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Autor Thema: Akt 1: Das Erwachen  (Gelesen 45259 mal)

Beschreibung: Ingame-Thread 1

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Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #15 am: 01.09.2011, 09:26:28 »
Als die Musik beginnt und der Wirt seinen jungen Bediensteten zurück ins Hinterzimmer schickt, erhebt sich Agus - und wird damit um eine knappe Handbreit größer als im Sitzen. "Herr Wirt, vielleicht bin ich der Einzige, der sich nicht durch die Anwesenheit Eures Gehilfen beleidigt fühlt. Aber es scheint mir, dass auch die anderen Gäste sich nicht an ihm stören. Und, glaubt mir, ich habe meinen Anteil an Erfahrungen damit, wie es sich anfühlt, wenn sich Leute durch meine Gegenwart beleidigt fühlen." Er hebt seinen Krug. "Also soll jeder im Raum die Hand heben, der etwas dagegen hat, wenn Euer Gehilfe sich zu uns setzt. Hebt sich keine Hand..." Er nimmt einen Schluck aus dem Humpen. "...dann soll er einen Platz an meinem Tisch haben, solange unsere reizende Musikerin uns bezaubert."
Dann nimmt er wieder Platz und gibt der Frau mit der Flöte ein kurzes Lächeln.
« Letzte Änderung: 01.09.2011, 09:27:36 von Agus »

Besnell

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #16 am: 03.09.2011, 10:23:17 »
Als Agus den Wirt so anspricht steht dieser einen Moment wie vom Blitz getroffen da und läuft dann vor Zorn rot an.  Der fette Mann war es eindeutig nicht gewohnt das man seine Taten kritisiert. Ohne es zu bemerken lässt er den Lappen in seiner Hand fallen, seine Lippen beginnen zu zittern. Das nun alle Gäste Agus und den Wirt abwechselnd anstarren trägt dazu natürlich auch bei. Agus kann förmlich sehen wie dieser sich in der Situation windet. Schliesslich gibt der Wirt klein bei, lächelt aber tückisch und sagt mit schmieriger Stimme.

"Ihr habt natürlich Recht, sodenn dürfte es euch ja auch nichts ausmachen wenn ihr die Zeche meines Küchenjungen zahlt."

Der Wirt hob triumphierend den Kopf, scheinbar der Meinung das er so Agus blossstellen könnte.
Dann werden die Blicke wieder von Janas Anblick und dem Schauspiel gefesselt, wobei die Blicke eindeutig lüsternd in ihre Richtung zeigen. Doch das war es ja was sie beabsichtigt hatte und während sie dort spielt klimpern immer wieder kleinere Münzen in die kleine Holzschale die sie aufgestellt hatte. Wobei die Fahrenden Kaufleute eindeutig spendabler sind als die Dorfbewohner, von welchen auch eher die lüsternen Blicke ausgehen. Doch noch war nicht genug Alkohol geflossen, als das die Gäste ihre wenigen guten Manieren vergessen würden.

Als Jana gerade ihr spielt beendet hat tritt die massige Gestalt von Brok in die Taverne und blickt sich suchend um bis er Agus entdeckt hat und sich schwer in den protestierenden Stuhl fallen lässt.

Faol

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #17 am: 03.09.2011, 12:02:44 »
"Die ganze Summe zu zahlen wäre mich Sicherheit etwas zu viel des Guten, aber sagt wie lange sollte der junge Mann den für seine Unterkunft arbeiten?" Mischt sich Faol ein, dem die deutlichen Gefühlsregungen im Gesicht des Wirts nicht entgangen sind.

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #18 am: 03.09.2011, 16:15:35 »
 "Das ist alles?" Agus' Blick geht vom Wirt zu seinem Gehilfen. Er schiebt die Hälften seines Brustpanzers mit den Füßen, die kaum auf den Boden reichen, zur Seite. "Dann komm, Junge. Soll der Wirt den Wechsel von meinem Silberstück behalten. Morgen habe ich ein Neues. Das ist der Vorteil an ehrlicher Arbeit."
Er rutscht auf der Bank beiseite, um Brok mehr Beinfreiheit zu geben. "Du kommst genau richtig. Es wird gelacht, musiziert, und sich um die Zeche gestritten."

