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Autor Thema: Devil's Night  (Gelesen 20199 mal)

Beschreibung: Das Ingame

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Marguerite Moulin

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Devil's Night
« Antwort #30 am: 08.05.2012, 20:53:28 »
"Naja, viel weiß ich nicht. War wohl ein ganz passabler Cop. Wenigstens bis er sich entschieden hat sein Weib und Balg zu killen." äußerte Ian offen seine Meinung.

"Irgendwie sind wir uns nochmal über den Weg gelaufen, ich kann aber beim besten Willen nicht sagen wann das war." Nachdenklich ließ er seinen Blick über die verkohlte Ruine schweifen. Es war fast höhnisch, dass das Wetter entschieden hatte sich von seiner nassesten Seite zu zeigen während keine fünfzig Meter von ihnen entfernt die verkohlten Mauern, wie halbverrotende Zähne, in die Höhe zeigten.

"Ich dachte auch Doherty sei fertig oder besser die DPD mit ihm. Keine Ahnung was der Alte mit ihm vorhat. Vielleicht braucht er ein billiges Opfer wenn die Sache nicht so läuft wie erhofft. Aber darüber sollten wir wohl erst spekulieren wenn es soweit ist." Ian erblickte James bei den Polizisten. James würde schon noch zu ihnen stoßen wenn sie sich losmachten. Sollte er sich erstmal bei diesen Maden da umhören, wenn sie etwas wussten konnte es nicht von Nachteil sein es auch zu wissen.
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

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Devil's Night
« Antwort #31 am: 10.05.2012, 20:43:47 »
James Brown

Die anderen Gäste schauten erschrocken auf, als der junge Schwarze aus dem Lokal stürzte und James Brown sogleich hinterher. Brown stieß die zufallende Tür wieder auf und folgte dem Verdächtigen und weiter die Straße herab. Hier waren viele Fabrikgelände und nur wenige Autos fuhren auf der Straße. Der Verdächtige rannte, als ob sein Leben davon abhing. Doch Brown war schneller und bekam ihn an einem Zipfle der Kleidung zu fassen. Der Verdächtige drohte auf dem halb gefrorenen Boden auszurutschen und war zugleich erschrocken und hieb aus einer Drehung auf Brown ein.

James Brown ist fast schon erleichtert, den Mann so schnell zu fassen zu bekommen, als plötzlich der Schwinger aus dem Nichts zu kommen scheint. James versucht gerade noch, der Faust des Arbeiters zu entgehen, als er selbst seine Rechte gegen den Körper des Mannes zu schicken versucht. "Detroit Police Department, bleiben Sie liegen und ich tue Ihnen nichts weiter." versucht der Polizist den Mann zur Vernunft zu bringen.

Brown holt aus, doch der Mann gibt ihm einen leichten Schubs, sodass der Hieb verfehlt. Aus dem Gleichgewicht gebracht, stolpert Brown zurück und reißt dem Verdächtigen dabei ein Stück Stoff ab. Dieser rennt wieder los und auf ein Firmengelände. Dort steht ein großes, düsteres Lagerhaus. Anscheinend wird es nicht mehr gebraucht, denn alle Scheiben sind eingeworfen.

Brown muss sich zusammen reissen, als sich der Arbeiter loslreisst. Sofort rennt der ehemalige ATF-Beamte erneut los, um den kleinen, entstandenen Abstand zu verringern und sofort fliegt seine Faust in Richtung des Schwarzen, um ihn niederzuschlagen, um den Mann hoffentlich ein für allemal nieder zu schlagen und ihn festnehmen zu können.

