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Autor Thema: Der schweigende Stern  (Gelesen 82341 mal)

Beschreibung: Ingame

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Der schweigende Stern
« Antwort #90 am: 02.10.2011, 19:49:05 »

An Board der Atlantis

"Good to hear, that we are on the same side. But I must insist to take the command. I have reasons, you don't understand, you know.", sagte Mrs. Palmer etwas versöhnlicher. Sie schien einen Moment zu zögern und sah an ihrer Uniform herab, dann kehrte die Härte in ihre Strenge: "Now, you better keep track of the programm."

Währenddessen gelang es Peter, den Filter zu installieren. Zwar wurde der Kanal noch immer stark von Rauschen gestört, doch könnte man nun mit etwas Mühe Joris Stimme vernehmen: "Looks like somekind of pipe to me...". Dann folgte wieder Rauschen und letztlich: "... Damn. I hope this radio-problem will get solved soon..... Mehr konnten sie vorerst nicht verstehen.

Mrs Palmer kam etwas näher geschwebt, obgleich sie noch immer bemüht war, Abstand zu den Männern zu waren. An ihren Gesten und der Mimik konnte man unschwer ablesen, dass sie schon jetzt gespannt war und immer ungeduldiger wurde. "Aldred, can you communicate with 'em?"

Ken schien noch immer überrumpelt und unfähig etwas zu sagen. Sergeji wiederum betrachtete sie nur aufmerksam.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #91 am: 03.10.2011, 13:44:19 »
Peters Stimme wurde etwas grummeliger, da die selbsterklärte Reporterin und nun Missionsführerin seinen Worten in keiner Weise nachkam und weiter das Verhalten der Mannschaft forcieren wollte.
"Miss Palmer, we are all well-educated persons. I do not like to be treated like a stubborn and foolish brat and I especially do not like to be ignored with blurry statements. When we do not understand your reasons, Mrs. Palmer, than it is your task to reason with us. So I ask you to illuminate the reasons we cannot possibly understand."
Einen Moment stellt Aldred das Arbeiten ein und blickt die Reporterin an. "And I must insist, that you calm down and stop threatening us.
Erst nachdem er dies gesagt hatte, widmete sich Peter wieder dem Einrichten des Filters.

Nachdem er dies erreicht hatte, blickte er Palmer wieder an, gerade als sie weiterhin gespannt erschien und ungeduldiger wurde. "No, I cannot communicate with them. The communication is only in one-way. Momentarily we can only listen to the team outside. Maybe it is possible for them to install a filter on their side. Than a communication could be possible again. But I am afraid, Mrs. Palmer, your gun will not help in this situation."
Peter hat keine Angst vor der Reporterin und selbsterklärten Missionsführerin. Wenn sie auf einer Seite standen, dann würde sie genauso auf das Team angewiesen sein, wenn sie die Mission erfüllen wollte. Sie baute wahrscheinlich darauf, dass die Truppe die Mission über alles betrachtete und ihr deswegen ohne Probleme folgen würde, wenn sie das Team unter Druck setzte. Das entsprach sicher der Wahrheit, aber es ließ Möglichkeiten offen, auf derselben Schiene Druck aufzubauen oder sich unbeeindruckt durch eine Waffe zu zeigen. Peter wagte es in Gottvertrauen. "You came near when I called you, and you said, «Do not fear.»[1]"
 1. Lamentations 3:57
« Letzte Änderung: 03.10.2011, 13:44:52 von Peter Aldred »
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Abhay Hepworth

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Der schweigende Stern
« Antwort #92 am: 04.10.2011, 18:32:07 »
"Jean, do you see this? - "KRSSS GRSSS." - "This stupid radio. Damn it." dachte Abhay bei sich während er mit der hohen Schwerkraft geschuldeten Schritten in Richtung Jean ging und ihn unbehände anstupste und auf den Gegenstand deutete.

