• Drucken

Autor Thema: Die vergessene Gruft  (Gelesen 30373 mal)

Beschreibung: IC-Thread - Kapitel 1

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Alvanon

  • Beiträge: 207
    • Profil anzeigen
    • Mein Blog
Die vergessene Gruft
« Antwort #150 am: 09.05.2012, 22:48:40 »
Spöttisch klang das leise Lachen, was tief in Alvanons Kehle erklang. Der Elb fand es erneut gruselig, dass er solche Geräusche erzeugen konnte, ohne wirklich sprechen zu müssen. Der Untod bereite ihm stets auf Neue interessante Erkenntnisse und Vergleichsmöglichkeiten. Ohne die Fähigkeit, sprechen zu können, kommunizierte er mit der Umwelt. War der Untod in Wirklichkeit ein Teil der Natur? Oder bediente er sich Aspekte von ihr? Er musste an Wesen denken, die in den Wäldern der Elben beheimatet waren. Baumhirten nannte man sie. Auch sie waren der Sprache mächtig, doch besaßen auch sie keine Stimmbänder, keine Zunge und nicht immer einen zum sprechen geeigneten Mund. “Vielleicht sollte ich mich aber lieber mit den düsteren Verwandten der Baumhirten vergleichen, auch wenn ich mich als nicht so verzweiflungsliebend ansehe.“ Seinen Kopf schüttelnd hörte er Nicos zu und musste einige Male nicken. Nicos hatte es ebenfalls ganz richtig erkannt, als Untote mussten sie zusammenhalten, denn gleich welche Richtung sie einschlugen, es war zusammen sicherer, als wenn sie sich alleine irgendwo durchschlagen mussten. Zudem war sich Alvanon auch sicher, die Söldner nicht das letzte Mal gesehen zu haben.

“Ihr habt Recht, Nicos. Auch ich werde nicht wahllos jemandem in den endgültigen Tod folgen, wenn es eine vollkommen aussichtslose Aktion ist, die keinen Nutzen bringt. Auch wenn ich untot bin, habe ich dennoch einen Lebenserhaltungstrieb, der mich eben auch daran gehindert hat, Morgrim zu Hilfe zu eilen – zumindest alleine. Und zu Clavius, jeder kann mal Fehler machen, auch wenn sie sich nicht häufen sollten. Wir sind allerdings auch keine Truppe hirnloser Zombies, so hoffe ich zumindest, wir können sicherlich jemanden darauf Aufmerksam machen, wenn er eine schlechte Entscheidung trifft.“ Er nannte keinen Namen, aber er schaute dabei zu Clavius.
“Clavius, Ihr seid ja scheinbar unser Anführer. Wenn ich Euch folge, werde ich nicht jeden Befehl ohne Nachdenken ausführen, aber ich werde mich natürlich grundsätzlich kooperationswillig zeigen. Ihr versteht sicherlich, dass Ihr euch unser Vertrauen erarbeiten müsst, meines zumindest, denn ich bin früher einigen Ausbildern gefolgt, die nicht immer die besten Ideen hatten. Zudem seid auch Ihr ein gefallener und vergessener König, und das wohl nicht ohne Grund. Aber ich werde Euch eine gerechte Möglichkeit geben, dass Ihr euch beweisen könnt. Wenn Ihr euch als fähig herausstellt, werde ich Euch auch in zweifelhaften Situationen ohne die Anweisungen offen zu hinterfragen. Und ich denke das sollten wir alle tun, wenn wir überleben wollen. Clavius, auf Euch lastet eine Verantwortung, aber nicht jeder Fehler sollte Euer Verhängnis werden.“

Der Elb ließ die Worte wirken und schaute in die Gesichter der anderen. Er hoffte ja, dass diese Diskussion schnell beendet sein würde, denn es gab viele dringliche Dinge zu klären. Zum Einen die Diskussion um ihre grundlegenden Ziele, bei denen er hoffte, dass sie sich um den aktuellen König kümmern würden, dessen Namen er bereits wieder vergessen hatte. “Er wird ja eh bald sterben. Bei diesen kurzlebigen Wesen lohnt es sich nicht, die Namen zu merken. Sie sind wie die Wolken am Himmel. Sie sind immer da, aber sie verschwinden bald und neue erscheinen, wohingegen die von gestern nie wieder da sind. Außer in unserem Fall, da haben sich die Wolkentreiber einige seltsame Späße erlaubt.“

Dann wurde der Blick seiner Gestalt hart und fixierte Mauron. “Man merkt, wie jung Ihr noch seid. Glaub Ihr tatsächlich an die romantische Vorstellung, dass jede Handlung aus Dankbarkeit oder Gefallsucht geschieht? Lasst Euch gesagt sein, dass ich nicht handle, weil ich den Namen einer Bühnenfigur rein waschen will, denn nicht mehr war der König, den ich verkörpert habe. Nein, ich habe andere Gründe. Es geht mir auch nicht um den alten Dhurek, der uns wiedererweckt hat, den ich für diese Tat noch immer verfluche, da er mich dabei verunstaltet hat.“ Man konnte raushören, dass ihn dieser Umstand beschäftigte, mehr als ihm lieb war, und allein dieser Umstand war ihm noch unangenehmer und verärgerte ihn. “Falls es jemanden interessiert, ich handle aus einem inneren Antrieb. Ich will mir selbst noch in die Augen sehen können, wenn ich irgendwann zu meinen Leuten zurückkehre. Ich habe diese Sache begonnen, als ich mich dem Reich angeschlossen habe, und ich werde diese Sache vollenden, wenn ich es rette. Ich wollte niemandem Schaden zufügen, als ich König geworden bin, denn Menschen mögen vielleicht beschränkt durch ihre natürlichen Grenzen sein, aber ich gehe auch nicht in den Wald und töte aus Vergnügen eine Biberfamilie!“

 Er ließ ungesagt, dass er bei seiner Rückkehr zu den Elben nicht ein König sein wollte, den man aus den Geschichtsbüchern gestrichen hatte. Was hätte die ganze Reise gebracht, wenn er nicht einmal etwas vorzuweisen hätte? Es wäre verschwendete Zeit gewesen, und man könnte ihm nachsagen, er wäre gescheitert und gar niemals König gewesen. Es war eine Sache der Ehre, seinen Namen wieder reinzuwaschen, und er würde alles daran setzen, dass es ihm gelingen wird.

Robin Brighthide

  • Beiträge: 1037
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #151 am: 14.05.2012, 11:18:10 »
Clavius hörte der Diskussion schweigend zu, und selbst die teils beißende Kritik schien ihn nicht in Rage zu bringen.

Besonders Nicos’ Worte ließen ihn aufmerksam werden. Allmählich ahnte er, was für eine Person dieser Mann war. Er fing an, Respekt vor Nicos zu entwickeln – erkannte aber ebenso seine Gefährlichkeit. Ein Mann, dessen bevorzugte Waffe die Intrige war, konnte einen anderen zu Fall bringen, bevor dieser überhaupt begriff, dass er in Gefahr war. Clavius würde auf der Hut sein müssen, sich Nicos nicht zum Feind zu machen, zumal er selbst nicht gerade ein Meister der Intrige war. Doch solange Nicos die gleichen Ziele verfolgte, würde ein Mann wie er von unschätzbarem Wert sein.

Bei Maurons Worten hätte er am liebsten die Augen verdreht. Dieser Künstler, er war so gefangen in seinen eigenen verworrenen Gedanken, in seiner kleinen egomanischen Welt, dass er das Offensichtliche nicht sehen konnte. Solange die Dinge nicht in sein Konzept von der Welt passten, lehnte er sich gegen sie auf, anstatt sich ihnen sinnvoll anzupassen. Er war gespannt, wie das Gespräch mit Mauron am Ende ausgehen würde, doch er würde auch diesen Mann im Auge behalten müssen – wenn auch aus völlig anderen Gründen als bei Nicos.

Alvanon hingegen überraschte ihn am meisten. Der Elf war überraschend gradlinig. Er musste sich eingestehen, dass er begann, den gesichtslosen Alvanon zu mögen.

Eines allerdings vereinte all seine Gefährten. Sie waren keine einfachen Soldaten. Rational hatte er das schon vorher verstanden, doch erst jetzt begriff er, was dies wirklich bedeutete. Er würde sie nicht dazu bringen, Befehle einfach zu befolgen. Sie alle waren ehemalige Könige, und sie waren es gewohnt, selbst zu entscheiden. Anweisungen und Befehle würden sie als Ratschläge sehen, über die es nachzudenken galt.

Clavius grübelte. Wie sollte man eine Armee aufstellen, die nur aus Generälen bestand?

