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Autor Thema: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?  (Gelesen 5583 mal)

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Ginsengsei

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Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #15 am: 10.01.2012, 23:06:06 »
Die Abreise gen Namida No Mizuumi erfolgt noch am gleichen Tag. Grau hängen die Wolken in den Wäldern um Shimomura und immer wieder erschweren heftige Regenschauer die Reise. Die Stimmung in der Gruppe ist dementsprechend miserabel und als einer der Träger beim überqueren eines umgefallenen Baumstamms mit der Ferse abrutscht und sich  dabei so schwer verletzt, dass er beinahe selbst nicht mehr weiterlaufen kann, ist an nicht mehr an schnelles Vorankommen zu denken. In einer halbstündigen Pause bekommt der gefallene Träger sein Bein durch zwei Bambusstäbe geschient und einen weiteren als Stock zum Abstützen.
Kikuchiyo könnte die Umstände verfluchen die ihn in solch eine Situation gebracht haben. Doch stattdessen hilft er dem verletzten Träger in dem er einen Teil von dessen Last auf seine eigenen Schultern packt.

Im Gegensatz zur Gruppe um Bayushi Isamu, wählt die Handelsgruppe den offiziellen Weg und man hofft so zumindest nicht in Kontakt mit Wildtieren oder anderen unheimlichen Wesen zu kommen, von denen sich die einfachen Leute schaurige Geschichten erzählen. Endlich geht es wieder voran und als der Abend kommt und die Dämmerung eintritt, bilden sich kleine Nebelfelder, welche immer wieder aus dem umliegenden Wald hinaus, auf den Weg reichen. Die Feuchtigkeit der Luft wird von der Kleidung aufgezogen und bleibt klamm am Körper hängen. Der alte Ashigaru fröstelt so sehr, dass seine einfache Bambusrüstung laut klappert.
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Kikuchiyo

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Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #16 am: 11.01.2012, 03:39:34 »
Aufgrund der Kälte hat Kikuchiyo beide Arme in den Ärmeln des Kimono versteckt. Seine Waraji[1] sind durchnäßt und ein paar der Bänder bereits gerissen und notdürftig geflickt. Der Oberkörper ist zum Glück durch einen Strohumhang und das Paket des Trägers weitestgehend trocken.

Mit einen Hand, die aus dem Revers herauskommt, fährt er sich durch seinen für einen Rokugani beachtlichen Wochenbart und mit der anderen ertastet er die Botschaft für Bayushi Isamu, die immer noch in dem Ärmel steckt und von der Wachsschicht auf der Rolle gut vor der Feuchtigkeit geschützt wird.
Misstrauisch schaut Kiku zum umliegenden Wald und beobachtet die Nebelschwaden. In der Gegend um Shutai wäre durchaus mit Angriffen durch Räuber zu rechnen, und dies wäre ein passender Ort für so einen Überfall. Jedoch ist er mit dieser Gegend zu wenig vertraut um das echte Risiko einzuschätzen.

Der Landadlige schaut sich nach einer geeigneten Stelle für eine Rast um[2], doch die anbrechende Dunkelheit und die ungastliche Gegend machen es nicht einfach. Still hofft er, daß das Wetter zu ungemütlich für Räuber und andere Bedrohungen ist.
 1. Strohsandalen
 2. Survival 15
« Letzte Änderung: 19.01.2012, 11:03:25 von Kikuchiyo »
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Ginsengsei

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Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #17 am: 15.01.2012, 08:40:22 »
Gerade als Kikuchiyo meint, eine geeignete Stelle gefunden zu haben, wird seine Aufmerksamkeit durch einen lautes fiepsiges Geschrei auf den Weg vor ihnen gelenkt. Was Kikuchiyo dort zu sehen bekommt lässt ihm beinahe an seinem Verstand zweifeln. In mehr als hundert Fuss Entfernung steht ein monströser Bär - Kikuchiyo hat bereits schon Bären gesehen, aber dieser ist in keinster Weise mit irgendeinem ihm bekannten Bär vergleichbar. Seine Augen glühen in tiefdunklem Rot und sein Körper ist kein gewöhnlicher Körper sondern ähnelt dem Anblick eines Verwesten Tieres. Überall sind Knochen zu sehen und große Fleisches Brocken baummeln lose von seinen Rippen. Unter ihm liegt eine Kreatur die er noch lebhaft aus den Erzählungen des Vaters kennt. Ein Ratling, kreischt eingequetscht unter der Last der Bärentatze um sein Leben.[1]
 1. Weiter im Kabuki, der jetzt ein Kampfthread wird.
« Letzte Änderung: 15.01.2012, 08:40:45 von Ginsengsei »
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Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #18 am: 19.01.2012, 09:43:40 »
In Angesicht der Gefahr läßt der Krieger seine Tragegestellt von den Schultern gleiten. Schnell überdenkt er seine Optionen. Der Ashigaru wird voraussichtlich keine große Hilfe im Kampf sein. Die Bestie von der Gruppe wegzulocken, während sie weiterzieht ist aufgrund der einbrechenden Dunkelheit waghalsig. Die Gruppe könnte erneut angegriffen werden oder Kiku könnte sie im Dunkeln womöglich nicht wiederfinden. Auch der verletzte Träger machen ein Vorankommen nicht einfacher für die Gruppe.