Ihm war nicht klar, ob dem Soldaten die möglicherweise tiefgreifenden Implikationen klar waren wenn er den Gegenstand sah, aber darauf aufmerksam machen musste er trotzdem. Seine Augen huschten derweil von rechts nach links in seinem eingeschränkten Blickfeld, während sein Geist im gleichen Tempo darüber nachdachte woher diese rohrartige Gebilde stammte.

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Der schweigende Stern
« Antwort #93 am: 06.10.2011, 17:51:03 »
Auf dem Asteroiden

Abhays Blick streifte über die graue Oberfläche des Asteroiden und etwas abseits, halb hinter einer Felsformation versteckt, entdeckte er einen weiteren Gegenstand, der das Licht der Sonne reflektierte. Neugierig, doch mit einiger Vorsicht, näherte er sich dem seltsamen Gebilde. Es war ein etwa hüfthoher Sockel aus mattem Metall. Auf der Oberfläche waren sechs gleichschenklige Dreiecke eingelassen, die gemeinsam ein regelmäßiges Sechseck bildeten. Jedes Dreieck war mit einer Viehlzahl von feinen Symbolen beschriftet, die Abhay entfernt an chinesische Schriftzeichen erinnerten, aber deren Bedeutung ihm freilich verborgen blieb. Weiterhin waren verschiedene Plätchen erkennbar - vielleicht Bedienungselemente? Eines der Dreiecke war etwas über die anderen erhaben und die Umrisse waren schwarz umrandet. Möglicherweise, so dachte sich Abhay, ließ es sich abheben. Er winkte die anderen Astronauten zu sich.
« Letzte Änderung: 06.10.2011, 17:52:17 von List »
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Jean Levi Biton

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Der schweigende Stern
« Antwort #94 am: 06.10.2011, 23:47:13 »
Der Ausfall der Kommunikation war ein denkbar schlechtes Szenario für den ehemaligen Soldaten. Der Offizier war es gewohnt ein Team zu koordinieren, Anweisungen zu geben, zu nehmen, für einen funktionierenden Informationsfluss zu sorgen. Wie oft hatte seine bellende Stimme damals in den verlassenen Gassen Kuwaits Männer an Barrikaden und Scharfschützen vorbeimanövriert, jeden Schritt im voraus planend, durch die hitzigen Straßen führend? Es wäre unvorstellbar gewesen, in der damaligen Situation nur seinen eigenen Gedanken überlassen zu sein, ohne das Krachen des splitternden Lehmsteins zu hören, das aufgebrachte "L'Arrivé! L'Arrivé!"[1]seiner unter Beschuss stehenden Soldaten im Ohr zu haben, und das Echo seines "Planquez-vous!"[2] unter seinem Helm wiederklingeln zu haben. Doch obwohl es hier im dunklen All, weit entfernt von Schussfeuer und Gefecht die Anspannung eine andere war, schimpfte Jean Levi bitter über die rauschende Schweigsamkeit seines Funkgerätes. Ein beschleichendes Gefühl der Hilfslosigkeit schien an der eisernen Entschlossenheit des Commanders anzuklopfen.

Mit vorsichtiger Sorgfalt beobachtete Jean Levi Abhay und Joris. Offenbar schien sein Team das selbe Problem zu haben. "Atlantis, this is Commander Biton," begann er zu senden, "Our radio is dead, I repeat, our radio is dead. I can not copy any incoming transmission. I repeat, cannot copy any incoming transmission. We proceed with the exploration. Over." Zwar hatte Jean Levi wenig Hoffnung, dass seine Meldung durch das Signalwirrwarr des gestörten Äthers gelangte, doch falls die Atlantis doch empfangen können sollte, war es notwendig, dass sie wussten, dass ihnen nichts zugestoßen war. Scheinbar schien der Wissenschaftler des Teams etwas entdeckt zu haben. Mit angestrengter Miene rastete er den Empfänger ein, drehte die Lautstärke herunter und ließ das Störsignal laufen, ehe er sich Abhay und Joris näherte.