"LIEGEN BLEIBEN!" bellt die Stimme James durch die kleine Gasse, in der er den Arbeiter niedergestreckt hat. "Oder ich sehe mich gezwungen, von meiner Dienstwaffegebrauch zu machen, um Ihren Fluchtversuch zu stoppen." droht er dann sogleich den baldigen Gebrauch der Dienstwaffe an, wenn der Verfolgte nicht kooperiert.
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Devil's Night
« Antwort #32 am: 10.05.2012, 20:53:24 »
Brown stieß den Mann jäh zu Boden und kniete sich sogleich auf dessen Rücken. Den Arm drehte er ihm auf den Rücken, so dass sich der Mann nicht mehr bewegen konnte[1]. Der Mann schrie vor Schmerzen auf und zappelte, doch befreien konnte er sich nicht mehr. Nach wenigen Momenten hatte er es wohl eingesehen, dass er dem Bullen ausgeliefert war und jeder Widerstand es nur noch schlimmer machen würde. Er wehrte sich kaum noch. "Hey Mann, was soll das? Das kannst Du nicht mit mir machen! Ich habe nichts gemacht! Verdammt, Du tust mir weh!", rief er aufgebracht, als Brown ihm die Handschellen anlegte.

Erst jetzt hatte Brown die Gelegenheit, den Mann etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Er hatte ein graues Sweatshirt und eine einfache braune Stoffhose an. Die Haare waren kurz und die Wangen glattrasiert. Doch eine schorfige, etwa dreizentimeterlange Wunde war auf seiner linken Wange. Der Mann mochte erst Mitte zwanzig sein und doch vermittelte er den Eindruck von jemandem, der schon einiges erlebt hatte.
 1. Konsequenz 1: Festgehalten
Konsequenz 2: Bewegungsunfähig
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James Brown

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Devil's Night
« Antwort #33 am: 11.05.2012, 10:05:38 »
James hievte den Mann in die Höhe, bevor er ihm antwortete. "Du hättest auch einfach stehen bleiben können und wir hätten darüber reden können."
Dann las der Polizist dem schwarzen jungen Mann seine Rechte vor, bevor er begann, sich mit ihm in Richtung des Tatorts zu bewegen. Jedoch blieb James eine Häuserecke, bevor sie den Tatort sehen konnten stehen, drehte den Mann um und stellte ihn an die Wand des Gebäudes.
"Hast du etwas mit dem Feuer oder dem etwaigen Tod von Kohler zu tun oder weißt du etwas darüber?" Offensichtlich machte Brown dem Mann ein Angebot, jetzt zu reden. Und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war Brown bereit, dem Mann etwas entgegen zu kommen, sollte dieser anfangen zu reden. Was, war der Polizist wohl nicht bereit, sofort zu sagen.

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Devil's Night
« Antwort #34 am: 12.05.2012, 23:00:45 »
Der Verdächtige wandte sich vergeblich nach links und rechts und entschied sich wohl, aufzugeben. Der Bulle war stärker als er und mit den Händen in Handschellen würde er gar nichts mehr tun können. Er seufzte aus und lehnte sich leicht gegen die Wand. "Ach Scheiße, Mann! Okay, Du hast den Nigger fertig gemacht. ", sagte er und es klang nicht so als wollte er etwas anderes ausdrücken, als dass er sich geschlagen gab. "Pass auf, ich will nicht in den Knast. Hab ja auch fast nichts mit der Sache zu tun. Bin nur mitgezogen, okay? Wir hatten ein paar Bier getrunken und sind ziellos durch die Stadt gelaufen. Wir wurden immer mehr; jeder hat irgendwen gekannt. Und dann meinte einer, 'hey kommt, lasst uns bei Kohler einbrechen und ein paar Maschinen demolieren, für den Lohn, den er uns schuldet'. Also sind wir los und als wir ankamen, sahen wir, dass im Rechnungsgebäude noch Licht brannte. Wir postierten uns um das Gebäude und viele schrien und jodelten. Da kam der Kohler raus und fragte, was das solle, und drohte uns, die Polizei zu rufen, wenn wir nicht sofort verschwänden. Die Leute aber wollten ihre Kohle sehen und als der schon wieder ins Gebäude wollte, da schnappten sie ihn und haben ihn richtig verdroschen. Und dann meinte einer, dass er jetzt Benzin holen gehe. Hey Mann, wenn raus kommt, dass ich hier meinen Bruder verpfeife, dann ist was los bei mir. Also, ich meine, wenn ich Dir den Namen sage, dann lass' mich los und wir haben uns nicht gesehen, okay?" James Brown nickte und schließlich nannte ihm der Verdächtige auch den Namen, des Mannes, der das Gebäude angesteckt hatte: "Shehu war's. Shehu Rawal. Der arbeitete bei Kohlers in der Montage. Also, ich mein' wahrscheinlich war es der. Ich hab' mich verzogen, kurz nachdem sie den Kohler verdroschen hatten. Dachte mir, dass gleich die Polizei auftauschen würde. Und ich wollte nicht in irgendeine Sache hineingezogen werden.", erzählte er und blickte nun seinerseits erwartungsvoll James Brown an.
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James Doherty

