Gladiator OST - 17 - We are free nowNoch bevor sich Zekh dicht an die Fersen von Inigo heftet und von dem Podest einem lockeren Satz auf den glänzenden Marmorboden macht, lässt er seinen Blick wenige Augenblicke auf den beiden gefallenen Zivilisten ruhen.
'Zwei unschuldige Seelen aus einfach so aus ihren Leben zu reißen und zu denken damit machen zu können was man will - das werden diese Schweine mir büßen!' Während sich die Gruppe von dem Podest entfernt bleiben die zwei Leichen der Ketzer gezwungenermaßen auf der Plattform des Lastenaufzuges zurück – den rießigen Hühnen hätte keiner von ihnen alleine tragen könne, geschweige denn zwei von ihnen... Doch ein Blick zurück verrät, dass niemand der dutzenden Passanten richtig Anteil daran zu nehmen scheint, geschweige denn sie überhaupt zu realisieren. Auf Inigos Nase ist Verlass und so folgt die Gruppe seinem Riecher zuverlässig durch einige der weniger belebten Seitenwege bis sie schließlich an den Rande einer gepflasterten Treppe gelangen, welche sich Serpentinenförmig einen Hügel hinunter schlängelt. Die gesamte Promenade ist voll von öffentlichen Bädern, Bordellen, Pavilons, Parks, Arenen und Stadien, Statuen und Monumenten und anderen Kunstvollen Bauwerken, und Menschen tummeln sich in den verschiedensten Gewändern, Trachten, Hüten und Maskierungen überall auf den Straßen. Inigo kommt zu dem Entschluss, dass sich ein ruhiges Plätzlichen hier nicht finden lässt, daher mussten sie den Bezirk zunächst verlassen. In all dem Trubel, nach all dem Erlebten, den Verlusten, der gewonnen Freiheit und der bizarren unwirklichen Welt, in der sie jetzt gelandet sind, hatte noch niemand von ihnen die Muße gefunden sich ihrer Umgebung so richtig bewusst zu werden. Doch das Panorama, welches sich ihnen jetzt auf der Spitze eines mit wohl mit tausenden Rosen bewachsenen Serpentinenweges ergibt, lässt ihnen förmlich keinen andere Wahl mehr. Es ist ein Bild, das sich jemanden kaum zwei Mal in Leben bietet. Sie blicken hinunter auf eine zauberhafte Stadt, voller kunstvoller Bauwerke aus deinen spitze Türmchen bis weit in den Himmel ragen, voller weitläufiger öffentlicher Plätze und gewaltiger Villen mit weiten Gärten, üppiger Parkanlagen und einem riesigen Stück jungelhaftem Grüns im Zentrum der Stadt in dem sich ein Anwesen befindet, gleich einem Palast. Umringt von hohen Wänden wirkt es majestätisch und mysteriös zugleich. Die gesamte Stadt ist umgeben von einer gewaltigen, mit weißen Fresken kunstvoll verzierten gläsernen Kuppel, hinter der die Akolyten eine Wüste aus Eis ausmachen können, die sich soweit erstreckt wie das Auge reicht. Die Hauptstraßen der Stadt, welche in perfekten konzentrischen Kreisen wie Lebensadern durch die Stadt führen, sind voller Leben und ausgeschmückt im Zeichen des Feierns und des Karneval. Ein Blick gen Himmel zeigt zwei strahlende Sonnen, eine so blau wie der Ozean, die andere so rot wie Blut, und während die blaue kleinere Sonne gerade am Horizont verschwindet, so steht die rote Sonne im Zenit. Doch die eigentlich Besonderheit an ihr ist ein kleines dunkles Segment, ein schwarzer Flecken der sich scheinbar wie ein Markel über sie legt und die prächtigen Strahlen des roten Riesens verdeckt. Auch wenn sie nicht wissen warum, der Anblick der angehenden Sonnenfinsternis jagt ihnen allen einen kalten Schauer über den Rücken und bereitet ihnen ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
"Scusi Senior, scusi - viva lá Carneval!!!", mit diesen Worten entschuldigt sich ein junger, stark taumelnder Mann , der gerade als sie alle nach oben gen Himmel geblickt haben, Trantor angerannt ist. Ohne die Reaktion des Ex-Arbitrators abzuwarten läuft er weiter, vergnügt und gedankenlos, wie alle Menschen hier.
Zaddion verinnerlicht in diesem Moment wofür die ganzen Maschinen im Untergrund zuständig sind. Um eine Stadt wie diese, welche sich über etliche Kilometer weit erstreckt, mitten ein einer Eiswüste gelegen zu beheizen, benötigt es gewaltiger Ressourcen und Maschinerie. Inigo wird bewusst, dass es nicht so einfach werden wird hier ein ruhiges Plätzchen zu finden, führt die Gruppe aber trotzdem konsequent die märchenhafte Rosenserpentine herunter von den Promenaden hinein in einen Bezirkt voller Handel, Tausch und Trubel. Unten angekommen, gerade in dem Moment als Inigo die Hauptader wieder in eine der unzähligen Seitengassen verlassen will, erblickt die Gruppe ein gewaltiges Feuer mitten auf einem weiten gepflasterten Platz. Die tobende Menge wirft einer nach dem anderen, als auch wild durcheinander, Sachen in verschiedensten Größen und Variationen verpackt in Jutesäcken auf einen Scheiterhaufen aus Holz… Niemand würde es wohl auffallen wenn man in all dem Trubel eine kurze wenngleich würdevolle Beerdigungszeremonie abhalten würde, gegeben den Umständen...