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[Kapitel III] Das blaue Tor

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Lhósson:

Tag 3 – 12:00

Sand, Sand, SAND und noch mehr SAND. Je weiter sich die Gruppe von der Bergstadt Schmerz entfernt desto mehr Sand scheint es zu werden. Gab es noch am Anfang ihrer Nachtwanderung einige Streckenteile die sie auf festem Stein gehen konnten, so änderte es sich viel zu schnell. Denn der Sand dieses verfluchten Landes war sehr fein. So wurde der Gruppe das Gehen doch sehr erschwert und das Lied von Mystral änderte daran nichts.

Über die ganze Wanderung änderte sich nicht viel. Was gab es schon in einem Sandmeer außer Sand zu sehen? Nichts. Wenigstens für die Augen der meistern. Doch einige sahen mehr.[1]Die Wüste lebte. Im fahlen licht der drei Monde konnten einige Spuren im Sand erkennen. Diese Spuren waren viel zu als das sie von humanoiden Wesen stammen. Selbst für Hunde oder Katzen waren die Spuren zu klein. Vielleicht lebten hier einige Echsen oder Insekten, die Nachtaktiv waren. Auch Schlangen könnten hier leben, doch viel Zeit gab es nicht die Spuren zu untersuchen. Die die noch genauer hinsahen,[2]konnten sogar nützliche Dinge finden. So entdeckte Fara eine kaum sichtbare Pflanze. Nicht mehr als ein kurzer Spross ragte aus dem Wüstensand. Doch Fara nahm sich die Zeit diesen Spross auszugraben. So kam eine etwa Pfirsich große runde Knolle zum Vorschein. Wie Fara erklärte, hatte der Saft dieser Knolle die Fähigkeit ein Gift soweit abzuschwächen, dass der Körper eine bessere Chance hat das Gift zu neutralisieren. Somit war diese Knolle durchaus nützlich. Denn die Tiere hier hatten sicher starke Gifte. Auch Daren fand etwas nützliches. Es war eines der Tiere, die die Spuren in den Sand gezaubert hatte. Mithilfe von Fara gelang es ihm die Echse zu fangen und nach ihren Worten war das kleine Ding durchaus essbar. Nachdem Daren dies wußte, heilt er weiter nach diesen Echsen Ausschau und es gelang ihm auf der gesamten Strecke noch fünf weitere Echsen zu fangen.
Was die Untoten anging, so verdankt die Gruppe Mystral so einiges. Sie war es die einige Spuhren von untoten entdecken konnte. So vermochte Fara es, einen anderen Weg einzuschlagen, um diese Untoten zu umgehen.

Wie zu erwarten war, war es Zoraya welche als erstes die Strapazen des Wanderns nicht mehr aushielt. Sie brach zusammen und riss ihren Bruder mit. Jedoch war es für die Zwerge kein Problem die kleine Zoraya zu schultern. Also ging es weiter. Doch nicht für lange. Die nächste die zusammenbrach war nicht Katja, es war Fara. Sie trat ein einziges mal falsch und verlor das Gleichgewicht. Denn sie war wohl doch sehr erschöpft vom Kampf gegen den Ghul und vielleicht Spielte der Verlust den sie tragen mußte auch eine Rolle. Ihr zur Seite eilte natürlich gleich Donaar. Selbst wenn er bei den anderen Drachengeborenen im Disput mit ihr stand, so war sie immer hin noch eine seines Volkes. Also half er ihr. Aber auch dies hielt nicht für lange an. Alle waren an ihre Grenzen gekommen. Die letzte Ruhephase lag schon viel zu viele Stunde hinter ihnen und so war es Brivok der nun ins straucheln kam. Damit passierte das unvermeidliche. Ihn konnte niemand tragen und somit war das Ende der Nachtwanderung erreicht. Das Ende der Nacht war aber noch nicht in Sicht. Der Himmel war immer noch mit Sternen überfüllt und an keinem Horizont gab es eine Morgendämmerung. Jedoch hatten sie bis zu diesem Zeitpunkt schon einige Kilometer hinter sich gebracht.[3]