"Bleib zurück und beschütze die Gruppe. Sollte ich es nicht schaffen den Bären zu besiegen, so mußt du dich in seinen Weg stellen und dieses Ungeheuer so lange aufhalten, daß den anderen die Flucht ermöglicht wird.", spricht Kikuchiyo zum Ashigaru in scharfen Ton während er vorwärtsschreitet und sein überlanges Schwert aus der Scheide zieht. Als es sich bis etwas über die hälfte zum Bären genähert hat läßt er einen herausfordernden Kampfschrei von sich hören, auch ohne wirkliche Hoffnung, daß der Bär von seinem aktuellen Opfer tatsächlich abläßt.

Der alte Ashigaru Krieger nickt, sein Blick zeugt von großem Respekt und er folgt den Befehlen des jungen Samurais ohne zu zögern. Mit einer Bewegung der Hand signalisiert er den Trägern Ruhe zu bewahren und nicht in Panik aus zu brechen.
Kikuchiyos Schlachtruf verhallt zwischen den Bäumen. Anders als erhofft scheint das Ungeheuer nicht von seinem gewälten Opfer ab zu lassen und würdigt den heraneilenden Krieger keines Blickes. Statt dessen lässt er erneut die volle macht seiner rechten Tatze auf den Ratling niederfahren - dieser versucht verzweifelt sich der Situation zu entwinden doch wird erneut schwer getroffen. Es gibt wohl nur eine Möglichkeit um die Aufmerksamkeit des untoten Bären zu bekommen, denkt sich der junge Samurai und stürmt mit erhobener Klinge und lautem tief aus der Lunge kommenden Schrei auf den Bären zu. Dieser scheint auch bei der Herannahenden Bedrohung immer noch mit seinem momentanen Opfer beschäftigt, sodaß Kikuchiyo auf keine Gegenwehr stößt und sein Schwert bedrohlich herniedersausen lassen kann. Das große No-Dachi schlägt auf den toten Bär mit solcher Wucht darnieder, dass die untoten Fleischbrocken wie trockene Blätter von einem Baum fallen und die darunter liegenden Knochen unter dem schweren Schlag ächtzen und knacken. Endlich wendet sich der schauerliche Bär von seinem Opfer ab und wirft sich auf seinen neuen Herausforderer. Unter schauerlichem Gebrüll kracht sein massiver Körper auf Kikuchiyo nieder die Wucht des Aufpralls kann der junge Samurai kaum abfedern und so muss er den Schmerz hinnehmen.
Der Ratling nutzt den Moment der Ablenkung um ausser Reichweite des Bärens zu robben und bleibt dann erschöpft liegen.

