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Autor Thema: Mausoleumsgeplauder  (Gelesen 73791 mal)

Beschreibung: OoC-Thread

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Nicos

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1095 am: 06.10.2012, 14:15:28 »
Erlaubt mir, wenn ich zwei Fragen/Anregungen wiederbelebe und in den Fokus rücke.  :pope:

Wie ihr auch sicher oder zumindest vielleicht mitbekommen habt an der einen oder anderen Stelle unterscheidet sich unser Spiel hier vom eigentlich gewohnten Spiel auf der Enwe, die normalerweise vor Magiearmut nur so strotzt. Wir haben in dieser Runde die Regeln unangetastet gelassen, weil D&D sich kaum magieärmer umsetzen lässt. Ich werde an dieser Runde auch nichts in der Hinsicht ändern, dennoch habt ihr vielleicht auch mitbekommen, dass wir die Welt nicht mehr auf D&D-Systematik anpassen, sondern sie eher unabhängig bauen, als System der Wahl aber immerhin Fate-artige Systeme empfehlen. Dadurch wird Magie nicht sterben, das ganz sicher nicht, aber da wir uns von der selbstverständlich gewordenen D&D-Systematik getrennt haben, möchte ich euch eine Frage stellen.

Wie würdet ihr Magie definieren? (Oder wenn keine Definition einfallen will: Was ist Magie für euch?

Ich sitze gerade an dieser Frage und merke, dass ich es zu oft funktional betrachte, wie ein einfaches Werkzeug, da ich es dadurch, dass ich seit Teenager-Zeiten D&D spiele, nie anders gelernt habe. Es ist ein nützliches Werkzeug. Ich habe aber nie die Systematik und den Begriff der Magie ausreichend hinterfragt. Momentan bin ich in diesem Prozess und wenn ihr Zeit und Lust entbehren könnte, wäre ich dankbar, wenn ihr vielleicht einfach eine grobe Antwort oder eine Idee dazu mitteilen könntet. Ich wäre sehr auf fremden Imput gespannt und auch sehr dankbar dafür, andere Meinungen zu hören. :)

Auf diese Frage hat Mauron bereits geantwortet, ich würde mich über mehr Antworten freuen. :) Meine Gedanken werde ich bis Ende des Monats formulieren. Einen Ansatz kann man hier nachlesen. Ich verlinke auch Maurons Antwort.

Es sehe das ähnlich wie Mauron. Ich würde aber sogar noch ein Stück weiter gehen. Magie ist eine unsichtbare Kraft, die Teil der Welt ist. Jedes Lebewesen hat zumindest einen kleinen Funken dieser Kraft. Er müsste nur eine Ausbildung zum Magier machen, um den Funken in ein Feuer zu verwandeln. Er könnte lernen die richtigen Worte zur richtigen Zeit mit den richtigen Komponenten zu sagen.  Denn was hält in D&D einen Commoner davon ab auch noch ein Magier zu werden? Eigentlich nichts. Hexenmeister sind eine Besonderheit. Sie haben das Feuer geschenkt bekommen, aber brauchen noch einige Zeit um das Feuer zu kontrollieren und für ihre Zwecke einzusetzen. Göttlichen Zauberwirkern helfen die Götter die unsichtbare Kraft entsprechend zu formen, weil es in ihrem Interesse ist.

Es passt nicht so ganz zur Enwe, aber in anderen Rollenspielwelten kommt die arkane Magie von der Göttin der Magie. Göttliche Zauberwirker erhalten ihre Zauber von den Göttern. Magie ist Geschenk und Werkzeug der Götter.

So, das sind in aller Kürze meine Gedanken zu dem ganzen.

