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Autor Thema: Prolog: Am Ende der Welt  (Gelesen 47565 mal)

Beschreibung: Der Anfang eines Abenteuers

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Taris

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Prolog: Am Ende der Welt
« am: 11.03.2012, 21:09:43 »
Einleitung



Seit Tagen waren die vier Abenteurer auf der Reise. Sie geleiteten den Händler Belkor Vrandis nach Falkrest, der dort ein Geschäft als Zwischenhändler für die Waren des Nordens aufmachen wollte. Ihr Begleiter war ein Mann mittleren Alters, dem man ansah, das er weite Teile seines Lebens in relativem Wohlstand verbracht hatte. Er war eher klein und wohlgenährt und in seinem rundlichen Gesicht fanden sich zwei wache Augen, die auf einen regen Geist schließen ließen. Er hatte jedem von ihnen 100 GM versprochen, wenn er sicher in Falkrest ankommt und zudem die Reisekosten übernommen. Am Anfang redete er viel und schwadronierte über seine neuen Geschäftsideen, aber je weiter sie in den Norden vordrangen, desto stiller und schweigsamer wurde er. Im Gegensatz zu den zwei Männern und zwei Frauen, die ihn begleiteten, rittt er nicht, sondern saß auf einem Wagen, der über und über mit diversen Gegenständen beladen war. Es handelte sich dabei um Belkor Vrandis ganze Habe.

Es war bereits fast eine Woche her, dass sie von Geldern, dem letzten Punkt, an dem der König von Beorn noch eigene Soldaten stationiert hatte, in nordwestlicher Richtung aufgebrochen waren. Sie  befanden sich nun in Bereshkur, einem Gebiet, das damals zwar von Beorn beansprucht, aber nicht kontrolliert wurde. Es war ein ungezähmtes und wildes Land, das nur aus Wald zu bestehen schien.
Nach Norden, Süden und Osten erstreckten sich riesige Nadelwälder. Am westlichen Horizont erhoben sich die ersten Ausläufer des Estardiagebirges, das ihnen in dieser gesichtslosen Landschaft einen Orientierungspunkt gab. Jurij, ein menschlicher Söldner von ungefähr 30 Jahren und Aiwëtaurnís, eine elfische Bogenschützin waren vor langer Zeit einmal hier gewesen. Die anderen beiden, der Halbork Thokk und die Elfin Silvara kamen aus entfernteren Gegenden der Welt. Es war kein Land, in das man zum Spaß reiste und auch Belkor schien eher diffuse Vorstellungen von dem zu haben, was sie erwartete.

Die alte Zwergenstraße, die Silvenar, die Hauptstadt Beorns, mit diesem dünn besiedelten Landstrich verband, war längst nur noch ein holpriger Weg, der seine besten Zeiten schon seit vielen Jahren hinter sich hatte. Nur einzelne Gehöfte verrieten, dass sie die Zivilisation noch nicht vollständig hinter sich gelassen hatten. Auch wenn es noch einige Monate bis zum Winter waren, hatte bereits nasskaltes Herbstwetter eingesetzt. Immer wieder regnete es und morgens verschwand die Umgebung regelmäßig in tiefen Nebelschwaden. Tagsüber wurde es nicht wärmer als 10 Grad und nachts sanken die Temperaturen teilweise schon unter den Gefrierpunkt. Die vier konnten sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Sonne den milchig trüben Himmel bis zum nächsten Frühling nur noch selten durchdringen können würde.

„Ist das ungemütlich“, schüttelte sich Belkor und setzte eine wehleidige Miene auf. „Ich hoffe wirklich, dass wir bald ankommen. Das Wetter zieht mir in die Knochen, ich brauche ein Bad und ein warmes Bett. Jurij, hast du nicht gesagt, dass du schon einmal hier warst? Wie lange müssen wir noch weiterziehen? Dieser verdammte Wald nimmt ja überhaupt kein Ende.“
« Letzte Änderung: 02.05.2012, 11:59:47 von Taris »

Aiwëtaurnís

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #1 am: 18.03.2012, 13:48:43 »
Aiwëtaurnís genoß es wieder auf der Strasse zu sein. Sie hatte das Söldnerleben in den letzten Jahren schätzen gelernt, und die vergangene Woche Stillstand in Geldern hatte sie fast ihre letzten Nerven gekostet. Doch dann war endlich wieder jemand aufgetaucht der nach Norden wollte. Ohne lange zu Zögern hatte sie zugestimmt, zumal die Bezahlung auch in Ordnung war. Zu ihrer Freude hatte sie festgestellt, dass sowohl Silvara als auch Jurij mit von der Party waren. Mit letzterem hatte sie zwar erst einmal zusammen gearbeitet, aber er hatte ihr vertraut, und sie ihm. Mit Silvara hatte es seid jenem schicksalhaften Abend bereits mehrmahlige gemeinsame Aufträge gegeben, allerdings hatten sich ihre Wege in letzter Zeit nicht mehr gekreuzt, so dass es für Aiwëtaurnís ein angenehmes Wiedersehen war. Bis sie feststellte dass sie mit einem Ork reiste. Ob nur ein Halbblut, so trug er doch unverkennbar die Merkmale seiner Rasse. