Währenddessen im Halbmond:
Als Jared erfolgreich von Haus Azaer zum Halbmond zurückkehrte -- die Handschuhe passten wirklich ausgezeichnet zu seinem Rapier, sowohl farblich als auch vom Stil her -- war der Schankraum leer bis auf den Halbling, der noch immer speiste. Jared setzte sich dazu, bestellte sich auch noch ein Bier, und seufzte zufrieden.
"Im Sitzen bin ich kaum größer als Ihr", stellte er fest.
"Es ist nicht immer die Größe die zählt," Nebin nahm einen großen Schluck Bier aus seinem Humpen bevor er grinsend fortfuhr: "Aber ich gebe zu, es wäre manchmal ganz praktisch die Dinge von oben zu betrachten. Einmal über den Dingen stehen.
Nichtsdestotrotz habe ich mich inzwischen daran gewöhnt, dass das das erste ist, das Leuten auffällt, die mir begegnen. Dabei gebe ich mir schon Mühe meinem Körper mehr Masse zu geben."
Ein helles Lachen erklang aus der Mund des Halblings während er sich auf den üppigen Bauch klatschte.
"Was haltet ihr denn von unseren Begleitern? Ich war nur kurz mit Leofe unterwegs, aber ich denke sie ist eine umgängliche Person. Bei der Eladrin - äh wie war noch ihr Name - Le- -xi? bin ich mir noch nicht sicher. Sie wirkt sehr ernst."
"Dabei hat sie Euch noch geradezu herzlich begrüßt!" sagte Jared. "Mich hätte sie am liebsten zur Eissäule erstarren lassen, weil sie glaubte, ich starrte sie an. Verdächtigte mich gar, ein Scherge von diesem durchgeknallten Magier zu sein. Also wenn Ihr mich fragt: sie ist angespannt wie ein Seil in einem Flaschenzug. Sie hat wohl sehr an den Kameraden gehangen, die sie gestern verloren haben. Trotzdem: ich möchte nicht neben ihr stehen, wenn's da mal reißt."
Nach einem kurzen Blick auf seine noch immer schmerzende Rechte fügte Jared hinzu: "Und der Zwerg, Ramar Blutregen, der redet zwar nicht viel, aber ihm entgeht auch nicht viel. Da muss man aufpassen, was man sagt."
"Ja, da hab ihr wohl recht. Mit beiden euren Einschätzungen," erwiderte der Halbling.
"Aber ich denke es wird langsam Zeit den Proviant zusammenzupacken. Die anderen werden bald zurück sein und wir wollen doch nicht verspätet aufbrechen. Sonst müssen wir noch eine Zwischenmahlzeit auslassen um die verlorene Zeit wieder einzuholen. Und DAS werde ich NIEMALS zulassen!"
Laut lachend machte Nebin sich daran seinen Schlauch mit frischem Wasser zu füllen, sowie etwas Wegzehrung zu verstauen.
Jared füllte auch seinen Schlauch mit frischem Wasser, aber Proviant kaufte er keinen.
"Ich muss auf mein Gewicht achten", murmelte er. Das klang besser als: Mein letzter Kupferling ist für die Handschuhe draufgegangen. "Länger als einen Tag wird das Unternehmen schon nicht dauern, dann sind wir entweder tot, was dem Hunger auch ein Ende bereitet, oder reich und gerade in der rechten Stimmung auf ein Festmahl."