Zitat
Ich finde sehr schön, dass du ihn um die Ebene der Reflektion umbaust und über die aufgekommenen Fragen zum Wesen des Untods nachdenkst. Das verleiht der seit Spielbeginn anklingenden und nachklingenden Diskussion über euren Weg und eurem Wesen zusätzliche Tiefe und dass das Geschehen und die Fragestellungen zu solchen Überlegungen anregen, freut mich sehr. Und das eben nicht nur allgemein hälst, sondern auch mit dem Wesen von Mauron verbindest. Die Determinismusfrage ist besonders spannend im Rahmen einen Rollenspielrunde, die eben auch von vielen deterministischen Faktoren abhängt. Und man diese Frage eben damit auf zwei Ebenen bringt. Spielebene und Konzeptionsebene. Denn es ist durchaus eine angebrachte Frage, die zu stellen ist: Wie sehen nicht nur die Charaktere, sondern auch die Spieler den Untod. Was macht den Untod denn wirklich aus neben der physischen Art der Existenz, welche durch nekromantischer Magie gestützt wird.
Ich wäre sehr begeistert, zu diesem Thema im Laufe des Szenarios noch mehr Reflexionen lesen zu dürfen, sowohl von Mauron als auch von anderen Charakteren.

Der Beitrag bezog sich auf das Innenleben von Maurons Charakter und hatte sich vorher auch in Mephalas Diskussionsansatz gezeigt. Beides soll nicht bedeuten, dass ihr euch unmittelbar darum kümmern müsst und es in jeden Beitrag einbauen sollt. Ich würde mich nur freuen, wenn eine Beschäftigung mit dem einen oder anderen zu gegebener Zeit weiter für euch in Frage käme. :)

Wie schon hinter den Kulissen ausgemacht, können wir gerne noch ein Gespräch ins Ingame mit Mephala über den Untod einbauen. Da kann Nicos dann mal seine Meinung zu dem ganzen sagen.

Menthir

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1096 am: 07.10.2012, 18:17:24 »
Danke für die Einsicht in deine Gedanken dazu. :)
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Menthir

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1097 am: 07.10.2012, 19:03:52 »
Ich habe mir eben eine Stunde Zeit genommen und eure Antworten haben mir genügend Motivation bereitet, dass ich endlich eine kleine Linkliste für die Beschäftigung mit Magie zusammengestellt habe: *click*

Ich bin zuversichtlich, dass in naher Zukunft eine ausführlichere Antwort bereitstehen wird von meiner Seite und sich das auch sicherlich im Spiel niederschlagen wird. :)
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Nicos

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1098 am: 07.10.2012, 19:26:11 »
Wenn ich mich recht entsinne, hat Enwe keine "klassische" Gottheit der Magie wie z.B. so etwas wie Mystra in den FR, oder?

Was waren eigentlich die Gründe, warum die Enwe "magieärmer" sein soll? Es gibt ja durchaus ein Haufen mächtiger Wesen in diesem Setting. Höhere Dämonen, höhere Teufel, Götter und mächtige Drachen. Sie alle könnten ja durchaus ihr jeweiliges individuelles Interesse am Phänomen Magie haben. Klar, kann man im Enwe-Setting auch an gar keinen Gott glauben und seine eigenen Theorien haben, aber das ist ja nicht Standard. Bzw. so krass wie Eberron habe ich die Enwe nicht empfunden.

Menthir

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1099 am: 07.10.2012, 19:50:47 »
Wenn ich mich recht entsinne, hat Enwe keine "klassische" Gottheit der Magie wie z.B. so etwas wie Mystra in den FR, oder?

