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Autor Thema: Kapitel 1: Der gefallene Engel  (Gelesen 51775 mal)

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Gamalon Idogyr

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« am: 28.08.2011, 22:56:37 »
Geschehen am ersten Tag des Eleasis im Jahr der Wilden Magie zur sechsten Stunde

Dicke Rauchschwaden unterbrachen an mehreren Stellen den goldenen Glanz, in den die langsam aufsteigende Morgensonne das Meer hüllte. Sie stammten von den Wracks der im Hafen liegenden Schiffe, die bei dem gestrigen Überfall in Brand gesteckt worden waren, bevor jemand gemerkt hatte, dass der Angriff im Stadtzentrum nur ein Ablenkungsmanöver gewesen waren.

Belor Schierling schlug sich mit der flachen Hand gegen die Wange, um die Müdigkeit aus seinem Kopf zu vertreiben. Er hatte noch kein Auge zugetan. Nach wie vor durchkämmten kleine Gruppen der Miliz die Stadt, um sicherzustellen, dass sich kein Ork mehr in Sandspitze verbarg.

Orks. Der Sheriff stieß einen leisen Fluch aus. Unglaublich, dass es ausgerechnet Orks gewesen waren, die Sandspitze überfallen hatten. Noch unglaublicher aber, dass sie plötzlich wie aus dem Nichts mitten in der Stadt aufgetaucht waren, ohne dass irgendjemand etwas bemerkt hatte. Sie mussten Hilfe gehabt haben, und das bedeutete Verrat der schlimmsten Sorte. Glücklicherweise hatten seine Leute schnell genug reagiert, so dass es in der Stadt nur wenige Tote gegeben hatte (abgesehen von den Angreifern, wie Schierling mit grimmiger Genugtuung gedanklich anfügte). Die Besatzungen, die im Hafen bei den Schiffen geblieben waren, hatten weniger Glück gehabt. Nur wenige hatten es geschafft, heil in die Stadt zu entkommen, die meisten aber waren den Pfeilen der Orks oder den Flammen an Bord der Schiffe zum Opfer gefallen.

Ein weiteres Glück war es gewesen, dass nicht alle Festteilnehmer darauf hatten verzichten wollen, dem feierlichen Anlass gemäß ihre Waffen zuhause zu lassen. Er würde diesmal wohl auf die eigentlich fälligen Strafgelder verzichten, denn ohne ihre Hilfe hätte der Überfall wohl einen deutlich schlimmeren Ausgang genommen. Dennoch war es ein Desaster. Der Sheriff hatte noch nicht die Zeit gefunden, sich mit der Magistratin auszutauschen. Kendra Deverin war aber klug genug, um wie er genau zu wissen, dass der Angriff zu klug geplant gewesen war, als dass es sich dabei um einen reinen Raubüberfall gehandelt haben konnte. Irgendjemand hatte die vor Anker liegenden Schiffe am Auslaufen hindern wollen. Irgendjemand hatte Sandspitze gegen Angriffe vom Meer her verwundbar machen und gleichzeitig verhindern wollen, dass ein schnelles Schiff Hilfe aus Port Kir anfordern konnte.

Irgendjemand hatte Sandspitze offenbar den Krieg erklärt.
« Letzte Änderung: 29.08.2011, 11:19:57 von Gamalon Idogyr »

