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Autor Thema: [IC] H2 - Thunderspire Labyrinth  (Gelesen 44765 mal)

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Lexi

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #510 am: 26.01.2012, 20:53:14 »
"Es scheint sich um die mächtige Variante zu handeln, die alles sofort teleportiert was sich darauf begibt." urteilte sie. "Wir sind so weit gekommen, also worauf warten wir? Alle gleichzeitig, schlage ich vor." sie lief um den Kreis herum und stellte sich auf die andere Seite, bereit auf Kommando in den Runenzirkel zu treten.

Aber dazu kam es nicht. Der Kreis erstrahlte einen Moment lang in gleißendem Licht. Als das Gleißen nachließ stand eine geisterhafte, skeletöse Gestalt in der Mitte des Zirkels. Sie war in dicke scharlachrote Roben gewandet. Die linke Hand fehlte, und während ein verschrumpeltes Auge die rechte Augenhöhle füllte war die linke leer.

Das eine Auge funkelte die Abenteurer an, als die Erscheinung sprach: "Die Geheimnisse der Turmes haben ihren Preis. Jeder von euch muss für das Recht zahlen, diesen Ort zu betreten. Was könnt ihr Sterbliche dem gefürchteten Herrn der Geheimnisse anbieten? Mich dürstet nach Wissen, Macht und euren Seelen!"

Lexi wich unwillkürlich einen Schritt zurück. "Eine Manifestation Vecnas! Immerhin holt er sich nicht gleich unsere Seelen und entreisst ihnen die Geheimnisse selber, das Risiko will er wohl nicht eingehen." dachte sie.
« Letzte Änderung: 26.01.2012, 21:41:21 von Lexi »

Modsognir

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #511 am: 30.01.2012, 14:56:48 »
Lexi war hin- und hergerissen. Einerseits wusste sie, dass sie mit ihrem Wissensschatz viel beitragen konnte, andererseits hatte sie keine Lust, die Position eines bösen Gottes zu stärken, und sei es nur um ein kleines Quentchen Weisheit. Aber es half alles nichts - wenn es Vecna nicht interessierte würden sie auch nicht voran kommen, oder?

"Oh, bescheiden ist unser Wissen im Vergleich zu den gewaltigen Geheimnissen, die deren Herr mit sich herum trägt." hub sie an. "Erstmal Zeit gewinnen für die anderen" dachte sie dabei, und kramte in ihren Erinnerungen nach einer Anekdote, die sie an die momentane Situation erinnerte.

"Aber: Es interessiert Euch vielleicht, dass vor fast genau 2122 Jahren der Erzmagier Quoraquastris nur ein Tal entfernt von hier vor einem ganz ähnlichen Problem stand, nämlich seinen Turm, der nur über einen Teleportationskreis zu erreichen war, vor Eindringlingen zu schützen. Er stellte das auch ganz geschickt an, hatte aber nicht mit der Schläue seiner Schüler gerechnet, die im Geheimen gegen ihn intrigierten. Und das war so..." und Lexi erzählte eine paar Minuten lang die Geschichte, von der sie zwar selber nicht genau wusste ob sie stimmte, die aber zumindest im historischen Kontext plausibel genug klang.

"Ich weiß, dass ich nichts weiß", murmelte Dastan und blieb, wo er war -- so weit entfernt von der Kreatur wie nur möglich.

Ramar überlegte kurz, konnte man es verantworten das Wissen dieses Gottes zu mehren? Ramar kratzte sich am Bart. Hmmm eigentlich recht arrogant zu glauben der Gott des verdorbenen Wissen wisse etwas nicht, was ich wüßte. Ramar nickte zufrieden, es ging vermutlich nicht um Wissenmehrung sondern nur um zu zeigen das man selber genug Dinge wußte, um ein würdiger Betreter des Turm der Mysterien zu sein.

"Ich kann Euch einen Vortrag über das Sammeln von Nahrungsmittel im Untergrund anbieten. Sicherlich ist es für einen Untoten eher unerheblich, doch der normale zivilisierte Oberflächenbewohner wird erstaunt sein das es auch im Untergrund nicht schwieriger ist nahrhafte Nahrung zu finden, als auf der Oberfläche. Natürlich ist der Geschmack beim ersten Mal ungewohnt jedoch gibt es auch im Untergrund zahlreiche Gewürze, die..."

Mit einer raschen Handbewegung unterbrach die Gestalt den Vortrag Ramar.

"Das ist in der Tat nicht so wichtig. Doch lass ich das mal zählen."

"Von mir werdet Ihr kein Wissen erhalten und meine Seele gehört dem Gerechten! Es gibt nichts was ich Euch geben könnte, denn alles was für Euch von Interesse wäre werde ich Euch verweigern!" donnerte Modsognir entschlossen.

"Was du verlangst ist lächerlich! Du willst Wissen, doch bist du die Manifestation eines Gottes der Geheimnisse - du weißt wohl mehr als wir. Du willst Macht, doch nichts was wir haben könnte dich stärker machen. Du willst unsere Seelen, doch können wir ohne Seele nicht leben, also auch den Turm nicht betreten.
Stell gefälligst vernüftige Forderungen, die wir auch erfüllen können!"
baffte Leoril ihrem Gegenüber entgegen, dessen Stimmung sich nicht zu verbessern schien.

"Verehrter Meister des Wissens," sagte Dastan. " Verzeiht mein Zögern. Ich schrak zurück aus Sorge, Euch womöglich zu langweilen in dem Versuch, mein mageres Wissen in so gewichtigen Dingen wie Historie, Politik, Religion oder Magie zusammenzukramen, von derlei Angelegenheiten Ihr unendlich mehr als meine Wenigkeit verstehen müsst. Drum lasst mich statt dessen berichten von etwas, das uns vor einigen Tagen widerfuhr. "

Dastan unterbrach seine Rede, um sich kurz vor der Kreatur zu verneigen, komplett mit höfischem Hutgewedel, dann begann er zu berichten:

"Wie wir so friedlich unseren alltäglichen Geschäften nachgingen, erschien uns plötzlich ein Diener Demogorgons, welcher die Frechheit besaß, uns für seinen Herrn rekrutieren zu wollen! Er behauptete gar, Wissen von unschätzbaren Wert zu besitzen, welches er uns als Gegenleistung für unsere Dienste versprach!