Genau, es gibt keine Götter, welche die Magie auf die Welt gebracht hätten. Der bisherige Ansatz ist das ingame vorgekommene Stück. Ich zitiere es nochmal.
Zitat
Alvanon hatte den unbeschreiblichen Vorteil, dass sein Blick nicht wirklich - selbst wenn er durch Masken willkürliche Augenbewegungen zu beherrschen schien - verfolgt werden konnte. Vielleicht reichte reichte einer dieser unsäglich enttarnenden Identifikationszauber, um Magie zu analysieren, aus, um seinem nur magisch existenten Blick zu folgen. Doch der Alb besaß solche Fähigkeiten nicht, zeigte sie nicht oder wusste zumindest nicht um diese mögliche Nutzung, so sie denn wirklich möglich war. Die Magie war ein defiziles Gebilde, dessen Ganzheit kein Sterblicher und wahrscheinlich nicht einmal die Götter verstanden. Doch eine Meinung hatte sich als grobe Richtung herauskristallisiert über die vielen Jahrhunderte und Jahrtausende, in denen es mehr oder minder zivilisiertes Leben auf diesem unseglichen Kontinent namens Bàsa Katorga gab. Als die Götter um die Schöpfung stritten und zu viel Schöpfungskraft in ihren Widerstreit stecken, ein jeder Gott den anderen übertrumpfen wollte, reichte diese überschüssige Energie nicht nur, um die Enwe darselbst zu erwecken, es gab noch so viel überschüssige Kraft, welche die Götter verschwendeten, sodass diese Kraft noch heute über die Enwe waberte und durch Magier und ihresgleichen zu bündeln war. Das sei auch der Grund, warum die Götter nicht mehr selbst auf der Erde wandeln könnten, nachdem die Enwe ihren plastischen Schöpfer Drakhtar fraß. Es war, folgte der Kundige den Lehrtraditionen Vecors und anderer großer Kirchen, die Geburtsstunde der Kleriker und Priester, den Mittlern zwischen Götterwelt und Enwe. Für manche war es belanglose Mythologie, für andere der epische Kampf zwischen Götterwelt und Enwe. Für manche war es ein Gute-Nacht-Märchen, an anderen Orten starben Tausende für diese Visionen. Wie die Wahrheit auch sein mochte, Magie war nichts, das auf die leichte Schulter genommen werden sollte oder gar mit einfachen Sätzen, nicht einmal mit wohlgesetzte Aphorismen, auch nur ansatzweise zu erläutern war.

Demnach ist die Magie schon etwas göttliches in ihrer Urform, quasi eine Form der Schöpfungsmacht, welche inzwischen unkontrolliert über die Enwe wabert und demnach von Magier bspw. manipuliert werden kann. Es gibt durchaus zwei Götter, welche sich mehr mit diesem Thema beschäftigen: Marnarn und Dagur. Aber sie sind nicht im klassischen Sinne "Erfinder" oder "Besitzer" dieser Gabe namens Magie. Das muss ich natürlich noch greifbarer umformulieren und ausstaffieren.

Zitat
Was waren eigentlich die Gründe, warum die Enwe "magieärmer" sein soll? Es gibt ja durchaus ein Haufen mächtiger Wesen in diesem Setting. Höhere Dämonen, höhere Teufel, Götter und mächtige Drachen. Sie alle könnten ja durchaus ihr jeweiliges individuelles Interesse am Phänomen Magie haben. Klar, kann man im Enwe-Setting auch an gar keinen Gott glauben und seine eigenen Theorien haben, aber das ist ja nicht Standard. Bzw. so krass wie Eberron habe ich die Enwe nicht empfunden.

Ich habe im August 2008 das erste Mal versucht meine Motivation niederzulegen, weshalb ich dieses Stück einfach zitiere.
Zitat von: Menthir im August 2008
Natürlich wird relativ schnell die Frage aufkommen, wozu eine neue Kampagnenwelt und wozu ein dazugehöriger Internetauftritt?