Bleewyn

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #1 am: 29.08.2011, 12:48:45 »
Erschöpft lies sich Bleewyn zu Boden sinken und ließ den Blick über den Hafen schwenken. Alles in ihm rebellierte und rief ihn dazu endlich schlafen zu gehen, aber er konnte noch nicht abschalten. Immer wieder kamen die Bilder des Abends wieder in ihm hoch. Grad hatte er noch amüsiert dem Treiben der Tanzenden zugesehen als plötzlich Chaos und Lärm geherscht hatten. Er hatte sich aus den Kämpfen herrausgehalten, nur ab und an mit seiner Magie eingegriffen um die Verteidiger der Stadt vor dem Tod zu retten, immer sorgsam darauf bedacht nicht selbst zum Ziel zu werden. Er hätte keine Chance gehabt, hatte er doch nur seinen Glauben an bei sich getragen.
Als dann das wahre Ausmaß des Überfalls klargeworden war, hatte er sich humpelnd so schnell es ging zum Hafen begeben, und dort in dem improvisierten Lazarett auf dem Marktplatz geholfen zu retten wer noch zu retten war. Seine Magie war ihm schon seid einigen Stunden ausgegangen, und so hatte er auf mundane Weise helfen müssen. Aber trotzdem konnte er von sich behaupten mindestens ein Leben diese Nacht gerettet zu haben.
Seine Gedanken wanderten weiter zu den letzten Tagen. Die Reise hierher war ruhig gewesen, das Glück hatte ihm mal wieder geleuchtet. Vor zwei Tagen dann war er angekommen. Einer Empfehlung aus Vaels Brief folgend waren er und Glückspilz in Risas Feuerstelle eingekehrt, bevor er dessen Erbe empfing. Ursprünglich hatte er vor gehabt direkt am nächsten Tag wieder abzureisen, allerdings hatte er sich dann doch entschlossen die Schildtreff Feierlichkeiten hier zu verbringen. Auch war er neugierig auf die neu erbaute Kathedrale gewesen. So hatte er das Kästchen sicher verstaut und war nur mit notwendigen beladen durch die Stadt gehumpelt, und hatte die Feierlichkeiten genossen.
Ah Vael du Hund! Hast du es geschafft mich in ein Abenteuer zu ziehen? Obwohl du natürlich unmöglich diesen Überfall erahnen konntest. Aber du wußtest das etwas passieren würde wenn ich Heim und Herd verlasse. Er seufzte und schloß kurz die brennenden Augen. Aber du hattest recht. Ich habe mich lang nicht mehr so lebendig gefühlt wie heute.

Amaara Firron

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #2 am: 29.08.2011, 13:20:25 »
Verzückt lauschte Amaara dem Klang der glänzenden Münzen in ihrer Hand. Sie hatte sich schon seit langem auf dieses Fest gefreut, wusste sie doch, dass es für sie leicht verdientes Geld bedeuten würde. Zwar hatte der Überfall der Orcs die Feierlichkeiten jäh beendet, doch hätte er auch zu keinem besseren Zeitpunkt stattfinden können. Gerade hatte sie sich mit einem besonders reich aussehenden Mann mittleren Alters über "Freizeitbeschäftigung" unterhalten, als plötzlich der Tumult los ging. Niemand, besonders nicht ihr vermeintlicher Freier, hatte in der darauf folgenden Panik mehr darauf geachtet, wo sich ihre Hände befanden...

Wieder warf sie ihre erbeuteten Einnahmen fröhlich in die  Luft und fing sie geschickt wieder auf, während sie beschwingten Schrittes durch die Hafengegend schlenderte und die sanften Strahlen der Morgensonne auf ihrer Haut genoss. Geschieht ihm recht. dachte sie bei sich, während sie die gestrigen Ereignisse Revue passieren ließ, Was denkt der sich eigentlich dabei, eine hilflose Frau einfach so ihrem Schicksal zu überlassen? Männer sind doch alle gleich!

"Hoppla!" Vor Überraschung wäre ihr beinahe ihr Geld zu Boden gefallen, als sie um die Ecke eines Lagerhauses bog und plötzlich den Sheriff vor sich sah. Es gelang ihr noch, ihre Beute in ihre Gürteltasche gleiten zu lassen, bevor er sich zu ihr um drehte, doch ob er sie noch gesehen hatte, bevor sie wieder um die Ecke verschwand, konnte sie nicht sagen. Du Dummkopf! schalt sie sich selbst und verpasste sich gedanklich eine Ohrfeige. Warum versteckst du dich? Hier am Hafen wird ihn deine Anwesenheit sicher nicht verwundern. Zögerlich kam sie wieder hinter ihrer Ecke hervor, nickte dem Sheriff freundlich zu und beschleunigte ihre Schritte etwas, um an ihm vorbei zu kommen.

Anshali

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #3 am: 29.08.2011, 14:15:16 »
Starr lag der  Blick der jungen Frau  auf der durch Orcblut besudelten Klinge ihres Schwertes, welches sie nun mit der selben Hingabe  davon reinigte , wie sie  einige Zeit zuvor diese  Kreaturen bekämpft hatte.
Anshali ließ sich die Ereignisse nochmals durch den Kopf gehen. Eigentlich  hatte sie an den  Festlichkeiten  gar nicht teilnehmen wollen, vielmehr war es  geplant, daß sie ihren Umgang mit dem Schwert noch weiter verbessern wollte, doch der Kampflärm und die Schreie  hatten sie erreicht , kaum daß sie auch nur mit den ersten Schwüngen zum Aufwärmen fertig gewesen war.
Ohne zu zögern war sie in Richtung  des Lärms gelaufen  und hatte unterwegs noch einem der Angreifer den Gnadenstoß versetzt, ehe dieser etwas anstellen konnte.

