"Das ist korrekt… Wo fange ich an…Mh, der Kult ist clever vorgegangen. Zunächst dachte ich, es wäre einer dieser üblichen Gangauswüchse, die sich in den Gefallenen Palästen breit macht. Mit der Zeit wurden sie etwas Aggressiver mit ihrer Anwerbungsstrategie. Prediger tauchten auf, die Erlösung versprachen, eine bessere Zukunft, und Unheil verlautbarten. Der übliche Mist eben - aber ich wurde hellhörig und bin schließlich auf diesen Kult gestoßen, die sich Ascendi ad Veritas nennen. Selbstverständlich habe ich sofort die Ordos gerufen, und eigentlich erwarte ich jeden Tag Unterstützung. Leider kam diese Eklipse zuerst. Aufgrund atmosphärischer Störungen und Phänomena im System sind planetare Flüge und die Umlaufbahn im Orbit sehr gefährlich.“ Was korrekt ist, zumindest hat auch Inquisitor Karkalla vor Zaddion und Kleist einmal ähnliches behauptet, möge er in Frieden ruhen. „Mag sein, dass das die Ordos verzögert. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls sollte nach der Sonnenfinsternis alsbald Verstärkung eintreffen. Seit der Entdeckung des Kultes und mindestens zu dem Eintreffen entsprechender höherer Autoritäten sehe ich es als meine Aufgabe diesen Kult klein zu halten und den Schaden an der Bevölkerung zu minimieren. Es gab bereits einige Reibereien meiner Leute mit mutmaßlichen Kultisten … Das alles selbstverständlich streng als Bandenkonflikte getarnt. Ultimativ haben sich daraus nur mäßige bis mittlere Erfolge ergeben. Das Hauptproblem ist, dass ich bis zum heutigen Tag ihre Operationsbasis nicht finden konnte - einen Ort, an dem sich sie zum Beispiel regelmäßig treffen, an dem es Versammlungen gibt, oder sie ihre unheiligen Praktiken offen ausführen. Dann könnte man das Problem an der Wurzel packen… Aber meine Aufgabe hier ist all zuvorderst Aufklärung und Informationsbeschaffung, wie ich ja bereits gesagt habe. Dem wurde genüge getan, und ich sehne den Tag herbei, an dem dieser Abschaum vom Antlitz meiner Stadt radiert wird."
"Über den Reiher selber weiß ich nicht viel. Ich gehe davon aus, dass er von einem anderen Planeten gekommen ist. Vielleicht hat er die labile Lage der Stadt erkannt und gedacht das auszunutzen – wer weiß. Er zeigt sich selten, und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass wenn er es tut, dann mit voller Absicht. Der Kerl ist ein Denker, ein Planer und manipulativer Bastard. So würde ich ihn einschätzen. Er benutzt Markus Vulpa. Ich nehme an, der Name ist ihnen ein Begriff. Zumindest hat er das die letzten paar Monate getan. Meinen jüngsten Infos zufolge ist Vulpa auf die Reihervisage nicht mehr allzu gut zu sprechen. So oder so, auch er wird sich der Rechtschaffenheit nicht entziehen können, sobald die Ordos hier eintreffen. Woraus ich aber nicht schlau werde, ist der Sinn dieses Bündnisses. Vulpa schmuggelt Menschen gegen ihren Willen nach Xicarph - scheinbar wahllos, und aus den unterschiedlichsten Winkeln des Sektors. Die meisten von ihnen sehen das Tagelicht der beiden Sonnen nicht, und sterben noch in den Roten Käfigen. Die anderen werden an den Reiher geliefert, im Tausch gegen abscheuliche Kreaturen, die Vulpa für gutes Geld an die Adeligen der Stadt verkauft. Noch verwunderlicher ist die Tatsache, dass einige der entführten Menschen jüngst wieder auf der Bildfläche aufgetaucht sind. Die meisten komplett verstört, verängstigt und wahnsinnig. Laufen einfach frei in der Stadt herum, ohne Plan und Ziel. VielewWissen nicht mehr wer sie sind und können sich an nichts erinnern, sind aber körperlich völlig unbeschadet. Welchen Sinn das alles hat, das hat sich mir bisher völlig entzogen. Aber ich bin mir sicher, dass der Geliebte irgendeinen perfiden Plan verfolgt."
Nachdem er gesagte Informationen einen Augenblick wirken hat lassen, fährt er, jetzt mit noch ernsterer Stimme, fort: "Und da ist noch etwas eigenartiges, dass mir während meines Untergrundkampfes gegen die Pilger aufgefallen ist. Etwas, das mich mehr beunruhigt als alles andere. Es ist das ungewöhnliche Verhaltensmuster, dass dieses Geschwür, ich könnte es nicht treffender formulieren,“ dabei fällt sein Blick kurz auf Kleist “an den Tag legt. Der Kult hat zu diesem Zeitpunkt eine Größe, die gerade jetzt zu der Zeit des Karnevalls ausreichen würde, um ein beträchtliches Maß an Chaos und Verwüstung zu säen, und ihre Mitglieder sind nicht gerade für ihre Selbstbeherrschung bekannt, wie ich zweimal am eigenen Leib erfahren konnte. Stattdessen passiert gar nichts. Ich frage mich also..."
Unterbrochen vom Öffnen der Eingangstüre hält Grist inne. Der Besucher, der ohne ein Klopfen durch die Tür kommt ist Kallek, der Hüne in der Plattenrüstung. "Die Sachen liegen bereit. Packesel musst du dir aber einen anderen suchen. Ich habe die Sachen zurechtgelegt. Sonst alles in ... Ordnung?"
"Ja, ist gut Kallek." Danach führt Grist den Dialog in einem Dialekt oder Code fort, den keiner der Akolyten versteht. Es gibt einen kurzen Wortwechsel, bei dem Kallek gespannt zuhört, dann nickt und die Türe schließlich beim Verlassen wieder hinter sich schließt.
Wieder an die Akolyten gewandt, fährt Grist fort: "Wenn sie wollen lasse ich sie sofort zu ihrem Besitz führen. Sie sind mir immer noch eine Entscheidung schuldig bezüglich ihrer weiteren Vorgehensweise. Sie haben es ja scheinbar recht eilig. Ich würde das Gespräch auch zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen… muss sie aber vorwarnen – ich kann nicht ewig warten. Ich verfolge wie sie auch meine eigenen Agenden…“