Normalerweise habe ich geradezu einen Spleen für martialische Charaktere und ich fürchte, dass ich mich auch nicht ganz davon trennen kann. Dennoch möchte ich explizit keinen Überlebenskünstler spielen. Vorstellen könnte ich mir einen Theologen, vor allem im Rahmen einer Diskussion, die ich seit einer geraumen Zeit begleite und an der ich bisweilen ich auch durchaus teilnehme. Es geht um den Einklang zwischen moderner Forschung und traditionell-christlichen Werten, sowie der Transfer alter Glaubensinhalte auf moderne Zeit. Also der Versuch das Schrifttum der Bibel anhand der damaligen gesellschaftlichen Traditionen zu sehen und nebst der möglicherweise allzeitgültigen Aussagen eben jene fraglichen Aussagen in neuen Zusammenhang zu setzen, zu zeigen, dass ein christl. Wertesystem sich nicht mit wissenschaftlichem Anspruch beißen muss. Aber vielleicht durchaus eine zeitliche Transformation braucht.
Ich will dabei anmerken, dass ich selbst kein aktives Mitglied einer Konfession bin und ich mich gerade deswegen an dieses Thema annähern wollen würde. Zum einen, weil die historische Forschung durch die Zeit, die ich bisher betrieben habe, als auch die zeitgenössische Forschung sich natürlich stark mit dem von atheistischen Populisten vertretene Meinung von Kirchen (trotz ihrer ganzen Vergehen) beißt. Das mag für viele keine Überraschung sein, ist aber gerade in der universitären Diskussion merkwürdigerweise nicht immer gegeben. Ja, es ist fast erschütternd, wie ausgerechnet Wissenschaftler (Geistes- und Naturwissenschaftler in gleicher Weise) sich ausgetretenster Klischee (am schlimmsten sind die häufigen Verallgemeinerungen) bedienen, um ihre Meinung zu unterfüttern. Ich würde mich durchaus auch mit intrareligiösen Problemen herumschlagen wollen, also der Einklang eigener religiöser Tradition und gesellschaftlichem Wandel. Das wäre durchaus eine Herausforderung für mich und ich halte es für passend, dass in dieses Setting zu integrieren.
Natürlich ist Glauben, gerade wenn es um greifbaren Glauben geht (Also meinetwegen Islam, Judentum und Christentum als monotheistische Glaubenssysteme jetzt), ein häufig sehr emotional aufgeladenes Thema, dementsprechend vorsichtig werde ich damit umgehen. Ebenso ist auszuschließen, dass mein Charakter ein Fanatiker sein wird.
Ich würde das gerne mit einer naturwissenschaftlichen Nuance verbinden, um es deutlich zu machen. Da bin ich aber auch bereit am Ende das dazuzunehmen, was noch abzudecken ist. Den Theologen an sich würde ich mir jedoch vormerken, wenn keiner etwas dagegen hat.