„Nun denn“, sprach er schließlich, und seine Nachdenklichkeit schwang noch immer in seinem Tonfall mit. „Wir sind also eine Reihe von ehemaligen Herrschern, die Führung benötigt, denen sich die einzelnen Mitglieder unserer Gruppe aber nur nach eigener Abwägung, von Fall zu Fall, unterwerfen wollen. Eine Armee funktioniert nicht auf diese Weise, doch wird es kaum der Weg sein, irgendjemanden in diese Idee hineinzuzwingen. Also müssen wir unsere Gruppe anders betrachten.“

Er nickte, mehr zu sich selbst als zu den Gefährten. „Zu meiner Zeit befehligte ich eine kleine Gruppe von Spezialisten, zwei Männer und eine Frau. Einer war ein hervorragender Spion, der andere ein begnadeter Meuchelmörder. Und die Frau war eine Verführerin, allerdings weit mehr auf geistiger denn auf körperlicher Ebene. Ich habe sie eingesetzt, um die größten Gefahren für das Reich, ob von innen oder außen, frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.“

Ein Lächeln erschien auf Clavius’ Gesicht. Offenbar erfüllte die Erinnerung ihn mit einer gewissen Freude. „In dieser Gruppe gab es keinen definierten Anführer. Es galt das Prinzip des Ersten unter Gleichen. Wenn es um Spionage ging, handelte der Spion keinesfalls alleine, die anderen unterstützten ihn. Aber er übernahm die Führung. Ging es um Attentate, übernahm der Meuchler die Führung, und so fort.“

„Sie waren auch deshalb erfolgreich, weil sie sich gegenseitig hinterfragten. Ich denke, dass wir in einer ganz ähnlichen Situation sind, und ich denke, dass dieses Konzept auch für uns aufgehen könnte. Ein allgemeiner Anführer würde dann nur für die Themen benötigt, für die sich niemand als Spezialist erachtet.“

Er sah in die Runde. „Was sagt ihr?“

Clavius war gespannt auf die Reaktionen. Es ging nicht nur darum, eine Einigung zu erzielen, sondern auch darum, von den gerade aufkeimenden Streitereien  abzulenken.

Mauron

  • Beiträge: 133
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #152 am: 19.05.2012, 20:10:21 »
Mauron konnte nicht anders und musste bei Alvanons Worten laut lachen. Zu komisch erschien es ihm, diese Worte ausgerechnet von dem Elb zu hören.

„Man merkt wie jung ich noch bin? Nun, verzeiht mir, aber dann merkt man euch euer Alter an, wenn ihr euch nicht mehr eurer eigener Worte entsinnt. Denn nicht mehr habe ich getan, als den Sinn hinter diesen Worten zu erfragen.“

Er schaute sich in der Runde um und verharrte vorallem bei Nicos und Alvanon. Erneut musste er leise lachen, während er den Kopf schüttelte.

„Ich weiß nicht, was für ein Bild ihr von mir habt und wie ihr zu diesem gelangt seid. Weil ich falschen Sinn aus euren Worten las, so wie ihr es aus den meinen getan habt? Weil ihr mich für einen „Künstler“ haltet und dies nunmal eure Vorstellung von einem Künstler ist? Ich hielt gerade euch für weniger vorschnell in euren Einschätzungen.
Lasst euch also versichern, dass ich keineswegs eine romantisch verklärte Vorstellung der Wirklichkeit habe. Bei euren Worten war ich mir nur nicht sicher, ob das gleiche auch für euch gilt."


Seine folgenden Worte richteten sich nun direkt an Nicos.

"Zwar sehe ich mich selbst nicht als Krieger und auch mag es mir hieran an Erfahrung mangeln, aber ich fürchte mich keineswegs und auch wenn ich gerne die Annehmlichkeiten des Lebens genieße – oder wohl eher genoßen habe, so scheue ich mich auch nicht vor dem was mich erwarten könnte. "

Mit etwas mehr Spot in seinem Ton fügte er noch hinzu.

"Auch wenn mich eure Sorge um mein Wohlergehen natürlich durchaus rührt."

Zu Clavius Vorschlag wollte sich Mauron zunächst nicht weiter äußern, bevor er nicht die anderen gehört hatte. Ging es nur ihm so, oder war dieser Vorschlag eine reine Formänderung?  Würde das Ergebnis nicht auf das selbe hinaus laufen, nur mit dem Unterschied, dass ihnen die Illusion der Einflußnahme vorgespielt werden würde?  Oder dachte er wieder zu viel in die Worte anderer hinein, verstrickte sich zu sehr in den Mustern der intriganten Gedanken?

Ein lässiges Achselzucken befreite ihn auch von diesen Überlegungen. Es würde so geschehen, wie es geschehen würde.

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Die vergessene Gruft
« Antwort #153 am: 20.05.2012, 14:34:41 »
10. Jantus 1214 - Die vergessene Gruft - 11:53 Uhr - Im Schlafhaus der Söldner

Während die Könige sich austauschten und auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen versuchten, solange dieser Nenner der eigene Standpunkt mit minimalen Abstrichten war, wurde deutlich, warum es in einem Reich nur einen König gab und nicht viele. Es gab Berichte von Ländern und Reichen mit mehreren Königen, doch diese erkannten dann die Herrschaft eines Hohekönigs oder Kaisers an, um eine gemeinsame Politik verfolgen zu können. War das der Weg, eine Hierarchie, die strikt in ihrer Funktion ist und somit eine gewisse Sicherheit versprach, solange alle anderen sich weitestgehend daran hielten? Oder erschien die Lösung eines Kronenrat statt eines Kronrates[1] sinniger?. Sollten die Könige miteinander diskutieren und so zu einer Lösung kommen und daraus eine Handlungsweise bestimmen? Oder würde am Ende das passieren, was nach der Sozialisierung von Königen am wahrscheinlichsten deuchte: es konnte nur einen von ihnen geben und sie würden sich gegeneinanderwenden und Stück für Stück vertilgen, bis der Stärkste oder Klügste von ihnen mit blutigen Händen den Thron endlich bestieg? Manche von ihnen waren Tyrannen gewesen, auch wenn der wahrscheinlich tyrannischte von ihnen bereits im einen Akt der Aggression vor ihren Augen gefallen war. Aber das wussten die anderen Könige nicht, sie konnten kaum wissen, dass Morgrim Eisenschild vielleicht sogar der Prototyp eines Tyrannen war, hier auf Bàsa Katorga[2], obwohl er nicht einmal ein König, sondern nur Vormund des Königs war. Und das war das größte Problem in diesem Streit. Die Könige kannten einander nicht, denn sie waren vergessen wurden, aber wer wusste anhand dessen denn, dass die anderen nicht wirklich Hochstapler waren, und gar keine Könige waren? Dass man sich nicht kannte, das sorgte auch dafür, dass man sich nicht einzuschätzen wusste und so glich das erste Gespräch einem Hahnenkampf, in dem jeder königliche Hund sein Territorium markierte und seine Erhabenheit präsentierte, wenngleich auch die erste Schritte auf eine Verständigung gemacht wurden. Wie stabil wäre sowas? Aber dann gab es noch so wenig Wissen über die Jetztzeit, die Gegenwart, was den Sinn eines Zusammenwirkens zusätzlich in Frage stellte. Wie also sollte man die Funktion einer Zusammenarbeit in den Fokus bringen, wenn man erst einmal das eigene untote Überleben musste? Waren Untote denn wirklich gehasst? Das zumindest war sehr wahrscheinlich, denn dies war selbst zu Zeiten der Herrschaft der Könige so. Es war einer von zwei Ansätzen, der zweite war der gemeinsame Auftrag. Es war leidlich wenig, um ein absolutes Urteil über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Und dementsprechend konnte man bisher kaum mehr bieten als eine gemeinsame Sicherheit, aber niemand konnte wirklich etwas bieten, was übergreifend interessierte. Sicherheit und ein gemeinsamens, wenn auch nur im Namen, aber nicht im Umfang bekanntes Ziel in einem - obwohl sie es damals beherrschten, ein jeder zu seiner Zeit - unbekannten Reich. Ohne Wissen, ohne Erkenntnis zum Handeln gezwungen zu sein: Nicos konnte sich vorstellen, wie Menthir sich die Hände reiben musste.

Und während die Könige auf diesem schmalen Grat duellierten, Macht einzufordern und zu präsentieren suchten, ohne einen Einblick in die wirklichen Fähigkeit der eigenen, untoten Person zu geben, drehte sich die Erdenkugel, die man Enwe nannte, weiter. Ein Keuchen gab Auskunft darüber, dass der Zustand der Bewusstlosigkeit sich von dem Alben löste. Sein rechtes Jochbein war geschwollen und das rechte Auge jetzt mit Blut unterlaufen. Wahrscheinlich hatte Rokers Tritt, der dem Alben endgültig das Bewusstsein genommen hatte, das Jochbein gebrochen. Doch der Alb konnte die Schwellung nicht befühlen und blickte stattdessen funkelnd zu den untoten Königen auf, ohne Ausdruck im Gesicht. Es war schwer zu sagen, wie lange er schon wach war oder halb vor sich hingedämmert hatte. Vielleicht hatte er manche Worte der Könige mitbekommen, vielleicht auch nicht, es war schwer zu bestimmen. Der silberhaarige Alb blickte auf seine Fesselung. Langsam versuchte er den Rücken durchzudrücken und blickte dabei weiter die untoten Könige an. "Gab es einen Wachwechsel unter den Wärtern?", fragte er mit fast tonloser Stimme und kniff seine Augen ob des gebrochenen Jochbein zusammen. Das Sprechen schien ihm Schmerzen zu bereiten, aber diese waren wohl eine Nichtigkeit verglichen mit den Schmerzen, die er durch den Ring erlitten haben musste. Doch dann wurde sein Blick interessiert, und so - obwohl nicht befreit - schlich sich ein gewisser Trotz in seinen Blick, als seine Frage noch im Raum nachhallte.
 1. Kronrat
 2. Der Kontinent heißt so.
« Letzte Änderung: 20.05.2012, 16:08:01 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Mephala Egadir

  • Beiträge: 763
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #154 am: 20.05.2012, 16:32:37 »
Mephala verfolgte die weitere Diskussion stumm und wütend. Maurons Worte an sie waren ungebürlich und dreist gewesen. Ihre temperamentvolle Art verlangte von Ihre sich mit Worten zur Wehr zu setzen, um Mauron seinerseits zu treffen. Aber Mephalas Geist gebot wie fast immer über ihre Emotion und somit schwieg sich die Königin vorerst aus, nicht zuletzt auch um zugewährleisten, dass weitere Worte bei ihr nicht doch zu einem Gefühlsausbruch auslösen würden. Somit eine mehr oder weniger unbeteiligte Beobachterin mimend glaubte sie zu erkennen, dass diese Diskussion ins Nichts führte. Mauron schien sich mit seiner Position etwas entfernter von den Anderen zu befinden, wenngleich diese auch noch nicht als Einheit aufzufassen waren. Doch die Art mit der hier gestritten wurde, verhinderte ein aufeinander Zugehen auf beiden Seiten im Vorfeld, gerade bei eine solch exquisiten Auswahl der stolzesten Geschöpfe, die je auf dieser Welt wandelten.