Der Commander traute seinen Augen nicht.[3] Das behandelte Metall ragte wie ein neckisches Gebilde aus der kristallinen Struktur, fast so, als ob es sich die Raumfahrer lustig machen würde. Jean Levi konnte seinen Blick nicht abwenden, was hatte dieses von Menschenhand erstellte Objekt auf diesem kolossalen Felsbrocken zu suchen? Erst als er den Blick von dem Rohr wieder löste, erkannte Jean Levi, dass Joris bereits eine Serie von Fotos schoss. Wie zustimmend versuchte der Commander in seinem Raumanzug zu nicken, bis er erkannte, dass Abhay auf etwas neues gestoßen war. Still musste Jean Levi schlucken. Für einen kurzen Moment war er fast froh darüber, dass die Kommunikation ausgefallen war, so musste er wenigstens nichts über diese unerklärliche Situation sagen.

Angespannt folgte Jean Levi Abhay. Als er ebenfalls auf das Konstrukt traf, konnte er es nicht mehr fassen. Die Absurdität der Situation war kaum auszuhalten. Doch gerade diese Unwirklichkeit half dem Commander dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit einer fordernden Bewegung hob er die Hand, um Abhay davon ahzuhalten, sich dem Gebilde weiter zu nähern, und winkte Joris und Andrew näher.[4] Dass die Kommunikation weg war, war nun ein ganz anderes Problem - denn damit, dass sie so etwas auf dem Felsen finden würden, hatten sie nicht gerechnet. Auch wenn das ursprüngliche Missionsziel weiterhin Bestand hatte, empfand der Commander es als Pflicht, ihren Fund an Houston zu melden. Wäre das Visier seines Helmes nicht verspiegelt, so könnte man die ernste Berechnung des Commanders an seinen Augen ablesen. Er hatte seine Entscheidung getroffen; es hieß: Bericht erstatten.
 1. franz., vgl. engl.: Incoming!; Warnruf vor Beschuss
 2. franz.: In Deckung!
 3. 3 Punkte Sanity-Verlust
 4. Sleight of Hand: 19, 6, 13
« Letzte Änderung: 07.10.2011, 17:02:58 von Jean Levi Biton »
On ne saurait empêcher l'équilibre de produire ses effets. On peut braver les lois humaines, mais non résister aux lois naturelles.
 ~ Jules Verne

Dr. Sergej Pásečnik

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« Antwort #95 am: 07.10.2011, 15:43:03 »
Sergeji strich sich mit dem linken Zeigefinger über die Unterlippe, während er Mrs. Palmer eingehend betrachtete - eine dem Team mittlerweile bekannte Geste, die anzeigte, dass er nachdachte. Seine andere Hand fuhr langsam über den Overall und schien etwas zu suchen. Als er nicht zu finden schien, was er suchte, richtete er sich etwas in seinem Sitz auf und fixierte Mrs. Palmer. "Mrs. Palmer,", sagte er eindringlich, "You don't look well to me. I think you suffer from Space-Sickness and moreover you got a considerable laceration at your forehead. I'd like to bring to your attention, that your body is massively stressed. You might collapse, as your blood cumulates in your torso. I would strongly advise you, to let me treat your wound. But I need the medi-kit from the storage room."[1]
 1. 
Sense Motive 22 (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 07.10.2011, 15:56:13 von Dr. Sergej Pásečnik »
"Selbst die Ameise kann aus dem toten Philosophen noch etwas nützliches ziehen." - nach Stanislaw Lem

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Der schweigende Stern
« Antwort #96 am: 07.10.2011, 16:05:38 »

An Board der Atlantis

"What? What are you talkin'?", stotterte Mrs. Palmer. Ihr Gesicht glänzte von feinen Schweißtropfen im Licht der Kabine. Sie schien verwirrt und desorientiert und würde hier Schwerkraft herrschen, wäre sie bestimmt unsicher auf den Beinen sein. "You'd better shut up.", bellte sie Sergeji entgegen. Sie wischte sich über die Stirn und konzentrierte sich wieder auf den verrauschten Funk: "Commander Biton ... radio is dead ... repeat ... radio is dead ... copy incoming transmission ... proceed with the exploration..."