Besnell

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #19 am: 04.09.2011, 11:54:59 »
Als Faol gesprochen hatte, lief dem Wirt erneut die Zornesröte ins Gesicht, er fing an zu japsen bis es den Eindruck hatte er würde platzen. Doch bevor er etwas sagen konnte mischte sich Agus ein und der Wirt kniff mit einem grinsen die Augen zusammen. Man sah ihm die Gier an als er überheblich Agus antwortete

"Euer Silberstück wird nicht ausreichen um seine und eure Zeche zu zahlen. Da müsstet ihr schon ein zweites Silberstück dazulegen." Sichtlich zufrieden mit sich und in der Erwartung das der aufmüpfige Agus zurückstecken würde beginnt er erneut seinen Krug zu polieren, an dem er schon den ganzen Abend poliert. Wobei er allerdings wie alle anderen weiter Jana zuhört. für ihn was die Diskussion wohl beendet.

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #20 am: 04.09.2011, 12:55:43 »
"Den will ich sehen." Agus winkt den jungen Mann herüber. "Zeigt ihn mir, den Jungen, der so viel trinken kann wie mein Zimmer, mein Abendessen und mein Wein zusammengenommen kosten. So jemand kann nur gute Gesellschaft bedeuten."

Hennen

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #21 am: 04.09.2011, 15:33:02 »
Unterdessen putzt Hennen die letzten drei Teller, bevor er sich mit geschmälertem Elan  um die Bierhumpen des Abends kümmern muss. Von draußen her dringt die lautstarke Unterhaltung zwischen dem Wirt und einem Gast herein. Sicher nur irgendein Saufbruder, der die Zeche nicht zahlen kann. Oder will. Aber trotzdem konnte sich der Küchenjunge nicht von dem Gefühl lösen, dass der Streit irgendetwas mit ihm zu tun hatte.

Schließlich siegte die Neugier über jede Gefahr, die vom jähzornigen Schankwirt ausging; vorsichtig öffnet er die Tür erneut, gerade so weit, um einen heimlichen Blick auf die Streitszene erhaschen zu können.
« Letzte Änderung: 04.09.2011, 15:35:24 von Hennen »

Jana Baral

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #22 am: 04.09.2011, 16:20:17 »
Interessiert beobachtete Jana wie sich der Wirt anfing mit den beiden Männern zu streiten. Sie konnte beim spielen nicht erkennen worüber sich stritten, aber so wie sie Männer kannte ging es um Bier, Bier oder mehr Bier. Hätte sie nicht gerade gespielt, hätte bei diesem Gedanken das erste mal an diesen Abend ein echtes Lächeln ihr Gesicht erhellt.

Der klang der Münzen, die man ihr in zukommen ließ hellte ihre Laune noch weiter auf. Dann konzentrierte sie sich weiter auf ihr Spiel. Sie wußte, dass sie nicht gut genug war um ihre Gedanken beim Spielen zu lange freien Lauf zu lassen. Abschätzend musterte sie die Menschen und war erfreut über das was sie sah. Sie war zwar schon einige Jahre älter als die Schankmädchen und stand eigentlich nur in einer Ecke, dennoch war sie es, die im Mittelpunkt stand. Mit ein wenig Glück, würde sie hier jemanden finden, der ihr einen Teil des Fußweg ersparen würde und ihr für ein Lächeln ein Pferd leihen würde. Oder noch besser, sie mit einem Wagen mitnehmen würde.

Eine längere Zeitlang ruhte ihr Blick auf dem Kleinwüchsigen. Sie hatte mitbekommen wie er eben eine zweite Silbermünze zum Wirt geschoben hatte und wie der riesenhafte Mann sich zu ihm gesetzt hatte. Außerdem trug er eine schwere Rüstung. Ein Söldner oder Schauspieler, der wohl den Händlerzug begleitet. Und spendabel, wenn ich mich nicht irre. Vielleicht würde er es sein, der ihr den restlichen Weg erleichtern würde.

