
 1. Stealth: 8
 2. Percpetion: 27

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #969 am: 05.05.2013, 13:28:20 »
Oblivio erkundete kurzerhand die umliegende Gegend, die Ritualstätte erschien auch ihm völlig fremdartig und unerklärlich, auch er müsste seinen Geist stärker anstrengen: Denken. Allerdings entdeckte er hinter einem kleinen Vorsprung an der Felsspalte eine weitere kleine Seilbrücke, die hinab auf den Klippenpfad zu führen schien. Eventuell würden sie hier hinab auf die Felsbänke kommen, ob sich dort Unten etwas Interessantes befand oder nicht konnte er aber nicht einsehen...

Kwazeel Zethuka

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    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #970 am: 05.05.2013, 17:10:04 »
Nach einer ereignislosen Nachtwache hatte Kwazeel die übrige Nacht in Malikadnas Hütte sehr geruhsam verbracht. Das erste Mal seit Tagen dass er ein Dach über dem Kopf hatte und in einem Bett schlafen konnte. So erwachte er am nächsten Morgen auch so gut erholt wie schon sehr lange nicht mehr. Sogleich erschuf er mit der Kraft seines Gottes einen ganzen Schwall Wasser, welcher sich in einem großen Trog ergoss. Gründlich säuberte sich Kwazeel von all dem Schmutz, Dreck und Blut des vergangenen Tages, ehe er sich ankleidete und mit seinen Gefährten ein Frühstück einnahm. Er verteilte wie immer seine stärkenden Beeren, doch hatten sie auch Vorräte aus dem Lager der Kannibalen, die wohl etwas schmackhafter waren. Gestärkt begann schließlich die Reise um Aerys zu retten, während die übrigen Gefährten sich weiter um die Herrichtung und das Aufräumen des ehemaligen Kannibalenlagers kümmern würden.

Kwazeel war voller Tatendrang, doch wie meist während der langen Wanderungen eher schweigsam. Er sparte sich seine Kraft lieber für den kräftezehrenden Weg, seine Gedanken rotierten jedoch. Würden sie Aerys retten können? Was würde sie überhaupt erwarten? Wenn dies das letzte Bollwerk der Kannibalen auf der Insel war, dann könnten sie das Eiland vielleicht ein für alle Mal befrieden.

Beindruckt von der Kulisse des roten Berges bewegte er sich schließlich über die wackeligen Brücken hinweg, endlich waren sie am Ziel angekommen, doch was nun? Ebenso wie Oblivio sah er sich aufmerksam um.[1] Kaum dass er die kleine Seilbrücke erspähte, machte er auch seine übrigen Gefährten darauf aufmerksam. Vielleicht würde der Klippenpfad etwas für sie bereit halten?
 1. Perception 23

Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #971 am: 06.05.2013, 00:09:48 »
Keinen Rat in seinem fundierten Wissen findend, egal wie sehr er es dadurch versuchte und am Ende unbefriedigt sowie grimmig wirkte (weshalb der diese Gedanken und Theorien begrub), traf Halas für sich die Entscheidung Kwazeel Zethuka's Ruf zu folgen, nachdem dieser zusammen mit Oblivio die kleine Seilbrücke und den Klippenfahrt gefunden hatten.
Jedoch nicht ohne seinen beiden Gefährten in seiner Nähe weitere Worte und gut gemeinte Instruktionen zu widmen:
"Simue und Jask: Folgt mir zu den Anderen!
Bleibt eng bei mir!"
, und marschierte bereits los - ohne Widerworte zu zulassen.

Aber auch Tolkwy, Oblivio und Kwazeel bekamen, als Halas bei diesen angekommen war, weitere Befehle:
"Lasst uns der Spur folgen.
Wir sollten jedoch nicht alle aufeinmal die Seilbrücke benutzen:
Tolkwy, möchtet Ihr vielleicht voran gehen?
Einer muss den Anfang machen und ausprobieren, ob dies keine Falle ist.
Oblivio und Kwazeel werden Euch so bald es geht
Und der Rest folgt dann unter meinem Kommando!"


Konnte es sein, dass in dem rechtschaffenden und gutherzigen Mystiker doch noch mehr Taldan steckte als ihm selbst lieb war?
Zumal es dem Orakel mehr um die Vernichtung des Schlangenkultes ging als um die Rettung von Aerys.
Denn seiner Meinung, waren da schon Hopfen und Malz verloren.

