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Autor Thema: Kapitel III - Söhne des Gruumsh  (Gelesen 33019 mal)

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Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #255 am: 07.03.2012, 16:30:41 »
Unwirsch zieht Jegor seine buschigen Augenbrauen zusammen und verschränkt die Arme.

"Den Häuptling und die Hexe töten, Kleriker. Was sonst?"

Um der Reaktion seiner Gruppe zuvor zu kommen, hebt der Magier beschwichtigend die Arme und versucht, sich zu erklären

"Orks leben in vagabundierenden Rudeln. Ihre Gesellschaftsordnung bestimmt sich durch das Recht des Stärken und ist durchgehend patriachalisch geprägt. Die Feuer um die Festung deuten darauf hin, dass es einem Häuptling gelungen ist, andere Rudel durch Gewalt unter seine Kontrolle zu zwingen. Diese Häuptlinge haben sich damit garantiert nicht abgefunden. Orks bekriegen sich im Kampf um die Vorherrschaft um ein Gebiet auch untereinander. Wenn es uns gelingt, den Häuptling zu töten, beenden wir den fragilen Frieden dieser Krieger und Chaos wird entbrennen.

Bleibt nur noch die Hexe. Orkmänner haben meist eine Handvoll Frauen, die mit wenig mehr Respekt als Sklaven oder Trophäen behandelt werden. Die vielleicht einzige Möglichkeit für Orkfrauen, der Rolle als Dienerin oder mehr oder weniger freiwillige Mutter zu entkommen, liegt darin, eine Orkhexe zu werden, die im Namen der orkischen Götter die Kriegshäuptlinge der Orks ernennt. Sie allein könnte im Stande sein, dass Chaos einzudämmen, indem sie schnell genug einen neuen Kriegsführer im Namen ihrer dunklen Götter ernennt. Töten wir also den Häuptling, müssen wir auch verhindern, dass es einen zweiten gibt.

Es ist garantiert kein leichtes Unterfangen. Ich kann mich nicht erinnern, wann die Stämme der Thar zuletzt in dieser Weise vereint waren, was darauf hindeutet, dass wir es mit einem außerordentlich starken Häuptling zu tun haben. Vielleicht bekommt er auch Unterstützung, denkt an das brennende Auge. In jedem Fall ist es die einzige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass Melvaunt nicht überrannt wird. Ihr alle seht die Feuer. Die Orks hier gehen in die tausende. Das hier ist kein Kriegszug, der sich sammelt, dass ist ein Kriegszug, der darauf brennt, loszustürmen. Wenn wir jetzt nicht eingreifen, ist alles verloren.

Ein direkter Angriff wäre natürlich unklug. Unser Ziel ist garantiert in der Festung. Die Lager der anderen Rudel sind weit genug weg, um gefahrlos zu ihr durchzudringen. Ich bin kein Taktiker, aber Regen, Nacht und Nebel kommen uns dabei sicherlich gelegen. Wie wir über die Mauern kommen, weiß ich nicht. Ich habe einen Flugzauber vorbereitet, dieser würde allerdings nur einem von uns helfen. Sobald wir drinnen sind, können wir eventuell mit Hilfe rechnen. Sklavenhaltung ist unter Orks üblich, besonders auch von besiegten Ork-Clans. Zwerge, Menschen, Halblinge und Gnome werden bei Gefangennahme üblicherweise auch versklavt, aber denkbar schlecht behandelt und überleben diese Tortur meist nicht länger als einen oder zwei Winter. Elfensklaven sind sehr selten; meist ziehen es die Orks vor, einen gefangenen Elf zu töten und im Rahmen der üblichen Festivitäten zu verspeisen. All das dürfte sicherstellen, dass jeder befreite Sklave nur allzu bereit sein dürfte, mit uns gegen seine Peiniger zu kämpfen."


Jegor räuspert sich.

"Ich sage nicht, dass es leicht, aber ihr habt gesagt, dass ihr alles in eurer Macht stehende tun werdet, Kleriker, und dies ist der einzige Weg."
« Letzte Änderung: 07.03.2012, 16:52:08 von Jegor Petrov »

Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #256 am: 08.03.2012, 17:03:26 »
"Hervorragend," knurrt Kâdir mit Blick auf die Festung in der Ferne, "wir stellen uns also zu sechst gegen die ganze Armee der Orks? Das wird heiter werden."