Besnell

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #23 am: 05.09.2011, 15:55:12 »
Am liebsten hätte der WIrt den vorlauten Krüppel hinausgeworfen, doch die Gier siegte in seinen Augen. Wenn er den kleinen rauswerdfen würde, wer weiß ob dann seine Händlerfreunde nicht auch gehen würden, und das würde den Wirt mehr Einnahmen kosten. Und wenn er etwas nicht leiden konnte, dann war es Geld zu verlieren. Also lachte er nur überheblich. Wieder einmal. Er ging zur Tür und packte den dort versteckten Hennen an einem Ohr und zerrte ihn vollends aus der Küche raus-

"Es scheint als wärst du gerade vom Bediensteten zum Gast geworden. Also setz dich zu deinem Krüp..... Gönnerfreund und halt den Rand."

Da er sein Selbstbewusstsein dadurch gestärkt hatte ging er wieder dazu über Jana anzugaffen. Einige der Gäste waren bereits aufgesprungen und applaudierten Jana überschwenglich, einer von ihnen näherte sich ihr und sie konnte betrunkene Rufe nach mehr als nur ihrem Spiel hören.

Hennen

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #24 am: 05.09.2011, 16:18:41 »
"Au, aua! Herr, das tut weh!", jammert Hennen demütig, während er dem Gastwirt gezwungen hinterherhumpelt. Vor Schmerz leise brummend, reibt sich der Barbarensohn das gerötete Ohr, während er sich wieder aufrichtet und sich verlegen im Schankraum umblickt.
Da! Als Hennen den kleinen Menschen, der ihm wohl diesen Abend geschenkt hat, erblickt, tappst er etwas unbeholfen durch die engen Tischreihen, um zu dessen Tisch zu gelangen.

"Vie.. vielen Dank, Herr, dass Ihr mir einen freien Abend schenkt." Zwar deutet er die Verbeugung nur an, doch das Gesicht bleibt vor Scham abgewandt. Fragend blickt er zu einem der freien Plätze.
« Letzte Änderung: 05.09.2011, 16:20:42 von Hennen »

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #25 am: 05.09.2011, 16:50:08 »
"Krüppel." Agus nimmt einen Schluck Wein. "Nach diesem Wort hat er gesucht. Ein Mann sagte mir einmal, es wäre am besten, wenn man es als Schild benützte. So könne niemand einen damit verletzen."
Und es war eine Lüge.
Als der Küchenjunge ankommt, rückt er demonstrativ beiseite. "Nun haben wir doch eine illustre Runde beisammen. Trinkspiele werden wir keine machen können - dazu fehlt mir das Geld, und ihm", er deutet mit seinem Krug auf den Wanderer, der als Erster an seinem Tisch Platz genommen hat, "das Interesse. Also, Ihr sitzt am Tisch mit Agus. Einfach Agus, weil es mit Familiennamen wie mit Edelhuren ist: Sie sind nur für hohe Herren bestimmt." Er lächelt und blickt in die Runde. "Mit wem sitzt Agus, der Mann ohne Namen, am Tisch?"

Hennen

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #26 am: 05.09.2011, 17:40:03 »
Nur für hohe Herren. Zitternd setzt sich der frühere Küchenjunge neben den kleinen Mann nieder. "Ich heiße.. Hennen.", antwortet er zögerlich. "Auch ohne Nachnamen." Hennen sieht vorsichtig auf und lächelt. Dies hatten sie gemein: einen Nachnamen, der irgendwann auf der Strecke geblieben ist.

Besnell

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #27 am: 05.09.2011, 19:06:38 »
Brok wippte gerade zum Takt der Musik mit dem Stuhl als er Agus ansah und freundlich meinte.

"Seht ihr hier hat euer Wort gewicht"

Als er jedoch hört wie Agus das Wort das der Wirt nicht aussprechen wollte sagt, ist dieser vollkommen ausser sich. Er steht so schnell auf das der Stuhl hinter ihm mit lautem poltern zu Boden fällt. Dann rauscht der riesige Mensch an die Theke und brüllt.