Natürlich haben wir abgelehnt. Wissen wollte er uns anbieten? Seit wann ist Demogorgon für sein Wissen bekannt? Und dafür sollen wir uns mit dessen Rivalen anlegen? Nein danke! Wenn ich es auf Wissen abgesehen hätte, dann würde ich mich an jemanden wenden, der für sein außerordentliches Wissen berühmt ist, jemanden wie Vecna! Vecna besitzt nicht nur einen viel größeren, geheimnisvolleren Wissensschatz, als Gott ist er ja auch viel mächtiger als ein Dämon wie Demogorgon, der sich Sterblichen gegenüber gern mal wie ein Gott aufführt, aber bei jedem von uns, der ein bisschen Verstand im Kopf hat, mit seiner Vorstellung nur scheitern kann!

Ich meine, dass Vecna viel mächtiger ist, sieht man ja allein schon daran, wie mächtig sein Abgesandter ist im Gegensatz zu dem Diener, den Demogorgon uns geschickt hat! Oh, Ihr hättet dessen Drohungen hören sollen, als wir sein Angebot ablehnten! Ich gestehe, mir ist dabei sehr mulmelig geworden, und dabei prahle ich gern und oft damit, dass ich nur schwer zu beeindrucken bin! Aber jetzt, da ich einem Abgesandten Vecnas gegenüberstehe, muss ich doch über jene Drohungen lachen! Selbst ein ungebildeter Mensch wie ich kann sehen, dass Ihr weit mächtiger seid als er. Wahrlich, ich kann nur hoffen, mich niemals in einer Lage wiederzufinden, da Ihr mir drohen müsstet, ich würde am ganzen Leibe zittern und keinen Laut mehr hervorbringen!"


"Der Preis ist der Preis, es ist nicht an Euch zu bewerten ob der Preis angemessen ist oder nicht! Wenn Ihr den Preis bezahlt dürft Ihr passieren wenn nicht dann nicht. Einige von euch scheinen dies zu verstehen und erfreuen mich mit dem was sie berichten. Andere von Euch scheinen noch nicht zu verstehen ..." entgegnete die Manifestation kühl.
Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch sondern der Weg zur Gerechtigkeit - Rumnaheim Familien Credo.

Modsognir

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #512 am: 30.01.2012, 14:58:07 »
Naja, wenn er angelogen werden will - bitte sehr, dachte sich Leoril und begann damit das blaue vom Himmel herab zu lügen. Sie erzählte von zahllosen Anhängern, die sie im Feywild hätte und die alle bereitwillig ihre Seele verpfänden würden, sollte Leoril das Heiligtum betreten dürfen.

Auch ließ sie nicht aus welch immenses Wissen diese Anhänger Vecna zur Verfügung stellen würden, doch bereits während dieser Ausführungen verfinsterte sich der Blick der Manifestation.

Ramar überlegte welche Information noch ungewöhnlich war aber nichts verhängnisvolles verraten konnte. Dann hob er zu sprechen an:

"Von dem vorher gesprochenen ausgehend ist es eine Frage ob man nahrhafte Nahrung findet, eine ganz andere Frage ist es, ob das gefundene auch wohlbekömmlich ist oder ob es zu Nebenwirkungen kommen kann. Viele Nahrungsmittel die unter Tage gefunden werden führen bei empfindsamen Personen zu Nebenwirkungen wie Ekelgefühlen oder vorzeitig ausgeschiedener Nahrung. Dies macht die unter Tage gefundene Nahrung beinahe unbenutzbar, so dass man bei einer länger währenden unter Tage Expedition darauf zu achten hat. Es empfiehlt sich wohl bereits über Tage mit der unter Tage Nahrung anzufangen um den Magen daran zu gewöhnen. Zum Glück ist die Rasse der Zwerge aufgrund ihrer Herkunft beinahe unempfänglich und auch die meisten Goblinoidenvölker haben damit keine Schwierigkeiten. Gerade Menschen, die sich durch ihre Vielseitigkeit auszeichen, haben am Anfang Schwierigkeiten den Magen an die ungewohnte Kost zu gewöhnen. Dies fü....

Die Manifestation hob den Zeigefinger:

"Bevor ihr diesen  Vortrag fortführt und noch auf die verschiedenen Konsistenzformen von Dung, deren Deutbarkeit und Weiterverwendbarkeit eingeht, möchte ich Euch unterbrechen und sagen das wir erbost sind, aufgrund eurer ständigen Aufzählung von Essen, wo es doch bekannt ist das einfache Untoten keinen Bedarf daran haben.


Dastan suchte etwas unsicher Lexis Blick. Warum drängeln alle, die nichts wissen, sich plötzlich vor, während die einzige unter uns, die jemanden mit ihrem Wissen beeindrucken könnte, schweigt?

"Sagt doch was", raunte er ihr zu. "Bevor ich auch noch das Maul aufreiß und noch mehr heiße Luft produzier."

Lexi warf Dastan einen warnenden Blick zurück und legte den Zeigefinger an die Lippen. Es erschien ihr sehr warhscheinlich dass die Manifestation eines Gottes der Geheimnisse keine Schwierigkeiten haben würde, jedwedes Geflüster in seiner Gegenwart klar zu verstehen.

"Interessant dass ihr das sagt." warf sie auf den letzten Kommentar Vecnas ein. "Ich habe kurioserweise einmal von einem Ritual gehört, mit dem es tatsächlich möglich ist, primitive Untote wie Zombies und Skelette zum Essen zu bewegen. Sie essen dann im Grunde ununterbrochen, und zwar alles was sie in die Finger bekommen und kauen können. Zugegeben, bei Skeletten bringt das nicht viel, weil die Speisen, naja, einfach durchfallen. Aber Zombies stopfen sich voll bis sie platzen. Ziemliche Sauerei, und ich weiss nicht recht wofür es gut sein soll, aber ich kann eich sagen dass das Ritual in einem kleinen Tempel in der nähe von Elredd an der Wilden Küste entwickelt wurde."