Sie war gerannt, so schnell es eben ging doch  viel war nicht mehr zu tun gewesen als sie am Ort des Geschehens  angekommen war.  Ihre Hilfe hatte vielmehr nur noch daraus bestanden,  bei der Versorgung der Verletzten zu helfen, was nun gar nicht das war, was sie eigentlich hatte tun wollen.
Wodka mit Eis schadet den Nieren ! Rum mit Eis schadet der Leber ! Whisky mit Eis schadet dem Gehirn !
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Varish

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #4 am: 29.08.2011, 14:30:36 »
Wie viele andere war Varish in die Stadt gekommen um die Festlichkeiten zu geniessen und seine Anspannung etwas zu legen. Als dann die Orks kamen, wie sehr er diese Kreaturen doch verabscheute, stellte sich die Frage für ihn nicht. Er würde sie bekämpfen, immer und zu jeder Zeit. Das einzige was ihn davon abhalten konnte war eine Klinge.

So war es nicht verwunderlich das, nachdem er bei den Kämpfen den Kreaturen gegenübergetreten war, danach dem Sheriff seine Hilfe angeboten hatte. So kam es das er zusammen mit einigen der Wachen die Strassen durchstöberte um wirklich jede der Kreaturen aus der Stadt zu vertreiben.
TP:
24 / 24
| Initiative: +6 | Wahrnehmung:+7 | Stealth:+9 |Swim,Climb:+8
RK: 18 | Berührung: 14 | Auf dem falschen Fuß: 14 | Rettungswürfe:  Zähigkeit +5 | Reflex +7 | Willen +2

Anya

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #5 am: 29.08.2011, 20:37:05 »
Anya schlich vorsichtig durch die Gassen am Hafen. Rauchschwaden hingen in der Luft, ebenso der Geruch nach verbranntem Holz, Ruß und Asche sowie leider auch nach verbranntem Fleisch und Blut. Hier und da glomm immer noch Glut, aber im Großen und Ganzen waren die Feuer alle gelöscht oder inzwischen längst ausgebrannt. Eigentlich ein Wunder, wenn man bedachte, welche Hölle gestern hier am Hafen geherrscht hatte während des Überfalls der Orks.
Anya hatte gestern nicht an den Feierlichkeiten teilgenommen, derartige Menschenmassen mied sie lieber, wenn möglich. Statt dessen hatte sie sie ihre Zeit damit verbracht, am Hafen in einer Spelunke zu sitzen und dem Treiben an den Kais zuzusehen, bis der Angriff der Orks erfolgt war und sie nur noch damit beschäftigt gewesen war zu überleben.
Wachsam strengte Anya all ihre Sinne an, jederzeit bereit, eine potentielle Gefahr zu entdecken, insbesondere einen Ork, der eventuell noch übrig geblieben war, wobei sie ihre Armbrust schussbereit in den Händen hielt. Gleichzeitig dachte sie darüber nach, woher die Orks so urplötzlich hatten erscheinen können, immerhin schien es, als seien sie aus dem Nichts heraus mitten in der Stadt erschienen, soviel hatte sie inzwischen aus den Gesprächen der Männer und Frauen von der Stadtmiliz heraushört, die noch immer überall in der Stadt unterwegs waren auf der Suche nach Orks, die sich möglicherweise noch versteckt hielten. Die junge Frau fragte sich, wie das möglich sein könnte, immerhin hatte es sich um eine bedeutende Schar gehalten, und die sollte keiner bemerkt haben? Gleichzeitig wachsam und sich fragend, auf welchem Weg dies bewerkstelligt worden war, suchte Anya weiter Hinweisen auf mögliche Gefahren und Hinweisen.

Marcellus

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #6 am: 30.08.2011, 02:04:49 »
"...dann kümmert Euch eben darum! Dafür braucht Ihr mich nicht!" Mit einem lauten Krachen ließ Marcellus die Tür zum Kontor der Reederei Liktenborn ins Schloss fallen. Er war außer sich vor Wut. Eigentlich hätte der gestrige Tag voller Erholung, Entspannung und ausschweifender Gelage gewesen sein, aber diese verdammten Orks hatten alles ruiniert. Es hatte seinen Zorn nur wenig besänftigen können, dass er einige von ihnen dafür mit dem Leben hatte bezahlen lassen.