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Devil's Night
« Antwort #35 am: 15.05.2012, 12:44:11 »
James schnippste die Zigarette in eine Pfütze, in der sich die umstehenden Lichter spiegelnden. Der Polizist beobachtete, wie die Glut langsam von dem Wasser gelöscht wurde, welche das restliche Zigarettenpapier und den Filter durchtränkte und in sich aufsog, bis nur noch ein nasskalter Stummel zurückblieb. Dabei hielt er den Rauch des letzten Zuges lange in der Lunge, ehe er ihn langsam entweichen ließ. Er atmete danach tief durch. "Lunge teeren damit der Krebs nicht stolpert.", erinnerte der Journalist die beißenden Worte seines Ausbilders bei der Armee. Damals waren die Raucherpausen in der Einheit pflicht, der Mann versuchte sogar Nichtraucher zu Rauchern zu machen, indem er nur Rauchern eine Raucherpause gönnte. Wer sich vor Arbeit drücken wollte, gab den Widerstand schnell auf, da die Raucherpausen großzügig lang waren. Bis heute rauchte James sehr langsam und bewusst. Obwohl es ein gewisser Zwang war, der auch James zum Rauchen gebracht hatte, empfand er dies heute als Moment der Klarheit. Es war der Beweis dafür, dass der Mensch bereit war für kurzfristige Zufriedenheit langfristige Schäden in Kauf zu nehmen. James blickte auf die glimmenden Überreste eines Gebäudes. Wenn die ersten Vermutungen stimmten und dieses Vorgehen nicht planvoll war, sondern eine Eskalation darstellte, wie von Bittner erwartet, entsprach diese Brandstiftung demselben Phänomen. Das Freilassen der eigenen Agression in einer Eskalation für ein Leben in Schuld, weil man getötet und zerstört hatte. Ein letzter Blick auf die in der Pfütze treibenden Zigaretten. Ja, was man im Kleinen an Zerstörung zuzulassen bereit war, das passierte schnell auch im Großen.

James drehte sich weg und zog seinen Presseausweis an der Kette unter seinem Hemd hervor und ließ ihn offen auf der Brust baumeln, während er sich auf Ian Marshall und Rex Macallan zubewegte. Er hielt ihnen den Presseausweis entgegen, während er sich näherte, damit die umstehenden Journalisten nicht sonst was dachten, außer vielleicht, dass er mutig war, gleich die Polizisten zu belästigen. Er bemühte sich so leise zu sprechen, dass Ian und Rex ihn gut hören konnten, aber nicht gleich jeder in der Nähe seine Worte hören konnte. „Ich habe Spuren von Brandbeschleunigern gefunden, ich habe sie fotografisch festgehalten für die Auswertung.“, begann er mit unaufgeregter Stimme, die fast etwas betäubt wirkte. Wahrscheinlich lag es an der Müdigkeit, die Doherty ausstrahlte. „Zudem habe ich erste Informationen von den Journalisten zusammengetragen. Sie werden nur ein paar Personen hier lassen, die meisten bereiten sich auf Interviews mit Goldfarb und Fisher vor. Die Presse kümmert sich erstmal vor allem um die Zukunft der Firma, aber werden wohl auch für den Klatschpresse einiges an Verschwörungspotential sammeln, sollten sich Goldfarb und Fisher unvorsichtig äußern. Für mehr waren sie noch nicht zu haben[1]. Helft ihr bei der Spurensicherung oder lasst ihr euch ledig die Ergebnisse reichen?“, fragte James dann spontan und blickte die arbeitenden Kollegen an. „Oder was ist jetzt der Plan?“
 1. James teilt sein Wissen über Goldfarb und Fisher, siehe Notizblock
"Der Scharfsinn der Polizei ist die Gabe, alle Menschen eines Diebstahls für fähig zu halten, und das Glück, dass sich die Unschuld mancher nicht erweisen lässt." - Karl Kraus