Die Erscheinung musste unwillkürlich grinsen - oder war das nur eine Illusion, hervorgerufen durch eine veränderte Haltung des skelettartigen Schädels? Lexi war sich unsicher, aber die Manifestation lachte plötzlich kurz auf. Ein Geräusch dass durch Mark und Bein ging. Dann sagte sie "Haha, das ist gut! Es würde sicher so manch einen tristen Nekromantenkongress etwas auflockern, wenn plótzlich die Servierzombies über das Buffett herfielen. Muss ich mir merken."

"Also", sagte Dastan, "ich hätte da auch noch eine Idee, was für Euch womöglich von Interesse ist, aber ich möchte die Empfindsamkeit der anwesenden Damen nicht unnötig verletzen..."

Er tat ein paar Schritte vor und senkte die Stimme, sodass nur die Manifestation und Modsognir mit seinem feinen Gehör ihn noch vernehmen konnte. Er redete schnell und gestikulierte noch schneller, aber anscheinend nicht zum Gefallen des Untoten, denn dessen Miene verfinsterte sich und schließlich schüttelte er gar den Kopf.

"Ja, aber seht Ihr nicht", fragte Dastan, "wie elegant und vor allem zeitsparend die Methode ist? Und zuverlässiger! Klar kann man mit Folter jeden zum Reden bringen, aber die Wahrheit erfährt man so in den allerwenigsten Fällen! Mit meiner Methode muss man sein Messer nicht einmal schmutzig machen, man überlässt es ganz der Phantasie des Opfers sich auszumalen..."

An dieser Stelle brach Dastan enttäuscht ab. Offenbar wusste der Untote zu wenig über die Phantasie von Sterblichen oder hatte einfach nur kein Interesse zu erfahren, wie man sie gezielt gegen jemanden einsetzen konnte. Dastan seufzte.

"Wenn Ihr nicht vor hättet uns durch zu lassen um Euren neuen Champion als würdig zu testen, würden wir hier nicht stehen und mit Euch reden. Also hört auf mit den Spielchen!"
Ereiferte sich Modsognir.

"Oh da schau einer her, der dumpfe Schwertschwinger des Einhändigen denkt er sei schlau! Sehr unterhaltsam - doch auch sehr dreist! Natürlich werde ich Euch durchlassen, doch es geht um den Preis begriffsstutziger Zwerg!
Nun denn, beenden wir dies wie gewünscht, es beginnt mich zu langweilen! Der Preis muss gezahlt werden, ihr habt mich nur minder unterhalten!"

Die Helden spürten wie sie sich geschwächt fühlten, als wenn ein Teil ihrer Lebensenergie geraubt wurde.

"Der Preis ist bezahlt, ihr dürft den Turm der Mysterien nun betreten - mögen seine Geheimnisse Euch faszinieren!"
Mit diesen Worten verschwamm die Gestalt und gab den Weg zum Teleportationskreis frei.
« Letzte Änderung: 30.01.2012, 18:14:15 von Hugin and Munin »
Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch sondern der Weg zur Gerechtigkeit - Rumnaheim Familien Credo.

Leoril

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #513 am: 30.01.2012, 18:30:33 »
Leoril blickte in die Runde und erkannte, dass alle sehr mitgenommen aussahen.
"Hm, ich sag doch, dass das keine ernsthafte Forderung war. Ansonsten wäre Lexi auf jeden Fall verschont worden. Naja - ist jetzt auch egal. Lasst uns weitermachen wo wir zuvor aufgehört hatten. Auf drei! Eins - Zwei - Drei!"

Gleichzeitig stellten sich alle Gefährten in den Teleportationskreis und warteten was geschah.

Hugin and Munin

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #514 am: 30.01.2012, 19:20:21 »
Mit einem Lichtblitz aktivierte sich der Teleportationskreis. Plötzlich standen die Helden in einem quadratischen Raum, etwa sieben Meter breit mit zwei Ausgängen.
Unter ihren Füßen befand sich ein weiterer Teleportationskreis. Einer der Ausgänge führte nach Norden, der andere nach Westen.
Die Wände dieses Raumes waren bedeckt mit Gravuren von menschlichen Gesichtern. Jedes Gesicht trug eine Augenbinde oder eine Augenklappe.
Direkt nach dem Eintreffen der Abenteurer begannen die Gesichter sich zu bewegen - sie gaben ein Heulen von sich das sicher im ganzen Turm zu hören war, während die verbleibenden Augen der Gesichter mit Augenklappen die Helden mit Rage anstarrten.

Suilan

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #515 am: 04.02.2012, 19:22:51 »
Lexi sah sich kurz um und zuckte mit den Achseln. Dann schlich zu einer der beiden T-Kreuzungen, um um die Ecke zu spähen. Sie konnte sich nicht verkneifen, einem der Gesichter an der Wand, das sie besonders böse anstarrte, eine Fratze zu ziehen.

Dastan folgte Lexi stehenden -- oder vielmehr schleichenden -- Fußes, wobei er sich mit beiden Händen die Ohren zuhielt für den Fall, dass die Gesichter gleich an zu schreien oder stöhnen anfingen, und auch so viel Abstand wie möglich hielt, falls sie daran dachten, ihn bespucken zu wollen. Über Lexis Schulter spähte er um die Ecke in den Gang.

Auch Leoril bewegte sich so leise wie möglich nach vorne, allerdings ließ sie ihren Blick über die andere T-Kreuzung schweifen.

Zögerlich setzte Ramar sich in Bewegung. Wo wurde er gebraucht? Er wußte es nicht. Dann bleib ich erstmal in der Mitte stehen, so kann ich beide Punkte gut erreichen.

Modsognir wollte Leoril nicht so alleine am nördlichen Durchgang stehen lassen und ging zu ihr.

Suilan

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #516 am: 04.02.2012, 19:35:04 »
Leoril ging vorsichtig weiter zur nächsten Ecke der Wand, um sich einen weiteren Überblick zu verschaffen.