Für einen Moment schien Mrs. Palmer intensiv nachzudenken, dann schwebte sie etwas zur Seite und gab die Tür frei. Ihr Gesicht war bleich. "Okay, Doctor. You go and fetch the medi-kit. I'll give you two minutes. Be here in two minutes or otherwise there will be more wounds you have to care over. No tricks and only two minutes. You understand?"

Sie ließ den russischen Doktor vorbei und musterte Peter. "False Answere. You keep trying. There must be a possibility to regain connection. Or is there another possibility to communicate?"
« Letzte Änderung: 07.10.2011, 16:12:56 von List »
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Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #97 am: 07.10.2011, 16:42:29 »
Peter schüttelte energisch den Kopf und deutet auf die Waffe in Palmers Hand. "I told you that I cannot work under threat. Your gun will not help in this situation. I refuse to help you under this circumstances. As you may have guessed, Mrs. Palmer, Commander Biton is well aware of his grave situation, but he is still confident concering the team's abilities." Peter schätzte, dass Palmer diese Geiselsituation nutzen wollte, um den Commander unter ihre Kontrolle zu bringen und Peter wollte ihr diesen Gefallen nicht tun. "If I knew a possibility to solve this problem, I would have done it. As you might remember, you surprised me in the very moment I was installing the filter.[1]"
Der Diakon verschränkte die Arme, sein Herz pochte. Wie würde Palmer reagieren? Die Worte des Russen zeigten Wirkung bei Peter. Wahrscheinlich war sie aufgrund des anhaltenden Blutverlustes immer unzurechnungsfähiger. Vielleicht war eine Behandlung der Wunden dementsprechend sinnvoll, um sie etwas herunterzukühlen. Peters Worte prallten an ihrer Angst und ihrer Entschlossenheit. Sie würde das Team aber nicht für das Gefühl der eigenen Sicherheit an Palmers Lauf bringen.
 1. Peter hat ja bereits einen Wurf gemacht, ob er das Problem lösen kann. Das war seine Lösung. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass mir kein zweiter Wurf zusteht.
"Every religion, as far as reason will help them, makes use of it gladly - and where it fails them, they cry out: It is a matter of faith, and above reason!" - John Locke

Peter Aldred

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Der schweigende Stern
« Antwort #98 am: 09.10.2011, 11:09:25 »
Peter ließ die abwehrende Haltung fallen und drehte sich wieder den Armaturen und Bedienelementen zu und begann wieder mit der Arbeit. "Maybe there is another filter, which can be installed.", murmelte er sich mehr zu, als dass er Mrs. Palmer ansprach. "But I need time and solitude, at least that you put down that gun.", wiederholte er seine Forderung, diesmal ohne die Eingedrungene anzuschauen. Stattdessen versuchte er sie in ein Gespräch zu verwickeln, damit sie nicht so sehr darauf achtete, was er gerade im Detail tat. "Look, Mrs. Palmer. You still owe me a chance. A chance of understanding your ways and motives. Why is it that you crouch yourself into a spaceship and threaten it's members, without explaining yourself?"
Währenddessen fummelte der Diakon an einer Möglichkeit herum, um mit den Kontrolllichtern einen Morsecode an Jean Levi Biton und das Team draußen zu senden. Er hatte Gottvertrauen in dieser Angelegenheit, hatte Peter im Militärdienst doch die Morsecodes gelernt, sodass er davon ausging, dass der verdiente Soldat diese auch kannte. Während er also weiter mit Palmer sprach, sendete er eine gemorste Nachricht an das Team.
| · · · − − − · · · | −    · · · ·    · − ·   ·   · −   − |[1]
Dreimal wiederholte er dies, wartete dann kurz und wiederholte es noch einmal.
"So, Miss Palmer? Any chance of enlightenment?"
 1. Übertragung: SOS | Threat - Um dies umzusetzen: Computer Use 42 und Decipher Script 31
« Letzte Änderung: 09.10.2011, 11:13:50 von Peter Aldred »
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Andrew Petersson

