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Autor Thema: Pars Prima: Danse Macabre  (Gelesen 53527 mal)

Beschreibung: Aller Anfang ist schwer

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Rachel

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Pars Prima: Danse Macabre
« Antwort #300 am: 10.01.2013, 15:53:06 »
Rachel weiß um die Kraft Miroels und hat keinerlei Zweifel, dass dieser in der Lage sein würde, Trismael daran zu hindern, sich gegen die doch recht schmerzhafte Behandlung zu wehren. Wichtiger jedoch ist es ihr, den anderen Raphaeliten überhaupt schon von seinen Schmerzen ab zu lenken. Schon bevor sie die Nadel also überhaupt an setzt, noch während sie sie über der Flamme sterilisiert beginnt sie wieder damit, beruhigend daher zu reden.

*Wie lange seid ihr denn schon als Schar zusammen? Habt ihr schon mehr Aufgaben im Dienst der heiligen Mutter erledigt als diese? Wo kommt ihr her und ... was tut ihr, wenn ihr nicht euren Pflichten nach gehen müsst?" Die Fragen sprudeln so aus ihr hervor, aber sie scheinen nicht nur an Trismael gerichtet zu sein, denn eine Weile liegt ihr Blick wieder auffordernd auf Ysabel, bevor sie sich an ihre Arbeit macht.
Und so schickten sie denn den Bock in die Wüste, auf dass er all ihre Sünden und all ihre Missetat mit sich trage.

Brandy

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Pars Prima: Danse Macabre
« Antwort #301 am: 11.01.2013, 10:58:08 »
Trismael wirkt sehr weggetreten, als sich seine Geschwister ihm zuwenden. Ein Blick auf seine Tasche verrät Rachel den Grund: Er hatte sich schon mit seinen eigenen Mitteln von Schmerzen befreit.

Ysabel vermeidet weiter Blickkontakt und wirkt im Gegensatz zur Realität kleiner als die Raphaelitin. Sie folgt ihren Anweisungen und schweigt. Doch als nach ihren Fragen keiner antwortet, da die anderen zu erschöpft sind, beginnt sie zögerlich: *Ich bin erst vor wenigen Wochen zu dieser Schar gekommen. Ich bin vor kaum mehr als 10 Jahren herabgestiegen und bin damit auch jünger als Visiel. Trismael ist der Älteste. Ich weiß nicht, was die anderen vorher gemacht haben, ich bin mit ihnen bisher nur nach Terra Ventosa geschickt worden, um dort Traumsaatkreaturen zu jagen. Die Templer waren schneller und so sind wir früher zurückgekehrt. Dabei sind hierein geraten.* Sie verstummt erneut und seufzt. Dann scheint sie sich ihrer Umgebung wieder gewahr zu werden und murmelt eine Bitte um Nachsicht. Es wird nicht ganz klar, an wen sie gerichtet ist, an Rachel oder die Schar oder IHN?

Die Frage nach dem woher ignoriert sie anscheinend, aber nach den Dingen jenseits der Pflichten beantwortet sie: *Trismael ist häufig draußen wie ich. Er fliegt sehr gut und erweitert sein Wissen um Heilung und Natur. Abdiel* - Hier schaut sie kurz hinüber zu derselben mit einem Blick, der einem um Hilfe flehenden Ertrinkenden gleichkommt. - *Besucht die Menschen und lehrt sie. Sangriel zieht sich auch meistens zurück. Ich weiß es nicht.* - Ihr Ton wirkt erneut, als täte ihr dieser Umstand leid. - *Visiel...trainiert und übt, glaube ich. Ich habe noch viel zu lernen von der Schöpfung und halte Wache.* Gerade im Bezug auf sich selbst wirkt ihre Antwort wie auswendig gelernt, ihr für einen Augenblick gesuchter Blickkontakt sucht Bestätigung.

*Und...ihr? Sind wir eure erste Schar? Was habt ihr vorher gemacht? Womit beschäftigt ihr euch?*, geht die Urielitin unsicher in die Gegenoffensive.

Rachel

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Pars Prima: Danse Macabre
« Antwort #302 am: 27.01.2013, 22:23:28 »
Nach der Behandlung Trismaels begibt sich Rachel wieder zu dem Waschbottich zurück und bedeutet auch Miroel und Ysabel, ihr zu folgen. Dort angekommen beginnt sie erneut mit ihrer Waschung, die in ihrer Gründlichkeit und Routine schon fast wie ein Ritual erscheint. Während sie Ysabels Ausführungen lauscht, wirft sie der Urielitin hin und wieder einen fragenden Blick zu, lässt sie aber weiter sprechen, da es für sie einfacher ist, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, wenn jemand anderes spricht und sie das nicht selbst tun muss.