Die Frage haben wir uns selbst über Jahre gestellt und letztendlich doch diesen Schritt gewagt, die Frage ist allerdings immer noch warum? Wir, das bedeutet in erster Linie Quecksilber, Nicolaj und ich, sind alteingesessene – so behaupte ich es an dieser Stelle einfach einmal – Spieler der Vergessenen Reiche und auch nicht zu unzufrieden damit. Aber über die Jahre wurde doch der größte Segen der Vergessenen Reiche zum größten Fluch, vor allem für mich: Der Kanon, das Gesamtbild an offiziellen Veröffentlichungen zur Kampagnenwelt. Vertretbar ist hier das Argument, dass ich mir die Kirschen heraussuchen könnte und diese verarbeiten könnte. Doch es war nicht das einzige, was Einfluss auf die Entscheidung nahm, etwas Neues schaffen zu wollen. Auch persönliche Interessen nahmen stärkeren Einfluss auf die Entscheidung, so zum Beispiel der Wunsch Geschichte und Philosophie zu studieren, der nun letztendlich gegeben ist. Es bedurfte also noch mehr meines eigenen Fundus, so zumindest mein Wunsch. Als dritter großer Faktor sei genannt, dass ich daran beteiligt sein wollte, eine Welt zu schaffen, die nicht nur auf Magie fußt, in welcher der kleine Mann auch einmal ganz groß sein kann, obgleich es Magie geben wird. Es gab einige Debatten über den durchschnittlichen Machtgrad wichtiger Nebenspielspielcharaktere in den Vergessenen Reichen. Letztendlich ließ die Vision einer eigenen Welt die Verlockung entstehen, in der eigenen Kreativität – in der Hoffnung sie sei ausreichend vorhanden – aufgehen zu können (Ich gebe es zu, es ist ein philosophischer Ansatz) und in Aufwendung und Anwendung dieser Kreativität frei sein zu können. Zusammenfassend kann dazu also gesagt werden, dass ich das Aufnehmen fremden Kanons langsam enervierend fand (obgleich ich ja für die geneigten Leser neuen Kanon schaffe, sofern sie Interesse an unserer Welt haben, dessen bin ich mir bewusst), ich etwas Neues schaffen wollte, die Verlockung einer Low-Magic-Welt faszinierend fand und einfach auch eine Welt in all ihren Grundzügen entstehen sehen wollte.

Zugegebenermaßen bin ich kein Frischling – sicherlich noch ein Anfänger – auf diesem Gebiet, versuchte ich vor sechs Jahren bereits eine eigene Ebene im Greyhawksternenbild zu installieren. Noch heute spielen meine Spieler und ich auf dieser sehr düsteren, stark vom einseitigen Geschichtsbild meiner Jugend geprägten Welt, die auf einem einzigen Artikel in einer Zeitschrift basierte. Dementsprechend bin ich geneigt diese geringen Vorkenntnisse zu nutzen und zur Verfügung zu stellen. Zur Verfügung stellen?

Weihnachten 2006 packte mich die Idee eine neue Welt zu schaffen, da ich mit den Vergessenen Reichen unzufriedener wurde und das relativ aktuelle Eberron mir nicht so zusagte. Zwar mag ich Eberron vom Flair her, ich hatte aber stets das Gefühl, ich würde Final Fantasy spielen und das tue ich vorzugsweise auf der Konsole. Außerdem legte Eberron auch, trotz allen Stils, viel Magie dar, was meinen eigentlichen Plänen für eine neue Kampagne entgegenstand. Aber eine viel wichtigere Erkenntnis traf mich zu diesem Zeitpunkt, letztendlich wuchsen viele Dinge im Dialog und so fragte ich Nicolaj [Anm. Menthir: Das ist Alvanon], ob er nicht mitmachen würde. Die Idee begann zu wachsen und dafür stellte ich meine bescheidene Erfahrung gerne zur Verfügung…

…allerdings schlief dieses Projekt beinahe ein, bis eine Kette von Ereignissen dieses Projekt wieder in den Mittelpunkt rückte. Die technische Arbeitsplattform von Nicolaj gab den Geist auf, während ich teils prustend, teils enttäuscht vor den Änderungen der Vergessenen Reiche zur vierten Edition saß und nicht wusste, wie ich das alles verpacken sollte. So beschloss ich letztendlich meine Vergessene Reiche-Kampagne einfach nach meinem Willen weiter zu gestalten und die Zukunft der Reiche zu verändern. Aber allgemein rückte das fast verstorbene Projekt wieder in Reichweite. Nicolaj hatte mit dem Verlust mancher Weltenpfeiler zu kämpfen. So versuchten wir uns nach der Ruhephase nochmals aufzuraffen und das Projekt wieder aufzunehmen, was im Sommer 2008 geschah. Und um noch mehr Einfluss von außen zu bekommen, fragten wir noch Quecksilber, ob er noch mit einsteigen würde ins Projekt. Etwas Neues begann nun zu sprießen und zwar unter neuen Voraussetzungen. Quecksilber stellte uns diese Internetplattform zur Verfügung, um an unseren Ideen zu feilen.