"HIER DRÜBEN SIND AUCH NUR SÄULEN MIT GESICHTERN! ICH GEHE MAL WEITER NACH SÜDEN!" brüllte Leoril den Zurückgebliebenen zu. Sollte hier irgendetwas auf die Helden lauern, wüsste er wohl spätestens jetzt, dass das Heulen der Gesichter kein falscher Alarm war.

Ramar sah zwei widerliche Goblinoide. Sie wiesen, soweit er es sehen konnte, eine dicke, lederartige Haut auf, und machten gerade ihre gefährlich großen Äxte bereit.

Ramar fluchte. Da war Hopfen und Malz verloren, die Zauberin rannte einfach nach vorne. Naja, Modsognir würde sich schon um sie kümmern. Höchste Zeit, dass auch auf dieser Seite ein Zwerg nach vorne ging.
"Platz da!"
Ramar bewegte sich durch die beide Leichtgewichte hindurch und verharrte an der Ecke. Sein Blick fiel auf zwei spitzohrige Kreaturen, die jeweils eine gefährliche Großaxt hielten.


"Zwei SPOKs! Mit Äxten! Gebt Obacht!"

Er fasste seine Hammer fester und wartete, bis einer Goblinoiden näherkam.

Lexi schien aus den vorherigen Kämpfen wieder nichts gelernt zu haben. Seelenruhig schlenderte sie aus der Deckung und stellte sich neben Ramar in der Hoffnung, wenigstens einen der Gegner am Angreifen zu hindern. Hinter Ramars breitem Rücken, so dass es die Goblinoiden nicht sahen, bereitete sie dazu schon eine Donnerwoge vor.

Dastan kannte Lexi zu gut, als dass ihr unbedachtes Vorpreschen ihn hätte überraschen können: Er folgte ihr so dicht, dass seine Hand beim Dolchziehen den Umhang streifte, der sich hinter ihr aufbauschte, und kam neben ihr zum Stehen. Während sie allerdings noch zu überlegen schien, welchen Zauber sie loslassen wollte, flog seine Klinge schon längst auf den erstbesten Gegner zu, frei nach der Devise: wer zuerst trifft, trifft am besten.

Modsognir hetzte den anderen hinterher.

Bei den zwei Goblinoiden blieb es jedoch nicht: aus dem Süden kamen noch drei weitere, und sie alle stürmten auf die Helden zu.
Lexis Donnerwelle konnte einen der Angreifer zurück stoßen, doch die anderen stellten sich kampfbereit vor den Abenteurern auf.

Plötzlich bemerkte Lexi, wie etwas in ihre Gedanken eindrang und ihr Gehirn zu zerreissen schien. Sie drehte sich um und sah ein Auge eines Gesichtes an der Säule hinter ihr sie hämisch anblicken. Der Schmerz in ihrem Kopf war unbeschreiblich und sie konnte sich auf nichts mehr konzentrieren - was sollte sie nun tun? Sie konnte nicht einmal darüber nachdenken.
« Letzte Änderung: 05.02.2012, 13:18:46 von Suilan »

Suilan

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #517 am: 04.02.2012, 20:10:51 »
Mit großer Willenskraft gelang es Lexi, ihre Konzentration zum Teil zurück zu gewinnen. Benommen ließ sie noch einmal eine Donnerwelle in die Angreifer fahren, die zwei von ihnen zurück warf. "Das geht schon fast ohne Denken." fuhr es ihr durch den Kopf. Dann wich sie hinter Dastan zurück und sah sich das Gesicht auf der Säule genauer an. Eine raffinierte Falle? Nein.

"Die Säulen... sind harmlos... aber... jemand benutzt sie... zum Angriff... müssen finden", stammelte sie mühsam.

Dastan freute sich, dass die Gegner gerade so nett beieinander standen. Ja warum tut ihr das? fragte er. Damit du uns besser treffen kannst! antworteten sie. Das tat Dastan dann auch. Sein wirbelnder Dolch erwischte alle drei, zwei davon so treffsicher im Gesicht, dass ihnen das Blut in die Augen lief. Der dritte konnte den Kopf rechtzeitig wegdrehen, sodass er zwar die Spitze seines Ohres, nicht aber die Sicht verlor.

Sie sahen wie zu groß geratene Goblins aus. Goblins mit Muskeln. Spocks hatte Ramar sie genannt? Was für ein alberner Name! Trotzdem lief Dastan plötzlich ein Schauder über den Rücken. Zähne wie Evistro...

Modsognir schlüpfte in die Lücke, die Lexi zurückgelassen hatte, und schwang sein Schwert in einem weiten Bogen. Dafür bedankten sich die beiden Gegner mit Bissen die erstaunlich leicht durch die Schuppen der Rüstung des Zwerges drangen.

Dann schloß der Paldin für einen kurzen Moment die Augen und sein Schwert hüllte sich in knisternde Blitze. Als der Zwerg den Norker vor ihm traf, erschallte ein lauter Donnerschlag der den Goblinoiden zu Boden warf. Von dort stand dieser nicht mehr auf.

Als Leoril den Kampfeslärm wahrnahm, stürmte sie weiter nach vorne. Als sie an der Ecke stand, hatte sie einen perfekten Blick auf das Geschehen. Die fünf verbleibenden Goblinoiden befanden sich genau zwischen Leoril und dem Rest der Gruppe.

Zufrieden mit der Situation feuerte die Halbelfe ihren berüchtigten schwarzmagischen Strahl auf den Gegner, der von Modsognir beharkt wurde. Laut heulte der Goblinoide auf, als ihn der Strahl an der Schulter traf und eine schwarze, kreisrunde Stelle an der dicken Lederhaut hinterließ.

So hatte Ramar seine Feinde am liebsten: schön vor sich aufgereiht. Er umfasste den Hammer mit beiden Händen, sprang hoch, doch der Schlag ging vorbei und der Goblin bleckte belustigt die Zähne.