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« Antwort #99 am: 09.10.2011, 15:42:03 »
*** Auf dem Asteroiden ***

Andrew war seinen Astronauten-Kollegen gefolgt, hatte die technischen Systeme im Auge behalten und so war ihm erst etwas später die silbrige Flüssigkeit sowie die Gebilde aufgefallen, um die sich bereits seine Teamkameraden kümmerten. Dem Schweden war der Verlust der Kommunikation aufgefallen und so arbeitete er fieberhaft daran, sein ausgefallenes Funksystem zu reparieren[1].

Als sein Kommandant den Schweden näher zu sich rief, war Andrew noch immer damit beschäftigt, die Einstellungen des Radios zu variieren und einen Neustart der Kommunikationskanäle durchzuführen. Erst als er bei seinem Kommandanten ankam, war sein Blick auf das Gebilde fixiert, das vor ihnen von dem Asteroiden aufragte. Überraschung und Erstaunen hätte man in Andrews Miene ausmachen können, wäre sein Visier nicht verspiegelt und so beließ er es dabei, die Oberfläche des Gebildes und der neuartigen Entdeckungen zu betrachten[2].
 1. Repair: 36
 2. Knowledge (Earth and Life Sciences): 25; Knowledge (Technology): 30
« Letzte Änderung: 09.10.2011, 15:42:14 von Andrew Petersson »

Abhay Hepworth

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« Antwort #100 am: 10.10.2011, 12:43:51 »
Abhays Puls näherte sich dem absoluten Exitus als er das merkwürdige Gebilde entdeckte. Es war unvorstellbar auf einem sich bewegenden Himmelskörper leben zu finden oder doch nicht?

Wie hypnotisiert machte der Inder ein paar Schritte auf diese 'Säule' zu. In seinem Helm legte er den Kopf schräg und beobachtete dieses erhobene Dreieck. Ohne nachzudenken streckte er die Hand aus und versuchte die Form in die Säule zu drücken...

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Der schweigende Stern
« Antwort #101 am: 13.10.2011, 14:38:13 »
Auf dem Asteroiden

Andrew dachte angestrengt über das Problem mit der gestörten Funkverbindung nach. Er bediente die Instrumente und versuchte verschiedene Kanäle, denn vielleicht hatte Ken ebenfalls die Idee gehabt, die Frequenz zu ändern. Doch er empfing nur Stille. Dann hatte er eine andere Idee. Laienhaft gesprochen, stellte er den Kanal nur zur Hälfte ein - wie bei einem Radio, wenn man den Sender nicht ganz trifft. So würde er eine Vielzahl der hohen  Störgeräuschen ausblenden und vielleicht die tiefen Stimmen von Ken und Aldred noch einigermaßen verstehen können. Er drehte noch einige Regler und hörte schließlich folgendes: "Look, Mrs. Palmer. You still .... .... crouch yourself into a spaceship and threaten it's members, without explaining ...." Den Rest verstand er nicht.

