Trantor Spürnase entdeckt keine besonderen Auffälligkeiten. Keine Leibwachen oder ein Aufgebot an Sicherheitspersonal, das sich bedeckt vielleicht im Hintergrund halten würde. Grist ist sich seiner Sache ganz offenbar sehr sicher. Gemessen an der Anzahl an schießwütigen und teilweise bis an die Zähne bewaffneten Gäste, welche wohl nur darauf warten den Dummkopf abzuknallen, der sich nicht an die Hausordnung hält, durchaus nachvollziehbar.
Beinahe amüsiert heben sich die Mundwinkeln des Gauners schelmisch, als er den Ausführungen seiner Gegenüber lauscht.
"Kein Grund so dick aufzutragen, meine Herren. Ich wäre nicht persönlich aufgekreuzt, wenn ich nicht sowieso mit ihnen sprechen wollte. Ehemalige Gäste des Biest Hauses wie ihr sind natürlich auch in meiner bescheidenen Hütte immer willkommen. Ich hatte ohnehin vor unsere Unterhaltung privater fortzusetzen. Am besten wir reden in meinem Büro weiter."Assassins Creed 2 OST - StealthNach beschlossenem Konsensus bahnt sich die Gruppe, mit Pater Grist an der Spitze, ihren Weg durch das Lokal zurück in Richtung des Eingangsbereiches, wo sie schließlich eine Türe mit der Aufschrift "privat" hinter sich lassen, neben der ein Angestellter, vermutlich Wachpersonal, in lockerer Haltung gegen die Wand lehnt und Grist zunickt als er diesen erblickt. Grist klopft dem Mann beinahe in Kumpelmanier beim Vorbeigehen beiläufig auf die Schulter. Hinter der Türe befindet sich ein Treppenhaus mit steinernen Fließen, das deutlich älter und weniger gepflegt wirkt als der Gästebereich, jedoch fallen vor allen Zaddion immer wieder Kabelgänge und Verzweigungen auf, welche sich wohl durch das gesamte Gebäude ziehen dürften. Der Omnissiah ist hier allgegenwärtig. Als die Türe hinter ihnen zufällt, dringen die elektronischen Klänge nur noch gedämpft an die Ohren der Zelle. Im Vergleich zum Hauptbereich ist es hier relativ ruhig und vor allem menschenleer. Offensichtlich keine schlechte Gelegenheit dem Unterweltboss in den beinahe seltsam unvereidigten Rücken zu fallen.
Da dies nicht die Intension der Zelle ist, zumindest vorläufig, führt Grist die Gruppe hinauf in den ersten Stock, durch einen grauen, spärlich erleuchtenden Gang, welcher mit einem überaus schmutzigen abgetretenen Teppich ausgelegt ist, vorbei an wenigen unbeschrifteten und einfachen Metalltüren, alle mit Messinggriffen, bis hin zu einer weiteren Türe, welche den Schriftzug "Boss" trägt, den jemand mit furchtbarer Handschrift mit einem einfachen schwarzen Lackfilzstift drauf gekritzelt haben dürfte, aber ansonsten identisch mit den anderen ist. Dahinter verbirgt sich ein Raum dessen Einrichtung einen seltsamen Kontrast bietet. An der von der Türe gegenüberliegenden Wand steht ein breiter Holztisch, fein gemasert und poliert. Darauf befinden sich etliche Schreibtischutensilien sowie eine Cogitatoreinheit samt Monitor, von welchen aus etliche Kabel in den Boden führen, wo sie verschwinden. Der Boden besteht aus altem Holzparkett, das hier sicher schon zwei oder dreimal länger liegt, als die meisten der Akolyten Lebensjahre verzeichnen können. Im Falle des jungen Zekhs wohl um ein Vielfaches mehr. An der in Richtung Flur gelegen schmucklosen Wand sind helle Rechtecke zu erkennen, welche auf entfernte Bilder hindeuten, welche eine lange Zeit die Wand verziert haben mochten. Grist legt beim Hineinkommen seinen braunen Mantel ab, woraufhin die beiden Pistolen zum Vorschein kommen, welche die Akolyten schon zuvor darunter vermutet hatten. Es handelt sich dabei um zwei pechschwarze Boltwaffen. Der Kenner schätzt sofort die hervorragende Machart der beiden Tötungswerkzeuge mit den ergonomischen Griffen, welche den Rückstoß reduzieren, den Laservisieren und einem goldenen Imperialen Adler als schmuckes Beiwerk. Waffen wie diese wurden für hochrangige Offiziere oder ähnliche Positionen der heiligen Adeptus von Terra hergestellt. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Gauner, Halunken oder gar Ketzer solche Waffen tragen wie erbeutete Trophäen; als Hohn für ihre ehemaligen Besitzer und ihre Erzfeinde, seien es die unbarmherzigen Vollstrecker der Lex Imperia, die Adeptus Arbites, heilige Vertreter des Ministorum oder gar die rechte Hand des Imperators, des Gott-Kaisers zu Terra, persönlich.