Nun hieß es also ein Lager für  den Rest der Nacht aufzuschlagen. Dies war aber schwerer als Gedacht. Donaar, Fara und Daren schlugen jeweils einen guten Platz vor doch gab es immer etwas auszusetzen. Ein Platz war am Ende eine Düne, der andere in der Nähe eines Insektennestes. So war es wieder Mystral die einen guten Platz erspähte. Denn sie fand mit sehr viel Glück einen Platz wo sie die Echsen am Tage aufwärmten. Es war ein Gebiet im Sandmeer welches gräberes Material auswies. Kies und andere Steine waren dort zu finden. Auf jeden Fall war dieser Platz sicherer als alle anderen vorgeschlagenen Nachtlager.
Dor sammelten sich alle und bauten das Zelt von Fara auf. Es war klein und eindeuig nicht für sehr viele gemacht worden aber die Zwerge lehnten es sofort ab darin zu schlafen. Ihnen genügte schon der steinige Boden. Auch wurde entschieden, dass die zuerst schlafen sollten, die am Ende ihrer Kräfte waren. So hielten Donaar und Brovik zusammen die erste Nachtwache. Nach einigen Stunden, es war immer noch Dunkel, wurde Donaar von Daren abgelößt. Irgendwie konnte der junge Mann nicht länger schlafen. Da Brovik es ablehnte jetzt noch jemanden zu wecken hielt er weiterhin Wache. So waren es Daren und Brovik die einen langsamen Sonnenaufgang miterlebten. Zu ihrer Freude war die Sonne dieser Welt auch so golden wie die über Faerun und hinzu kam, dass sie im Osten aufzugehen schien. Nun erkannten die Wachen auch welche Farbe der Sand hatte. Es war leider weder Gold noch Rot. Er war eher Grau bis hin zu Schwarz. Nur das Licht der Sonne vermochte es einige Teile angenehmer aussehen zu lassen. Zum Schluss mußte Brovik vor dem Herrn des Schlafes doch kapitulieren. Ihn lößte Mystral etwa zu Sonnenaufgang ab.  Doch konnte der Zwerg nicht all zu lange schlafen. Die Sonne stieg zwar langsam aber immer Weiter gen Zenit und es war keine Wolke am Himmel die ihr strahlendes Licht irgendwie abschwächen konnte. So war es zur Mittagszeit so hell geworden, dass nicht einmal Fara, Katja und die Kinder im Zelt mehr schlafen konnten.

Was die Temperaturen anging, so bewahrheiteten sich die Befürchtungen. War es in der Nacht noch frisch und eher kalt, so wurde es um die Mittagszeit nahezu unerbittlich heiß. Doch durch ein paar Änderungen im Aufbau, konnte aus dem Zelt für dich Nacht ein passables Sonnensegel gebaut werden.[4]

Unter diesem Segel saßen nun alle. Die Zwerge grummelten über die verdammte Hitze und auch Daren und den Kindern schlug die Hitze auf die Verfassung. Denn Daren und die Kinder stammen ja aus einer Region wo es nur selten so war wurde und diese große Temperaturschwankung machte ihr übriges. Aber auch für die Körper von Katja, Mystral und Donaar war es anstrengend. Sie kamen zwar alle drei aus wärmeren Regionen, jedoch kam keiner aus einer Wüste und auch ihnen machte der Temperatursprung zu schaffen. 1. das was folgt sehen alle mit Wahrnehmung1 ab 15+ 2. das was folgt für alle mit Wahrnehmung1 ab 20+ 3. rund 25km 4. Nacht: um 5°C am Tag 30°C+

Mystral Wolkenglanz:
Mystral blickte zum blauen Himmel auf und seufzte leise. Den Himmel über sich zu haben und die Sonne zu spühren, war zwar schön und gut, aber musste es denn gleich so viel Sonne sein? Immerhin hatte sie einige Ahnung, wie man in Wüsten überlebte, und sie war nicht scheu, dieses Wissen mit den anderen zu teilen.

