Archiv > Korsal - Prinzen des Eises

Prolog

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Voice in the Ice:
Telchurs Bruder würde die Länder noch einige Monate Sonne und sanftes Wetter schenken, bevor auch er weichen würde und Telchurs Zeit gekommen wäre. Während das meist wunderschöne Sonnenuntergänge, lauwarme Nächte und einige stärkere Winde und Stürme bedeutet, bedeutet es hier im Norden von Areldrin[1] wo Korsal mit den freien Ländereien sich gegen die Eiswüste im Norden stemmt schon eiskalte Nächte, Schneestürme und stellenweise zugefrorene Bäche.

Der wolkenlose und klare Himmel lies Beobachter auf den Wehrtürmen der Stadt Kilometer weit das Umfeld im Blick halten, doch bis auf ein paar Weiler und Bauernhöfen gab es dort draußen nicht viel zu sehen. Korsal selbst lag an der Nordseite des Frostpasses, der einzige Weg über Land wie man den Norden Gefahrlos erreichen konnte. Das gewaltige Donnergebirge, welches drohend im Rücken von Korsal zu sehen ist, war mehr als nur tödlich. Selbst im Hochsommer waren die Pfade vereist und Bestien, Geister und Monster suchten Reisende dort heim. Schneelawinen und Yeti's fielen über jene her die ihr Glück dort versuchten. Der Pass jedoch war eine Schneise durch das Eis. Hier und da mit schwachen Gräsern bewachsen ist der Pass milder als es meist sogar in Korsal ist. Die Götter des Südens, fern von der Frostwüste, schienen diesen Pass zu schützen und weder Monster noch Lawinen hatten ihn in den letzten Jahrzehnten heimgesucht. Und auch Räuber wagten es nicht, denn die Soldaten Korsal's patrollierten dort regelmäßig.

Ein Dutzend Kriegsschiffe und Hunderte von Fischer und Händlerbooten konnten am Eismeer gesehen werden. Nur die mutigsten wagten es weiter gen Norden zu segeln, denn obwohl dort kein Eis zu sehen war, kehrten von dort nur wenige Schiffe zurück. Und jene die es taten, berichteten von gewaltigen Bestien, die aus dem tiefen des Meeres nach oben stiegen und Schiff als auch Männer gleichermaßen verschlangen. Von Bestien, deren Gesang die Männer um den Verstand brachten, sodass diese in das eiskalte Wasser sprangen und binnen Sekunden erfroren. Oder gar von fliegenden Ungeheuern wie Harpien, Drachen und schlimmeren, die über die Schiffe herfielen. So blieben die Schiffe stets nah an der Küste um zu fischen oder segelten gen Westen um das Donnergebirge an der See Seite zu umgehen und dann später mit Getreide und Vieh zurückzukehren und dann Edelsteine, Waffen oder andere Waren nach Süden zu befördern.

Einzig und allein Korsal existierte noch von den einst drei gewaltigen Städten im Norden. Geschichten von den Elfen, die man hier treffen kann, erzählen, dass vor tausenden von Jahren die erste Festung des Nordens fiel. Weit im Norden, tief im ewigen Eis sei sie durch Verrat an einen der dunklen Götter gefallen und nun der Ursprungsort des immerwachsenden Eises. Doch auch die Menschen können sich noch erinnern, wie vor 2 Generationen die zweite Stadt vom Eis verschlungen wurde. Während damals das ewige Eis nur langsam wuchs, hatte es jetzt fast die Strecke nach Korsal überbrückt. Jedes Jahr vereinnahmte es mehr Land und während die südlichen Länder in ihren eigenen Feden oder gar über das Meer und in die Tiefe Krieg führten, nutzte man in den freien Landen jedes bisschen Kraft um an Leben zu bleiben. Denn sonst, würde eines Tages Korsal genauso wie ihr die Ostfeste Marisal untergehen. Die Führer von Marisal waren sich uneinig, gespalten und Intrigen hatten Marisal geschwächt. Räuber und Ungeheuer wagten sich bis an die Stadtmauern heran und täglich fanden Menschen den Tod in der Kälter der Nacht. Doch als der damalige König ermordet wurde, wurde es schlagartig noch kälter. Die Bewohner flohen aus der Stadt, suchten ihr Hab und Gut und nur wenige überlebten die Flucht aus der Stadt der Kälte. Seitdem gab es einige Gruppen von tapferen Soldaten und Abenteurern die sich tief in die Eiswüste vorgekeämpft hatten und auch Marisal erreicht hatten. Doch die Stadt war wie ausgestorben und nur Geister und Monster suchten die Ruinen heim.

