Torn hat Daine nur zugenickt. All ihre Mühe vergebens, nur der Ausblick auf eventuelle Erklärung. Nach Maßstäben unmittelbaren Erfolges ist ihre Verfolgungsjagd, um Makotash zu retten, nicht nur fehlgeschlagen, sondern beinahe zu einer ausgewachsenen Katastrophe geworden. Der Tiefling ist von der Barke gefallen, Makotash ist tot und um ein Haar hätte Violet die Kontrolle über ihre eigene Barke verloren, Daine hätte von der Nekromantin zerrissen werden können, Torn und Aramil sind beinahe von untoten Lindwürmern zerrissen wurden und jetzt müssen sie sich vor den Medaniwachen auch noch rechtfertigen. Torn verschränkt die Arme hinter dem Rücken, um seinen Symbionten nicht offen zu zeigen, hofft jedoch, dass seine Verwundungen, wenn auch durch den Helm gelindert, klare Worte sprechen.
Es ist ein grotesken Erleben seiner Umwelt, welches Tornariel nicht nur an seinem Verstand, sondern an der Welt um ihn herum zweifeln lässt. Wo ist er nur hineingeraten und warum ist er dort hineingeraten? Keine Erinnerung an die Zeit vor dem Leben, ein Bär im Körper, einen Symbionten an der Hand, augenscheinlich gejagt und um ihn herum sterben die Wesen wie Fliegen. Er kann sich das nicht erklären, er ist nah daran, dem Bären einfach die Hand zu lassen. Er kann nicht begreifen, was genau passiert und das macht die brüchigen Reste des Geistes, welche Torn zusammenhält, verzweifelt. Ob die Medaniwachen die Situation begreifen oder einfach nur von einem Diebstahl ausgehen? Sie haben die Barke bestimmt zurückgeführt und jetzt müssen sie sich verantworten, nur weil sie versuchten zu retten, wozu die Medaniwachen augenscheinlich nicht in der Lage sind: ihre Leben.
Tornariel erhebt seine ungewöhnliche Stimme, die zu hören für ihn so ungewöhnlich ist. Doch das erste Mal, seit Torn mit wechselnder Besetzung um sein Leben kämpft, spricht er länger und ausführlicher. Mit Makotash ist das letzte Wesen verstorben, welches einiges über die Vorkommnisse wusste. All dieses Wissen ist verloren, sie können sich nicht darauf verlassen, nicht darauf stützen. Sie werden neues Wissen generieren müssen. Sie werden eigene Initiative übernehmen müssen. Der wirr wirkende und wahrscheinlich auch seiende Tornariel strich mit der normalen Hand die schneeweißen Locken aus dem Gesicht und entblößte seine unregelmäßigen, teils unkomplette Zahnreihen. Sympathisch wirkte dieses Daelkyr-Halbblut nicht, und dennoch denkt der gebürtige Halbelf nicht über sein Auftreten nach. Er kann es kaum ermessen und tut es nicht.
Und so erzählt Torn den Medaniwachen die Geschichte, warum und wofür sie aufgebrochen sind. Er erzählt davon, dass sie Makotash und diesen Teufeling verloren haben, aber er schweigt sich über das Gespräch mit der Frau aus, sondern berichtet nur von ihren Taten und ihrer Flucht. Sie würden diesen ungewöhnlichen Ausgang der Begegnung sowieso nicht glauben und so macht Torn, so unglaubwürdig es sein mag, die Geschichte wahrscheinlich glaubwürdiger, auch wenn es nicht die Wahrheit ist. "Das ist das, was passiert ist. Es sind mehr gestorben und wir haben die Verantwortliche nicht zur Rechenschaft bringen können. Und jetzt dürfen wir uns wahrscheinlich noch vor euch verantworten. Dann mal zu." Torns orkische Stimme entwickelte während das Gesprächs auch das erste Mal kleine Nuancen der Emotion. Langsam gewann Tornariel Kraft über die Betonung seiner Stimme. Und es zeigt sich so, dass er in Anbetracht der Situation und der Verzweiflung, die ihn überkommt, sich etwas gehen lässt und trotzig wird.