So verbot sie etwa allen, etwas von dem Wolfsfleisch zu essen, würde dies doch nur durstig machen, und Hunger war deutlich weniger gefährlich als Durst. Auch wenn die Kinder jammern sollten, blieb die Mephling in dieser Sache bestimmt. Die Echsen nahm sie trotzdem mit, allerdings nicht wegen ihres Fleisches, sondern wegen ihres Blutes. Es erschien ihr irgendwie ironisch, gerade von Vampiren entkommen zu sein, um dann Blut zu trinken, aber sie plante nicht, hier als Sandmumie zu enden. Die Kinder konnten die kleinen Wasservorräte und das Bier haben, auf jeden Fall wies sie alle an, zu trinken, wenn sie durstig waren, nicht zu viel, aber auch nicht zu sparsam. Zur Not konnten sie auch die Heiltränke trinken. Sie hatten noch einen weiten Marsch vor sich, und wenn sie jemals den Rand der Wüste erreichen sollten, so mussten sie bei Kräften bleiben. Auch hieß sie alle, ihre Kleidung an zu behalten, oder zumindest ein Hemd und eine Hose. Instinktiv mochte es zwar sinn machen, sich bei dieser Hitze zu entkleiden, aber dadurch schwitzte man nur mehr und verlor das Wasser. Ausserdem riskierte man so einen Sonnenbrand, zumindest wenn man so etwas wie Haut hatte.

Innerlich war Mystral jedoch erleichtert. Es war zwar warm, aber nicht so schrecklich, wie sie es zuerst erwartet hatte. Dreissig Grad klang war nach viel, wenn man aus Luskan oder vom Grad der Welt kam, aber es gab noch viel, viel heißere Wüsten auf der Welt, das wusste sie. So verbrachte Mystral den Tag dösend, im Schatten des Sonnensegels, wobei sie ihre Flügel zur Abkühlung nur träge auf und ab bewegte. Sogar die Kraft zum Plaudern oder Singen sparte sie sich.