Marguerite Moulin

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Devil's Night
« Antwort #36 am: 17.05.2012, 10:10:22 »
"Der Plan ist es sich von nervigen Journalisten fernzuhalten." antwortete Ian auf James Frage mit einem lächeln um die Augen: "Das mit den Beweisen sichern schaffen diese Lackaffen auch selber." kommentierte Ian die Frage von James. Nicht so laut, dass die Leute von der SpuSi es hörten, er war immer noch sauer aber nicht so lebensmüde es sich auf Dauer mit ihnen zu verscherzen.

"Wir sollten noch auf diesen Brown warten bevor wir uns losmachen. Eigentlich wollte er nur einen Kaffee holen. Glaub er wollte da rüber zum Diners, wir können ihm ja schonmal entgegen gehen. Bring ja nichts wenn wir uns hier die Beine in den Bauch stehen und nur noch nasser werden. Wenn einer von euch den Elan findet nochmal ums Gebäude zu schleichen toll! Aber ohne mich." Mit diesen Worten machte sich Ian auf in Richtung Diners. Hauptsache trocken, oder wenigstens hauptsache die Klamotten werden nicht nasser als sie es eh schon waren.
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James Brown

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Devil's Night
« Antwort #37 am: 17.05.2012, 20:30:09 »
"Okay, du kannst einen Deal haben, aber dafür kommst du erstmal mit aufs Revier. Dann sehen wir, was wir für dich rausholen können." meint James aus zusammengepressten Lippen. Er war sauer, dass der Kerl einfach vor ihm geflüchtet war und sich der Mann nun vor den Journalisten retten musste. Also blickte er um die Häuserecke, während er den Mann gegen die Hauswand drückte. Der Chicagoer Ermittler versucht auszumachen, ob die Journalisten bereits abziehen, sodass er den Mann unerkannt in einen der Polizeiwagen schaffen könnte und ihn aufs Revier befördern könnte.

"Also, hör zu. Wir bringen dich jetzt unerkannt aufs Revier. Ich habe keine Lust auf irgendwelche Rassenhetzjagden in dieser Stadt. Auch wenn ich diese Stadt sowieso nicht leiden kann, aber hey, jeder wie er es verdient." Es war nicht so klar, was James mit dem letzten Satzteil genau meinte, aber das könnte auch jedem egal sein, auch wenn es James wohl wichtig war, diese Worte gesagt zu haben.

Rex Macallan

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Devil's Night
« Antwort #38 am: 17.05.2012, 23:14:05 »
"Ruhig bleiben, die machen auch nur ihre Arbeit." meinte Rex in laxem Ton zu Ian, als der seinen Unwillen gegenüber der SpuSi noch einmal verdeutlichte. "Die machen ihr Ding, wir machen unser Ding. Aber dennoch kein Grund ihnen Kaffee zu bringen." ein seltenes Grinsen zeigte sich unter seinem Schnurrbart. "Aber ich sehe das ähnlich, ohne uns machen die ihre Arbeit sicher besser. Würd mich jedenfalls nicht drum reißen einen von denen beim ermitteln dabei zu haben. Also lass uns zu Brown gehen."