Trotz der eisigen Kälte kann man den Fischgeruch vom Hafen, der nur wenige 100 meter entfernt liegt, in der Mitte des Marktplatzes ausmachen. Obwohl die Sonne noch nicht am Zenit stand, waren die Marktstände aufgebaut und reges treiben herrschte dort. In der Mitte des Platzes gab es seit dem heutigen morgen die täglichen Ankündigungen vom königlichen Sprecher. Größtenteils erzählte er wie immer das gleiche, berichtete von einer Hinrichtung gen Abend und zählte die neusten Warnungen, die für die Bewohner ausgegeben wurden auf. Eingehüllt in dicke Felle und mit mehreren Pergamentrollen bewaffnet stand er dort auf seinem Hölzernen Podest und schien glücklich darüber, dass es heute noch nicht geschneit hatte. Zu beginn jeder Stunde begann er die wichtigsten Neuigkeiten vorzulesen, doch nur wenige hörten ihm zu. Spätestens nach dem ersten mal, wußte man was er verkünden würde.

Diesmal jedoch war es anders. Ein der königlichen Boten kämpft sich seinen Weg zu dem Sprecher durch und überreicht ihm eine weitere Schriftrolle. Leute die näher waren, hörten den bittern Fluch des Sprechers und konnten mitansehen, wie er kurz kreidebleich wurde.

Mehrmals räusperte er sich. Dann verlas er die Schriftrolle:
"Hört! HÖRT HÖRT! Unser König, Havram der dritte, Herrscher über das Haus Amasandra verkündet:
Die Blume Korsals, meine Tochter Illiphan, wurde entführt. Räuber überfielen das Dorf Kraesis, weit im Osten, wo meine Tochter und ihre Leibgarde unterwegs waren. Man tötete bis auf wenige die Flüchten konnten jeden. Zehntausend Kronen[2] und mein ewiger Dank soll jenen zu Teil werden, die meine Tochter sicher zurück nach Korsal bringen. Tausend Kronen soll jenen beschieden sein, die ihren toten Körper sicher zurück nach Korsal schaffen.
Der Hohepriester Aeldrin Amasandra, mein eigener Sohn, befragte Aengrist und lange erhielt er nur schweigen als Antwort. Doch dann erbarmte sich uns Aengrist und nannte meinem Sohn ein Wort: Marisal! Und mein Sohn erkannte das schweigen Aengrist. Die dunklen Götter der Nordens regen sich und haben in dieser Tat ihre Hand im Spiel."
Während zu Beginn noch reges treiben herrscht, schweigt im Anschluß der gesamte Marktplatz. Während es zuerst so aussieht, dass Hunderte zeitgleich bereit sind für Illiphan und die Belohnung auszuziehen, verschwindet dieses Interesse als Marisal und die dunklen Götter erwähnt werden. Nur verrückte würden sich nach Marisal wagen.
Bedrückendes Schweigen herrscht über dem Marktplatz.

 1. So wird der Kontinent von seinen Einwohnern gennant 2. Platin Münzen

Vagur Blaskegg:
Vagur wollte sich grade ein Gasthaus für sein Mittagsmahl suchen, es war wohl das letzte mal das er richtig essen konnte. Sein Geld neigte sich dem Ende zu und er musste wohl wieder mal einen Job suchen. Seine Felle hatten auch schon die beste Zeit hinter sich und mussten bald ersetzt werden. Er seufzte ob des Gedanken wieder in die Eiswüste zu müssen, doch es lies sich nicht ändern. Er hoffte nur das der Auftraggeber nicht wieder soviele Jungspunde mitnehmen wollte. Die Jungen starben einfach zu schnell im Eis, sie ließen seine Warnungen verklingen und dachten das ihnen nichts geschehen würde doch wenn der Zeitpunkt zum Kampf kam liefen sie fast immer Kopflos umher. Vagur konnte sich nicht daran erinnern wieviele er schon sterben sah.
Als er sich einem Gasthaus zuwenden wollte das er schon kannte und in dem der Wirt ihn nicht übervorteilte bemerkte er die Unruhe in der Menge. Wie es schien hatte der Ausrufer grade etwas wichtiges zugesteckt bekommen. " Das könnte interessant werden."
Er schob sich durch die Menge um besser zu hören was verkündet wurde.