Daraus ergibt sich auch der Grund für den Internetauftritt. Natürlich sind wir erfreut darüber, wenn andere das bisher Geschaffene kritisieren und bewerten, aber es geht uns nicht in erster Linie um die Präsenz im Netz, im Gegenteil ist dies für uns eher eine Anlaufstation um unsere Ideen zu parken und von überall Zugriff darauf zu haben. Sie ist aber auch Motivation und Zweckmäßigkeit, um einen kleinen Wettbewerb ins Leben zu rufen. Den Kampf zwischen drei jungen Männern, die alle ihre Vorstellungen haben und ihren Teil der Welt einzeln, als Kontinent, und das Weltganze zusammen erstellen und dabei verstehen möchten. Daraus ergibt sich natürlich ein Wettkampf um den Aufbau des eigenen Kontinents und damit der Kampf gegen das Einschlafen einer Idee, die sonst zu viel Zeit gefressen hätte, würde sie sterben.

Da die Entstehung des Projektes jetzt kurz geschildert worden ist und ich meine persönliche Motivation erklärt habe, will ich abschließend noch meine Wünsche äußern. So ist nämlich zuerst zu nennen, dass ich mir wünsche, dass dieses Projekt mit uns, den Menschen dahinter, wachsen wird, mit der Zeit wachsen wird und nicht einschläft. Ich wünsche mir viele, viele Einflüsse – Ich hatte die Rolle der vielen Einflüsse als Wechselwirkung zwischen Segen und Fluch genannt – und die können von Autoren jeglicher Art, Bildern, Musik, Freunden, Dialogen oder aus dem ganz normalen Leben kommen, aber auch vom geneigten Leser, sollte er sich hierhin verirren. Ich wünsche mir, dass wir ein gewisses Geschick an den Tag legen, mit dem wir eine interessante Welt gestalten, ein Geschick, welches uns doch noch einmal das Zeichnen und Malen beibringt, und – um es nochmal zu beschwören – den Glauben an die Sache, den es nicht zu verlieren gilt. Ganz im Sinne der vollen Entfaltung in der Genese der Welt.

- Marnarn am 13. August 2008

Und dieses Schreiben ist in seinem Grundsatz noch aktuell. Der Grund, warum ich eine Low-Magic-Welt interessanter finde, liegt darin, dass diese viele Magie bei D&D mir zu sehr zur Voraussetzung geworden ist. Im Regelsystem benötigt man sie, um seinen Charakter weiterzuentwickeln und gerne ist die Magie einfacher Platzhalter für Erklärungen. Der einfache Mann wird herabgewürdigt und Magie wird alleine Mittel zum Zweck. Für mich hat die Magie in vielen High-Magic-Settings seinen Reiz verloren, was allerdings auch durch das D&D-System bestärkt wird. Der "Eine Ring" ist für die typische FR-Runde ja eher ein lächerliches Artefakt, selbst die spektakulärsten magischen Errungenschaften werden zu einem Alltagsobjekt usw. Das hat mich gelangweilt und mich vor das Problem gestellt, wie ich das lösen möchte.
Und daher kommt letztendlich auch die Beschäftigung mit der Frage, was Magie an sich sei, um sie wieder mehr wertzuschätzen und sie nicht nur als einfaches Werkzeug zu sehen innerhalb eines Systems. Und das führt u.a. dazu, dass die Enwe magieärmer sein soll, obwohl es "mächtige" Wesen gibt.