Neben Ian und James daher schreiten teilte er Letzterem die wenigen Informationen mit, die sie schon erhalten hatten und meinte dann "Die Adresse vom Nachtwächter haben wir ja nun. Also schauen wir zuerst bei ihm vorbei. Denke der kann uns zumindest zum Tathergang am meisten erzählen. Das ganze drumherum, der Vorstand und seine Alte, zu denen gehen wir erst wenn wir ein grobes Bild für uns sicher haben. So mach ich das zumindest in der Regel, aber in der Regel arbeite ich auch allein. Also wenn einer von Ihnen einen Vorschlag hat, dann nur zu."

Die letzten Worte richtete er an beide Kollegen, wandte sich dann jedoch wieder James zu. "Und was ist nun mit ihnen, Doherty? Sind sie wieder ein Bulle oder so ne Art Kriegsberichterstatter?" Rex blieb wie immer sehr direkt und geradeheraus, bei den Kollegen. Er ging bei anderen Polizisten nie davon aus Sympathien im Vorfeld zu besitzen, also machte er sich nicht mehr die Mühe so zu tun als hätte er welche. Hin und wieder fand diese frontale Masche auch einen fruchtbareren Boden als das übliche Getue. Zumindest führte sie in der Regel schneller zu einer Antwort und mehr wollte Rex ja auch nicht.

James Doherty

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Devil's Night
« Antwort #39 am: 19.05.2012, 16:29:02 »
James blickte Rex nicht einmal an, als dieser die Frage stellte. Stattdessen blinzelte er in den Schneeregen und setzt seelenruhig einen Fuß vor den anderen. Glücklicherweiser wirkte das Amitriptylin gut, keine Erinnerungen an Vietnam überkamen ihn, als Rex das Wort Kriegsberichterstatter in den Mund nahm. Nur eine gedämpfte Leere umgab James, und der Geschmack von kaltem Rauch in seinem Mund. Er dachte daran, dass er viel Kaffee getrunken hatte und eigentlich Wasser lassen müsste, aber noch war es nicht dringend. Außerdem würde sein Kaffee fast zur Neige gehen, dieser starkgekochte Kaffee, in dem der Löffel von alleine stand. Er würde mäßig starken Instantkaffee den Rest der Tages trinken und dieser hatte noch nicht einmal richtig begonnen. Und dann stellte Macallan auch noch solche Fragen. Zum Glück wirkte das Amitriptylin.

"Dumme Frage.", sagte James gelassen, während er einer Pfütze mit einem großen Schritt auswich, damit das Innenfutter seiner Schuhe nicht nass wurde. "Warum hat Bittner mich in sein Büro geholt? Und warum trage ich trotzdem meinen Presseausweis?" Stattdessen nahm James einen Notizblock hervor und notierte sich seine eigenen, bisherigen Ergebnisse und umkringelte dann das Wort Nachtwächter, welches er an den Rand schrieb. "Wer ist dieser Nachtwächter?", fragte James stoisch, ohne Rexs Vorgehensvorschlag zu kommentieren. Wozu auch, er würde es ebenso machen. Aber der Grundtenor war deutlich. Rex arbeitete lieber alleine. Wer tat das nicht? In dieser Stadt, in der scheinbar jeder Dreck am Stecken hatte, bedeutet ein Beifahrer nur, dass man im Zweifelsfall auch für dessen Mist gerade stehen musste. James konnte Rex' Worte nachvollziehen, auch wenn er sich fragte, wann sie wohl dazu übergehen würden, ihre Aufgabenbereiche zu trennen. James sog die Luft ein, um den Geschmack des kalten Rauches zu vertreiben. So arbeiteten amerikanische Teams doch meist. Jeder war ein Spezialist für ein Gebiet, darauf arbeitete man alleine und die Ergebnisse trug man zusammen. Würde das Sinn machen in diesem Fall? James hatte schon ein Interesse an der Spurensicherung, aber sobald dieser Brown aufgetaucht war, sollten sie sowieso über ein Vorgehen sprechen. James wusste zwar nicht, was Bittner außer guter Arbeit und dem Herauslassen von ethnischen Problemen wirklich erwartete, aber das würde sie dann schon rausfinden. Langsam spürte Doherty, dass die Nässe durch seine Jacke drang und er zu frieren begann. Zum Glück wirkte das Amitriptylin.
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Devil's Night
« Antwort #40 am: 19.05.2012, 18:52:33 »
Brown