Doch als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, dass sie das Fest zerstört hatten, das Marcellus so dringend nötig hatte, mussten diese Wilden auch noch einige der Schiffe des Betriebes seiner Familie in Brand setzen. Er hatte eine Nacht lang nicht geschlafen, um sich im Auftrag seines Vaters um die Regulierung der Schäden zu kümmern und es war noch kein Ende in Sicht. Es war noch nicht einmal absehbar, welchen Schaden sie angerichtet hatten, und er wollte auch nicht mehr darüber nachdenken. Er wollte überhaupt nicht über die Reederei nachdenken, die von seinen Eltern ohnehin nur als Machtinstrument benutzt wurde.

Mit einem mürrischen Knurren schwang sich der junge Adlige in den Sattel seines Pferdes und lenkte es in Richtung des einzigen Ortes, an dem er in den letzten Tagen so etwas wie Ruhe gefunden hatte. Dort angekommen lief er vom Eingang der Taverne entgegen seiner Gewohnheit direkt zur Theke und setzte sich auf einen der dort bereit gestellten Hocker. "Kannst Du mir etwas bringen, dass mich betrunken macht, bevor ich für meinen Vater mit den Behörden reden muss, Ameiko?"
Wolf, Schaf oder Leichnam - was bist du?

Gamalon Idogyr

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #7 am: 30.08.2011, 09:17:00 »
„Seid Ihr in Ordnung?“ Ein Schatten fiel über Bleewyn. Als dieser die Augen öffnete erkannte er den Hohepriester der Stadt, Abstalar Zantus, dessen Rede am vorherigen Abend dem Überfall als erstes zum Opfer gefallen war. Über Nacht schienen sich ein paar neue Furchen in sein Gesicht eingegraben zu haben. Abstalar schaute gütig auf den Gnom herab.

„Ich habe gesehen, was ihr heute Nacht für uns geleistet habt, obwohl ihr fremd in der Stadt seid. Sandpitze ist euch zu Dank verpflichtet. Wenn ihr erlaubt?“

Der Priester machte eine segnende Bewegung, dann berührte er Bleewyns Stirn. Sofort spürte dieser, wie er von neuer Kraft durchströmt wurde. Die Müdigkeit war plötzlich wie weggeblasen.

...

Irgendetwas an der jungen Elfe erweckte das Misstrauen des Sheriffs, ohne dass er sagen hätte können, woher das Gefühl rührte. Aber er hatte andere Sorgen. „He, wartet mal einen Moment.“ rief er dem Mädchen – wahrscheinlich könnte sie deine Ururgroßmutter sein, dachte er belustigt – zu. „Ihr solltet hier draußen besser nicht so alleine herumlaufen. Es ist möglich, dass sich noch ein paar Orks in der Stadt befinden, und ich möchte nicht, dass es noch mehr Opfer gibt.

Schierling kratzte sich am Kopf. „Ihr habt nicht zufällig irgendeine Ahnung, wie diese Bestien so plötzlich hier aufgetaucht sein können?“



Plötzlich weckte ein leiser Ruf Anshalis Aufmerksamkeit. Als sie den Kopf hob, sah sie einen kleinen Grupp Wache, zu denen sich ein bewaffneter Fremder gesellt hatte. Dieser hatte gerade die Hand gehoben und wies nun auf ein Eckhaus, dessen Eingangstür aus den Angeln gehoben worden war.



“Wartet, da ist was.“ Varish blieb sofort stehen und neigte lauschend den Kopf, während der Soldat die anderen auf das Eckhaus mit der zerstörten Eingangstür verwies, an dem sie gerade vorbeigehen wollten. Auch er hörte nun ein schleifendes Geräusch aus dem Hausinneren, und wenn er genau hinhörte vernahm er sogar ein leises Stöhnen.