Durch die Säulen wirkte wieder eine Macht die tief in die Köpfe drang - diesmal wurden jedoch Lexi und Leoril zum Ziel.
Leoril spürte den selben schrecklichen Schmerz wie Lexi nur wenige Sekunden zuvor und auch ihr entglitt die Konzentration.

Zu allem Überfluss tauchten aus dem Nichts vier weitere Norker auf. Im Süden, wo die ersten beiden Norker gesichtet worden waren, hatten kurz Runen auf dem Boden aufgeleuchtet und dann standen sie da. Doch waren sie mit Streitflegeln ausgerüstet und sahen sehr jung aus, soweit man das bei solchen Wesen beurteilen konnte.

Sie umzingelten die gepeinigte Hexenmeisterin und schubsten sie von einem zum andern. Einer hieb der Halbelfe mit dem Flegel gegen den Kopf so dass ihr Blut die Stirn herab lief.
« Letzte Änderung: 05.02.2012, 13:29:25 von Suilan »

Suilan

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #518 am: 04.02.2012, 20:25:12 »
Dastan ignorierte die drei geifernden und äxteschwingenden Gegner direkt vor ihm. Mit viel Ducken und Ausweichen zielte er durch sie hindurch auf ihren Kumpanen, der noch immer blind durch die Gegend torkelte und versuchte, sich das Blut aus den Augen zu wischen. Der Wurf saß, aber nicht so gut, wie Dastan gehofft hatte. Torkelnde Gegner zu treffen war irgendwie schwieriger als solche, die sich unter Kontrolle hatten -- bei letzteren ließ sich leichter abschätzen, wo sie sich als nächstes befinden würden.

Leoril griff sich vor lauter Schmerzen an den Kopf - es war so still, so schrecklich still - die Stimme ihres Gönners war verstummt und Leoril war auf sich alleine gestellt. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, versuchte die Hexenmeisterin die Schmerzen aus ihrem Kopf auf einen ihrer Angreifer zu übertragen, indem sie ihm tief in die Augen blickte, um eine mentale Verbindung aufzubauen. Aber noch bevor eine Auswirkung zu sehen war, nutzten die vier Halbstarken die sich darbietende Chance, um auf die Halbelfe einzudreschen, die nun auch unter körperlichen Schmerzen zusammenbrach.

In letzter Sekunde aber gelang ihr Vorhaben tatsächlich, und einer der Angreifer brach tot zusammen. Daraufhin verwandelte sich Leorils geschundener Körper in dunkle Nebelschwaden, die sich wenige Meter von den Goblinoiden wieder manifestierten. Sie blickte sich um und nahm die Beine in die Hand, um möglichst viel Abstand zwischen sich und die Angreifer zu bringen, die vom Tod ihres Mitstreiters sicherlich nicht begeistert waren.

Lexi sammelte immer noch die Bruchstücke ihrer Konzentration auf und es kostete sie große Mühe, auch nur einen Zauber zu wirken. Aber es gelang ihr, und die Schlachtreihe des Full House sowie sie selber und einer der Angreifer verschwanden in schützendem Nebel.

"Ich hau dir dein Grinsen, dass es dir zu den Ohren wieder rauskommt!"

Ramar holte erneut zu einem Schlag aus, doch dieses Mal zielte er auf die Kinnspitze seines Gegner und der konnte nicht rechtzeitig ausweichen. Mit einem satten Laut zertrümmerte der Hammer den Kieferknochen und das Lachen war wie weggewischt.

Wer auch immer die Säulen nutzte sah die Eladrin wohl als größere Gefahr, nachdem die Halbelfe floh, und so war es Lexis Geist, der den psychischen Angriffen erneut ausgesetzt war. Zunächst konnte sich die Magierin dagegen erwehren, doch als die Macht, welche durch die Säulen wirkte, nicht aufhörte auf ihren Geist einzuhämmern, brach ihr Widerstand schließlich. Der Schmerz kehrte zurück und raubte ihr jeden klaren Gedanken.

Unterdessen eilten die Norker Jünglinge Leoril hinterher. Einer konnte sie erneut mit seinem Flegel treffen. Auch die erwachsenen Norker hieben auf ihre Gegner ein, welche jedoch teilweise verdeckt von Lexis Nebel war, was einen gezielten Hieb gegen sie ungemein erschwerte.
« Letzte Änderung: 05.02.2012, 13:22:55 von Suilan »

Suilan

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« Antwort #519 am: 06.02.2012, 19:55:35 »
Lexis Schrei ließ Dastan zusammenfahren. Sie kann nirgendwo hin, erkannte er. Wir drei Kerle sind im Weg!

"Einen Augenblick, ich räum hier mal auf!" rief er. "Gleich ist Platz."

Gesagt, getan. Mit mehreren schnellen Scheinangriffen und einem satten Treffer drängte er das hässliche Spitzohr vor ihm aus der Reihe: so war der Plan gewesen, doch der Gegner kam -- gleich einem geköpften Huhn -- nur zwei Schritt weit, bevor er tot zusammenbrach. Dastan, der ihm auf den Fersen gefolgt war, um Platz für Lexi zu schaffen, wäre fast über ihn gestolpert, konnte sich aber gerade noch in einen Sprung retten.

Laut brüllte Leoril vor Schmerzen auf. Der letzte Flegeltreffer musste einige Rippen gebrochen haben - die Schmerzen waren unvorstellbar. Doch der Hexenmeisterin blieb nicht anderes übrig, als sich zusammenzureißen und weiterzukämpfen.

Auch Lexi schrie wie am Spieß, als sich der unbekannte Verstand wiederum in ihren bohrte. Gerade hatte sie ihre sechs Sinne wieder beienander gehabt. Der Schmerz war unerträglich und sie fühlte sich regelrecht mental geschändet. Halb in Panik, verwirrt und blind vor Schmerz wandte sie sich um und ließ instinktiv einen Donnerwoge entstehen, um den Weg frei zu machen. Irgendetwas wurde getroffen und taumelte mit einem Schrei zurück. In einem kleinen Winkel von Lexis malträtierten Verstand flackerte die Sorge auf, dass Dastan doch vorhin noch neben ihr stand, aber der Gedanke ging sofort wieder in dem Mahlstrom des Chaos unter, der durch ihren Kopf sauste. Nur der Fluchtreflex schaffte es diesen zu überlagern, und Lexi kauerte sich in dem dichten Nebel an die Wand und vergrub den Kopf in Vogel-Strauß-Manier in den Armen. Da war noch etwas, was in ihrem Verstand klebte. Lexi wusste irgendwie dass es wichtig war und hielt es fest, während sie lautlos wimmernd im Nebel verharrte.