Der Mann wirkte etwas verwirrt und widerwillig. Es fiel Brown nicht schwer, zu schlussfolgern, dass sich der Mann verraten fühlte. Er hatte Brown alles erzählt, was er wußte, und musste nun doch mit auf das Präsidium. Statt auf freiem Fuß zu sein, würde er jetzt belangt werden wegen so etwas wie 'unterlassene Hilfeleistung' wenn nicht gar 'Beihilfe zum Mord'. Was war da schon ein Deal? Sehr erbost antwortete ihm der Mann: "Verdammtes Arschloch! Ich habe Dir doch schon alles gesagt, was ich weiß! Was willst Du noch? Was, verdammt, hast Du davon, wenn Du mich ans Messer lieferst? Aber ihr Bullen seid doch alle gleich! Euch geht es doch auch nicht darum, den Menschen zu helfen, sondern nur darum, Eindruck bei den Kollegen zu schinden, indem ihr wieder einen Nigger hochnehmt. Du sitzt jetzt am längeren Hebel, doch man sieht sich immer zweimal im Leben...", schimpfte er und seine Augen blitzten Brown böse an. Wasser lief ihm in Strömen von den Haaren, über das Gesicht in seinen Kragen. Er zitterte, doch ob vor Kälte oder vor Wut, das vermochte Brown nicht zu sagen.

Brown hatte sich versichert, dass er es schaffen würde, ungesehen zum Polizeiwagen zu kommen. Jetzt stand er vor der Entscheidung, den Schwarzen mitzunehmen. Entweder bestätigte er die, wenn auch unrechtmässigen, Vorwürfe des Schwarzen oder er würde seine Pflichten als Beamter nicht gerecht und zudem einen Zeugen verlieren.



Die Kollegen

Währenddessen warteten Browns Kollegen vergeblich und nach einiger Zeit wurde es ihnen zu blöd, da herumzustehen und sich den stillen Vorwürfen der SpuSi und der Reportern auszusetzen, untätig zu sein. Außerdem war es scheiße kalt und ungemütlich. Nicht einen Köter würde man bei diesem Wetter vor die Tür setzt! Also beschloßen sie, zu dem Sicherheitsbeamten zu fahren. Brown würde von den Leuten der SpuSi erfahren, dass sie vorgingen, und dann nachkommen können. Kollegial war das vielleicht nicht, allerdings auch nicht zu ungewöhnlich unter den höheren Beamten des DPD. Es schien tatsächlich so, dass das Miteinander umso unpersönlicher wurde, je höher man kam. Natürlich, denn auf der Karriereleiter kann immer nur einer nach oben kommen. Und Dohertys Überlegung mochte ebenfalls stimmen, denn je höher man kam, desto spezialisierter war man und desto individueller musste man seine Arbeit auch tun. Da war es schwer, noch allzu sehr an einander interessiert zu sein.