Auf der Enwe gibt es sie zwar, aber sie lauern nicht in jedem Dungeon, in jedem Wald, nicht in jedem alten Turm und nicht auf jedem Berg. Und das ist für mich ganz wichtig. Ich möchte Charakterentwicklung auf Charakterentwicklung und nicht auf die Entwicklung der magischen Gegenstände im Rucksack hinleiten. Das gelingt mir noch lange nicht, aber ich möchte eben, dass die Welt und die Charaktere darauf im Vordergrund stehen, und nicht ihre Ausrüstung und ihr Wertekanon. Und das schaffe ich am ehesten in einer Low-Magic-Welt[1]. :)

Das ist für die Runde an sich wenig spürbar, weil wir D&D spielen und ich in meinen Versuchen, D&D und Magie zu trennen, eher gescheitert bin. In der Kaiser-Runde hat das aufgrund des sehr engen Settings geklappt, doch hier wäre ich klar daran gescheitert, sodass es sich hier etwas anders anfühlt, als es für die Enwe eigentlich wäre. Dennoch versuche ich langsam ein anderes Gefühl dafür zu erwecken. Bspw. dadurch, dass Magie sich nicht auf alle und für alle gleich verhält, wie die Heilzauber bei den Alben gezeigt haben. :)
 1. Es gäbe auch die Möglichkeit einer Welt, in welcher die Magie die Industrialisierung ersetzt und so in einer magischen Dystopie endet. Das würde mich auch interessieren.
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Nicos

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1100 am: 07.10.2012, 20:06:35 »
Es klingt natürlich etwas seltsam eine Gottheit der arkanen Magie in einem magiearmen Setting einzuführen, aber es wäre nicht unmöglich gewesen. Die folgende Idee steht in starkem Kontrast zu meiner vorherigen Vorstellung von Magie:

Man hätte eine chaotisch neutrale Gottheit der arkanen Magie einführen können, die sich um diese Kraft kümmert. Selbst willige und eifrige Schüler, die die arkane Magie erlernen wollen (als Magier), können das manchmal einfach nicht durch die Launen der chaotisch neutralen Gottheit. Doch manchmal kommt es auch vor, dass diese Gottheit gut gelaunt ist und einfach einem Kind Magie in die Wiege liegt, die sich so langsam im Laufe der Zeit von alleine entwickelt (Hexenmeister). So könnte man Magiearmut und Gottheit der arkanen Magie unter einen Hut kriegen irgendwie.

Menthir

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1101 am: 07.10.2012, 20:51:39 »
Es klingt natürlich etwas seltsam eine Gottheit der arkanen Magie in einem magiearmen Setting einzuführen, aber es wäre nicht unmöglich gewesen. Die folgende Idee steht in starkem Kontrast zu meiner vorherigen Vorstellung von Magie:

Man hätte eine chaotisch neutrale Gottheit der arkanen Magie einführen können, die sich um diese Kraft kümmert. Selbst willige und eifrige Schüler, die die arkane Magie erlernen wollen (als Magier), können das manchmal einfach nicht durch die Launen der chaotisch neutralen Gottheit. Doch manchmal kommt es auch vor, dass diese Gottheit gut gelaunt ist und einfach einem Kind Magie in die Wiege liegt, die sich so langsam im Laufe der Zeit von alleine entwickelt (Hexenmeister). So könnte man Magiearmut und Gottheit der arkanen Magie unter einen Hut kriegen irgendwie.

Es ist nicht unmöglich gewesen und zu Anfang eine Option gewesen, dazu gab es noch die Einteilung von Marnarn (klassische Magie) und Dagur (korrupte Magie), aber diese Zweiteilung haben wir dann absichtlich hinweggefegt, weil wir solche weltumspannende Funktionen nicht einer Person oder einem Gott zuordnen wollten. Zum einen wird dies sehr häufig getan (sie Boccob und Wee Jas auf Greyhawk bspw oder Mystra und ihre Diener wie Azuth auf den FR), zweitens passt es auch nicht zu unserer Ansicht der Welt. Enwe und Götter sind zwei Antipoden und die menschliche Wirklichkeit spielt sich irgendwo dazwischen ab. Da die Enwe durch den Einsatz von zu viel Schöpfungsmacht erwachte und die Magie jetzt über sie wabert, wäre es merkwürdig, wenn man es nur einem Gott zuordnen würde und demnach der Enwe dieses Privileg entziehen würde. Jetzt könnte die Enwe einen Diener (einen Drachen in unserer Mythologie, denn die Urdrachen sind die ersten Diener der Enwe) einen Diener haben, der ein alternatives System einsetzte oder die Macht des Gottes anzapft, aber das hat mir nicht gefallen. Ich möchte die Magie schon als alles durchdringendes Konzept, welches also auch die Götter durchdringt. Das ist mir insofern wichtig, weil die Götter auf unserer Welt die Fähigkeit verloren haben, die Welt zu betreten und gleichzeitig durch die an die Enwe verlorene Macht auch nicht mehr in dem Maße schöpfen können. Sie haben ihre Allmacht verloren, bleiben aber immer noch weit über den Sterblichen (und per se unsterblich durch Zeit, Krankheit etc.).