Jean Levi warf einen letzten Blick über die Asteroiden-Oberfläche. Vielleicht entdeckte er noch weitere 'Dinge', für die er keine Erklärung hatte. Aber er konnte nichts weiter entdecken und so entschloß er sich, zunächst zum Raumschiff zurückzukehren, um zu versuchen, das Gesehene zu verdauen und vielleicht eine Erklärung zu finden. Dies waren seine Gedanken, als plötzlich ein Kontrolllämpchen anfing, wild zu blinken. Jean-Levi war verwirrt, denn es schien anzuzeigen, dass die Batterie des Raumanzugs gerade aufgeladen wurde. Das war ausgeschloßen, zumal das Lämpchen immer wieder aus- und wieder anging. Dann erkannte er eine nur zu vertraute Kombination: dreimal kurz, dreimal lang und wieder dreimal kurz. Erst beim dritten Durchgang verstand er den kompletten Morsecode: "SOS | Threat"

Die beiden Männer erkannten zu spät, was Abhay im Tun begriffen war. Er streckte den Arm aus und drückte eine Platte ein. Für einen Moment lähmte sie der Schrecken, danne rlangte Jean-Levi die Kontrolle über sich zurück, kam zu Abhay heran und stieß diesen brüsk von dem Sockel weg, dass er fast fiel. Gespannt erwarteten sie, ob etwas geschah. Und eben wollten sie schon aufatmen - und Jean-Levi einige scharfe Flüche ausstoßen - da drangen aus den Ritzen der Oberfläche bunte Lichter und an der Stelle, wo die Platte etwas angehoben war, war rotglühendes Metall zu erkennen. Dann erbebte der Asteroid und die drei Männer fielen zu Boden. Der gesamte Asteroid schien jetzt zu vibrieren und die Männer konnten laute Geräusche von schweren Metallteilen vernehmen (die freilich nicht durch Luft, sondern über Boden und Raumanzug zu vernehmen waren).[1]

Jean-Levi reagierte instinktiv und fasste seine Teamkollegen und riss sie mit. Der Funk war nicht nötig, dass sie verstanden, dass es den Commander drängte, zum Shuttle zurückzukehren. Ob sie dort sicher waren, war kaum zu sagen, aber es war das beste, was ihnen einfiel. Die Antriebe der Raumanzüge waren kaum stark genug, um die Gravitation des Asteroiden zu überwinden, doch schließlich waren sie wieder im Weltraum und schwebten auf das Shuttle zu. Der Funk wurde wieder klarer...
 1. Sanity-Check
« Letzte Änderung: 13.10.2011, 14:42:32 von List »
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« Antwort #102 am: 24.10.2011, 16:13:22 »
Während sich die Astronauten auf den Rückweg begaben, arbeitete Peter weiter an dem Funk. Doch er hatte keine große Hoffnung, eine Lösung zu finden. Mrs. Palmer wirkte weiterhin gespannt und unruhig. Sie hatte nicht weiter auf Peter reagiert und wog die Waffe hin und her. Plötzlich jedoch wurde das Rauschen geringer und die Stimme des Commanders war wieder deutlich zu vernehmen: "Commander Biton to Atlas II. Mission abandoned. I repeat. Mission abandoned. Prepare the reentry. Over!"

Wie aus Trance, fuhr Mrs. Palmer hoch. "What the Hell, are they're doing? They're told to examine the surface. Aldred! Tell 'em to get back to work. Tell 'em!", schrie sie ärgerlich. Just in diesem Moment fiel ein Schuß und Aldred fuhr instinktiv zusammen.

Auch das Team außerhalb des Shuttles konnte den Schuß über den Funk hören. Commander Biton hatte in seiner Soldatenzeit genügend Schüsse gehört, um das Geräusch sofort einordnen zu können.  Sofort rief er die Raumstation an, doch er erhielt keine Antwort. Er wußte nicht, was geschehen war. Irgendetwas war schief gelaufen - und es hatte mit Mrs. Palmer zu tun. Wußte der Himmel, wie sie an Board gelangt war! Sie hatte das Team bedroht und vielleicht einen Teamkollegen erschoßen. Zugleich war ihm bewusst, dass sie selbst in einer außerordentlich gefährlichen Situation waren. Nur Ken hatte das Wissen, wie die Luftschleuße bedient wurde. Wenn Ken verletzt war, sie würden im Weltall ersticken![1]