"Bei Aengrist, bei der Summe werden doch nur wieder die Halbstarken vortreten und dann auch noch Marisal." Er wollte sich schon abwenden aber der Preis lies ihn verharren. "Die Zehntausend Kronen lassen sich wohl nicht verdienen aber Tausend Kronen, damit lässt es sich eine ganze Zeit leben."

Entschlossen schob er sich weiter durch die Menge wo er nicht durch kam schob er einfach die Menschen beiseite."Hoffentlich schreckt Marisal die unfähigen ab. Naja was solls, sterben werden dabei sowieso ein einige." Während sich Vagur vorran schob wurde seine Miene ob seiner Gedanken immer grimmiger.

Kaeradfrid:
Verzweifelt stapfte Kaeradfrid durch das ewige Eis. Der Sturm hatte nachgelassen, jedoch fand er keinen Hinweis, wohin sein Dorf verschwunden war. Es ging ihm alles mögliche durch den Kopf, doch die Gedanken flossen träge durch sein Gehirn. Soweit das Auge reichte, sah er nur die weite weiße Fläche.

Hadwin:
Skuldun hatte sich am Rande des Marktplatzes niedergelassen und die Menge schon seit dem Morgengrauen beobachtet. Der Traum hatte ihr diesmal besonders stark zugesetzt, und sie hatte danach keinen Schlaf mehr gefunden. Nachdem sie ihre Besitztümer zusammengeklaubt und das kleine Zimmer in der windschiefen Herberge verlassen hatte, führte das Drängen sie unweigerlich zum Markt.

Dort hockte Skuldun nun, von einigen Stoffballen eines reisenden Händlers vor dem eisigen Wind geschützt, und sah dem Treiben zu. Die Ankündigungen des Stadtschreiers interessierten sie nicht besonders. Als er aber den Namen Marisal erwähnte, merkte sie auf. Jeder in den Nordlanden kannte diese Stadt und ihre Legende. Und das Verschwinden einer Königstochter war niemals ein gutes Omen. War dies das Ereignis, auf das sie warten sollte? Sollte sie die Knochen befragen? Nein, dachte sie sich. Erst einmal abwarten, wer sich dafür meldet. Skuldun zog die Felle enger um sich und lehnte sich zurück. Das Drängen würde ihr schon zeigen, ob sie sich der Expedition anschließen sollte.

Tralam Foss:
Tralam schlendert ziellos über den Marktplatz. Nachdem er die letzten beiden Tage in den Gasthäusern der Stadt verbracht hatte, brauchte er heute ein wenig frische Luft und Bewegung. Die Händler und Besucher sind für ihn mindestens so interessant wie die ausgestellten Waren.

Als der Sprecher seine Nachricht verliest, lässt Tralam seinen Blick über die Menge gleiten. Interessiert registriert er die Reaktion der Menge. Tausend Kronen und keiner ist Manns genug, sein Leben dafür zu riskieren? Wovor sie wohl mehr Angst haben - vor den Göttern oder der alten Stadt? Tralam zieht seinen Mantel fester um sich. Interessieren würde es mich ja schon. So ein dankbarer König hat was für sich. Aber alleine durch die Wildnis streifen ist meine Sache nicht. Schon garnicht bei der Kälte. Ah, da kommt ja doch noch ein Held. Sieht selbstsicher und erfahren aus. Gut. Werden sich ja wohl nicht hier treffen sollen, die Freiwilligen, oder?

Ohne Hast gleitet der Halbelf durch die Menge und nähert sich dem Sprecher soweit, dass er problemlos sehen und hören kann, was sich tut.

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