Eigentlich war es Kikuchiyos Plan gewesen den Bären vom Weg in den Wald zu locken. Dort sollte Kikuchiyo aufgrund seiner Beweglichkeit die Oberhand haben, doch der Schmerz der Wunde die ihm zugefügt wurde bringt ihn dazu eine andere Strategie zu benutzen. Der Scorpion-Samurai besinnt sich auf die Kraft welche ihm durch seine Krebsvorfahren zu teil wurde. Es ist eine rücksichtslose Kampfmethode in der Kraft aus den niedrigeren Instinken des Menschen geschöpft und in eine Art Kampfrausch verfallen wird. Wut, Hass, Überlebenstrieb, Wahnsinn, All dem läßt Kikuchiyo freien lauf.
Erneut gibt es einen Kampfschrei von sich, doch dieses Mal hört es sich anders an und könnte beinahe von einem wilden Tier stammen. Erneut wird mit den Nodachi ausgehohlt und auch den Bären eingedroschen. Der untote Bär scheint seinen Meister gefunden zu haben denn Kikuchiyos No-Dachi schneidet durch das untote Fleisch wie ein Messer durch in Pflaumenschnaps eingeweichten Reiskuchen. Doch noch ist der untote Bär nicht am Ende! Erneut bäumt er sich auf um sich zu Wehr zu setzen. Dabei setzt er seinen massiven Körper als Waffe ein und schmeisst sich gegen den mutigen Krieger. Beinahe entkommt Kikuchiyo dem Angriff, doch seine Wut benebelt seine sonst so klaren Sinne und lässt ihn nicht schnell genug reagieren. Mit Wucht trifft der untote Körper auf den Mensch. Unerbittlich setzt Kikuchiyo seine Hiebe fort, ohne den Versuch den Schlägen seines Gegenübers auszuweichen. Mit jedem Schnitt fallen mehr Scheiben verrottenden Fleischs von den Gliedmaßen des untoten Bären, Knochen bersten, nur das Blut fließt nur beim Samurai selbst. Dieser Kampf wird eine Probe der Zähigkeit der Kontrahenten. Unheilvolle Mächte der Finsternis gegen jugendlich Kraft.

Doch der Zombiebär hält den Hagel an Schlägen nicht mehr aus. Nachdem der rechte Arm schon abgetrennt neben ihm liegt, verpaßt Kikuchiyo ihm einen tiefen finalen Schnitt entlang des Halses und der Kopf kippt nach hinten über den Körper der Bestie. Noch ein paar Augenblicke steht der Bär noch da bevor er seitlich verknickt und keine Regung mehr von sich gibt. Blut umfliesst Kikus Waraji und mischt sich mit den kleineren Pfützen der Regenfälle und malt dunkelrote Wolken auf die grau braune Wasserflächen. Kikuchiyo gibt sich Mühe wieder zu beruhigen und aus dem Kampfesrausch zu gelangen, was auch nicht lange dauert. Etwas keuchend steht er in der oberen Schwertposition[1] verharrend bereit dem Monstrum noch einen Schlag zu versetzen sollte dieses sich noch bewegen[2].

Langsam senkt er das Schwert in eine weniger bedrohliche Position. "Der Bär ist tot! Endgültig." ruft Kiku zurück zu seiner kleinen Reisegruppe. "Die Gefahr ist gebannt." Danach schaut er zum Ratling und nimmt diesen in Augenschein ohne bedrohlich zu wirken. "Beherrscht du unsere du unsere Sprache", kurz überlegt er sich ob er sich seine Maske die er für die Reisen um seinen Oberarm gebunden hat aufsetzen sollte, entscheidet sich aber dagegen.
 1. Jodan no Kamae
 2. Zanshin
« Letzte Änderung: 19.01.2012, 09:50:06 von Ginsengsei »
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Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #19 am: 20.01.2012, 11:55:07 »
 Die großen schwarzen Augen beobachten jede Bewegung des Samurais mit großem Misstrauen. Seine Hand greift instinktiv zu einem kleinen Stab an seinem Gürtel aus Lederresten. Als seine Finger über den Stab[1] gleiten, entspannen sich seine Gesichtszüge deutlich und auch die Ohren legt er nun nicht mehr an.