Anya war auf ihrem Gang inzwischen beim „Schleimaal“ angelangt, als ihr die plötzliche Stille auffiel. Es war nicht, dass hier außer ihr keine Leute gewesen wären, wenn diese sich auch unter dem Schock der Ereignisse eher gedämpft unterhielten. Auch die Möwenschreie klangen unverändert vom Hafen her. Aber eines fehlte, das dumpfe Dröhnen, das sonst immer ein fester Bestandteil des westlichen Teiles von Sandspitze war. Das Dröhnen der Brennöfen im Glaswerk, die eigentlich rund um die Uhr brannten, und die der alte Kaijitsu sicherlich nicht nur wegen eines Festes – wie wichtig auch immer – hätte stillegen lassen.
Hinter der Ecke konnte sie zu den Glaswerken hinüberschauen. Und es war tatsächlich so: Kein Rauch stieg aus den Schornsteinen der Fabrik empor. Es schien, als sei der Betrieb vollkommen eingestellt worden, was in Anyas Erinnerung ein absolutes Novum dargestellt hätte.



Es dauerte eine Weile, bis jemand auf Marcellus' Ruf reagierte. Zu seiner Überraschung war es dann aber weder Ameiko noch eine der üblichen Bedienungen, die aus der Küche in die sonst leere Schankstube trat, sondern Bethana Corwin, die kleine Halblingsfrau, die schon seit Jahren für die Kaijitsus arbeitete und für Ameiko immer mehr eine Mutter als eine Dienerin gewesen war. Rote Flecken in ihrem Gesicht wiesen darauf hin, dass sie geweint hatte. Sie versuchte allerdings, sich nichts anmerken zu lassen, während sie Marcellus einen Becher mit Sandwasser, dem aus Sandspitze stammenden starken Kartoffelschnaps, einschenkte. Marcellus Überraschung wuchs ins Unermessliche, als sie einen zweiten Becher bis zum Rand mit dem starken Gesöff füllte und in einem Zug in sich hineinschüttete.

Anya

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #8 am: 30.08.2011, 09:45:46 »
Anya erreichte den Schleimaal und hielt einen Moment inne, um zu überlegen, woe sie weiter vorgehen sollte.  Irgendetwas kam ihr sonderbar vor, aber erst allmählich dämmerte der jungen Frau, dass es nicht so laut war, wie es hätte sein sollen. Das Dröhnen des nahegelegenen Glaswerkes war verstummt, ein Umstand, der Anya überraschte, konnte sie sich doch nicht erinnern, dass das jemals vorgekommen wäre.

  Kann das mit dem Überfall zusammenhängen?Oder sollten die Orks dahinterstecken?

Anya dachte nach, ob sie die wachen informieren sollte, ungewöhnlich genug war dieser Umstand. Aber da sie nicht sicher sein konnte, dass mehr dahintersteckte als einfach nur ein gewöhnlicher Umstand und der Sheriff und seine Leute mit Sicherheit Wichtigereres zu tun hatten, als sich um das Glaswerk zu kümmern, solange es nichts mit dem Orküberfall zu tun hatte. Also musste Anya schon etwas handfesteres vorzuweisen haben, um alarm zu schlagen. Und dazu gab es nur einen Weg: Anya musste selber nachschauen, was sich dort drüben abspielte.  Anstatt aber einfach loszustiefeln, beobachtete sie erstmal das Glaswerk, ob sie etwas Verdächtiges beobachten konnte, erst danach wollte sie sich hinüber schleichen, um nachzuschauen, ob dort jemand - oder etwas - war.

Anshali

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #9 am: 30.08.2011, 14:12:37 »
Anshali erhob sich schnell , aber nicht hektisch , das Schwert dabei in der Hand haltend.  Wachsam ließ sie ihren Blick über die Umgebung  schweifen, während sie  auf die Gruppe Wachen und den Fremden  zuging. Mit einem militärisch kurzen Kopfnicken grüßte sie in die Runde, ehe sie die Wache mit der Autoritärsten Ausstrahlung ansprach: " Hört sich an als würde dort jemand Hilfe brauchen, warum sehen wir nicht nach?"  Fragend ließ sie ihren Blick über die Wachen , den Fremden und dann schließlich wieder über das Haus gleiten.
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Amaara Firron

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #10 am: 30.08.2011, 19:21:10 »
Amaara zuckte kurz zusammen, als der Sheriff sie tatsächlich doch an sprach, hatte sich aber schnell wieder gefasst, drehte sich langsam zu ihm um und schenkte ihm ihr unschuldigstes Lächeln. "Aber Sheriff Schierling, wie kommt ihr darauf, dass ich irgend etwas damit zu tun haben könnte? Ich bin doch nur eine harmlose Bürgerin, die die frühen Sonnenstrahlen genießt." Kurz schloss sie die Augen und drehte sich der aufgehenden Sonne entgegen, bevor sie sich wieder ihm zuwandte. "Es wird bestimmt ein wundervoller Tag werden. Ihr werdet schon sehen. Aber habt Dank für eure Besorgnis."