Also brachen sie nach Highland Park auf, das eigentlich eine eigenständige Stadt, innerhalb des Stadtgebiets von Detroit war. Sie fuhren die schlechten Straßen entlang, vorbei an alten Holzhäusern (immer mit der charakteristischen Veranda) die allesamt schon eie bessere Zeit gesehen hatten. Hier wohnten fast nur noch schwarze und wenige Polen und ein gutes Drittel war arbeitslos. Es fehlte also nicht an Zeit, die Löcher in den Dächern auszubessern oder neue Farbe aufzutragen. Die Frage war eher, ob es am Geld mangelte oder an der Perspektive, dass sich hier etwas bessern konnte, sodass alles hier herunterkam.

Ein Konvoi von Streifenwagen war hier zwar seltener, aber dann doch so häufig, dass die Menschen, die draußen waren, Blicke hinterherwarfen, doch andere nicht aus ihren Häusern herauskamen.

Sie machten vor dem Haus von West halt. Auch dieses war nicht gut in Schuß. Die Rollläden waren halb zugezogen. Von drinnen war der Fernseher deutlich zu hören. Irgendeine Spielshow. Der Moderator stellte den Kandidaten vor die Wahl, einen kleinen Gewinn zu nehmen oder aufs Ganze zu gehen. Zeit, für eine letzte Absprache.
« Letzte Änderung: 19.05.2012, 19:12:05 von List »
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Marguerite Moulin

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Devil's Night
« Antwort #41 am: 21.05.2012, 20:11:09 »
Als die drei Cops an ihrem Ziel ankamen genoß Ian noch das Geräusch von Regen auf dem Dach. Es hatte etwas berühigendes, wenn man nicht wieder raus wollte, sollte oder mußte. Er war sich nicht sicher was davon auf ihn zutraf.

"Also gut, wer will?" fragte er in die Runde. Nicht, dass er nicht erwartete, dass alle mitkamen, aber es machte sich meistens gut, wenn nur eine Person die Fragen stellte. Es war einfacher für den Gefragten sich zu konzentrieren und es gab keinen Grund den Pförtner hart anzugehen.

"Mehr als ne Bestättigung, dass Kohler im Haus war wird es wohl nicht geben." griff er der Befragung vorraus.
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Rex Macallan

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Devil's Night
« Antwort #42 am: 21.05.2012, 20:51:31 »
Rex lenkte seinen Wagen durch die abgerissene Gegend zu der angegebenen Adresse des Nachtwächters. Das erste was er wahrnahm, als er ausstieg war das Tönen des Fernsehers. Rex konnte diesen Geräten ohnehin nur selten etwas abgewinnen, doch bei dieser Lautstärke blieb ihm wirklich nichts anderes übrig als den Kopf verständnislos zu schütteln. Danach nahm er die immernoch ungemütliche Witterung wahr und klappte unwillkürlich den Kragen seiner Jacke hoch.

"Das sollte keine große Sache werden.", bestätigte er Ians Einschätzung über die bevorstehende Befragung. "Nun, wenn sich niemand drum reißt..." fragte er seine beiden Kollegen und blickte sie auffordernd an.

Sollte niemand gesteigerten Wert auf die Führung der Befragung legen: (Anzeigen)

"Ok, dennoch sollten wir alle hineingehen. Auch wenn das hier Routine ist, ist es nciht verkehrt die Augen offen zu halten und sich so weit es möglich ist in der Hütte umzusehen."

Rex wartete, ob noch einer der Kollegen etwas zu sagen hatte und würde anschließend die Klingel betätigen.


James Doherty

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Devil's Night
« Antwort #43 am: 21.05.2012, 21:19:36 »
James war im eigenen Auto hinterhergefahren und nestelte die Hälfte der Fahrt an der Zigarettenschachtel rum. Er wollte nicht rauchen, brauchte aber irgendwas, um sich zu beschäftigen. Eigentlich hätten die furchtbaren Straßen Detroits reichen sollen, um beschäftigt zu bleiben, aber wer so viele Jahre in Detroit lebte, störte sich nicht mehr an der Straße. So nestelte James die ganze Zeit an der Schachtel herum, bis der Deckel der Pappverpackung völlig zerknüllt war. Glücklicherweise war sowieso nur noch eine Zigarette in der Schachtel. Er würde also heute noch eine zweite Schachtel kaufen müssen. War sein Gehalt eigentlich schon auf dem Konto? Während James dem Alltäglichen nachhing, fuhr er am Ende der Kolonne mit seinem alten Ford Falcon, nicht ohne seinen Presseausweis zu verbergen.

