Traum Nr.3 (Anzeigen)Posting in Vorbereitung: Traum No.3:
Vermutlich wird Kwazeel 'Opfer' dieses Traumes in der ersten Nacht in der Wildnis werden...
--> Bedingung: Altons Leiche muss gefunden worden sein... [erfüllt]
Alte, knarrige Holzplanken, kleinerer Bauart - nicht wie [i]Jenivere[/i] oder die [i]Pökeldämon[/i], kleiner: ein einfaches Ruderboot, für ein, für zwei Mann, wie es an jedem Schiff zu finden ist, für Notfälle. Oder aber auch fürs Anlanden an einer Insel, oder für Ausflüge trunkener Seemänner. Ein kleiner Kahn eben, zwei Ruderhölzer, nicht der Rede wert. Du sitzt auf der kleineren Bank im Bug des Bootes, wobei Bank übertrieben ist - Brett würde es eher treffen, hart und ungemütlich, und doch: im Trockenen...
Rund um dich und das Ruderboot herum ist nur Wasser, Meerwasser, so weit du blicken kannst. Kleine Wellen und größere, ruhig schwappen sie hin und her, wiegen das Schifflein sanft auf und ab, eine Seefahrt, ja. Doch besonders weit kannst du eigentlich gar nicht sehen, es ist schließlich Nacht, Dunkelheit um dich herum, nur schwach erleuchtet der Mond hinter schemenhaften Wolken die ganze Szenerie, glänzt, spiegelt sich auf dem Wasser - den Untiefen der weiten See. Ruhig, seltsam ruhig, zu ruhig?!...
Aber du bist gar nicht alleine im Boot - erst jetzt fällt dir auf, komisch eigentlich - der erste Maat der[i]Jenivere[/i] sitzt dir gegenüber. Alton! Er rudert und rudert, bewegt das kleine Boot langsam vorwärts im Wasser, gleichmäßig, fast stoisch - doch hattet ihr ihn nicht tot aufgefunden. Sein Blick, sein Gesicht ist zu Boden gerichtet - bis - er sieht auf: Und fürwahr, seine Augenhöhlen sind leer, sein Gesicht freigelegt bis auf den Knochen. Er ist tot, auch seine Hände sind nur noch schwach mit Sehnen zusammengehalten, verdorrt, vertrocknet - tot eben. Und doch rudert er...
Sein eingefallenes Gesicht scheint dich anzugrinsen, doch können Tote überhaupt grinsen, Tote?! Nun, Alton konnte sogar rudern. Und als unerwartet der Seegang stärker wird und euch ein gar stürmischer Wind entgegen bläst hängt er sich richtig rein, rudert mit all seinen Kräften - unmenschlichen Kräften. Hält gegen die steife Brise an, manövriert sturr den kleinen Kahn durch das Schäumen der Wellen, das inzwischen leicht beunruhigend ist, doch der Maat rudert weiter...
Dir bleibt Zeit ihn genauer zu betrachten, woher du sie nimmst weißt du nicht, aber du nimmst ihn wahr - auch sein restlicher Körper ist ziemlich eingefallen, die Schultern weggesackt, nichts ist geblieben von dem einst so stolzen Maat und Seemann. Die Uniform ist zerrissen und dreckig, hängt ihm wie ein übergroßer Sack am Körper: Am Körper. Erschrocken zuckst du zusammen! Der erste Maat ist völlig übersät von kleineren und größeren Wunden - Schnitte in seiner Kleidung, geziert von eingetrocknetem Blut. Zerschnitten und zerstochen, durchlöchert wäre wohl der passende Ausdruck - doch du kannst keine Waffe erblicken, nicht einmal du trägst eine - deine Hand ist unwillkürlich an deinen Gürtel geglitten, auf der Suche nach - doch Nichts...
Unsanft lauft ihr schließlich auf einer kleinen Sandbank auf, unweit eines breiten, sandigen Ufers, doch ihr habt es geschafft. Fest liegt euer Boot da: Eine wahrhaft harte und schwierige Aufgabe euch bis hierher zu rudern! Erschöpft und glücklich steigst du aus - Alton hatte ganze Arbeit geleistet. Dein Fuß gleitet ins Wasser - doch, da ist gar kein Wasser!...