"Ich habe das Gefühl, dass wir von dieser Diskussion nicht mehr viel zu erwarten haben. Zumindest wenn sie weiterhin auf diese Art und Weise geführt wird." Ihre Stimme war unaufgeregt, beinahe einfühlsam. "Auch wenn ein paar vernünftige Ideen und Vorschläge zu Tage kamen, verhindert die vorherrschende feindseelige Stimmung ein Aufweichen von gedanklichen Barrikaden. Vielleicht bewirkt sie sogar den Eindruck, dass ein Nachgeben oder Eingehen mit einem Gesichtsverlust gleichzusetzen sei. Anders ausgedrückt, verhindern wir uns vielleicht momentan auch, weil wir befürchten uns einen Zacken aus der Krone zu brechen."  Mephala gestattete sich ein leichtes Lächeln, in der Hoffnung dass ein wenig Humor die Situation auflockern konnte. Trotzdem kehrte sie aber zum Ernst zurück, denn mit solchen Phrasen konnte sie niemandem helfen.

"Um auf Maurons Frage an mich beispielhaft zu antworten: Vergleiche mit Dienern, Maschinen oder Vieh vor einem Karren mögen vielleicht den Eindruck, den ihr hattet korrekt wiedergeben, doch solltet ihr sicherlich wissen, dass es nicht ziemlich ist solche Vergleiche anzustellen. Wenn ihr tatsächlich ein Interesse an meiner Motivation habt, wäre es dann nicht angebrachter mich zuerst danach zu fragen und mir erst anschließend, nach meiner Antwort, einen freien Willen abzusprechen? So wie es jetzt geschehen ist, erzeugt ihr in mir eher Unwillen, als die Bereitschaft euch von mir zu erzählen. Die Frage die ich nun an euch richte" Mephala ließ von Mauron ab und sah nun alle Anwesenden an und es war offensichtlich, dass sich ihre Worte an niemanden bestimmten richteten "Wollt Ihr mit euren Worten überhaupt die Grundlage für unsere Gemeinschaft legen, oder wollt ihr schlich und einfach die Diskussion gewinnen? In letzterem Falle werden wir nach jeder kleineren oder größeren Krise wieder in einem Zirkel stehen und uns in dieser Situation wiederfinden..."

Weiter kam sie nicht, das sie dem Keuchen des Albens gewahr wurde. Im Grunde war es ihr sehr recht, denn das Wiedererwachen des Albens und seine Worte unterstrichen ihre Botschaft besser als sie es mit Worten je hätte schaffen können: Die Zeit die wir mit eitlem Streit verbringen, können wir nicht für wichtige Entscheidungen nutzen. Jetzt gab es immer noch keine einhellige Meinung darüber, wie sie mit dem Alben umgehen sollten und sie konnten ihn weder unbeobachtet lassen, noch vor ihm streiten. Immerhin hatte er schon einmal bewiesen dass er durchaus im Stande war solche Situationen für sich zu nutzen.

Kurz wechselte sie noch ein paar Blicke mit den Königen die ihr direkt gegenüberstanden und drehte sich dann zu dem Alben und ging auf diesen zu. Behutsam half sie ihm auf, so dass er nicht auf dem Boden liegen musste, sondern mit dem Rücken an die Hauswand gelehnt, sitzen konnte. Dann setzte sie sich mit einem gewissen Abstand neben ihn, nicht um ein nicht vorhandenes vertrautes Verhältnis vorzugaukeln - seine Abneigung war ihnen so oder so gewiss - sondern, um die anderen Könige und deren Reaktionen im Blickfeld zu haben, während sie mit ihm sprach.
"Wärter ist kein schönes Wort." Sie schüttelte sacht den Kopf "Es degradiert uns beide in gleichem Maße zu etwas das wir nicht sind. Darüberhinaus muss es auch nicht sein, dass ihr in uns eure Wärter seht, Môr Tahâs." Ihr Worte blieben vage und ihre Stimme freundlich, jedoch nicht schmeichlerich. Sie machte sich keine Illusionen darüber, dass der Alb ihn den Untoten etwas sah, dass nicht sein durfte und diese Abneigung würde selbst mit großen Taten kaum zu negieren sein und mit Worten schon gar nicht. Außerdem war der Alb nicht dumm. Er wusste zwar nicht, wo die Söldner waren und was während seiner Bewustlosigkeit geschehen war, doch allein die Tatsache, dass das schwere Geschütz abgebaut und verschwunden war, könnte ihm schon Indiz genug dafür sein, dass er es nur noch mit den Untoten zu tun hatte. Aus diesem Grunde ging Mephala gar nicht erst auf die Söldner ein. Zunächst wollte sie lediglich die Reaktion des Albens auf ihr angedeutetes Angebot beobachten, als auch die der Könige.

Nicos

  • Beiträge: 339
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #155 am: 24.05.2012, 16:16:56 »
Nicos machte sich so seine Gedanken, ob die Gruppe wirklich so gut auf Dauer zusammenhalten würde. Mephala würde seiner Meinung nach viel tun, wenn sich dadurch nur ihre magische Kraft erhöhen würde. Vielleicht sogar einen Verrat? Bisher fiel sie Nicos nicht weiter negativ auf, aber das änderte nichts an diesen kritischen Gedankengängen in seinem Kopf. Alvanon dagegen würde wohl viel tun, um sein früheres Aussehen wieder herzustellen. Er würde wahrscheinlich mit dem Zusammenarbeiten, der die Macht dazu hätte ein Aussehen dauerhaft zu verändern. Und Mauron würde von großer Macht durch eine bestimmte Art von Musik begeistert sein. Er war auch so bestimmt nicht der Loyalste in der Gemeinschaft- zumindest Nicos Meinung nach. Von Clavius Iben-Glauben wiederum hielt Nicos nicht viel. Jedem der Gemeinschaft gegenüber war Nicos kritisch eingestellt, doch es gab etwas, was er in seinen Gedanken danach nicht verleugnen konnte und Nicos zeigte sich sogar überraschend selbstkritisch: Auch um seine Loyalität würde es womöglich je nach Situation nicht so gut bestellt sein. Er würde die Gemeinschaft nicht bei der erstbesten Gelegenheit verraten, doch Nicos würde viel dafür geben, dass seine alte Macht wiederhergestellt werden würde. Auf sein Aussehen dagegen legte Nicos wenig wert, die dauerhafte Herstellung seines früheren Aussehens wäre nur ein netter Bonus und mehr nicht. Er war vielleicht nicht besser als der Rest. Eigentlich hätte er die anderen gar nicht kritisieren dürfen, fiel ihm letztlich auf. Doch es gab etwas, was alle dieser Gemeinschaft verband, auch wenn es Nicos noch nicht ausgeprochen hat: Für sie alle war diese Zeit eine fremde. Sie kannten sich in ihr nicht gut aus. Und die Geschichte, warum sie sich nicht auskannten, war freilich etwas komplizierter. Man musste schon wirklich gut lügen, damit man nicht auffallen würde, durch die Tatsache, dass man so wenig über diese Zeit wusste. Doch Nicos hörte nun endlich mit diesen Gedankengängen auf und konzentrierte sich darauf Mephala und den Alb genau zu beobachten. Was würde wohl als nächstes geschehen?

Zu den anderen sagte Nicos jedenfalls noch: "Wir sollten unsere Gespräche später weiterführen. Jetzt sollten wir uns erst einmal auf den Alb konzentrieren. Das ist jetzt erst einmal das Wichtigste. Aber macht Euch keine Sorgen, Clavius, ich habe Eure Worte nicht vergessen und halte sie auch für sinnvoll." 

Nicos machte sich danach noch so seine Gedanken, die er aber nicht offen aussprach: "Hätten wir den Alb doch einfach getötet, als er noch bewusstlos war. Er hat eine starke Abneigung gegen Untoten, was sollen wir denn mit so einem Kerl anfangen? Ich halte es für keine gute Idee, diesen Alb einfach mitzuschleppen, falls irgendjemand solch einen Vorschlag äußern würde. Wir haben genug Probleme in dieser Zeit, die für uns fremd ist, da brauchen wir nicht auch noch einen Alb hinter uns herschleifen, der Schwierigkeiten machen könnte, nachdem er sich letztlich doch irgendwie mit etwas Glück befreien könnte."