Doch der Nezumi bleibt stumm. Kikuchiyo merkt jedoch, dass der Ratling ihn verstanden hat. Langsam erhebt er sich und tritt einen respektvollen Schritt zurück. Nun da er sich wieder gefangen hat, wirkt der Nezumi um einiges stattlicher, seine einfache Kleidung spricht zwar nicht von Reichtum aber die Narben in seinem Fell und die Risse in den Ohren lassen vermuten, dass dieser Ratling bereits einiges erlebt und überlebt hat. In stiller Haltung kauert der Nezumi vor dem Samurai und nun erkennt man auch die Spange an seinem Gürtel deutlicher.[2]In den Bambus der Spange ist mit grobem Werkzeug das Abbild eines Nezumis geritzt worden.[3]
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« Letzte Änderung: 20.01.2012, 12:23:14 von Ginsengsei »
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Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #20 am: 20.01.2012, 13:49:37 »
Kikuchiyo zieht eine Augenbraue hoch. Er empfindet das zögerliche Verhalten des Nezumi als etwas unhöflich, wurde ihm doch grade von einem Samurai das kleine Leben gerettet. Der vorhergehende Kampf hat Kikuchiyo allerdings so ermüdet, daß er den Ratling bei Bedarf nicht verfolgen könnte.
Aus diesem Grund wischt er sich mit dem linken Handrücken den Schweiß den Dreck und Schweiß von der Stirn und versucht freundlich zu lächeln, soweit einen etwas höflicheren Ton an den Tag zu legen. "Ihr seid sicherlich erschöpft. Ich würde anbieten, daß Ihr das Lagerfeuer mit unserer Gruppe teilt." sagt er und fügt in der Sprache an von der er meint, daß es Nezumi ist: "In guter Gesellschaft ist die Winternacht nur halb so kalt."
Was er als Kind über Ratlinge gelernt hat war, daß sie sehr soziale Wesen sind, die in Kolonien leben und Gesellschaft sehr schätzen. Wenn er diese Einladung ablehnt ist an diesem Exemplar definitiv etwas verdächtig.
« Letzte Änderung: 21.01.2012, 02:46:00 von Ginsengsei »
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Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
« Antwort #21 am: 21.01.2012, 03:16:01 »
Plötzlich hat Kikuchiyo die volle Aufmerksamkeit des Nezumis gewonnen. Er stellt die zerfledderten Ohren auf und schaut ihn fasziniert an. "Krtichik[1] sprechen Zunge Teekel'cho'keg! Teekel'cho'keg wissen nicht trauen Krtichik, Teekel'cho'keg morgen woanders sein muss, heute zu schnell morgen. Krtichik helfen danke."[2]
 1. Nezumi für die "Felllosen" (Menschen).
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« Antwort #22 am: 21.01.2012, 05:44:09 »
"Ich biete meinen persönlichen Schutz für eine Nachtrast und Nahrung.  Ich, Bayushi Kikuchiyo no Toramoto, stehe zu meinem Wort! Als Gegenleistung möchte ich wissen was Teekel'cho'keg hier tut und welche Geschichten Teekel'cho'keg von seinem Weg berichten kann. Einverstanden?"
Es wird rasch dunkel und es wird zeit das Lager für die Nacht aufzuschlagen. Kikuchiyo muß auch dringend seine Wunden anschauen lassen und hofft daß sich bei seiner Reisegruppe jemand als heilkundig erweißt. So ein untoter Bär ist bestimmt schon weißgott wo gewesen und eine Infektion ist das letzte was Kiku nun gebrauchen kann.
Die Verwundungen des Ratlings zu beurteilen ist schwer. Das Fell bedeckt beinahme den kompletten Körper und die Risse in den Ohren scheinen auch nicht besonders frisch. Bei allem positiven was sein Vater über die Nezumi berichtet hat, so meinte er doch daß viele unter Flöhen leiden, die auch Menschen beißen die mit den Nezumi reisen. Vielleicht ist dieses ja eine etwas noblerer Vertreter seiner Art, trägt er doch das Wappen des Clans.
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« Antwort #23 am: 24.01.2012, 02:52:44 »
"Essen gut gut. Krtichik Name komisch. Teekel'cho'keg Zeit nicht hat aber Zeit braucht. Ich erzählen, erzählen Gestern, Morgen" dabei schnüffelt er mit der Nase in die Luft um vielleicht schon das Essen zu riechen.

Kikuchiyo zeigt mit einer einladenden Geste zu seinen Mitreisenden und geht dann voraus als er merkt, dass der Nezumi nicht als erstes die Initiative ergreifen möchte. Sorgsam trottet er hinter dem Samurai daher, den Kopf ein wenig zwischen die Schultern geklemmt, blickt er sich immer wieder ängstlich oder gar verstohlen um. Als die beiden die Gruppe erreichen wird Kikuchiyo anerkennend vom alten Ashigaru empfangen. "Ich mache meinen Dienst schon viele viele Jahre - nie hab ich einen derart gewaltigen Auftritt gesehen! Es wird eure Nachkommen lange ehren wenn man euren Namen nennt!" Dann verstummt der Mann plötzlich und führt seine Hand zur Waffe. Mit strengem, misstrauischen Blick beobachtet er den Nezumi. "Was will der Ratling hier?!" fragt der Ashigaru Krieger und kann dabei seine Abneigung zu diesem so niedrigen Wesen nicht verbergen. Nun tritt auch die Händlerin aus der Reihe hervor und stellt sich seitlich neben ihrem Geleitschutz und verschränkt die Arme.
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« Antwort #24 am: 24.01.2012, 03:24:34 »
Den offensichtlichen Abneigung gegenüber dem Nezumi entgegnet Kikuchiyo mit einem Lächeln. "Dieser Ratling steht für diese Nacht unter meinem Schutz. Er wird uns dafür von dem Weg und möglichen Gefahren berichten.", der junge Samurai läßt mit seinem Ton deutlich werden, daß weitere Diskussionen oder Anmerkungen zu seiner Entscheidung unerwünscht sind.
"Nun laßt uns das Lager aufbauen und das Feuer starten, ich habe nämlich einen Bärenhunger!" Mit lauter Stimme lacht Kikuchiyo über seinen eigenen Witz was wohl nun auch den Letzten in der Gefolgschaft an einem Krebs-Samurai erinnern läßt.