Neben Peter schlug ein Gegenstand mit lautem, metallischen Geräusch auf das Steuerpult. Da wurde ihm bewusst, dass er nicht getroffen war. Als er aufblickte, sah er den Doktor hinter Mrs. Palmer. Auch er hatte eine Waffe und Mrs. Palmer offensichtlich in die Hand geschoßen. Die Frau hatte vor Schmerzen den Halt verloren und schwebte in den Steuerraum. Doch seltsamerweise hatte sie keinen Ton von sich gegeben. Peter war geistesgegenwärtig genug, sich schnell Mrs. Palmers Waffe zu bemächtigen. Peter jedoch kam gar nicht dazu, Mrs. Palmer in Schach zu halten. Mit einer erstaunlichen Behändigkeit hatte sich der Doktor zu ihr bewegt und fasste ihre unversehrte Hand während er sie mit der anderen Hand würgte. Die eher zierliche Mrs. Palmer hatte keine Chance gegen den stämmigen Russen. Erst als ihr Körper unter seinen Händen erschlaffte, ließ er von ihr ab.[2]

"Bolden! Aldred! Be quick to get them back on board! We have no time to waste!", rief der Doktor und brach somit den Schrecken.

Die Astronauten trieben mit höchster Geschwindigkeit weiter auf das Shuttle zu. Hinter ihnen tobte und brüllte der Asteroid geradezu und sannte ihnen grüne Lichtstrahlen hinterher, wie wütende Flüche.

Als sie endlich die Atlantis erreicht hatten, war alles so weit vorbereitet, dass sie innerhalb von Minuten die Luftschleuße passiert hatten. Der Doktor empfing sie. "Everything under controll.", sagte er und es war den Astronauten so, als währe sein harter, russischer Akzent stärker als sonst. "What can you report?", fragte er nüchtern.

Abhay wollte dem Commander gerade das Wort abschneiden und berichten, was geschehen war, da spürten sie, das etwas geschah. Zuerst vibrierte die Luft. Dann erlosch das Licht in der Kabine und flackerte unregelmässig wieder auf. Eine Kraftwelle drückte den Männern die Luft aus den Lungen. Das war kurz bevor sie das Bewusstsein verloren.
 1. Sanity-Check: Kein Verlust!
 2. Sanity-Check für Peter: 2 Punkte Verlust
« Letzte Änderung: 25.10.2011, 15:11:47 von List »
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« Antwort #103 am: 24.10.2011, 16:14:43 »
vermutlich der 30.04.2011

Kokytos

Sie erwachten mit dröhnenden Kopfschmerzen und in völliger Dunkelheit. Sofort fiel ihnen auf, dass sie die Schwerelosigkeit verlassen hatten. Sie brauchten eine Weile, um wieder etwas klarer im Kopf zu werden. Dann nahmen sie die Taschenlampen dem Notfall-Kit, um die Lage zu sondieren[1]. Commander Biton hatte eine Platzwunde am Kopf erlitten, vermutlich, als er gegen die Kabinentür gefallen war. Abhay taten die Rippen weh und Joris hatte sich die Schulter lädiert, weshalb er nur unter großen Schmerzen seinen Arm bewegen konnte. Peter beklagte eine gewisse Taubheit in seinem rechten Bein, das er auch kaum belasten konnte. Andrew blieb bis auf einige Schürfwunden unverletzt.

Die vier bemerkten, dass der Boden des Shuttles leicht abschüssig war. Überall lagen Trümmer von Glas und geborstenen Metall herum. Die Luft war angefüllt vom Geruch von Chemikalien. Im südöstlichen Teil des Shuttles war die Hülle gerissen und sie konnten heraussehen. Vor Ihnen präsentierte sich auf den ersten Blick jedoch nur Sandboden, denn der Riss wies nach unten. Der Blick aus den Bullaugen lies einen violetten Himmel und eine ferne Bergformation erkennen. Offensichtlich hatten sie eine Bruchlandung erlitten.