Als Lexi von einem heftigen geistigen Angriff getroffen an die Wand taumelte, blickte Ramar sie besorgt an. Lange hielt sie das nicht mehr durch.
Er funkelte den Goblin vor ihm an und hob den schweren Hammer, worauf der Goblin erschrocken keuchte und seine Axt gegen den Hammer auszurichten versuchte. Doch bei Ramar wuchtigen Hieb half kein Jammern. Der Zwerg holte gewaltig aus und sein Schlag zersplitterte die rechte Schulter des Goblins. Blut spritzte. Und auch Lexi erreichten mehrere Bluttropfen, doch im Flug verwandelten sich die Tropfen in Kords Heiliges Symbol und als das Blut Lexi erreichte, löste es sich auf und konnte mehrere Wunden heilen.

Als Modsognir sah, dass sich Ramar um einen guten Teil von Lexis Verwundungen gekümmert hatte, stapfte er mit einem "Ich gehe nach Leoril schauen!" davon. Als er durch den inneren Teil des Raumes gekommen war, sah er die schwer verwundete Halbelfe umzingelt von drei Norkern. "Hierher!" hechelte der Zwerg ausser Atem.

Plötzlich tauchten um die Runen am Boden vier weitere Norker Jünglinge auf und eilten auf einen Fingerzeig des Erwachsenen hin auf den Nebel zu, wo sie schließlich Dastan fanden und piesackten.

Die drei Norker bei Leoril schubsten die Halbelfe herum, doch zumindest konnte die Hexenmeisterin ihren Flegeln ausweichen.
Unterdessen hieben die zwei Norker am anderen Ende des Raumes auf Ramar ein und einer konnte mit der häßlichen Großaxt einen Treffel landen. Dann sah Ramar zu seinem Erstaunen, wie sich bei dem schwerer verletzten Norker vor ihm einige WUnden schlossen.

Dann versuchte die Macht, die durch die Säulen wirkte, in Leorils Kopf einzudringen, doch stand Leoril wie außerhalb von sich selbst - sie betrachtete den Versuch, als wenn es jemand anderem passieren würde, und erstaunlicherweise hatte die Macht der Säulen keine Wirkung mehr auf sie.
« Letzte Änderung: 07.02.2012, 21:00:17 von Suilan »

Suilan

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #520 am: 07.02.2012, 21:28:44 »
Endlich ein Feind in der Zange! Dastan winkte Ramar fröhlich über die Schulter des bedrängten Feindes zu. Gemeinsam, um nicht zu sagen gleichzeitig,  griffen sie an. Dastan war einen Herzschlag schneller; als Ramar noch mit dem Hammer ausholte, hatte sein Dolch bereits die Niere des Gegners gefunden.

Schnell überbrückte Modsognir den Abstand zwischen sich und Leorils Peinigern. Fast wie nebenbei legte er der Halbelfe eine Hand auf die Schulter, wodurch sich einige ihrer Wunden schlossen, als er sein Schwert dem Norker auf den Kopf fahren ließ, was diesen leblos zu Boden schleuderte.

"Geht es Euch gut?" versuchte sich der Zwerg zu versichern, als er die abwesend wirkende Frau ansprach.

Ramar nahm Modsognirs alten Platz ein. Er spürte schon, wie ihn die Blicke des Goblins verfolgten.

"Nur nicht hetzen, Ihr werdet dem Einäugigen schon noch schnell genug entgegentreten können."

Ramar zielte auf die Beine des Goblins vor ihm und sein Hammer durchfuhr die Luft. Panikartig versuchte der Goblin zurückzuspringen, doch es war zu spät: der Hammer zertrümmerte den Unterleib, Knochen splitterten, der Goblin verendete in einem Getöse von Blut, Knochen und Feuer.

Dankbar nickte Leoril Modsognir zu, sie hatte neuen Mut gefasst. Mit einem Schritt ins Feywild brachte sie etwas Distanz zwischen sich und die Angreifer, bevor sie die wohl bekannte schwarze Feuersäule beschwor. Laut tosend stürzten sich die Flammen auf die beiden verbleibenden Jünglinge, die im Bruchteil eines Augenblicks von ihnen verzehrt wurden.
Nach einem kurzen Blick auf ihr vollbrachtes Werk verwandelte sich Leoril abermals in den dunklen Nebel und manifestierte sich wenig später nicht weit von Lexis Nebelwand entfernt.

Gut gemacht Leoril, ich wusste, du wirst nicht aufgeben - Was? Jetzt wo alles seinen Gang geht, meldest du dich wieder? Wo warst du, als ich dich gebraucht habe? - Ich war immer da und habe über dich gewacht! - Modsognir hat mich mit der heiligen Macht Tyrs gerettet, nicht du!

Doch das Streitgespräch in Leorils Gedanken wurde jäh unterbrochen als...

... die Macht durch die Säulen erneut nach ihrem Geist griff und diesmal halt fand. Schmerz durchzuckte sie so unerwartet und plötzlich dass sie aufstöhnte. Sie mussten die Quelle dieser Qualen finden, das war das einzige woruber sich Leoril im WIrwarr aus Schmerz in ihrem Kopf sicher war.

Aus dem Nebel vor ihr konnte sie den Kampflärm hören, als die Norker sich weiter mit ihren Kameraden schlugen, doch drangen die Geräusche nur noch dumpf zu ihr vor, als ob der Nebel nun auch die Geräusche verschlucken würde.

Suilan

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[IC] H2 - Thunderspire Labyrinth
« Antwort #521 am: 12.02.2012, 11:54:05 »
Der Paladin rannte, so schnell ihn seine Füße trugen, um den mittleren Komplex herum und sah einige der Norker Jünglinge, wie sie auf etwas im Nebel einschlugen.