Nicos selbst überliess ansonsten erst einmal den anderen das Wort. Er hatte sich bei dem Alb unbeliebt gemacht und diplomatische Verhandlungen würde er wohl keine Sinnvollen führen können. Je nach Verlauf des Gesprächs würde Nicos eine Einschüchterung probieren, wenn es gar nicht anders gehen würde. Aber erst einmal waren die anderen dran. Sie redeten offenbar doch so gerne, also sollten sie das einmal probieren. Nicos fand es schade, dass man die Zeit davor bloß mit sinnlosen Streitereien verbracht hat und sich überhaupt nicht abgesprochen hat, wie mit dem Alb umzugehen wäre. Aber das alles konnte man jetzt nicht mehr ändern. 

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Die vergessene Gruft
« Antwort #156 am: 24.05.2012, 19:52:04 »
10. Jantus 1214 - Die vergessene Gruft - 11:54 Uhr - Im Schlafhaus der Söldner

Der Alb wehrte sich nicht dagegen, dass Mephala ihn aufsetzte. Doch sie spürte, wie der Alb inzwischen vor Magie pulsierte, sie konnte es nicht wirklich einschätzen. War es der ganze Alb, waren es die merkwürdigen Tätowierungen, mit denen der Alb übersät war? Dieses Gefühl war kurz und war, als würde sie kurzzeitig abstoßen. Der Alb schien dies jedoch nicht bewusst gesteuert zu haben oder er ließ sich das nicht anmerken. Sein Gesicht zeigte denselben unzufriedenen Gesichtsausdruck, den er schon im Gesicht hatte, als Mephala ihn aufrichtete. "Ich degradiere niemanden.", sprach er gelangweilt. "Eure Taten bestimmen mein Bild. Entfesselt mich oder überzeugt mich anderweitig davon, dass ihr mehr seid als Wärter. Zwar mag es sein, dass meine Wahrnehmung alleine ein Perzept[1] ist, aber der Beweis der Andersartigkeit der Wahrheit, sollte sie existieren, liegt an euch und nicht an mir." Der Alb schien nicht wirklich von der Situation der Gefangennahme an sich eingeschüchtert, vielleicht war es aber bereits auch schon eine gewisse Aufgabe und Gleichgültigkeit. Der Alb blickte zwischen seinen - wie er sie nannte - Wärter hin und her und bleckte dann die Zähne, es sollte wohl ein Lachen sein. Mehr ließ sein gebrochenes Jochbein nicht zu. "Wenn ihr etwas von mir Wissen wollt, jene die dem Leben hinterherlaufen, solltet ihr euch eilen. Mein Volk wird Rokers Aufbruch bemerkt haben und bereits schauen, was aus mir geworden ist. Wenn ihr mich töten wollt, solltet ihr das auch bald machen, aus demselben Grund, wenn ihr denn stark oder törricht genug dafür seid."
Der Alb drückte den Rücken durch und versuchte die Fesselung um seine Arme zu lösen, doch es gelang ihm nicht. Er wirkte nicht hektisch dabei, testete aber sehr wohl, wie gut er verschnürt worden war. "Jemand, der das Fesseln des Feindes versteht. Wer war es, der solche Furcht vor jemanden hat, dass er - obwohl er kein Wärter ist - trotzdem seinen Gefangenen fesseln muss?" Der silberhaarige Alb blickte zwischen seinen Wärtern hin und her, musste aber erkennen, dass er dem Seil nicht ohne weiteres entfliehen konnte. "Was also wollt ihr?"
 1. Perzept
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Mephala Egadir

  • Beiträge: 763
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #157 am: 28.05.2012, 22:06:15 »
"Des Feindes?" fragte Mephala, nachdem sie dem Alb zugehört hatte, "Was uns betrifft" mit einer die Gruppe einschließenden Geste legte sie sich die flache Hand auf die Brust "seid ihr kein Feind. Ihr ward gefangen als wir hier eintrafen und auch wenn dies vermutlich um unseret Willen geschah, geschah es dennoch nicht auf unseren Wunsch oder in unserem Interesse."

Sie hatte die Anderen beobachtete während sie zuvor gesprochen hatte und auch als der Alb ihr geantwortet hatte. Niemand schien etwas gegen die Richtung zu haben, die sie dachte und wenn doch, dann zeigte er es nicht.

"Genau genommen haben wir euch schon Grund genug geliefert, als dass ihr Eure Ansicht über uns noch einmal überdenken könntet. Wenn ich mich nämlich recht erinnere, war die Form Eurer Gefangenschaft unter Roker und seinen Spießgesellen doch um einiges restriktiver um nicht zu sagen... schmerzhafter. Der Grund warum Ihr dennoch gefesselt und nicht vollkommen frei seid, ist euch sicherlich bekannt. Wir sind nicht dumm. So einfach ist das. Ich spüre doch schon in den Haarspitzen welche Macht um Euch herum pulsiert und da Ihr offensichtlich kein großer Bewunderer von mir und meinen Begleitern seid, liegt es in der Natur der Sache, dass Ihr euch im Augenblick noch nicht in vollkommener Freiheit seht."

Die untote Königin sah ihn  in gewisser Weise aufmunternd an, in der Hoffnung, dass der Alb seine eher blockierende Haltung etwas aufgeben würde.

"Niemand hat ein gesteigertes Interesse an eurem raschen Ableben. Ich für meinen Teil würde mich sogar freuen, wenn Euch noch ein sehr langes und erfülltes Leben beschieden sein sollte. Und wenn Ihr bereit seid mir dabei zu helfen, möchte ich gerne meinen Teil dazu beitragen.

Seht ich muss Euch sicher nichts vormachen, Ihr habt es ja schon angedeutet. Euer Volk wird uns sicherlich - genauso wie Ihr noch vor Kurzem selbst - fälscherlicher Weise als Wärter ansehen und wenig begeistert von dieser Entdeckung sein. Das würde dann vermutlich in einem fürchterlichem Blutvergießen enden und wer dann auch immer daraus siegreich hervorginge, gewonnen hätte er nicht viel dabei."
Mephala achtete darauf nicht zu drohend zu klingen, deshalb kehrte sie auch nicht das beachtliche Zerstörungspotential hervor, welches den Untoten zweifelsohne zu Eigen war. Sie wollte vielmehr verdeutlichen, dass eine friedliche Lösung für jeden, auch für einen Feind von größerem Interesse war als eine Kriegerische.

"Darüber hinaus möchten wir in dieser Gegend nicht unbedingt länger verweilen, da wir andere Orte aufsuchen möchten. Da Ihr und Euer Volk uns wohl nicht allzu gern in diesem Wald dulden möchtet und gleichzeitig an Eurer Freiheit interessiert seid und wir im Gegenzug diesen Wald gerne ohne großen Aufwand verlassen möchten und Euch gerne in Freiheit sehen würde, meint Ihr, Môr Tahâs, da nicht, dass sich unsere gleich gerichteten Interessen in einem Handel bündeln könnten?"

Alvanon

  • Beiträge: 207
    • Profil anzeigen
    • Mein Blog
Die vergessene Gruft
« Antwort #158 am: 01.06.2012, 00:28:08 »
Der Musiker schaffte es tatsächlich, Alvanons Gefühlsregungen in eine genervte Richtung zu bewegen. Er wollte nicht mit diesem Wesen diskutieren, aber die Worte von ihm erweckten in dem Elb einen Rechtfertigungsdrang, den er nie kannte. Die Worte Maurons schafften es immer wieder, etwas vorzubringen, was vorher nicht Bestandteil des Gesprächs war. Eben als Mauron verstummte und Alvanon bereits zu einer Antwort ansetze, erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit, dem er deutlich mehr Wichtigkeit zusprach, als dem untoten König mit der Panflöte. Er vernahm eine Regung bei dem Alben, und schon wandte der Elb diesem den Kopf zu, um ihn auch ja im Auge zu behalten, damit er ja nicht unbemerkt irgendwelche Dummheiten versuchen würde.

Während sich Mephala und der Alb unterhielten, war er noch ruhig und blieb Aufmerksam, denn egal was er sagen würde, er würde Mephala wohl in dem Punkt widersprechen, in dem der Alb kein Gefangener war. Er würde ganz offen sprechen und ihm mitteilen, dass der Brudermörder ihr Gefangener war. Würde er die Freiheit erlangen wollen, hätte er sich ihren Regeln zu beugen. Es war ein riskantes Spiel, einen Alb als Gefangenen zu behandeln und darauf zu vertrauen, dass er seine Freiheit nach den vorgegebenen Regeln wiedererlangen wollen würde. Schon oft hatten die Alben ein falsches Spiel gespielt und nicht selten waren andere dabei umgekommen. Ihnen wäre es wahrscheinlich egal, dass das Reich untergehen würde, wenn sie nicht beim König intervenieren würden. Für sie wäre es wohl ein willkommener Wendepunkt in der Geschichte des Reichs. Als Alvanon dieser Gedanke kam, beäugte er den Alb recht kritisch. Er wusste nicht, ob der Alb sich bewusst war, wer zu ihm sprach. Sollte er erfahren, was für einen Auftrag sie hatten, würde er vielleicht mit ihnen ein ebenso falsches Spiel spielen, wie die Alben es in ihrer Vergangenheit schon so oft getan habe. Beispielhaft waren die Nachwehen der Zeit, in der sie ihre Sterblichkeit verloren. Anstatt Einigkeit zu beweisen, wandten sie sich von den Elben ab und kehrten in den Untergrund, weg von allem, was sie zu beherrschen suchte. Sie erlangten einen neuen Herrn, verließen die Herrlichkeit von Seheiah und wurden zu dem, was sie nun sind. Nicos bestätigte seine Gedanken noch durch seine Worte. Dem Alb sollte nicht zu viel Information zukommen. Er sah ebenfalls die Gefahr darin, dass er das Wissen gegen si verwenden konnte. Das war gut, es würde Leichtsinn verhindern.