Als ihr dann aber eine direkte Frage gestellt wird, antwortet sie auch höflich, während sie sich gleichzeitig schon daran macht, Visiels Wunde zu reinigen, um sie anschließend zu nähen. *Bevor wir hier her geschickt wurden, waren Miroel und ich in Colonia Aggripinensis stationiert. Das ist ein wunderschönes, kleines Dorf, in dem es so friedlich ist, dass man beinahe vergessen könnte, dass die T... die Traumsaat überhaupt existiert.*

Rachel versucht ihr kurzes Stottern einfach zu übergehen, indem sie sich zwischendurch an Visiel wendet: *Es kann sein, dass ihr ihn nun große Schmerzen verspürt, aber ihr müsst euch ruhig verhalten. Miroel wird euch dabei helfen.* Dabei nickt sie diesem kurz zu, wissend, dass er versteht, was zu tun ist. Als sie die Nadel an setzt plappert sie gelassen weiter: *In Colonia Aggripinensis habe ich mich auch als Heilerin betätigt, aber da es dort nicht viel in diesem Bereich zu tun gab, hatte ich viel freie Zeit. Diese habe ich dann genutzt, um den Bewohnern bei der Feldarbeit zu helfen. Oder im Haushalt. Oder bei was auch immer gerade zu tun war. Das Schwierigste dabei ist immer, sie dazu zu bringen, zu sagen, wie man ihnen helfen kann. Aber das ist es wert. Ich helfe Menschen gerne. Manchmal hilft man ihnen schon dadurch, dass man ihnen einfach zu hört, wenn sie Sorgen haben. Oder auch einfach bei ihnen ist. Ich mag Menschen. Und Tiere auch. Von ihnen kann man viel lernen. Schon allein über das Zusammensein. Könntet ihr mir bitte die Salbe da reichen, Ysabel?* Während sie so vor sich hin redete, hatte Rachel bereits die lange Wunde über Visiels Brust vernäht und schaute die Urielitin nun auffordernd an.
Und so schickten sie denn den Bock in die Wüste, auf dass er all ihre Sünden und all ihre Missetat mit sich trage.

Brandy

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Pars Prima: Danse Macabre
« Antwort #303 am: 30.01.2013, 08:33:31 »
Ysabel fühlt sich seltsam, als ihr bewusst wird, dass sie nun nicht mehr die jüngste und unerfahrenste der Schar sein würde. Zumindest würde man jetzt mehr von ihr erwarten. Sie weiß allerdings nicht, ob sie dem gerecht werden kann. Rachel und Miroel wirken so viel souveräner. Das Stottern der heilerin lässt sie aufhorchen, ohne den Blick zu heben. "Schlechte Erfahrungen gehabt? Ich finde Menschen viel gruseliger.", denkt sie an ihre Zeit der Scharmützel mit den Häretikern zurück, bevor sie der Schar beitrat.

Sie reicht der Raphaelitin die geforderte Salbe, wobei sie durch den Blick zu Boden fast stolpert. Das Straucheln wird mit einem gedämpften Quieken und einer kleinen Bewegung unter der Decke der Urielitin quittiert. Sie greift nach der Übergabe hinein und zieht das graue Fellknäul hervor. Sie drückt es an sich und streichelt es, bevor sie weiter hilft. "Von den Tieren lernen? Ja, das tue ich lieber als von den Menschen. Die Wunder SEINER Schöpfung sind so unermesslich. Wenn nur die Traumsaat und die Fegefeuer..." Trauer schleicht sich in ihr Gesicht und ihren Handlungen ist die Erschöpfung anzumerken.

*Das Menschen schwer dazu zu bringen sind, einen wahrzunehmen, kenne ich. ... Mich ignorieren sie meist und erschrecken, wenn ich etwas sage. Es...ist nicht leicht, sie zu verstehen...oder verstanden zu werden.*, setzt Ysabel schließlich fort. Mit einem Blick auf Abdiel denkt sie daran, dass sie mit dieser keine solchen Probleme hatte und sie sie meist besser verstand als sie sich selbst. Eine Bewegung der Ratte lenkt ihre Aufmerksamkeit zurück. "Ja, ihr versteht mich immer. Und ich euch auch." Keine Lügen, keine versteckten Informationen, kein störender Stolz, die Nähe von Tieren gibt ihr Sicherheit.

Visiel

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Pars Prima: Danse Macabre
« Antwort #304 am: 02.02.2013, 20:56:33 »
Visiel hatte sich in der Zeit, in der Rachel und Ysabel sich um die anderen beiden Scharmitglieder, die er noch weniger hatte schützen können als sich selbst, bereits mit der Reinigung seiner Ausrüstung und seines Körpers gewidmet. Die wunde auf seine Brust hatte er aber fürs erste gemieden, da er das wohl besser der Raphaelitin überlassen sollte. Währenddessen ging er in Gedanken immer wieder die Ereignisse des Tages durch und überlegte an welcher Stelle er einen Fehler gemacht hatte, wo er anders hätte handeln müssen, um das Desaster zu verhindern, dass ihr Ausflug in die Ruinen mit sich gebracht hatte. Die Stimmen der anderen Scharmitglieder schließt er dabei so gut er kann aus seinem Kopf aus, auch wenn sie nie ganr verschwinden, da sie sich des Bandes bedienen, das er zwischen ihnen geknüpft hat.
Als Rachel schließlich zu ihm kommt, lässt er die Behandlung stoisch über sich ergehen und übermittelt ihr nur wenige Worte des Dankes: *Gratias tibi ago.[1] Visiel sehnt sich nach Ruhe und Klarheit und er hofft, dass er sie hier bald finden würde, während er in Gedanken noch immer in dem merkwürdigen Untergrundkomplex weilt, in dem seiner Schar so gewaltiger Schaden zugefügt worden war.
 1. Ich danke dir.

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