Gerade wollte sich die Elfe wieder von dem Gesetzeshüter abwenden, als sie doch von ihrer Neugier gepackt wurde und ein paar Schritte auf ihn zu ging, um ihn mit etwas leiserer Stimme zu fragen: "Habt ihr denn schon etwas heraus finden können über diesen Überfall? Wie kann es sein, dass so viele Orcs plötzlich wie aus der Luft mitten in der Stadt auftauchen?"

Marcellus

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #11 am: 30.08.2011, 21:45:08 »
Marcellus hatte noch nicht einen Schluck getrunken, sondern betrachtete nur mit einer hochgezogenen Augenbraue Bethanas ungewöhnliches Verhalten. "Hoho, langsam, kleine Frau, das ist kein Wasser." kommentierte er ihren tiefen Zug, bevor er selbst seinen Becher ansetzte und einen kräftigen Schluck nahm.
Mit einem leisen Brummen stellte er den Becher dann wieder auf den Tisch und schaute Bethana eine Weile eindringlich an. "Welchen Grund hat es, dass sie heute meine Bestellung entgegen nimmt und nicht eine der üblichen Bedienungen? Mag es sein, dass vielleicht am vergangenen Tag etwas mit ihnen oder gar Ameiko geschehen ist? Ist dies vielleicht der Grund für ihre plötzliche Vorliebe für große Mengen von Alkoholika in kurzen Zeitspannen?"  fragte er in seiner typisch manierierten Sprechweise.
Er war noch nicht betrunken genug, um die ihm seit seiner Kindheit angewöhnten Verhaltensweisen abzulegen, aber auf seinem sonst so gefühlskalten Gesicht schien sich so etwas wie echte Besorgnis widerzuspiegeln.
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Varish

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #12 am: 31.08.2011, 09:08:01 »
Als sich Ansahli der Gruppe genähert hatte grüßte er sich mit einem kurzen Kopfnicken. Er sah es genauso wie sie, also zog er sein Schwert.

"Falls es einen Hintereingang geben sollte, so wäre es nicht schlecht wenn einige eurer Wächter diesen Abdecken würden. Nur das uns nichts von dem was dort ist entwischt". spricht er den Anführer der Wachen an

Dann nickt er Anshali nochmals zu und bewegte sich vorsichtig und Deckung suchend auf die Eingangstür zu.
TP:
24 / 24
| Initiative: +6 | Wahrnehmung:+7 | Stealth:+9 |Swim,Climb:+8
RK: 18 | Berührung: 14 | Auf dem falschen Fuß: 14 | Rettungswürfe:  Zähigkeit +5 | Reflex +7 | Willen +2

Anshali

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Kapitel 1: Der gefallene Engel
« Antwort #13 am: 31.08.2011, 20:04:27 »
Zustimmend nickte die junge Frau dem Fremden zu, während sie das Schwert kampfbereit erhob  und den schweren Schild  schützend vor sich hielt.  Abwartend  , ob die Wachen auf den einwand des Fremden reagierten , wippte sie auf den Zehenspitzen . Neugier und Ungeduld schien ihr ganzer Körper damit ausdrücken zu wollen .
" Ich hoffe nur , wir treffen nicht auf Orks..." grummelte sie leise vor sich hin .
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Varish

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« Antwort #14 am: 31.08.2011, 20:10:32 »
Die Augen des Waldläufers richten sich mit hochgezogenen Augenbrauen auf Anshali, doch er lächelt nur zynisch.

"Vergebt mir, doch genau das ist es was ich hoffe. Zum einen da es besser ist das wir sie aufschrecken als ein Bürger der nicht so wehrhaft ist wie wir und zum anderen weil ein jeder von ihnen den Tod verdient"

Die Gesichtszüge des Elfen zucken kurz vor Zorn, Hass und Wut, doch dann hat er sich wieder unter Kontrolle.
TP:
24 / 24
| Initiative: +6 | Wahrnehmung:+7 | Stealth:+9 |Swim,Climb:+8
RK: 18 | Berührung: 14 | Auf dem falschen Fuß: 14 | Rettungswürfe:  Zähigkeit +5 | Reflex +7 | Willen +2

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