Die Abschnitte der "Schaffung einer sogenannten Exzellenzrasse" laufen harfscharf an nationalistischem Denken und Weltanschauungen entlang. Dabei ist vollkommen unerheblich, dass diese Theorien schon lange vor den 1930ern entwickelt wurden.
Und auch nach den 1940er Jahren wird dieses Thema noch reichlich, auch ohne Rechtspopulismus, behandelt. Die Diskussion um die Gütergleichverteilung und der Gleichheit und wie diese möglich sei, ohne dass der Mensch gleich ist, wird auch gerade in der fortlaufenden Entwicklung der Gentechnik immer wieder aufgefasst und diskutiert. Diese durchaus auch philosophische Diskussion spiegelt sich hier wieder. Das Thema einer genetischen Verbesserung der Menschen wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Was du meinst ist aber sicherlich keine nationalistische Weltanschauung, sondern eine speziell nationalsozialistische Sichtweise.
Aber ich bin mir einer solchen Gefahr auch bewusst, andererseits ist es natürlich immer schwer etwas Böses zu schaffen ohne irgendwo anzuecken. Weshalb ich auf deinen Wunsch auch keine feste Einteilung von Rassenwerten gemacht habe. Ich habe mich darum geziert, obwohl es im Konzept vereinbar wäre, zu beschreiben, was mit den dann "schwächeren" Völkern passiert. Und ich werde auch solches auch nicht explizit beschreiben, weshalb ich folgenden Aufruf beherzigen werde.
Bitte übertreib es später nicht in der Ausformulierung im Spiel.
Ich will nicht, dass uns vorgeworfen wird, dass wir getarntes rechtspopulistisches Gedankengut hier "simulieren und nachspielen". Das wäre mir ganz und garnicht recht. Ich sage das lieber gleich, bevor wir später eine Vollbremsung machen müssen ...
Ja, sowas passiert schnell, wenn man eine gewisse Verwandschaft findet. Andere könnten, wenn sie wollten eine erweiterte Kommunismusdebatte anführen, manche etwas objektiver eine Sozialdarwinistische Debatte (obgleich Darwin ja selbst den Menschen aus einer "Zuchtpraxis" ausklammert und ihn zum Züchter macht.), manch anderer wird dann irgendwann auch feststellen, dass es durchaus positive Aspekte im Weltbild Claudius und seines Kultes gibt, aber dass sie durch ihre Übertreibung eben wieder ins Negative verkehrt werden.
An sich etwas Böses, wenn auch imaginativ, zu schaffen, hat immer das Potenzial für gewisse Verwirrung zu sorgen, weshalb ich es auch gutheiße, dass wir mit den Detailbeschreibungen zurückhalten. Ich verstehe dabei auch, dass alle Sachen, die der NS-Zeit nahe stehen, noch emotionaler betrachtet werden. Dabei ist es ja unerheblich, ob sie direkt in NS-Tradition stehen könnten oder gar Vorläufer sind oder eben nur subjektiv vom Bewerter als solche gesehen werden. Der Schaden ist dann immer sehr groß.
An dieser Stelle nehme ich also auch deutlich Abstand von nationalsozialistischen Gedankengut. Es wird keine Endlösung für Minderheiten geben, es wird keine Lebensraumerweiterung geben. Dass in den groben Begriffen von Totalitarismus, Zucht und weitere ähnliche Begriffe gewisse gedankliche Verwandtschaften bestehen, das lässt sich kaum vermeiden. Das liegt zum einen in der Breite der Begriffe, zum anderen auch daran, dass mit genügend Recherche ein williger Kritiker in fast allen darstellbaren Lebensbereichen eine nur minimale Verwandtschaft zu NS-Denken erkennen könnte, wenn er wollte. Das wäre das zwar in vielen Fällen hoffnungslos konstruiert, aber durchaus ein Problem. Deswegen sei nochmal angemerkt, dass ich keine tiefgehenden Ausformulierungen in diese Richtung führen werde.