Dastan hasste es, umzingelt zu sein. Schlimmer noch: mit so vielen Feinden um ihn herum würde Lexi der Versuchung nicht widerstehen können, einer ihrer Flächenzauber in die Menge zu feuern: fünf Feinde, ein Freund, das war eine gute Rate. Nüchtern betrachtet hatte sie recht, aber Dastan fiel es schwer, die nötige Nüchternheit aufzubringen, wenn es um das eigene Wohlbefinden ging.

Also zog er sich, mit zwei eleganten Gleitschritten und etwas weniger elegantem, da nutzlosem, Dolchgefuchtel aus der Gefahrenzone zurück.

Lexi kauerte im Schutz der dichten Wolke an der Felswand. Ob der Schneewolf inzwischen weitergezogen war? Sie hörte Kampfeslärm und Schreien in weiter Ferne. Hatten die Clanwächter ihn vielleicht erwischt? Oder waren das ihre Spielkameraden? Sie hatten sich nur ein kleines Stück weiter als sonst von Wolkenstieb entfernt. Doch dann war plötzlich das schlechte Wetter da, sie verliefen sich im Nebel der Wolken und die Wölfe kamen. Lexi schauderte. So weit hätte es nicht kommen dürfen. "Lexi, wo bist du? Lebst du noch?" rief jemand in der Ferne. Das musste Reandril sein! Aber nein, etwas stimmte nicht - ein anderes Gesicht tauchte vor ihrem geistigen Auge auf. Ein Mensch, braunhäutig und mit dunklem Haarschopf. Gleich darauf kam der Name: "Dastan!" Die Stimme und die Kämpfenden schienen ihr plötzlich viel näher zu sein, ja direkt neben ihr! "Nein! Ich bin kein Kind mehr! Das ist nicht der Berg von Wolkenstieb", schoss es ihr durch den Kopf, während ihr Verstand im Hintergrund eifrig die vielen Mosaiksteinchen der Erinnerung und ihrer momentanen Wahrnehmung zu einem schlüssigen Bild der Lage zusammen fügte.

Sie richtete sich auf. Neben sich sah sie schemenhaft Dastan im Nebel stehen, dahinter polterte und fluchte jemand, so wie es nur Zwerge tun, wenn sie einen Gegner mit der Axt verfehlen. Der Nebel - ihr Nebel, irgendwie hatte sie den Zauber aufrecht erhalten. Aber vor ihr stand ein Norker außerhalb des Nebels, der sie wohl gerade bemerkt hatte und herumfuhr, und sie hörte ein paar andere vor Dastan und Ramar herumturnen und -schreien.

"HIER BIN ICH!" rief sie und riss die Arme hoch. Über ihr bildete sich der bekannte Spalt ins Kristallgebirge und blendendes Licht ließ den Nebel kurz erstrahlen. Ein Schrei aus vielen Kehlen, dann wurde es plötzlich ruhig, bis auf ein paar dumpfe Aufschläge von Körpern auf dem Boden. Lexi teleportierte sich an den benommenen Norkern vorbei und verschwand auf der anderen Seite ihrer Nebelwand.

Der Norker sah in seiner Verwirrung nur einen Gegner, den er erreichen konnte, und dieser war Modsognir, auf den er auch sofort brüllend losstürmte. Der Zwerg war so überrascht von diesem plötzlichen Wandel, dass er das Schild nicht rechtzeitig in Position brachte, und wurde deshalb leicht verletzt.
Zu allem Überfluss hatte die Macht, welche durch die Säulen wirkte, nun beschlossen sich des Paladins anzunehmen und so durfte auch der Zwerg erfahren, welche Qualen es bereiten konnte, wenn Schindluder mit dem eigenen Geist getrieben wurde.

Doch ganz wurde von Leoril nicht abgelassen, denn die Halbelfe wurde von einem Blitzschlag aus der nahestehenden Säule erwischt.

-Dastan-

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« Antwort #522 am: 12.02.2012, 12:13:08 »
Durch den Schleier des Schmerzes verfluchte Modsognir den Norker vor sich mit wüsten zwergischen Schimpfworten. Dann schwang er unbeholfen mit dem Schwert nach dem Norker, bevor er den Schmerz aus seinem Kopf zurückdrängen konnte.

Dastan ließ seinen Dolch von Hand zu Hand tanzen und stach dem zu groß geratenen Goblin, während dieser das Spiel noch mit großen Augen verfolgte, von unten in die Brust, worauf die Kreatur mit einem erschrockenen Laut zu Boden ging. So ganz helle sind die ja nicht, dachte Dastan. Tatsächlich ist mir etwas dümmeres seit langem nicht untergekommen. Vielleicht ist dies der richtige Zeitpunkt, die gelehrte Theorie meines ehemaligen Zellengefährten auszuprobieren. Nicht die mit den Zwergen und der Zellteilung, die andere...

Er zog geschwind ein Handtuch, das in seinem Rucksack obenauf lag, und bedeckte seinen Kopf damit.

Jetzt wollen wir sehen, ob Goblins wirklich so dumm sind, dass sie glauben, wenn du sie nicht siehst, sehen sie dich auch nicht...

Aus der Deckung des Nebels heraus feuerte Leoril einen schwarzmagischen Strahl auf den Norker vor ihr. Dieser konnte der schwarzen Magie nicht ausweichen und wurde direkt an der Brust getroffen.

So, du bist also immer bei mir? Dann hilf mir jetzt endlich! fluchte die Hexenmeisterin in Gedanken.

Der letzte Norker sah sich plötzlich in einer Wolke herumsausender Eissplitter gefangen. Unzählige Wunden rissen in seiner Haut auf, und er ging schmerzensschreiend zu Boden und blieb liegen.

Weiter versuchte, wer auch immer die Säulen benutzte, Modsognirs Geist zu vernichten und so wand sich der Zwerg vor Schmerz und nahm von der Welt um ihn fast nichts mehr wahr, da der Schmerz alles überdeckte.