Eine halbe Stunde später hat sich die Reisegruppe als auch der Nezumi in einem kleinen Lager abseits des Weges um zwei umgestürzte Bäume versammelt. Das Feuer brennt nur spärlich aufgrund des nur nassen Holzes, was der Wald zu bieten hat. Dafür konnte auf den Strohmänteln und einer Leinenplane ein passables Dach gebaut werden, durch das aber immer noch hin und wieder ein paar Tropfen fallen. Unter diesem Dach drängen sich die Träger eng bei einander zum einen um sich gegenseitig etwas Wärme zu spenden und zum anderen um einen großtmöglichen Abstand zum Ratling zu bekommen. Kikuchiyo ist derweil auf der Seite des Ratlings am Feuer und röstet zwei Faustgroße Süßkartoffeln über dem Feuer, die auf einen Holzast gesteckt hat.
"Nun sprecht, Teekel'cho'keg. Welche Geschichte habt ihr zu erzählen? Was birgt der Weg?"
« Letzte Änderung: 24.01.2012, 16:11:54 von Ginsengsei »
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Ginsengsei

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« Antwort #25 am: 24.01.2012, 18:04:18 »
Keiner möchte auch nur annähernd in die Nähe des Ratlings kommen doch da sie alle unter der selben Leinenplane sitzen müssen wenn sie nicht im Regen stehen wollen, machen Kikuchiyos Begleiter sehr unglückliche Gesichter. Es hätte ihnen gleich auffallen sollen, dass dieser Samurai kein waschechter Bayushi sein konnte! Teekel'cho'keg traut sich nicht zu den anderen Menschen zu blicken auch er bleibt am Rand der Plane und blickt nur ab und an sehr scheu in die Richtung der anderen Rokugani. Der Duft der Süßkartoffeln jedoch lässt ihn zumindest seine Scheu vor dem Retter vergessen und als Kiku die Kartoffeln endlich vom Feuer nimmt ist er sofort zur Stelle um sie direkt vom Stock zu nagen. Der erste Biss ist jedoch noch sehr heiss und so spuckt er das abgebissene Stück direkt in die Pfoten wo er es dann von einer Hand in die andere hin und her balanciert und dabei kräftig pustet bis er er mit einem mal herunter schlingen kann. Ungefragt macht er sich nun auch an die neben dem Feuer zum Trocknen stehenden Essensvorräte und erst als er den Mund vor lauter Essen kaum noch zu bekommt, fängt er mühevoll, in verworrenen, Halbsätzen an zu reden.
« Letzte Änderung: 25.01.2012, 04:04:35 von Ginsengsei »
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« Antwort #26 am: 25.01.2012, 03:54:52 »
"Teekel'cho'keg, laufen laufen schnell laufen gestern laufen morgen. Ich sein sein Bote. Unterwegs von Stamm zu Stamm." dabei klopft er auf das hölzerne Mon an seinem Gürtel. Während die anderen Rokugani durch die seltsamen Laute irritiert sind, erinnert sich Kiku an die Lektionen seines Vaters. Für einen jeden Späher hinter der großen Mauer, war es unbezahlbar wenn er von der Hilfe der Nezumi und ihren Ortskenntnissen profitieren konnte Darum hatte ihm sein Vater schon von Kind an die verschiedenen Worte und ihre Bedeutungen beigebracht. "Teekel'cho'keg gestern kommen Bergen, heute gehen weiter muss zerschlitze Ohren Tch'tch finden finden. Krtichik mir folgen folgen Krtichik Krähen schickt gestern mir folgen gestern Krtichik helfen helfen Krähen tot - Krtichik vielleicht gut. Morgen Teekel'cho'keg finden finden Tch'tch geben geben Nachricht. Finden Tch'tch[1] Stamm zerschlitze Ohren."
 1. Erinnerer
« Letzte Änderung: 25.01.2012, 04:04:11 von Ginsengsei »
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« Antwort #27 am: 25.01.2012, 12:41:24 »
Die Äußerungen des Ratlings lassen Kiku überlegen. Sie werfen tatsächlich mehr Fragen auf, als das sie beantworten.
Unterwegs von Stamm zu Stamm, würde ja bedeuten, daß sie hier in Mitten von Nezumi Stammesgebiet sind. Auch gibt alles wenig aufschluß darauf was die Gruppe um Kikuchiyo auf dem weiteren Weg erwarten könnte. Auch ist er sich nicht sicher was mit Krähen gemeint sein kann.
"Vorsicht, heiß." sagt er als er noch immer in Gedanken dem Ratling eine der über dem Feuer gerösteten Kartoffeln überreicht. Die Pelle ist etwas verkohlt aber sie verbreitet einen leckeren, süßlichen Duft. Kiku nimmt sich die andere Kartoffel tut diese in ein Stück Stoff und zerbricht sie. Vom rot-gelben Inneren steigt Dampf auf und schon der Anblick, läßt die kalten Knochen einem Rokugani der durch solches Wetter gezogen ist, aufwärmen.