Während Ian und Rex schon ausstiegen, entfernte James alles Zubehör von seiner Nikon und nahm nur das Rumpfmodell mit, um im Zweifelsfall Bilder machen zu können. So zog der Journalist diesmal sogar sein einreihiges, schwarzes Sakko an, weil er in der Innentasche die Kamera ohne Weiteres ablegen konnte, ohne dass es weiter auffiel. Dann stieg James aus und ging zu Ian und Rex.
"Keine große Sache? Wieso? Wer ist er denn?", wiederholte James seine Frage, weil Rex und Ian ihm noch nicht auf seine Frage geantwortet hatten, wer dieser Nachtwächter war. "Aber wenn mich nicht alles täuscht, wird er als Nachtwächter die erste Ansprechstation sein." James nickt dann nur, um deutlich zu machen, dass er auch mitgehen wird. Sein Auge würde von Bedeutung sein, häufig sah er mehr als seine Kollegen. Und sein optisches Ersatzauge war meist doppelt so wichtig. James ließ sich nicht anmerken, dass er genervt war, dass sie ihm nicht ordentlich antworteten. Wahrscheinlich nahmen sie ihn einfach nicht als richtigen Polizisten war, er konnte es ihm nicht mal übel nehmen. "Dann zeigt mal, was ich bei Papa Bittner gelernt habt.", sagte er entspannt und blickte an Rex vorbei an die Klingel. Copper stand dort geschrieben. "Na dann."
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James Brown

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Devil's Night
« Antwort #44 am: 22.05.2012, 21:31:04 »
Brown

Wie schon so oft, war es nun an der Zeit, die beinahe durchtränkte Polizeijacke mit dem üblichen dicken Fell eines Polizisten zu verstärken, der soeben eine Festnahme durchgeführt hat.
James Brown schiebt den Festgenommenen in Richtung des nahen Polizeiwagens. Auf ein Zeichen hin, öffnete der Streifenbeamte die Tür zum Passagierbereich seines Wagens und James Brown führte den Kopf des Mannes behutsam nach unten, dass er sich den Kopf nicht am Dach des Wagens stieß.
"Ich fahre euch hinterher auf's Revier." teilte er dem Mann mit, während er einen anderen Streifenbeamten anwies, der Spurensicherung die bereits überfälligen Kaffee's zu bringen. "Gönnen sie sich auch einen." '10 Dollar sollten reichen', dachte Brown und drückte dem Beamten die Scheine in die Hand, nicht jedoch ohne sich den Namen des Beamten zu merken.
Dann nickte er ihm zu und machte sich auf den Weg zu seinem Auto, als er erkannte, dass keiner seiner Kollegen noch in der Nähe war.

Die erste Sekunde hinter dem Steuer seines Wagens sitzend, brauchte JB, um die letzten Minuten zu rekapitulieren. Hatte er bereits einen Verdächtigen und Mittäter fest genommen? Sein Blick fiel auf das Buch auf dem Beifahrersitz. Konnte das ein Zufall sein? Waren die drei Freunde Will McLean's[1] seine drei Kollegen und alles würde hier wirklich gut werden? Sein Blick fiel auf die Postkarte Chicago's, die ein paar der Kollegen der ATF unterschrieben hatte und die markierte, an welcher Stelle er gestern Nacht zu lesen aufgehört hatte: Es war noch ein langer weg, bis das letzte Satzzeichen in seinen Lesebereich rückte.
 1. Hauptcharakter in "The Lords of Discipline
« Letzte Änderung: 22.05.2012, 23:33:49 von James Brown »

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