Deine Idee finde ich dennoch sehr spannend, glaube jedoch nicht, dass sie in der Art auf der Enwe zu implementieren ist. Zumindest nach meiner Ansicht und wie ich die Welt sehe. Ich weiß nicht, wie Alvanon das sieht. Es ließe sich sicher darüber diskutieren. Ich wäre aber grundsätzlich dafür, dass die Magie etwas Entkoppeltes ist, ein Überbleibsel aus dem "Wettstreit der Götter", welches weder den Göttern noch der Enwe gehört, aber von jedem potenziell genutzt werden kann. (Da kommt dann möglicherweise Maurons Idee, dass es keine Magiearmut an sich gibt, sondern nur unterschiedliche magische Zivilisations/Technologiestände, zum Tragen - Obwohl ich immer noch mit dem Gedanken spiele, dass Magie sowas wie eine "fossile Energie" ist.) Marnarn und Dagurs Hoffnung könnte noch mehr sein, dieses Medium unter alleinige Kontrolle zu bringen oder sie sich theoretischer mit diesem Medium zu beschäftigen, was bedeuten würde, dass Marnarn eher der Theoretiker der Magie ist und Dagur sie für sich beherrschen will.
Bisher ist er so gesehen wurden, dass Magier nach D&D-Art eher den planvollen Umgang mit Magie darstellt und wurde daher den Göttern zugeordnet (das bedeutet nicht, dass jeder Magier an einen Gott glauben muss, sondern nur thematisch dem zugeordnet ist), während die Enwe, die als eine Art gebündeltes Chaos gesehen werden kann, eben für das Zufallhafte in der Magie steht und Hexenmeister daher der Enwe zugeordnet werden. Es muss ja kein Gott sein, aber es kann durchaus ein Wesen geben, wie du vorgeschlagen hast, was wirklich an der Schnittstelle zwischen Ordnung und Chaos steht oder auch eine andere Art von Chaos personifiziert und willkürlich die Magiebegabung eines Wesens der Enwe oder den Göttern zuordnet. Das wäre vielleicht ein spannender Ansatz.

Im Zuge der Magierevision wird es aber ggf. mehr Magiearten geben. Und nicht jede Magie muss miteinander kompatibel sein. Wir möchten also von der D&D-Einteilung ein wenig weg, wieder mehr den Entdeckungsdrang bei diesem Thema wecken. :)
Danke für deinen interessanten Vorschlag. :)
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Nicos

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« Antwort #1102 am: 07.10.2012, 21:06:42 »
Ich würde die unsichtbare Kraft hinter dem Schwur noch etwas ausarbeiten, vielleicht ist sie ja auch für die Magie irgendwie zuständig gewesen oder noch zuständig? ;)

Übrigens könnte für dich das Tome of Magic oder das Incarnum Buch ganz interessant sein. Und wo ordnest du Psi ein?

Gerade ein albischer Shadowcaster wäre vielleicht etwas interessantes. Der passt womöglich wie die Faust aufs Auge.

Menthir

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« Antwort #1103 am: 07.10.2012, 21:16:50 »
Ich würde die unsichtbare Kraft hinter dem Schwur noch etwas ausarbeiten, vielleicht ist sie ja auch für die Magie irgendwie zuständig gewesen oder noch zuständig? ;)

Das könnte ich machen. Da bin ich mir noch nicht so sicher. Ich lasse die Magie aber entkoppelt. Lasse es als Kraft an sich gelten, wie auch die Schwursache. Sie sind nur unterschiedlich entstanden, denke ich. Schwurmacht als Konsens zwischen den Mächte, Magie aus dem Dissens der Mächte.