Danach schlendert er hinter seinen Schreibtisch, vorbei an einem weitem von Rollläden geschlossenen Fenster, welche aber unmöglich einen Blick ins Freie zeigen würde. Dort nimmt er auf einem breiten, bequem wirkenden, braunen Lederstuhl Platz, bietet den Akolyten an ebenfalls ihre Mäntel, falls vorhanden, abzulegen und sich ebenfalls zu setzen. Vor dem Schreibtisch des Unterwelt Bosses befindet sich lediglich nur ein Stuhl. Der Rest muss für die Dauer des bevorstehenden Gesprächs entweder im Stehen verweilen, oder auf einer breiten aber sehr alt wirkenden staubigen Couch an der gegenüberliegenden Wand Platz finden, neben welcher es noch eine weitere, im Moment geschlossene, Türe gibt, über der eine offensichtlich eingeschaltete Kamera hin und her schwenkt. Ein reichlich seltsames Detail, wie Inigo und Kleist befinden. Welcher Boss lässt schon sein eigenes Büro mittels Kamera überwachen?
Noah, Zaddion als auch Kleist ahnen bereits, das derjenige, der sich auf den Stuhl setzen wird, als Anführer angesehen wird. Eine Situation wie diese wird gerne auch künstlich herbeigeführt, um es zwei Parteien einfacher zu gestalten, miteinander ein Gespräch zu führen. Manchmal wird es aber auch als Filterkriterium eingesetzt, um herauslesen zu können, welches das dominanteste Individuum einer Gruppe ist. Ob Grist in solche soziologische Experimente ebenfalls eingeweiht ist, ist natürlich fraglich, dennoch setzt er genau jenes Werkzeug nun bei den Akolyten ein.
„Meine Herren, wenn ich bitten darf.“Nur kurz nach dieser Aufforderung öffnet sich die Türe ohne jegliches Klopfgeräusch erneut und ein stämmiger Hüne, gerüstet in vollem Carapace und einem Furcht einflößenden Boltgewehr an der Hüfte, tritt herein. Durch das Visier des geöffneten Helmes sieht man einen dicken Klotz einer Nase, dicke volle Lippen, zwischen welchen eine angezündete Zigarre glimmt, und strenge metallgraue Augen in einem vollbärtigen Gesicht.
„Komm rein und gesell dich dazu, Kallek“.
Der Mann, den Grist Kallek nennt, verzieht zustimmend seine Mundwinkel und nickt in Richtung der Gäste als Zeichen des Grußes, ehe er sich in die von der Türe abgelegenste Ecke und damit rechts von Grist stumm gegen die Wand lehnt und weiter genüsslich an seiner Zigarre raucht. Seine Körperhaltung zeigt im Moment keine Zeichen von Aggression oder Gefahr, aber dennoch eine gewisse Anspannung, ganz im Gegensatz zu Grist, der wohl einzige in diesem Zimmer, der einen wirklich lockeren Eindruck macht.
An die Akolyten gewandt fügt Grist an:
„Das hier ist Kallek, einer meiner engsten… Geschäftspartner… sozusagen. Was immer sie mir anvertrauen wollen, das ist bei ihm ebenso sicher aufgehoben wie bei mir. Wobei wir also schon beim Thema sind…“