"WEN NENNST DU HIER EINEN KRÜPPEL DU PFAU" Brok schüttelt den Wirt so heftig das das klappern als dessen Zähne aneinanderstoßen selbst über Janas Musik heraus zu hören ist. Dann hebt Brok eine seiner schweren Fäuste, seine Arme schwellen an und stahlharte durch das Schmieden gehärtete Muskeln kommen zum Vorschein. Er hebt den Wirt noch etwas höher wodurch der Fette Mann nun etwa 30 cm über dem Boden schwebt und sich den Kopf an der Decke anschlägt. Dann ballt Brok seine Faust im begriff zuzuschlagen.

Als Jana die Menge glücklich und zufrieden betrachtete fällt ihr eine Person im Schatten der anderen Seite der Taverne auf. Diese trägt altertümlich Kleidung von edlem Schnitt, einen schwarzen polierten Gehstock sowie einen Zylinder. Die schwarzen Augen des Fremden fixieren Jana und sie hat das Gefühl von ihnen ausgelaugt zu werden. Dieses nicht greifbare Gefühl der Angst und der Fremdartigkeit scheint von dem Fremden auszugehen, denn niemand hält sich in dessen unmittelbarer Umgebung auf. Als Jana durch den Tumult den Brok auslöst kurz abgelenkt ist und sie wieder an die Stelle sieht ist der Fremde verschwunden.

Agus

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #28 am: 05.09.2011, 22:34:40 »
Agus legt den Kopf in den Nacken, um Brok ansehen zu können. Er schüttelt den Kopf. "Wir sind Gäste in seinem Haus." Mühsam erhebt er sich und stellt sich auf die Zehenspitzen, um dem Koloss eine metallene Hand auf den Arm legen zu können. "Außerdem hat er nichts gesagt, was ich nicht schon hundert Mal hundert Male gehört hatte. Lass ihn runter. Irgendjemand muss unserem legendären Trinker hier einschenken." Er nickt dem Küchenjungen, Hennen, zu.
Dann geht sein Blick zur Musikantin. "Spielt etwas Ruhiges, Frau, das die Gemüter abkühlt. Kennt Ihr die Weise vom treuen Knechtelein? Spielt das."

Jana Baral

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Akt 1: Das Erwachen
« Antwort #29 am: 07.09.2011, 11:24:50 »
Der Blick des Fremden lässt Jana's Nackenhaare aufstellen. Niemals zuvor ist sie einem Mann begegnet, der ihr mit einem einzigen Blick soviel Angst eingejagt hatte. Außer vielleicht der Blick meines Bruders, als er mich als bösartige Hexe denunzierte.

Kurz war ihr Spiel dadurch unterbrochen und erst dann erkennt sie, dass es zu keinem günstigeren Zeitpunkt passieren hätte können. Vorne an der Bar hatte ein Hüne sich mit dem Wirt angelegt. Scheinbar ein Freund von dem Zwerg. Vielleicht gehören sie zu einer Artisten Gruppe, die mit den Händlern reist. Gereizt durch das Gefühl der Angst, mischt sie sich lautstark in die Diskussion am Tresen ein. An den Hünen gewandt ruft sie:" Was ist los mit euch, Mann! Haltet ihr mein Fötenspiel für so schlecht, dass ihr mich darin unterbrechen müsst? Wollt ihr den Schankraum selbst mit einer Schlägerei unterhalten? Jetzt setzt euch endlich und benehmt euch! Hat euch eure Mutter keine Manieren beigebracht? Dieses Benehmen ist in einem Soldatenlager angebracht, aber doch nicht in der Nähe von Frauen!" Mit blitzenden Augen starrt sie den Hünen nieder und wartet kurz, dass dieser sich setzt. Dann erst bemerkt sie, dass sie ebenfalls angesprochen wurde. Sie schaut den Kleinwüchsigen an und erwiedert: "Natürlich oh hoher Herr. Natürlich wißt ihr was ich aufspielen soll, besser als ich selbst. Aber diesen Gefallen erweise ich euch gerne, wenn ihr euren Hünen dort manieren lehrt." Mit diesen Worten setzt sie die Flöte an und versucht sich zu beruhigen. Dennoch überfliegt sie unbewußt immer wieder den Schankraum, auf der Suche nach diesem Fremden während sie endlich die Weise vom treuen Knechtelein spielt.
« Letzte Änderung: 07.09.2011, 11:27:17 von Jana Baral »

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