In einem Punkt jedoch hatte der Alb Recht. Viel Zeit hatten sie nicht mehr. Sie standen bereits unter Beobachtung der Alben, relativ bald würden sie kommen, um ihn zu befreien. Alvanon fragte sich, ob wohl jemand einen Blick nach draußen hatte. Die Alben waren ein tückisches Volk, welches mit den Schatten und der Stille im Bunde war. Man hörte sie nicht kommen, man musste wachsamen Auges sein. Er lauschte nebenbei den Worten Mephalas, die mit dem Alb verhandelte. Es klang nicht verkehrt, allerdings glaubte er nicht, dass der Alb darauf eingehen würde. Zumindest nicht ernsthaft. Alvanon überlegte, ob es nicht sinnvoller wäre, den Alb unter Zugzwang zu setzen. Im Moment lief die Zeit gegen sie. Dieser Umstand musste geändert werden.

Alvanon schaute eben zu Clavius und sprach leise: “Der Alb hat Recht, im Moment könnten bereits dutzende Alben draußen stehen und wir würden es nicht einmal merken. Ich gehe eben nach draußen und sichere unseren Rücken. Wir sollten uns für den Notfall einen zweiten Ausgang erschaffen.“ Er deutete kurz auf die Wand der Hütte, aus der sie überraschend hervorbrechen könnten, wenn man genug Kraft oder Magie ein Loch erschaffen würde. Anschließend wandte er sich ab und stellte sich in die Tür, um einen Blick nach draußen zu werfen. Er schaute in die Ferne und durchspähte das Schneetreiben, welches scheinbar immer dichter wurde[1]. Er seufzte und war zunächst erleichtert, erkannte dann in der Ferne allerdings einen Schatten, dem bald weitere folgten. Waren es die Alben? Waren es wilde Tiere? Er konnte es nicht erkennen, aber normalerweise gingen Alben nicht so offen vor, wenn sie sich ihrem Ziel näherten. Alternativ konnte es sein, dass sie in den dezimierten Königen wenig Gefahr sahen, sodass sie keine Notwendigkeit für Heimlichkeit erkannten. Dennoch war Alvanon alarmiert. Selbst wenn es keine Alben waren, würden sie inmitten dieser Schemen leicht näher kommen können. Alvanon verfluchte  das Wetter dieser Breiten. Wäre es klarer, würde er sich bedeutend sicherer fühlen. Er fasste innerlich den Beschluss, dass er die Verhandlungen voranbringen würde. Ein neuer Faktor würde für neue Verhandlungssituationen sorgen. Für einen Vorteil auf ihrer Seite.

Alvanon deutete in die Richtung, in die Söldner verschwunden waren und sprach leise mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht: “Auch wenn ihr es durch das Rieseln des Schnees nicht hört, die albische Verstärkung ist soeben in ein Scharmützel mit den Söldnern verwickelt. Der Kampf wird wohl noch eine Weile dauern. In die andere Richtung ist nichts zu erkennen, die Verstärkung scheint eher diejenigen retten zu wollen, die zur Rettung gekommen sind. Das macht Sinn, ein einzelner Trupp wird es mit uns nicht aufnehmen können. Ich denke nicht, dass so schnell jemand kommen wird, um dich zu holen, Brudermörder[2]. Vertrau lieber auf unsere gute Seele, die mit dir verhandelt, und darauf, dass wir nur dein Bestes wollen. Denn du wirst nur mit uns diese Hütte hier lebend verlassen.“ Er schaute den Alb einen Augenblick fest aus seinen Augen an, um die Worte noch zu unterstützen. Er wollte ihn nur vor eine Situation stellen, in der er unter Druck geriet. Direkt durch Taten bedrohen wollte er ihn nicht, lediglich angedeutet durch seine Worte, in der Hoffnung, dass er so vielleicht eher bereit wäre, zu handeln – obgleich er noch immer nicht überzeugt davon war, dass er dem Alb vertrauen könne, wenn er mit ihnen einen Handel einging. Er fürchtete die schwarzen Pfeile der Alben, die zahlreich waren in dem Gebiet, in das sie gelangen wollten. Eine falsche Geste des Alben, und sie wären gespickt wie die armen Gestalten, die sie auf dem Weg von der Gruft zu diesem Ort gesehen hatten. Kein erstrebenswerter Zustand, wir Alvanon fand.
 1. Wahrnehmung: 8
 2. Bluffen: 15

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Die vergessene Gruft
« Antwort #159 am: 01.06.2012, 01:34:46 »
10. Jantus 1214 - Die vergessene Gruft - 12:00 Uhr - Im Schlafhaus der Söldner

Der Alb blickte auf und bleckte die Zähne als Mephala und Alvanon auf ihn einredeten und kurzzeitig schien es so, als würde er ihren Worten wirkliches Gehör schenken und über diese Worte nachdenken. Er nahm sich mehr als eine Minute Zeit über seine Reaktion nachzudenken und beinahe schien es so zu sein, als würde er sich nur die Zeit verschaffen wollen, dass sein albischer Befreiungstrupp heraneilen konnte. Die Schmerzen durch die Jochbeinbruch waren deutlich in jeder mimischen Regung zu erkennen. Und doch wurde sie erkennbarer, der Alb wehrte sich gegen den Schmerz und empfing ihn. Alvanon wusste, dass es der Alben Vergnügen bisweilen war, sich auf die schmerzhaftesten Proben zu stellen und so mochte das gebrochene und noch immer anschwillende Jochbein eine kleinere Herausforderung für einen Alb sein, der seinen Worten nach sogar ein Hüter war. Der nach der Art, wie er es betonte und aussprach, eine wichtige Rolle einnahm und sich seiner Bedeutung bewusst war. Er rang sich ein bitteres Lächeln ab, als er andeutete, dass er sich zur Antwort entschieden hatte.

"Eure Worte machen keinen Sinn, unlebendes Weib. Ihr seid bereits am Waldrand und wollt nur die letzten Meter überleben? Wenn ihr mich liegen lassen würdet und den tiefen Schneefall ausnutztet, in dem kein Pfeil auch mehr als zwanzig Fuß sein Ziel wirklich treffen kann, da das Ziel nur dann sichtbar ist, dann könntet ihr fliehen und den Wald verlassen, ehe mein Trupp mich überhaupt gefunden hätte." Jetzt lachte er, auch wenn es fast ein bisschen sardonisch klang. "Ihr habt meine Männer vertrieben und glaubt, dass sie nur Minuten später wieder auftauchten, während der Schneefall immer dichter wird? Sie würden gar nicht erkennen können, ohne dass das Glück sie begünstigte, ob die Söldner vor euch gingen oder nicht. Und von Taktik, ihr Unlebenden, versteht ihr wohl wahrlich nichts. Wenn meine Brüder kommen, dann kommen sie nicht als geschlossener Truppe auf eigenem Boden, sondern sie würden eine Schlinge bilden, die sich um diese Häuser zuzöge. Wie soll es also einem Trupp Söldner oder nur Einzelnen möglich sein, ihnen bei diesem Wetter zu begegnen? Dass die Söldner bei diesem Schneefall losziehen, ist törricht genug. Mit Glück finden sie den Weg weiter in das Reich der Menschen, mit Pech holen die Winterwölfe sie." Da seine Mimik nun der Pein trotzte, sah man, dass ihm der Gedanke an söldnerzerfleischende Winterwölfe gefiel und er lächelte in sich hinein.
"Da ich also erkenne, dass ihr nicht nur des Lebens entbehrt, sondern auch der notwendigen Intelligenz, um eure Situation verstehen und meine zu verstehen, werde ich euch meine Art des Handels vorschlagen. Wenn ihr keine Wärter seid, die mich in Ketten legen, dann wird dieser Wald auch kein Gefängnis sein, selbst wenn er den Untod nie mehr herauslässt."
Der Alb lachte auf, es war ein tiefes, kehliges, hochmütiges Lacheln, welches all seinen Schmerzen Befreiung verschaffte und ihn für einen Moment darin aufgehen ließ. Die Tätowierungen an seinem Körper leuchteten in hellen orangenen, roten und gelben Tönen auf und die Untoten mussten sich kurz abwenden, weil sie das Gefühl hatten, es würde ihnen die untoten Sinne verbrennen.
Doch so abrupt, wie es kam, verschwand das Leuchten seiner Tätowierungen wieder und das Lachen ebbte ab. Der Alb blutete aus den Augenhöhlen. Roter Lebensfast rann seine Wange hinab und benetzte das Seil, welches ihn fesselte. Blut aus Nase und aus dem vor Schmerzen geöffneten Mund rann hinterher, doch er bleckte seine blutroten Zähne nur lächelnd, während die Kraft ihm zu weichen schien. Seine Mimik blieb trotz der Schmerzen aufgeregt und er musterte die untoten Könige interessiert. "Tzâ-alas ist der Ort, an dem die Elben ihre Unsterblichkeit verloren. Es ist der Ort der Trauer in der Sprache der Elben und der Alben.", flüsterte er nun zusehends schwächer. Was auch immer er getan hatte, es kostete ihm viel Kraft. "Doch wer die Erinnerungen dieser Tage in sich wahrt, gebietet über einen Bruchteil der unsterblichen Macht, ohne selbst unsterblich zu sein. Er kann sie nutzen oder er kann sie in einer magischen Explosion entladen. Ich habe lange für diesen Tag gelernt, auch wenn ich hoffte, diese Magie in Zeiten größerer Not nutzen zu müssen. Doch kein Lebewesen und kein Toter wird diesen Wald mehr verlassen, solange nicht ein neuer Herr über Tzâ-alas gefunden ist." Der Alb lachte und sprach wieder lauter, wenn auch angestrengt. "Ich habe den Hochmut jener satt, die sich über anderen wähnen! Hättet ihr mit mir Aug in Aug gesprochen, hätte ich euch zugehört und vielleicht sogar für euer - wenn auch ungewöhnliches - Einschreiten gedankt, doch stattdessen sprecht ihr auf mich herab. Ihr belügt mich und beschwert meinen Geist mit Worten, die Hohn für meine Stellung und mein Volk sind. So schätze ich, dass die Elben eure wahren Herren sind, denn ihr benehmt euch wie welche und ihr werdet für euren Hochmut zahlen wie Elben."