Zitat
Übrigens könnte für dich das Tome of Magic oder das Incarnum Buch ganz interessant sein. Und wo ordnest du Psi ein?

Gerade ein albischer Shadowcaster wäre vielleicht etwas interessantes. Der passt womöglich wie die Faust aufs Auge.

Leider ist es nicht so interessant, wie ich dachte. Aber die Schattenmagie war tatsächlich einer der Inspirationspunkte für die Alben und die Einteilung der Elben in "Lichtstufen". Das Incarnumbuch wurde immer insofern ideell genutzt, dass ich auf meiner ersten Kampagnenwelt (lange bevor es das Buch gab) Seelenmagie einführte als zusätzliche Kraft. Beide sind also im Blickfeld. Leider haben sie nur mäßige Erklärung, was Magie überhaupt ist, aber immerhin Ansätze, welche bei der Diversifizierung helfen.

Psi haben wir immer unhinterfragt gelassen, wie auch die Magie. Wir haben immer aus Einfachheitsgründen mit der berühmtem Psi=Magieregelung gespielt und es einfach als Alterative gesehen. Ich würde diesem Kapitel aber auch nochmal gesondert Aufmerksamkeit widmen und es im Zuge der Enwe wieder diversifizieren, ohne dass es zu D&D-like oder Uri Geller-like wird. Ich bin mir darüber noch nicht ganz so sicher. Bisher deutet nur Menthir einen Einschlag in die Richtung ein, durch die Mind-Domäne.

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Nicos

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Mausoleumsgeplauder
« Antwort #1104 am: 07.10.2012, 21:30:16 »
"Erschaffer/Meister des Psi" wäre mal von Menthir eine ganz andere Seite. Das fände ich interessant. Gerade manipulierende Telepathie könnte ihm gefallen, aber nicht bloß die natürlich.

Edit: Ich habe mal meine Signatur ergänzt. Wenn sie zu lang ist für manche, kann ich sie auch wieder verkürzen.

Menthir

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« Antwort #1105 am: 07.10.2012, 22:52:33 »
Ich überlasse das Ingame für den Moment euch, auch wenn Nicos auch Môr Tahâs anspricht. Im Zentrum steht zuerst, so denke ich, dass ihr euch auf ein Vorgehen einigt. Deswegen möchte ich das Gespräch nicht mit den Worten des Alben verzerren und seine Antwort etwas zurückstellen.
Solltet ihr den Input von Môr Tahâs brauchen, sagt Bescheid, dann lasse ich ihn vorher antworten. :)

Für mich ist das mit der Signatur in Ordnung. :)
« Letzte Änderung: 07.10.2012, 22:52:57 von Menthir »
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« Antwort #1106 am: 07.10.2012, 22:56:42 »
Ich bin gespannt auf eine Antwort von Clavius. Mit Mauron rede ich dann auch noch demnächst einmal, auch wenn ich mich bei ihm wahrscheinlich unbeliebt mache ;)

Mauron

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« Antwort #1107 am: 08.10.2012, 01:46:03 »
Ach keine Sorge, du stehst im Moment eh nicht hoch im Kurs, da kannst du nicht viel verschlechtern  :D

Nicos

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« Antwort #1108 am: 08.10.2012, 18:12:12 »
Ach keine Sorge, du stehst im Moment eh nicht hoch im Kurs, da kannst du nicht viel verschlechtern  :D

Dann ist ja gut oder auch nicht ;)

@ Menthir

Ich habe die letzten beiden Wissen (Arkanes) Würfe für Mephala vergessen, darf ich sie noch nachholen? Die eine Antwort weiß ich ja, wenn der Wurf erfolgreich ist.

Menthir

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« Antwort #1109 am: 08.10.2012, 18:13:23 »
@ Menthir

Ich habe die letzten beiden Wissen (Arkanes) Würfe für Mephala vergessen, darf ich sie noch nachholen? Die eine Antwort weiß ich ja, wenn der Wurf erfolgreich ist.

Das kannst du gerne tun. :)
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