Was folgte war der lang ersehnte Ritt nach Winterhafen über Fallcrest, wie Chendl von den Einheimischen genannt wurde.
Ramar war oft in einer grüblerischen Stimmung - er hatte sich eine ernste Aufgabe vorgenommen, er wollte dem alten Rumnaheim einen persönlichen Brief schreiben um ihm die Details unter denen sein Sohn für die gerechte Sache gefallen war mit zu teilen. Doch wie schrieb man einem Hohepriester des Tyr? Zumal wenn man unter Orks aufgewachsen war und in den frühen Jahren seines Lebens nichts über die Kunst des geschriebenen Wortes vermittelt bekommen hatte und das auch noch wenn man so ernste Dinge zu berichten versuchte?
Lexi war nicht viel gesprächiger, sie hatte viel erlebt und erfahren, doch vieles von dem war zwar höchst interessant, aber nur weniges brachte ihr neue Erkenntnisse über die Ebenenentwicklung und den Einfluss auf die Mittelwelt.
Zumindest Leofe und Nebin waren froher Dinge und auch Jared hatte die ein oder andere Geschichte bei zu tragen welche die Reise angenehmer gestaltete.
In Fallcrest verabschiedete sich Lexi und zog mit dem Empfehlungsschreiben der Magier los, um die örtlichen Bibliotheken nach Informationen über Emretts Brief abzuklappern. Die anderen zogen weiter nach Winterhafen, und man verabredete, sich in Fallcrest wieder zu treffen.
In Winterhafen angekommen kündigten sich die Abenteurer bei Hofe an um eine Audienz bei Lord Padraig zu bekommen und gingen zunächst zum Tyr-Tempel. Schwester Marla begrüßte die Abenteurer herzlich. Die einstigen Sklaven waren schon vor einiger Zeit wohlbehalten zu ihren Familien zurückgekehrt und ihre Familien sowie die Schwester selbst waren mehr als dankbar dafür.
Doch schnell viel der Frau Tyrs auf dass die Gruppe nicht mehr die selbe war und das vorallem ihr Bruder im Glauben nicht anwesend war. Als die Miene von Ramar finster wurde bei der Frage nach den Kameraden senkte Marla betroffen den Kopf.
"Oft sind es die die sich am meisten für die Gerechtigkeit einsetzen, welche den Preis bezahlen. Dies war schon immer der größte Zweifel den der Glaube an Tyr und die gerechten Götter hervorrief, denn dies erscheint doch mehr als ungerecht. Besonders wenn ich höre dass so tapfere Leute die so viele Menschen selbstlos von der Sklaverei befreit haben mit ihrem Leben bezahlen mussten, wird mein Herz von tiefer Trauer und Wut erfüllt.
Euer Verlust wird von den Menschen aus Riverdown und bestimmt von vielen anderen tief bedauert. Mein Beileid sei Euch in jedem Fall gewiss." versuchte die Priesterin zu trösten.
"Falls es etwas gibt was ich oder die Kirche für Euch tun können ... " fügte Schwester Marla hinzu.