Während der Alb langsam geschwächt in sich zusammensank, hörte die Blutung auf, aber die Tätowierungen begannen zu schwinden, als wären sie Fokus seiner Kraft gewesen. Doch von draußen, durch den Schnee reflektiert fuhr ein warmer Lichtschein über das Dorf und als sie aus der Tür schauten, sahen alle, wie in nur wenigen hundert Metern Entfernung sich eine Barriere aus orangen-rot-gelber Energie über den Wald schob. Sie pulsierte in ihrer unbeschreiblichen Energie und schob sich in einer irrwitzigen Geschwindigkeit über den ganzen Wald und tauchte ihn in warme Farbtöne, obwohl es bitterkalt blieb und schneite. Der Alb schloss die Augen und atmete ruhig, die Tätowierungen waren vollends verschwunden, selbst die silberne Farbe seiner Haare wich einem natürlichen dunkelbraun. Als würde er der Alb werden, der er war, bevor er der Hüter von Tzâ-alas wurde. "Ihr könnt mich töten, wenn es euch beliebt. Doch da ihr diesem Wald, dem Wald des gewaltsamen Todes, nicht mehr entfliehen könnt, werdet ihr gejagt werden. Hinter jedem Baum, unter jedem Stein werden sie nach euch suchen." Der Alb hustete geschwächt. "Ihr könnt mich als Geisel mitnehmen, doch ich werde euch nicht mehr ausreichendem Schutz gewähren, da ich nun kein wahrer Hüter mehr bin." Der Alb lächelte hinterhältig. "Ich habe gute Ohren.", er schaute dabei zu Alvanon. "Ich habe von der Prophezeiung für das Reich gehört, wie die Söldner sich darüber unterhielten mit dem alten, wirren Vecorianer. Sie verlachten ihn und spotteten über ihn und er entlud seine Wut dafür an mir und versuchte meine Macht zu studieren. Es gelang ihm nicht."

Der Alb atmete tief durch und schaute in den orangenen Schnee, der vom Himmel zu fallen schien. "Welches Interesse könnte ich also daran haben, dass ihr das Reich rettet?" Er lachte wieder und spuckte einen Klumpen Blut auf den Fußboden. "Keine Sorge. Meine Absicht euch an diesen Ort zu bannen, er lag nicht in dem Untergang des Reiches Zhuras. Manche von euch tragen Kleidung, die war unter reichen Menschen die Kleidung der Wahl, da habe ich noch Elben im Cro gejagt, um mir die Hörner abzustoßen. Ihr ward alle tot, was wisst ihr schon vom Leben der Lebenden? Wie würdet ihr wissen wollen, was zu tun ist? Welche Hybris ist dies, dass ein kranker Priester davon träumt, dass die Gefallene und Toten die Zukunft eines Sterbenden garantieren? Haltet ihr euch alle wahrhaft für solche Götter? Selbst nach dem bisschen, was ich weiß, ist der Brunnen, die einzige Chance, die ihr je bekommen könntet, um zu lernen und zu verstehen. Oder habt seid ihr untote Seher? Verfügt ihr über ausreichend Magie?" Das Blut auf dem Gesicht des Mannes begann schon zu gerinnen und trocknen, es floss keines mehr nach. "Wie ihr euch im Kampf verhalten habt, das zeugte von Ungewissheit. Ihr wusstet nicht, was zu tun ist. Und das ist doch die Grausamkeit eures Unlebens. Ihr seid mit Mächten ausgestattet, die den meisten Sterblichen unbegreiflich sind, doch was macht ihr damit? Wie ein frischgeborenes Kind liegt ihr und schreit, mit dem Unterschied, dass man euch keine Mutter mehr gab, die euch säugte und die ersten Schritte in dieser großen, für euren fremden Welt zeigte. So seid ihr Kleinkinder, die schreiend im Schilf liegen und an Wissen verdorren, wie Lebende an Durst verdorren."
Er setzte sich auf. "Was ist dieses Reich überhaupt, was ihr retten sollt? Wer seid ihr überhaupt? Denn Götter seid ihr keine. Ich spüre sehr wohl, dass in euch viel mehr Macht liegt, als in mir je lag oder den Alben, die mir folgen. Ihr besitzt gar mehr Macht als dieser wirre, alte Priester. Doch eure Macht ist formlos wie die eines Hünen, der mit der Faust Steine zermahlen kann. Zwar mag er über sie verfügen, doch was mit ihr machen?" Der Alb richtete sich soweit auf, wie die Fesselung es ihm ermöglichte. "Tötet mich oder versucht mich zu erpressen, und ihr werdet unwissend durch die Wälder des gewaltsamen Todes getrieben werden, wie junge Rehkitze, welche im Angesicht des Wolfsrudels von ihrer Mutter verlassen wurden. Sprecht auf Augenhöhe mit mir, und ich gebe euch vielleicht die Chance zu retten, was euch so viel Wert scheint, obgleich ihr es kaum wiederkennen oder gar kennen werdet."
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Nicos

  • Beiträge: 339
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #160 am: 01.06.2012, 09:27:15 »
Nicos' Mimik, Gestik und Körperhaltung ist ausdruckslos. Wenn man nur auf reine Äußerlichkeiten schauen würde, könnte man fast meinen, dass Nicos nichts aus der Ruhe gebracht hat. Früher am Hof war er ein Meister der Verstellung. Auch wenn nur noch ein Bruchteil dieser alten Kunst ihm nun innewohnt. Gegenüber Môr Tahâs würde allerdings eine andere Taktik durchziehen müssen.

Zu den anderen sagte Nicos dann: "Entfesselt Môr Tahâs, er soll frei sein. Es gibt Personen, die bestimmt besser entfesseln können als ich. Wenn ihn niemand anders entfesselt, mache ich es selber. Die Fesseln brauchen wir jetzt nicht mehr"

Zu Môr Tahâs sagte Nicos: "Ihr haltet uns für völlig planlose und törichte Individuen gleich Kleinkindern oder Rehkitzen, die mit ihrer Macht nichts anzufangen wissen, wenn ich Euch richtig verstanden habe, aber gerade für eben diese verwendet Ihr solch mächtige Magie? Warum tut Ihr das? Habt Ihr Eure Macht aus Wut und Rache uns gegenüber aufgegeben? Ja, ich müsste versuchen, mich bei Euch in der derzeitigen Situation einzuschleimen, wenn man so sagen will, aber ich verstehe einfach nicht, warum Ihr diese überaus mächtige Magie gerade gegen uns am heutigen Tag eingesetzt habt. Es könnten Zeiten kommen, in denen Ihr an diese damalige Situation zurückdenkt und wünschen würdet, dass Ihr diese Kraft noch habt. Wir könnten Euch aus blinder Wut und Rachegelüste umbringen, doch das bringt uns kein Stück weiter. Versteht Ihr das? Ich bevorzuge es mich zu beherrschen und wenn ich schon am heutigen Tag untergehen sollte, dann wenigstens mit Stolz. Ja, vielleicht habe ich durch meine Worte unser Schicksal besiegelt, aber ich zeige Euch durch Ehrlichkeit Respekt. Ich hätte Euch versuchen können anzulügen oder gar zu erpressen, doch das soll nicht meine Wahl sein. Das wäre eine dumme Wahl gewesen.
  