Tolkwy Rotus

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #972 am: 06.05.2013, 09:39:12 »
Tolkwy hatte sich für die Nacht im Leuchtturm niedergelassen, und verbachte dort die Nacht. Er wälzte und quälte sich durch die Nacht, und wachte am nächsten Morgen total verschwitzt auf. Auch wenn der Trank von Halas ihm deutlich gestärkt und geheilt hatte, wusste er das etwas mit ihm nicht stimmte.  So machte er sich mit den ersten Sonnenstrahlen auf zum Wasser, und wusch sich den Dreck der Schlacht und Schweiß von der Nacht vom Leib. Dabei untersuchte er seinen Körper und versuchte Hinweise auf seine Krankheit zu finden. Sein Zustand beschäftigte ihn auch während der Wanderung, dies war wohl auch der Grund für seinen introvertierten Zustand.[1]

Als die Gruppe die vier Steinmonolithen erreichten, erinnerte sich Tolkwy an die schwer zu entziffernde Inschrift. Es musste dort von diesem Ort die Rede gewesen sein. Vorsichtig umrundete Tolkwy die Stätte und versuchte alle vorhanden Spuren in sich aufzunehmen und diese mit seinem Wissen zu verknüpfen.[2]  Sollte er Informationen finden, würde er diese auf jeden Fall mit seinen Gefährten teilen.

Tolkwy war in Gedanken über die Ritualstätte versunken, als Halas ihn aus den Gedanken riss. Mit einem wissenden lächeln quittierte er die Frage von Halas.  „Sicher, ich werde vorrausgehen um die Gegend zu erkunden.“
Tolkwy versuchte sich so leise und geschickt es ging über die nächste Seilbrücke zu schleichen. Gierig suchten seine Sinne das vor ihm liegende ab und versuchten das kleineste Geräusch wahrzunehmen.[3] Schritt für Schritt bewegte er sich über die Brücke.


 1. Untersuchung wegen der Krankheit: Heilkunde 16
 2. Wahrnehmung und Wissen bei der Ritualstätte
 3. Überlebenskunst Spuren suchen und verfolgen 24
Wahrnehmung auf der Brücke: 16
« Letzte Änderung: 06.05.2013, 11:04:17 von Tolkwy Rotus »

Ksynthral

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« Antwort #973 am: 06.05.2013, 18:11:51 »
Kwazeel und Tolkwy gingen voran auf der Brücke und einer nach dem Anderen überquerten sie den Schlund des Felses. Ihre wachsamen Augen ruhten auf der Umgebung. Der Schrei des Vogels war verstummt und nun herrschte wieder eine gespenstische Stille an der Klippe. Nur das Rauschen des Meeres war von tief unten zu hören und brach sich wieder und immer wieder an den Wänden...

Tolkwy vermochte es, neben einigem Vogeldreck, der auch den anderen Gefährten nur all zu offensichtlich war - Und wieder war klar, es musste ein großer Vogel sein! - auch mehrere menschliche Fußspuren, beziehungsweise Stiefelabdrücke zu erkennen. Hier und da im Tierkot, hier und da in einer Matschpfütze und ab und an war auch eines der spärlich gesähten Büschchen am Rande der Felsspalte platt getreten. Hier waren vor noch nicht all zu langer Zeit mehrere Personen vorbeigekommen. Und es war scheinbar nicht nur eine Gruppe gewesen. Auch einzelne Fußspuren waren zu entdecken, ebenso: Mehrere...

Und schließlich war es auch der Halbork, der, gemeinsam mit Halas Martain, doch vermochte die Erinnerungen an die Höhle der Mutter und die entschlüsselten Inschriften wieder aufzuwecken. Dies hier war eindeutig eine der dort abgebildeteten Ritualstätte sehr Ähnliche. Wenn nicht sogar, die eine. Hier hatte also das unheimliche Schlangenvolk mit Blut und Schlangen Rituale durchgeführt, Blitze beschworen, dergleichen: Grausame Taten vollbracht! Vielleicht, ziemlich wahrscheinlich sogar, war diesen Steinmonolithen noch immer Macht inne. Vielleicht konnte man sie aktivieren und irgendeinen Mechanismus damit auslösen: Vielleicht hatte das ungewöhnliche Gewitter an der Spitze des roten Berges von einer Durchführung des Rituals der Steine hergerührt! Vielleicht gab es einen verborgenen Weg in den Berg, der sich nur mit diesen Steinen öffnen ließ. Alles war möglich...

Halas Martain

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #974 am: 06.05.2013, 20:46:47 »
Auch Halas war den restlichen Gestrandeten über die Brücke gefolgt, dieses Mal jedoch das erste Mal als beschützende Nachhut.
Doch nur um nun wieder Befehle zu geben, welche er jedoch mehr als Vorschlag meinte, da sonst bisher niemand wohl etwas vorschlagen oder sagen wollte:
"Wir sollten den Wasserfall ersteinmal Wasserfall sein lassen und uns nach Spuren umschauen?
Ich für meinen Teil werde mir mal das Schiffswrack genauer anschauen.
, womit der Taldan auch schon nach vorne marschierte in Richtung Schiffswrack, welches vielleicht ein paar neue Ausschlüsse bieten würde.

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