Entsetzt stürzt du aus dem Boot heraus, kannst dich gar nicht mehr halten - stehst schwankend in dem, was deine Füße umgibt: Schlangen! Große und kleine, allesamt grünlich, eher dunkel, ringelnd, um sich selbst, um andere, um deine Knöchel! Was für ein Anblick - so viele auf einmal, und es scheinen immer mehr zu werden, um dich herum zischt und schlängelt es nur so, abertausende kleine Köpfe erheben sich aus der großen Flut an Schlangen, aus der Masse heraus. Unfassbar viele kleine, giftige Augenpaare starren dich hypnotisierend an, wackeln gutmütig mit dem Kopf, züngeln verräterisch aus ihren mit Fangzähnen gefüllten Mündern...
Du fasst nach dem Süllrand des kleinen Ruderbootes - doch du fasst ins Leere, mit Müh und Not kannst du dich noch vor einem Sturz in das Meer aus Schlangen retten. Festen Boden unter den Füßen kann man zu dieser Insel, zu diesem Landepunkt sicherlich nicht sagen: Und das Boot?! Alton schippert bereits einige Meter weit von dir entfernt auf den Schlangen dahin, rudert wieder sturr aufs Meer hinaus, auf ein Wrack zu, winkt dir zu, scheint abzuwinken...
Die [i]Jenivere[/i] ist sein Ziel, fürwahr, das Wrack ist deine ehemalige Reiseunterkunft: Was für eine Geschichte hier war das eigentlich - an Bord des gekenterten Schiffes kannst du weitere Personen stehen sehen - will Alton sie retten?! Rudert er deshalb um sein Leben, tot wie er ist?! Was hat er vor, und warum - doch er fährt an der [i]Jenivere[/i] vorbei, verschwindet in der Düsternis der Nacht, kehrt nicht zurück, verschwindet einfach...
Du versucht noch deinen Mund zu öffnen, willst ihm hinterherrufen, als sich plötzlich eine der Schlangen an deinem linken Bein nach oben windet - und auch das Rechte wird bereits in Besitz genommen - du versuchst deine Füße anzuheben, dich hier weg zu bewegen: An Rennen ist gar nicht zu denken, doch du stehst wie festgewurzelt, während sich die aalglatten Tiere an dir empor arbeiten...
Immer weiter wirst du eingesponnen von den hungrigen Mäulern, ohnmächtig vor Furcht spürst du einen Zug nach Unten, ins Meer - ins rettende Nass?! In die Fänge der Schlangen! Sie reißen dich hinunter, umgarnen dich voll und ganz, du zitterst am ganzen Leib, schließt die Augen als ein besonders großes Tier über die hinweggleitet - und urplötzlich spürst du einen stark stechenden Schmerz, und gleich darauf noch viele mehr: Wie tausende von Nadelstichen wird dein Körper plötzlich durchbohrt...
Die Schlangen schnappen zu, sie beißen dich - Alton?!...
Schweißgebadet wachte Kwazeel auf - stocksteif und aufrecht saß er in seiner notdürftig hergerichteten Schlafstätte, um ihn herum seine schlafenden Gefährten, alle samt in Ruhe, in Frieden. Das Feuer glomm nur noch leicht - mit dem Rücken zu ihm saß Nevos da und starrte gebannt in die Weiten des Dschungels: Er war also gerade eben mit Wache halten dran! Doch Schlangen waren weit und breit keine zu sehen, was war nur los gewesen mit Kwazeel?! Gefahren, Geister und nun auch noch ein böser Traum - die Schmugglerinsel begann ihre Fänge über ihnen allen auszubreiten...
Inhaltliche Kurzzusammenfassung:
- Ruderboot mitten auf dem Ozean, du bist Passagier...
- es ist Nacht und der Mond scheint schwach glänzend auf das all zu ruhige Wasser...
- gegenüber von dir sitzt der erste Maat, er rudert...
- er scheint tot zu sein, und dennoch rudert er weiter, rudert mit allen Kräften, die er hat...
- sein Körper ist übersät von Stich- und Hiebwunden...
- ihr kommt schließlich an einer Insel an, eine echte Herkulesaufgabe diese Ruderei...
- du steigst aus, um deine Knöchel Schlangen über Schlangen, du mitten drin...
- Alton winkt ab, wendet und rudert zurück aufs Meer hinaus...
- wahrscheinlich sucht er nach weiteren Überlebenden, will noch mehr retten, rudert, rudert...
- doch er kehrt nicht zurück...
- die Schlangen winden sich an dir nach oben, zerren dich nach unten, umschlingen dich und schließlich beißt eine unsanft und schmerzhaft zu: du wachst auf!