Das erfordert allerdings zum Einen, dass es jedem Spieler schonmal aufgefallen ist, dass so etwas auch möglich ist (also trotz initiative wurf noch andere erwägungen als blutvergießen anzustellen). Das soll jetzt weder herablassend noch von vornherein logisch klingen, denn in aller regel wird die Ini ja erst dann gewürfelt, wenn alle davon ausgehen, dass es ohne Kampf nicht mehr geht (Siehe hierzu Minsk et al. "Schwerter statt Wörter"). Wenn man - zum Beispiel hier im Gate - auf eine Runde stößt wo dieses Dogma nicht so bindend ist wie bei wahrscheinlich so ziemlich den meisten D&D Gruppen, dann muss man diese Möglichkeit, diese Option des alternativen Lösungsweges erst einmal für sich begreifen, denke ich. Und auch wenn man darauf mehr oder minder deutlich an anderer Stelle hinweist, glaube ich dass ein ernsthaftes "Aha-Erlebnis" notwendig ist, bevor ein Spieler sich diese Möglichkeit für sich selbst sozusagen geistig (erneut) "freischaltet".
Ansonsten gibt es noch ein paar andere Hindernisse die aus dem System selbst entwachsen und damit meine ich nicht D&D, als System mit besonderer Gewichtung auf einem umfangreichen Kampfregelwerk, sondern die Konvention, dass der Kampf in sehr vielen System rundenbasierend vonstatten geht. An einer Tischrunde fällt das nicht so sehr ins Gewicht, da hier schneller und aufwandloser reagiert und agiert werden kann, selbst wenn man gerade gar nicht an der Reihe ist. In einer Forenrunde ist das in meinen Augen aber nicht ganz so einfach. Ich selbst sehe es zumindest so, dass die Handlungsmöglichkeiten innerhalb einer Kampfrunde oftmals zu unzureichend sind, um angenehm andere Dinge beschreiben zu können, als Kampfhandlungen. Ich meine damit nicht, dass es nicht möglich ist etwas anderes zu tun, aber die Gesamtheit dessen, was man als Charakter innerhalb einer Kampfrunde machen kann verträgt sich für mich nicht immer so gut mit dem was man außerhalb eines Kampfes in einem Post verpackt, auch die strickte Postreihenfolge im Kampf (auch wenn sie durch die Gruppeninitiative etwas aufgelockert sein mag) ist für mich ein unangenehme Geschichte. Zu guter letzt kommt hinzu dass es im Allgemeinen anstrengender ist die Texte in den code-tags zu lesen, als ohne. Das sind alles notwendige Konventionen um einen Kampf in einem Forum halbwegs effizient abwickeln zu können (ich selbst bin an sich sowieso kein begeisterter Kämpfer im Forenrollenspiel) und ich möchte auch gar nicht an ihnen rütteln. Ich möchte nur aufzeigen, dass es - zumindest in meinem Fall - auch viele Ursachen gibt die nicht am Spieler oder im Regelwerk sondern am Medium liegen, die es zumindest erschweren aus dem "Ini an, Kopf aus" auszubrechen.
Kann aber auch sein dass ich zu empfindlich bin