Doch bevor die junge Lady das Wort ergreifen kann, tritt jemand anderes vor und macht so deutlich, dass er zu sprechen wünscht. Orten Lugus verbeugt sich tief vor dem König: "Mein König, verzeiht, dass ich so dreist bin um das Wort in dieser Angelegenheit zu bitten, denn ich glaube, dass ich etwas beizutragen habe, was bei der Klärung dieser Angelegenheit helfen könnte." Robert ist sichtlich überrascht von dem zusätzlichen Sprecher, gewährt ihm in dieser Angelegenheit, die ganz offensichtlich an seiner Geduld zerrt, aber das Wort.
"Ich habe in den letzten Tagen viel Zeit mit den Mitgliedern des Hauses Thalred verbracht, da sie wie ich und meine Geschwister für die Dauer des Turniers im Gasthaus "Zum Grünen Baum" Unterkunft genommen haben. Ich möchte nicht glauben, dass sie eine solch schreckliche Tat zu vollbringen in der Lage sind. Und doch bin ich zutiefst beunruhigt von dieser Anklage. Und jetzt wo ich solch schreckliche Worte ausgesprochen höre, fügt sich vieles zu einem größeren Bild. Ich habe die Mitglieder des Hauses Thalred am Abend vor dem Willkommensfest kennen gelernt und sie an diesem Abend als äußerst freundliche und umgängliche Menschen kennen gelernt. Doch schon am nächsten Tag, habe ich eine andere Seite kennen gelernt. Ich habe die Thalreds auf ihrer Jagd nach dem Fuchsritter begleitet, weil ich die Hoffnung hatte, dass meine Anwesenheit Frieden stiften könnte. Denn ihr müsst wissen, dass Lord Clayton seit eurer Thronbesteigung eine Schuld bei meinem Vater zu begleichen hatte. Doch es war nicht von Nutzen. Die Thalreds suchten den Kampf und Lord Clayton antwortete ihnen nur zu gern auf dieselbe Weise. Dieser Mann, nun, es stimmt, dass er behauptet hat, er habe diese Verbrechen begangen. Aber um ehrlich zu sein, merkte man ihm an, dass er zu viel Zeit in den Wäldern und zu wenig unter Menschen verbracht hat. Er war völlig von Sinnen und brabbelte allerlei Unsinn. Er war mehr damit beschäftigt euch zu beschimpfen, mein Lord, als irgendetwas preis zu geben. Ich bin mir sehr sicher, dass er einfach das sagte, was die Thalreds hören wollten und glaubte nicht einem Wort, dass er aussprach. Er beschuldigte sogar meinen Vater für all dies verantwortlich zu sein, was gänzlich lächerlich ist. Man kann nichts auf das Wort dieses Verräter geben. Doch als ich die Thalreds im Kampf erlebte, sah ich eine andere Seite von ihnen, eine dunkle Seite, eine gewaltätige Seite.
Doch das allein wäre nicht, allzu schlimm. Wer könnte schon jemanden beschuldigen, nur weil er mit einem Schwert umzugehen weiß? Deshalb hegte ich noch keinen Verdacht, auch wenn Aldric versuchte mich in seine Suche nach einem Sündenbock einzuspannen. Ich vertraute ihm so sehr, dass ich tatsächlich bei einigen meiner Vertrauten nachfragte, um sicher zu gehen, dass nichts von den wahnsinnigen Vorwürfen des Fuchsritters wahr war, was sich sehr leicht erweisen ließ. Ich hielt die Angelegenheit für abgeschlossen und beachtete sie nicht weiter.
Doch jetzt, da ich diese Vorwürfe höre, erkenne ich, dass dieser Tag nicht das Ende, sondern der Anfang war. Ich habe einen Boten gesehen, der ein kleines Paket für die Thalreds abzugeben hatte. Wenn ich es recht verstehe, dann muss in diesem Paket der Dolch gewesen sein, von dem die Lady Serrah soeben gesprochen hat. Ich kann dies weder beweisen, noch würde ich schwören, dass dieser Dolch in dem Päckchen war, aber es gelangte ins Gasthaus noch bevor das Willkommensfest stattfand.
Und schlimmste, was ich vor wenigen Augenblicken erst verstanden habe ist, dass Adham Cockshaw nicht das einzige Opfer in dieser Angelegenheit ist. Ich würde gern glauben, dass es anders ist, aber der Verlobte meiner Schwester Marita, Ser Langley Woods, die Sieben mögen seiner Seele gnädig sein, zeigte ganz ähnliche Symptome. Und auch er stand einem Thalred im Kampf gegenüber und das sogar zwei Mal. Ich erzähle euch nichts neues, wenn ich sage, dass es gewiss größere Streiter als Ser Langley gab, aber dennoch hielt er sich gut gegen Aldric im Turnier. Der arme Ser Langley bekleckerte sich nicht mit Ruhm als er gegen Aldric ritt, aber dasselbe gilt für den jungen Thalred. Keiner von beiden zeigte sonderlich große Begabung mit der Lanze, wir alle haben es gesehen. Und im Grand Melee standen sie sich erneute gegenüber und mit dem Schwert ist Aldric offenbar sehr viel fähiger. Ich vermag nicht zu sagen, wann er es getan hat, aber auch dieser Gegner eines Thalreds wurde schwer getroffen und verstarb. Jetzt da ich von der Träne von Lys höre wird mir klar, dass auch Ser Langley unter dem Einfluss dieses Giftes stand." Orten macht eine Pause und in dieser Pause bricht Marita Lowther, deren Blick die ganze Zeit auf Orten geruht hatte, in Tränen aus. Das sorgt kaum für Ablenkung, nicht einmal als eine Dienerin sie aus der Saal geleitet, reagiert einer der Anwesenden. Alle warten gebannt darauf, dass Orten seine Ausführung fortführt: "Ich würde mir niemals anmaßen ein Urteil abzugeben mein König. Aber das Bild, das sich für mich ergibt ist klar. Ich würde lieber nicht glauben, dass solch schreckliche Dinge sich auch in diesen Tagen des Friedens ereignen, aber es deutet alles darauf hin. Diese Männer und Frauen greifen nach Strohhalmen, um sich aus der Affäre zu ziehen. Sprechen von unbekannten Dritten, die niemand gesehen hat, die nicht einmal sie selbst benennen können. Ich wünschte ich könnte einen anderen Schuldigen für diese ehrlosen Taten sehen. Aber ich sehe sie nicht."