« Letzte Änderung: 12.02.2012, 12:13:49 von Dastan Kakulukiam »

Suilan

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« Antwort #523 am: 14.02.2012, 17:23:56 »
Lexi zog eine Grimasse. Sie konnte sich die Schmerzen die Modsognir erfuhr aus eigener Erfahrung lebhaft vorstellen. "Los, wir müssen die Säulenbenutzer ausschalten!" rief sie und rannte nach vorne. Aus einigen Metern Entfernung stieß sie mit einer Geste und einem geistigen Impuls die einzige noch geschlossene Tür auf.

Zwei berobte, kahlköpfige Menschen fuhren in dem kleinen Raum auf der anderen Seite zur Tür herum. Sie hatten fast keine Gesichtszüge, nur vage Umrisse von Augen, Nase und Mund deuteten sich an.



Dahinter waren wie auf der anderen Seite Betten und einige persönliche Gegenstände zu sehen, allerdings in besserem Zustand als bei den Goblinoiden.

"Enigmen des Vecna!" stieß Lexi hervor. Schnell überzog sie den kleinen Raum mit einem Eisregen, der die beiden Magier zu Boden sandte. "Vorsicht, die werden zu Monstren wenn sie schwer verletzt sind! Macht sie fertig!" rief sie, während sie im anderen Wachraum in Deckung ging.

Feind auf dem Boden, nichts wie hin! Dastan durchquerte den Raum mit langen Schritten. Noch im Lauf holte er mit dem Dolch aus und warf sich dann vor wie bei einem Ballspiel. Er landete auf beiden Knien, Dolch tief in der Schulter des Magiers, knapp unter dem Schulterblatt. Leider die rechte Schulter! Hätte der Kerl nicht auf den Hintern statt auf die Nase fallen können?

move, Healing Word Leoril, move

Text von Stefan

Leoril nutze die kurze Unaufmerksamkeit eines Enigmas aus, als dieser sich von der Eisfläche erhob. Doch entgegen Leorils Annahmen, rutschte dieser nochmal und der schwarzmagische Stral der Hexenmeisterin schoss zwar nun um Fingerbreite aber dennoch am Kopf des Gegners vorbei.

Die Enigmas kreischten wild und drangen in den Geist des Menschen ein, der ihnen schon so nah war. Der Mann aus dem Süden zeigte sich willenstärker als erwartet, doch konnte einer der Gegner Halt in seinem Geist finden und Dastan stöhnte auf vor Schmerz.

Suilan

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« Antwort #524 am: 14.02.2012, 17:30:25 »
Dastan hatte gerade begonnen, den Vecnamagier mit Tänzeln und Finten zu verwirren, um ihn so zu einer Blöße zu verlocken, als ein bohrender Schmerz in seinem Kopf ihm Sicht und Atem nahm. Im nächsten Augenblick ruschte ihm auch noch der Boden unter den Füßen weg. Er ruderte wild mit den Armen -- sein Dolch traf irgendwas -- und fing sich mit Mühe.

Wo bin ich? Wo ist der Feind? Doch er sah nichts außer pulsierenden dunklen Flecken, die von gleißenden Blitzen durchzuckt wurden. Seine tastenden Finger fanden eine Wand und er ließ sich davon leiten, hoffentlich zurück in Richtung Kameraden...

Mit einem Grinsen im Gesicht nahm Leoril zur Kenntnis, dass Dastan einen der Enigmen in ihr Schussfeld gebracht hatte. Ohne lange zu überlegen entließ sie ihr schwarzes Hexenfeuer auf Anhänger Vecnas und die Flammen breiteten sich an seinem gesamten Körper aus.

"Komm nur raus!" rief Ramar dem taumelnden Enigma zu. "Ich hab hier was für Dich!" Ramar packte seinen Hammer fest mit beiden Händen und mit einem fulminanten Schwung platzierte er den Hammer auf der Brust des Engimas, dass die Knochen nur so krachten. Sein Gegner krachte gegen den Türrahmen und taumelte zurück in den Raum.

Modsognir war immer noch nicht ganz klar im Kopf, doch wusste er dass die Feinde in dem Zimmer waren und er hier draußen - er musste sich dem Feind stellen, also drängte er sich an Dastan vorbei und stand den widerlichen Kreaturen gegenüber.

Nachdem die Feinde nun gut beschäftigt waren, wagte sich auch Lexi wieder aus der Deckung und lief zwischen den Säulen durch zu Leoril. Der bereits schwer angeschlagene Magier war gerade dabei, eine unheimliche Verwandlung durchzumachen. Fratzenartige Konturen erschienen auf seinem Gesicht und mit zu Klauen verkrümmten Händen begann er, sich das Fleisch vom Leib zu reißen.

Mit Schrecken realisierte Lexi, was gleich kommen würde. "O nein, nein, nein!" rief sie aus, taxierte die Entfernung und rief die Erinnerung an die Worte der Macht wach, die sie auf Baphonets Altar gelesen hatte. Mit unnatürlich tiefer Stimme rief sie die Silben, die in vielfältigen Echos durch den Raum hallten und den Kameraden Schauer über den Rücken laufen ließen. Aber die Echos waren genau austariert, so dass sie einen Lidschlag später alle aus Lexis Richtung kommend kurz vor dem Enigma Vecnas zusammen kamen. Die dissonanten magischen Silben interferierten und formten eine Stoßfront, die mit der Gewalt einer zwergischen Dampframme auf den Magier prallte. Dessen Brustkorb klappte zusammen als wäre er aus Papier und der Mann wurde an die gegenüberliegende Wand geschmettert, wo er zerbrochen liegen blieb.

Fast konnte man meinen, der Enigma wäre panisch geworden, als sein Mitstreiter fiel. Schnell versuchte der Vecnaanhänger in Modsognirs Geist einzudringen, um die direkte Gefahr zu bannen, doch hatte der Paladin gelernt, was das Monstrum tat, und konnte sich der Beeinflussung erwehren.
« Letzte Änderung: 26.02.2012, 16:08:38 von Suilan »

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