Jask nickte abschließend zustimmend - auch er war nachdenklich und vorsichtig angespannt, nachdem nun der Entschluss gefällt worden war die Pforte tatsächlich zu öffnen. Die gesamte Entdeckergruppe vor den Steintüren machte sich nun daran die Pforte aufzustemmen. Immer und immer wieder warfen sie sich schließlich dagegen - aber erst der Einsatz einiger alter Hölzer von der
Salzigen Dirne machten es ihnen schließlich möglich unter großem Knacken und Knarzen der Steintüren - gar ein Bersten eines steinernen Mechanismus war zu hören, er zerbrach - und unter enormem Kraftaufwand die Pforte aufzubrechen! Langsam wie in Zeitlupe öffneten sie das schwere Portal Stück für Stück...
Den angestrengten Gesichtern der Entdecker eröffnete sich ein Blick in einen dunklen Gang aus dem ihnen muffige und kühle Luft entgegenschlug - jedoch nicht völlig ohne Sauerstoff: Die Türen waren neulich schon einmal geöffnet gewesen, dass roch man, so abgestanden war die Luft hier gar nicht. Ein gute zwei Mann hoher Treppenstieg verlief einige Meter hinauf in den roten Berg hinein. Doch auch dort oben schien es ruhig und vor allem dunkel. In der Ferne meinten die Gefährten eine größere Halle mit Säulen und einer Art Brücke mitten durch den Raum entdecken zu können, in der Luft, quer durch die steinerne Kammer gebaut! Doch der Raum verlief sich in der Dunkelheit...
Schnell kümmerten sich die Magiekundigen um entsprechende Lichtquellen und rüsteten so die Anderen aus. Die Erkundung des Gangs und der Höhlen unter dem roten Berg konnte beginnen: Hoffentlich würden sie nun endlich auf ihre verschleppte Gefährtin, die verschollene Gelehrte und eine Lösung für all die Absonderlichkeiten auf der Schmugglerinsel stoßen!
Schon die ersten vorsichtigen Schritte hinein in den Höhlenkomplex eröffnete ihnen klar und deutlich, dass dies wohl eine Art Tempel sein musste aus den Zeiten der Azlanti, wie Halas Martain zuvor festgestellt hatte.
[1]Behauene Wände und eine errichtete Treppe - dieser Komplex hatte Sinn und Zweck, nur war es vermutlich kein guter! Simue wiederum war die Erste, der es möglich war erneut kleine Gravuren und Reliefs an den Wänden zu entdecken und zu ertasten. Erneut konnten sie gemeinsam schreckliche Bildnisse von Vampiren und ihrer Fürstin Zura ausmachen. Vorsichtig tappten sie weiter die Treppe hinauf
[2]...
Schließlich konnten sie den ersten wahren Blick in das Heiligtum werfen. Über ein dutzend Säulen stützen eine gut zwanzig Meter hohe Gewölbedecke ab. Im nördlichen Bereich schien es mehrere kleine Alkoven zu geben, bei denen sie beinahe schon angekommen waren, doch noch war der Blick hinein versperrt. Der Anblick aus der 'Ferne' allerdings reichte völlig: Die Kanten waren so behauen, dass sie wie aufgerissene Münder, versehen mit scharfen Reißzähnen wirkten! Weit im Süden meinten die Gefährten ein weiteres Tor erblicken zu können, dass einen sehr blutigen Eindruck machte. Tatsächlich spannte sich auch eine Brücke quer durch den Raum! Die Wände waren erneut mit beunruhigenden Reliefs von Fledermäusen, Menschenopfern und lebenden Toten verziert. Und auf dem Boden der großen Kammer lagen die zerstückelten und skelettieren Körper, beziehungsweise das, was davon übrig war, dreier Menschen verteilt...
Zuviel Schatten erstreckte sich in der dunklen Halle, nun, am oberen Ende der Treppe angekommen, war es an der Zeit zu entscheiden wie es weitergehen sollte: Der Weg hinein stand ihnen offen, der Weg zurück ebenso...