Erst jetzt wurden sie sich gewahr, dass sie nur zu viert waren. Schnell durchsuchten sie das Shuttle. Den Doktor fanden sie auf dem Boden der Steuerzentrale, halb von Trümmern verdeckt. Doch er lebte. Ken jedoch sah schlimm aus. Er war durch das Shuttle geschleudert worden und blutete aus dem Mund und vielen kleinen Wunden. Als sie ihn aufrichteten, sank sein Kopf zur Seite weg. Er hatte sich das Genick gebrochen und war tot. Ihnen wurde übel vor Schock und Traurigkeit[2].

Sie durchsuchten noch den Rest des Shuttles, doch von Mrs. Palmer fehlte jede Spur[3].
 1. jeder verliert eine Ladung seiner Taschenlampe
 2. Sanity-Check
 3. 
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« Letzte Änderung: 25.10.2011, 15:12:57 von List »
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Peter Aldred

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« Antwort #104 am: 26.10.2011, 22:55:18 »
Die Ereignisse überschlugen sich und im nächsten Moment fand sich Peter schon auf dem Boden wieder, eingeklemmt zwischen Trümmerteilen. Unter Schmerzen befreite er sich und sein rechtes Bein, welches taub geworden war. Unter Mühe klopfte er sein Bein ab, nur ein eingeklemmter Muskel oder eine starke Prellung? Peter ärgerte sich, dass er keine medizinische Ausbildung besaß. "This repair will cost a few hours.", Peter hätte am liebsten ein sardonisches Lachen losgelassen, beschränkte sich jedoch auf Zynismus, während er sein Bein zu belasten versuchte. Er schüttelte sich und setzte sich auf eine der ausgefallenen Konsolen. "What happened? The last thing I remember was the shot fired from Mr. Pásečnik's gun and then he started to choke her and then everything blackened. What happened?"

Der Diakon hustete, er war einfach keinen Schmerz gewohnt. Mit grämender Miene durchsuchte er seine Taschen und fand sie endlich. Er musste sich sortieren, selbst Commander Bitons Worte vermochten dort im Moment wohl kaum zu helfen. Willkürlich schlug er eine der markierten Seiten seiner Bibel auf. Die Bibel würde ihm helfen. Doch erschrak über die eigene Bibellotterie, zuckte kurz zusammen, sprach die markiereten Worte sogar laut aus. "You who tear yourself to pieces in your anger, is the earth to be abandoned for your sake? Or must the rocks be moved from their place?[1]"
Die Bedeutung erschloss sich Peter in dieser Situation nicht, auch wenn er den Zusammenhang kannte. Er schluckte und steckte seine Bibel wieder weg. "Something went horribly wrong. Are the nukes still in good working order?" Meinte die Zeile aus dem Buch Hiob, dass sie sich nicht um das eigene Wohl kümmern sollten, sondern ihren Auftrag, komme, was da wolle, erstmal zuende bringen mussten? Es drängte sich dem noch sehr verwirrten Diakon diese Einstellung auf, sie war rational. Was war mit Palmer geschehen? Wo war der aggressive Russe? Peters Hände zitterten noch leicht, als sich die Bilder des Würgens wieder vor seinen Augen abspielten. Er war zu apathisch gewesen, um einzugreifen. Er war zu feige und zu überrascht gewesen, obwohl er vorher noch einer geladenen Waffe getrotzt hatte. Peter atmete tief durch. "We should look after the equipment, that is necessary for the success of the mission.", schloss Peter seine Worte und wartete erstmal darauf, wie sein Commander reagierte.
 1. Job 18:4
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