Ich bin gut darin die Schäden von Untoten mit negativer Energie zu beheben, aber ich kann keine positive Energie kanalisieren, Môr Tahâs. Ich weiß auch nicht, ob jemand meiner Gefährten irgendeine Form der Heilung für Sterbliche hat. Ich denke aber eher nicht. Sollen wir Euch zu Eurem Volk zurückbringen? Ob Ihr nun den Alben befehlt uns zu Verfolgen und wir eine Art langsamen Tod sterben, indem wir planlos durch den Wald stolpern oder ob Ihr den Alben nun direkt beim Aufeinandertreffen mit ihnen befehlt uns zu vernichten, macht nun wirklich keinen Unterschied mehr.

Alvanon

  • Beiträge: 207
    • Profil anzeigen
    • Mein Blog
Die vergessene Gruft
« Antwort #161 am: 01.06.2012, 21:01:13 »
“So nah und doch so fern!“, dachte sich Alvanon, als er vernahm, wie Nahe sie dem Ende des Waldes bereits waren. Andererseits hätte es kaum überraschend für ihn kommen können, dass sie so nahe am Waldesrand waren. Es wäre sehr vermessen von den Söldnern gewesen, hätten sie sich deutlich weiter in den Wald zu den tödlichen Alben hineingewagt. Er war nicht begeistert. Nicht davon, dass seine einst so silberne Zunge schwer wie Blei geworden war, noch von dem Umstand, dass sie nun in dem Wald mit den Brudermördern gefangen waren, bis ,wie der Alb sagte, ein neuer Herrscher über Tzâ-Alas gefunden sei. Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass er die Söldner in diese Hölle zurückwünschte. Und auch bei dem Gedanken, dass er den Auftrag vorerst auf Eis gelegt sah. Es musste schnell gehen in diesem Wald, ansonsten wäre das Reich wohl verloren.

Für den Elb war dies mit Sicherheit kein Weltuntergang. Er hatte zwar seine Ziele, das Reich zu retten, aber man mochte das wohl als ein lange dauerndes, überdimensioniertes Spiel ansehen. Es wäre wohl eine Niederlage, aber eine, die er verschmerzen könnte. Vorerst galt für Alvanon eh, dass er den Weg aus diesem Wald hinausfinden wollen würde. Notfalls dadurch, indem er selbst Herr über Tzâ-Alas werden würde! Er lächelte kurz bei dem Gedanken, korrigierte sich dann aber selbst: Nicht er – nein – einer seiner Gefährten sollte Herr darüber werden und somit örtlich gebunden sein. Das Thema Unsterblichkeit klang zwar verlockend, aber diese falsche Unsterblichkeit konnte auch der Untod ihm vorerst bieten, bis sich ihm eine endgültige, reine Alternative bieten würde. Es hatte seinen Reiz, auch Herr über Alben zu sein  – oder sich zumindest als Elb Einfluss bei ihnen zu verschaffen, aber auch dadurch wäre er wieder örtlich gebunden. Für Alvanon halt noch immer, dass er zu Hause von seinen Taten erzählen wollte, damit er als derjenige in Erinnerung bleiben würde, der die Menschen getäuscht hatte.

Nach seiner Rückkehr wäre es für Elben sicherlich eine Ehre, den Ort zu beherrschen, an dem sie ihre Unsterblichkeit verloren. Vielleicht war es gar ein Schritt zurück in die Unsterblichkeit. Jemand, der ganz und gar nicht unsterblich war und jede Menge geopfert hatte, lag derweil in dieser Hütte und wusste zu viel über sie für Alvanons Geschmack. Innerlich fluchte er: “Tausend Alben, hätte der Priester nicht vorsichtiger sein können?“ Dann sprach Nicos. Und Alvanon wusste nicht, was er davon halten sollte. War dies die Erklärung einer Kapitulation? Wollte er die Gruppe der Könige tatsächlich in die Hände der Alben legen und abwarten, was mit ihnen geschehen würde? Von Augenhöhe hatte der Alb gesprochen, und Nicos schien darauf einzugehen. Alvanon hingegen war noch immer misstrauisch in der Hinsicht, dass man sie verraten würde. Sein Blick ging mit einer leichten Hektik der Paranoia durch den Schneesturm, stets darauf bedacht, eine drohende Gefahr rechtzeitig zu entdecken. Die Gefahr, die er bei den Alben dauerhaft vermutete. Innerlich seufzte er. Würden die anderen ebenfalls in diese Kerbe schlagen, wäre er am Ende alleine, sollte er sich dagegen stellen. Vielleicht war es besser, zunächst gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er hatte es schließlich am Hof gelernt. Geduld, das war das Stichwort. Nicht die erste Schwächephase des Feindes soll man ausnutzen, sondern warten, bis man den Sieg auch sicher hat. Immerhin könnte die gezeigte Schwäche ein Bauernopfer sein.

Schwer war ihm der Sinn, als er letztlich mit seinen Worten Nicos beipflichtete, wobei er seine Worte mit Bedacht wählen musste, um nicht bereits Gesprochenem von sich zu widersprechen: “Alb, du wirst erkannt haben, wie die Situation aussieht. Ebenso wie wir es erkannt haben. Für mich ist die Zeit gekommen, Nicos beizupflichten. Das, was von unseren Leben übrig ist, ist in diesem Wald gefangen, und mit uns hunderte Alben. Ich weiß, dass wir nicht gegen alle Alben ankommen können, und ich weiß, dass du weiterhin leben willst, denn auch du willst dein langes Leben nicht töricht opfern. Vielleicht sind wir in einer Situation, die man ein Patt nennt, denn solange der Sturm noch das Land verhehrt, wird niemandem von uns etwas geschehen.

In der Tat muss ich Nicos zustimmen, denn Einschleimen ist sicherlich besser, als die Wahrheit. Doch auch mir ist das Einschleimen zuwider. Die Wahrheit in diesem Fall ist: Was können wir den Alben bieten, dass sie uns das Leben lassen? Diese Wahrheit hängt eng mit dem Reich Zhuras zusammen. Auch den Alben wird nicht entgangen sein, dass das Königreich ein Puffer für die Alben ist. Die Schriften Dhureks besagen, dass Orks, Goblins und sogar Drachen ihr Unwesen treiben und das Reich Zhuras heimsuchen. Warum das Reich? Weil sie es als lohnenswert ansehen, das mächtige Reich zu überrennen, ehe sie sich den anderen Reichen zuwenden. Selbst die Elben rüsten sich bereits zu Krieg, so heißt es. Wir als die letzte Hoffnung des Reiches sind somit auch für das Albenreich nicht unwichtig. Denn sobald die Menschen fallen, könnt auch ihr nicht mehr in Ruhe leben. Dieser Schutz wird nicht ewig da sein, irgendwann werden die Orks und andere Scheusale sich an diesem Wald vergreifen und euch aus euren Verstecken treiben. Ich habe großen Respekt vor den schwarzen Pfeilen, doch auch diese sind nicht endlos vorhanden. Denkt dran, Holz brennt. Und an Tagen wie heute wären die Angreifer im klaren Vorteil!“
Alvanon wurde langsam aber sicher warm. Seltsamerweise machten seine Worte auch noch Sinn. Der aktuelle König von Zhuras musste sterben, sonst geriet auch seine Heimat in Gefahr. Diese Erkenntnis hallte noch einen Augenblick in Alvanon nach. Es war nicht nur eine Sache der Menschen, sondern auch der umliegenden Reiche, wenngleich sie auch im Zwist miteinander liegen mochten.

“Selbst wenn Euch Euer Leben egal ist…“ Alvanon ging nun zur höflichen Anrede über. … kann es nicht egal sein, dass Eure Heimat in Flammen aufgehen wird. Ich kann das nicht glauben, denn ich weiß, wie wichtig eine Heimat ist. Ich habe meine für lange Zeit aufgegeben. Es war ein Fehler und ich will sie unbedingt wiedersehen. Wollt Ihr untergehen in dem Wissen, dass Ihr es hättet verhindern können? Helft uns hier raus, helft uns bei unserer Mission, und Ihr werdet in Frieden weiter eure Ränke schmieden können. Niemand muss von Eurer Hilfe erfahren, wenn Ihr nicht wollt, aber arbeitet nicht gegen uns, nur weil eine Art von Stolz es Euch gebietet!“[1] Der Redefluss war überwältigend für den Elb. Er hatte jederzeit erwartet, Luft holen zu müssen, dabei ganz vergessen, dass es für ihn nicht mehr notwendig war. Worte konnten jeden Sinn vernebeln, sogar den eigenen. Sie waren ein mächtiges Werkzeug, und Alvanon hoffte, dass sich der Alb ihrer Macht nicht entziehen konnte.
 1. Diplomatie: 25

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Die vergessene Gruft
« Antwort #162 am: 01.06.2012, 22:56:59 »
10. Jantus 1214 - Die vergessene Gruft - 12:02 Uhr - Im Schlafhaus der Söldner