Konzentriert kneift Kâdir die Augen zusammen und versucht festzustellen, wie die Tore zur Festung bewacht sind.[1]

"Nehmen wir an, die Zauberwirker verwandeln unseren Hünen in ein unberührbares Bollwerk, so könnte Bolmur unsere größte Ablenkung sein. Wenn es uns gelingt, im Kampfgetummel an den Hauptmann und die Hexe zu gelangen, so ist unser Ziel erfüllt. Auf der anderen Seite stehen wir dann immer noch in der Festung, in Mitten des Feindes, der auch dann nicht fliehen wird, wenn sein Herr gefallen ist."

Kâdir schüttelt den Kopf und rümpft die Nase.

"Das gefällt mir gar nicht. Aber wenn ich Euch so ansehe, Petrov, so ist Eure Entscheidung offenbar schon gefallen. Ich dachte, wir wären nur Kundschafter?"

 1. Spot: 17
« Letzte Änderung: 08.03.2012, 17:23:09 von Kâdir Zinopolous »

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #257 am: 08.03.2012, 17:07:53 »
Jegors Augen fokussieren Kâdir.

"Das Rad der Zeit dreht sich, Soldat."



Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #258 am: 08.03.2012, 17:21:47 »
Vaêl hört sowohl Jegors, als auch Kâdirs Ausführungen aufmerksam zu, überlegt dann kurz und schüttelt den Kopf.

"Ich bewundere euren Scharfsinn, Meister Petrov und auch euren Mut, Kâdir, aber selbst wenn wir Bolmur in ein Bollwerk verwandeln, treten wir immer noch gegen eine Festung voller Orks an, die einen Krieg planen. Wir wissen nichts über die Stärke unserer Gegner. Was, wenn sie tatsächlich mächtige Verbündete haben? Ich sage es ungern, aber die Festung durch die Tore zu stürmen, bedeutet unseren Tod."

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #259 am: 08.03.2012, 17:25:01 »
Jegor wirbelt zu dem Kleriker herum und lächelt.

"Niemand hat gesagt, dass wir die Tore stürmen werden."

Er hebt die Arme und schaut auf seine rote Robe.

"Auch diese Wilden dürften wissen, wofür diese Robe steht. Wir sind eine Delegation aus Thay und bieten unsere Unterstützung an. So kommen wir ins Innere und können uns einen Überblick verschaffen, bevor wir zuschlagen."

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #260 am: 08.03.2012, 18:03:23 »
Kâdir nimmt die Festung näher in Augenschein.
Xûl-Jarrak thront auf einem etwa 30 Fuß hohen Felsen. Eine steinerne Rampe führt hinauf zur Festung und endet an einem gewaltigen Tor. Zu beiden Seiten des Tores befindet sich ein Wachturm, auf dessen gezackten Zinnen zerlumpte Banner im Wind wehen.

Vermutlich befindet sich auf jedem der Wachtürme mindestens ein Wächter, doch genaue Details kann Kâdir auf diese Entfernung nicht ausmachen.

Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #261 am: 08.03.2012, 18:28:42 »
Eingeschüchtert lässt Liam die Zitadelle nicht aus den Augen, während seine Gefährten sich streiten. Doch bei Jegors Worten japst der Zwerg auf.

"Eine sehr viel bessere Idee, Meister Petrov!", verkündet er mit Nachdruck, "Wir sprechen mit den Orks! Vielleicht sind sie gewollt, uns Gehör zu schenken, und wir bringen sie ab vom Pfad des Krieges und der Schlacht. Und wenn nicht, verprügeln wir sie! Einfach fabelhaft!"

Ehrgeizig brüstet sich Liam, wird jedoch plötzlich nachdenklich. Mit gerunzelten Augenbrauen ragt er hinter seinem Felsen hervor. "Wer von Euch beherrscht Orkisch?"

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #262 am: 08.03.2012, 18:39:01 »
Jegor muster den Zwerg neugierig.

"Endlich mal jemand mit Sinn für Details."

Mit einem Lächeln erklärt der Magier: ""Aber um eure Frage zu beantworten: Er!" und deutet auf Haravak.

Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #263 am: 08.03.2012, 18:41:13 »
"Ausgezeichnet!", freut sich Liam, klopft seine Kleidung ab und geht in Pose. "Dann auf, meine Herren! Retten wir die Mondsee!"

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #264 am: 08.03.2012, 20:31:45 »
Haravak stutzt.