Nach ein paar Bissen fährt Kiku mit seinen Fragen fort: "Von was für Krähen sprichst du? Ich verstehe nicht ganz. Warum sollten dich Menschen verfolgen? Zumindest heute brauchst du keine Krtichik mehr fürchten." Er hört den Ausführungen des Ratlings weiter zu während er den Rest seiner Kartoffel in sich reinstopft und dabei etwas seinen Gaumen verbrennt. Anschließend Fragt er noch was ihm eigentlich am meisten am Herzen liegt.
"Wir sind auf dem Weg zum See der Tränen. Was kannst du uns über den Weg dorthin sagen? Drohen dort Gefahren?"
« Letzte Änderung: 25.01.2012, 20:55:10 von Ginsengsei »
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« Antwort #28 am: 26.01.2012, 12:38:43 »
"Krähen tot nicht tot nicht - wie Bär!" sagt der Nezumi. "Nicht viel Haarlose nur Krtichik ein Krähen andere Krtichik helfen helfen fragen fragen gestern. Teekel'cho'keg unsicher sein sein gehen besser gehen gestern. Wichtig Auftrag wichtig." Mit großer Aufmerksamkeit beobachtet er Kikuchiyo beim Essen - als ein kleines Stück der Kartoffel runter fällt ist er sofort zur Stelle um sie in den Mund zu stecken und am Stück runter zu schlucken. "See Tränen Teekel'ch'keg nicht kennen kennen. Weg immer lang - nur  Beine kurz Beine lang. Schnell laufen laufen - Regen Schnee Morgen!"
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« Antwort #29 am: 27.01.2012, 10:13:07 »
Der Ratten-Wetterbericht erweckt in Kikuchioyo wenig Vorfreude. Sollten sich diese Schnurrhaare täuschen? Wie dem auch sei, Kikuchiyo wird darauf keinen Einfluß haben. Mit etwas Glück kommen sie morgen etwas besser vorran und erreichen eine Siedlung auf dem Weg bei welcher sie Unterkunft bekommen.
Kiku wendet sich an den Ashigaru. Er scheint erfahren genug um den Weg zum Namida no Mizuumi[1] schon ein paar mal gemacht zu haben. "Wie lange wird unsere Reise noch Dauern, wenn das Wetter nicht besser wird? Ist es möglich morgen in einer Siedung die Nacht zu verbringen? Der Ratling spricht von noch mehr Untoten Tieren, explizit von untoten Vögeln. Ich denke es ist nicht Weise mehr Nächte in der freien Natur zu verbringen. Wir müssen auf jeden Fall Wachen für diese Nacht einteilen."
Kikuchiyo überlegt, ob der Namida no Mizuumi noch einen anderen Namen haben kann der dem Nezumi Waldläufer eher geläufig sein könnte.
 1. zu Deutsch: See der Tränen
« Letzte Änderung: 27.01.2012, 10:44:58 von Ginsengsei »
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