Der Wind pfiff durch die offenen Fenster und ließ den Alb, jetzt ohne seine Magie, auch wegen des Blutverlustes frieren, doch er ließ es sich kaum anmerken. Lediglich seine Haut zeigte die entsprechende Reaktion und schon nach wenigen Minuten hatten sich seine Lippen ein ganz wenig bläulich verfärbt. Doch der Alb zeigte ein stoische Miene. Versuchte der Alb ihn weiter zur Zusammenarbeit zu bringen und versuchte dennoch, daran vorbeizukommen, den Alben zu entfesseln. Er blickte an Alvanon vorbei in das stärker werdende Schneetreiben und blickte gleichgültig umher. Zwar sprach Nicos davon, sich mit dem Alben ernsthafter auseinandersetzen zu wollen und auch Alvanon fasste eine durchaus wahre Problematik auf, die der Alben sogar mit einem zustimmenden Nicken quittierte, doch darüber hinaus sagte der Alb Môr Tahâs nichts. Er schwieg, aber sein Gesicht verriet, dass er trotz der grundsätzlichen Zustimmung für Alvanon verärgert war. Da sprachen die untoten Könige weiter von Hilfe und von Möglichkeiten und dabei ließen sie ihn trotzdem gefesselt und wollten ihn dann auch noch darüber belehren, wie wichtig Heimat sei. Der Alb spuckte einen Klumpen Blut aus und die Zornesadern funkelten wieder durch seine Augen. Es war deutlich, dass er sich beleidigt fühlte, in dem belehrend mit ihm gesprochen wurde, seine Fragen nicht beantwortet wurden. Er fühlte sich zudem beleidigt, dass er scheinbar nicht verstanden wurde. Zumindest machte er diesen Eindruck, als Alvanon ihn abermals dazu motivieren wollte zu helfen. Entnervt raunte er. "Ich habe meine Antwort gegeben. Wenn ihr sie nicht verstehen könnt, dann schert euch."
Das waren die einzigen Worte, die der Alb schließlich doch verlor.
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Nicos

  • Beiträge: 339
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #163 am: 01.06.2012, 23:38:31 »
Nicos rollte etwas mit den Augen, als es Alvanon mit Belehrungen versuchte. Der Alb hatte ja darum gebeten, dass er respektiert werden will und man auf gleicher Augenhöhe mit ihm diskutieren soll. Belehrungen waren wohl die falsche Wahl und ihn nicht zu befreien töricht. Nicos zog einen Pfeil hervor und ging damit zum Alben. Er sagte zu ihm: "Der Pfeil ist nicht dafür da, um Euch zu verletzten, sondern Euch von der Fesselung durch das Seil zu befreien. Bewegt Euch einfach nicht, dann wird Euch schon nichts passieren. Es geht mir ja nur darum, dass das Seil durchschnitten wird und Ihr frei kommt. Und macht Euch keine Sorgen, ich bin kein ungeschickter Tölpel."

Mit einem Pfeil ein Seil vorsichtig zu durchschneiden dauerte etwas, doch Nicos hatte kein anderes Mittel, um den Alb anders von seiner Fesselung zu befreien. Ja, seine Gefährten konnten ihn aufhalten, aber es wäre aus Nicos' Sicht nicht klug gewesen und so ohne weiteres würde er sich nicht von seiner Aufgabe abbringen lassen.

Nicos plauderte dann etwas mit dem Alb, viel sinnvolleres hatte er im Moment eh nicht zu tun: "Ich erzähle Euch etwas von mir, aber ob Ihr im Gegenzug etwas über Euch erzählt oder vielleicht sogar, was uns weiterhilft, ist Eure Entscheidung. Ich war einst ein mächtiger Nekromantenkönig, der mit dem Vergessen bestraft wurde. Auch wenn ich öfters mal an unterschiedlichen Krankheiten litt, die mich körperlich zwischendurch körperlich ziemlich schwächten, wuchs die Kraft der Nekromantie doch stetig in mir. Letztlich war ich kein guter König, die Geschichte hat es gezeigt, aber ich entwickelte mich zum Meister in der Nekromantie. Doch ich verstarb im Schlaf, bevor ich an den Höhepunkt meiner Macht kommen konnte. Viele im Reich Zhuras haben den Tod ihres tyrannischen Herrschers und Nekromanten wohl begrüßt. Schnell kam die Strafe des Vergessens über mein Andenken. Ich habe also durchaus schon eine große persönliche Niederlage hinter mir. Als Dhureks Verwandlung meiner Leiche in Untoten stattfand, war das unter anderem mit dem Nachteil verbunden, dass ich jetzt nur noch einen Bruchteil meiner früheren Macht habe. Es war keinesfalls ein perfektes Ritual, dass dort abgehalten wurde. Zumindest nicht, was mich betraf. Für manche Dinge muss man wohl einfach den Preis zahlen. Ich werde wohl ansonsten einfach mit der Macht auskommen müssen, die ich momentan zur Verfügung habe."

Nicos machte eine kurze Sprechpause und schaute dabei den Alb genauer an, bevor er weiter zu ihm sprach: "Aber kommen wir zu etwas wichtigerem: Ich habe Euch befreit. Wünscht Ihr momentan noch irgendetwas anderes?"

Mauron

  • Beiträge: 133
    • Profil anzeigen
Die vergessene Gruft
« Antwort #164 am: 02.06.2012, 13:07:54 »
Für den ersten Moment ärgerte sich Mauron über die Worte des Alben. Zu sehr war er an der Fortsetzung des Gespräches mit den anderen Königen interessiert, als dass er eine solche Unterbrechung gut heißen könnte. Vorallem reizte es ihn Mephala noch etwas zu necken, sie aus der Reserve zu locken.

Was bedeutete schon die Diskussion gewinnen? Argumentativ überlegen sein? Am Ende als einziger mit seiner Ansicht übrig zu bleiben? Was war den dann gewonnen, außer, dass alle anderen sich aus der Diskussion zurück zogen und kein Ergebnis zu Stande kam? Warum denken immer alle gleich, das einzige Ziel beim Führen einer Diskussion sei am Ende Recht zu haben. War es nicht gerade das argumentative für und wider, dass das Ziel einer Diskussion darstellte?
Wenn jeder nur seinen Standpunkt vertritt, jeder sein für, ohne auch an das wider zu denken, dann war das keine Diskussion, sondern nur eine Wiedergabe von Meinungen und Ansichten. Doch nur das Argumentieren für eine gegenteilige These konnte Aufschluss über die Stichhaltigkeit der gestellten These geben.
Wieso also unterstellte man der Person, die dieses Wissen anwendet, mangelnden Gemeinschaftswillen? Lag es nicht gerade im Interesse der Gemeinschaft, jede Idee, jeden Vorschlag eingehend und nicht nur oberflächlich zu prüfen?

„Ich werde einfach nicht schlau aus ihnen. Vielleicht hat Mephala ja recht und sie verhalten sich anders als normal, sagen nicht was sie denken, sondern was sie meinen, dass sie vor dem Rest zur Schau stellen müssen.“

Seine Gedanken mit dieser Ratio abschließend, wandte sich Mauron wieder seiner Umgebung zu und verfolgte das Gespräch um den Alben.


Das Vorgehen der anderen deutete nun ein eher diplomatisches Verhalten an, etwas, dass Mauron zwar grundsätzlich begrüßte, aber hier vielleicht bereits zu spät war. Die Nachricht, dass sie bereits so nahe am Waldrand waren, vernahm er mit freudiger Überraschung, dachte er doch, sie hätten noch eine wesentlich längerer Strecke in diesem Wald vor sich.

Bei den weiteren Worten des Alben ging Mauron in die Hocke und studierte diesen genauer. „Ausgerechnet er spricht über Hochmut? Er, der sich für besser hält, weil er noch am Leben ist und wir in seinen Augen nur Abscheulichkeiten sind?  Nun, anscheinend reicht für den Hochmut anderer bereits sich gleichwertig wähnen aus...“ Weiter kam er mit seiner mentalen Tirade nicht, zu sehr wurde er von dem magischen Schauspiel vereinnahmt, dass er durch die Tür hindurch erblickte.
„Er hat uns in dem Wald eingesperrt. Er hat uns tatsächlich in diesem verfluchten Wald eingesperrt.“

Während sich Mauron wieder erhob, konnte er sich ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen.
Da waren sie nun, kurz davor den Wald zu verlassen, mit dem Alb als ihrem "Gast". Sie hätten ihn jederzeit töten können, ja das konnten sie jetzt immernoch. Dieser Alb hätte um sein Leben verhandeln oder einfach ruhig bleiben können. Doch was tat er? Er opferte seine magische Kraft um sie in diesem Wald einzusperren. Ein wahrhaft meisterlicher Spielzug, der seine Anerkennung verdiente.
Und er schien damit auch noch am Leben zu bleiben, wenn Mauron so die Reaktionen der anderen beobachtete. Alvanon schien ihn wie Nicos davon überzeugen zu wollen, dass es in seinem Interesse wäre, ihnen zu helfen und Nicos erzählte dem Alb bereits seine halbe Lebensgeschichte, während er dessen Fesseln mit einem Pfeil durchtrennte. Konnten sie die Seile nicht noch gebrauchen und warum verwendete er dafür einen Pfeil?

Wollte Nicos den Alben tatsächlich einfach so befreien, ohne das mit der Gruppe abzusprechen? Wahrscheinlich war das wieder etwas, dass für die anderen vollkommen in Ordnung war, während sie sich sonst über jede kleine Eigenentscheidung aufregten. Wo zogen sie den die Grenze, oder war das alles willkürlich?
Mauron hatte das Gefühl, die Antwort auf diese Frage würde sich ihm wohl noch lange entziehen.
« Letzte Änderung: 02.06.2012, 13:20:09 von Mauron »

  • Drucken