Fara Pravo:
Die Wüste, ja für manch einen mochte sie bösartig, tödlich und gänzlich unwirtlich aussehen, für Fara sieht sie aus wie das Paradies nach den Erlebnissen in der Hauptstadt Zmertz'. Die Totenwächter ziehen immer an den Rändern der Wüste entlang, sie war gezogen unter Kommandant Zerbochenes Schwert, mit ihren noch jungen Kameraden, die die größten Schrecken und den Tod gefunden haben. Sie reibt sich mit einer Klauenhand über die Augen heimlich die Tränen verwischend, die noch immer beim Gedanken zurückkommen nicht gleich versiegen wollen, von dem Zorn über ihre eigene Ohnmacht in ihrem Inneren ganz zu schweigen. Vielleicht eines Tages würde sie zurückkehren, aber nicht mit einem Lied wie die Bardin zur Dunklen Lady gesagt hat, sondern mit neuer Kraft, nach härterem Training, mit dem Glanze der Gnade der Ahnen und einem Schwert gemacht um es den Vieren ins Fleische zu rammen. Sie sind noch viel zu präsent, viel zu mächtig und da die Paladinin dies nun weiss kann sie das nicht ignorieren, die Totenwächter müssen das erfahren und sie müssen wieder gestärkt und auf diese Gefahr vorbereitet werden.
So viel ist geschehen, dabei war sie doch nur eine einfache Frau, was also tun. Erstmal für ein sicheres verlassen dieser Wüste sorgen. "Es gibt nur wenige Rinnsale hier in Zmertz und sie führen kein Leben, aber Wasser um zu überleben. Wir sind noch immer in Gebieten, die nur Elitesoldaten je betreten, das ist leider Fakt, aber auch sie kehren lebend zurück. Wir haben also Chancen gerade mit einem Kompass und wenigstens mit ein wenig Vorräten. Ich habe Hüte und Mäntel mitgenommen, wir sollten uns alle immer gut bedeckt halten, gerade unsere Köpfe. Die Sonne und der sich aufwärmende Sand sind unsere größten Probleme."
Sie überlegt was noch von großem Vorteil ist um die Gruppe möglichst zu schonen und hat noch ein anderes Anliegen, sie will all die Geschehnisse niederschreiben und fragt: "Hat jemand etwas zu schreiben für mich? Pergament habe ich genug." Es scheint ihr wichtig, und so wird sie, falls niemand eine Schreibfeder und Tinte oder dergleichen hat, mit den zwergischen Keillettern in einem der dünnen Holzstöcke alle Notizen schnitzen, die sie festhalten will.
Auch hat sie nicht vergessen, dass Donaar und sie aneinander geraten sind was den Blick auf die bleichen Drachengeborenen angeht. Doch war sie sich noch nicht ganz sicher wie sie den jungen ungestümen Drachenmagier ansprechen sollte, ist es ihm überhaupt willkommen, wenn sie ihm die Verhältnisse der Drachengeborenen in ihrer Welt näherbringt? So wandert ihr Blick doch immer mal mehr oder weniger auffällig zu ihm hin. Wenn sie wirklich dem großen Feendrachen eine Nachricht überbringen sollten, würde ihm vielleicht dies die Augen öffnen? Wer weiss vielleicht würden sie aber doch lieber vorher sprechen sollen, doch am heutigen Tage versucht Fara Ruhe zu finden und lässt sich selbst lieber zuerst ansprechen.

Mystral Wolkenglanz:
Mystral, die sich nicht wirklich groß bewegen will, fischt etwas umständlich aus ihrer Tasche ihr Tagebuch hervor, an dem ein Kohlestift an einem Faden baumelt. Sowohl der Faden als auch der Tagebucheinband sind in mädchenhaftem Rosa gehalten. Alles zusammen reicht sie Fara, oder, wenn sie zu weit weg ist, wirft sie es auch einfach, nur um dann wieder einzudösen.

Scheinbar hat die Mephling keine Sorge, dass ihr Geheimnisse gelesen werden, und wenn man das Buch aufschlägt, erkennt man auch, wieso. Die Tagebucheinträge sind in Primordial verfasst und allein schon die Schrift ist kaum leserlich.

Duam:
Unter erholsamen Schlaf hatte Daren sich etwas anderes vorgestellt, in dem Gewölbe waren sie nah an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gekommen und nun wo sie draußen waren hatte er auf eine wohlverdiente Ruhepause gehofft, um seine erschöpften Reserven wieder auf zu laden.

Doch weit gefehlt, wieder wurde er in die Kristall Kammer zitiert und wieder sah er die selbe Gestalt, nur das Sie dieses Mal mit geschlossenen Augen vor sich hin sang, wenn man dies mit ihrem Umfeld in Verbindung brachte, konnte Daren nur in Verwunderung eine Augenbraue heben, falls das in seiner Traum-Gestalt überhaupt möglich war. In seinen Träumen belästigt zu werden, war jedenfalls nicht erholsam.
Wobei er bezweifelte, dass dies tatsächlich seine Träume waren. Es kam auch keine sichtbare Kommunikation oder eine andere Art von Informationsaustausch zustande, was diese Träume, aus Darens Perspektive, obsolet machten.

Im Großen und Ganzen fühlte er sich, nicht wirklich ausgeruht. Er entschloss sich dazu seine verbleibenden Verletzungen zu behandeln und zu meditieren um auch seine Arkanen Energien zu regenerieren.

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