"Ihr wollt das ich mich in die Festung wage? Euer Krieg ist nicht mein Krieg! Warum soll ich Kopf und Kragen riskieren für ein Volk, dass mich einst so schändlich verstoßen hat?
Warum gerade ich? Ihr glaubt die Orks erkennen mich als einen der ihren an? Die Orks kennen nur ein Gesetzt und das ist Stärke. Ich habe keinen Klan und keinen Rang, ich bin ein Außenstehender, ein Niemand. Für die Orks bedeutet dies Schwäche. Sie werden uns noch vor den Toren abschlachten!
Wenn ihr in die Festung gelangen wollt, dann müsst ihr Stärke beweisen. Stolz und Wagemut, dass respektieren die Orks. Ihr müsst stark genug wirken um für Thrull nützlich zu sein. Wenn ihr als untertänige Diener oder buckelnde Unterhändler auftreten, wird man euch in Ketten legen oder einfach töten!
Mit dem Zwerg solltet ihr euch im Übrigen nicht sehen lassen. Die Orks hassen die Zwerge wie die Elfen. Sie werden ihn sofort töten ohne groß Fragen zu stellen."


Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #265 am: 08.03.2012, 21:13:05 »
Jegor hebt beschwichtigend die Hände.

"Niemand sagt, dass ihr die Festung betreten müsst. Wir werden uns auch nicht direkt vor das Tor wagen. Wir werden im Anstand eines Pfeilschusses Einlass fordern. Ihr müsst uns nur begleiten, um dem ersten dahergelaufenen Ork in eurer Sprache verständlich zu machen, dass wir mit einem Schamanen sprechen wollen.

Ich spreche alle Sprachen der dunklen Götter und ihrer Kreaturen. Irgendein Dämonenbeschwörer wird mich schon verstehen und ihr seid entlassen und könnt gehen, wohin ihr wollt. Dann vergeude ich meine Worte auch nicht an unbedeutende Wilde."


Dann wendet er sich an Liam, den er skeptisch mustert.

"Das mit eurer Größe ist schon eher ein Problem, Zwerg. Ich habe einen Zauber, der euch größer macht. Wenn uns Beshaba nicht in die Suppe spuckt, könnte das funktionieren. Oder wir riskieren mehr und bieten euch als Gefangenen an."

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #266 am: 08.03.2012, 21:17:56 »
Vaêl räuspert sich und spricht dann in die ihm zugewandten Gesichter.

"Ich nehme euch ungern den Wind aus den Segeln, Meister Petrov, aber selbst wenn man Liam Glauben schenkt, ein zwergisch anmutender Mensch zu sein, wird man mir niemals glauben, im Auftrag finsterer Mächte zu agieren."

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #267 am: 08.03.2012, 21:21:56 »
Jegor hasste es, wenn man ihn mitten in seinen Ausführungen unterbrach, noch dazu, wenn man ihn auf seine Fehler aufmerksam macht. Der Magier setzte zu einer Entgegnung an, stockte, zog die Lippen dann zu einem Strich und schritt um den Kleriker herum, bevor er die Hände in die Himmel warf und fluchte.

"Verdammt, ich wusste, dass euer dämliches Leuchten uns irgendwann Probleme bereiten würde. Verfluchte Externare!"

Der Magier bleibt schließlich vor Vaêl stehen und schaut ihn ernst an.

"Eure Kleidung lässt sich so schwarz wie die Nacht färben, doch mehr kann ich leider nicht machen. Wenn euch nur ein Ork ins Gesicht sieht, ist unsere Maskerade aufgeflogen!"


Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #268 am: 08.03.2012, 22:51:45 »
Vaêl ignoriert die aufbrausenden Worte Jegors und antwortet erst nach einer kleinen Pause.

"Kossuth. Der Elementargott des Feuers. Ich könnte den Anschein erwecken, diesem Gott mein Gelöbnis geleistet zu haben, ohne meinen Gott zu leugnen. Das wäre auch nicht unwahrscheinlich für das Gefolge eines roten Magiers. In diesem Fall bräuchte ich flammend rote Roben. Wenn mich niemand zu einem Lippenbekenntnis zwingt, könnte es funktionieren.

Generell rate ich davon ab, allzu höflich mit den Orks verhandeln zu wollen. Haravak hat Recht. Orks schätzen Stärke. Wenn es uns gelingen sollte, sie einzuschüchtern, öffnen sie wahrscheinlich eher ihr Tor, als wenn wir sie belügen oder gar darum bitten. Im letzten Fall würden sie wohl sogar eher das Feuer eröffnen.

Und Jegor, wenn ihr denselben Zauber für Liam verwendet wollt, mit dem ihr gestern auch Bolmurs Gestalt verändert habt, dann fürchte ich, dass unsere Tarnung zu schnell auffliegen könnte. Der Zauber hielt nur wenige Minuten, wenn ich mich nicht täusche."
« Letzte Änderung: 08.03.2012, 22:57:58 von Vaêl »

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #269 am: 08.03.2012, 23:18:22 »
Jegor stutzt und murmelt dann griesgrämig: "Bei Savras, verfluchte Wendung des Schicksals! Ihr habt recht. Der Zauber hält nur wenige Minuten."

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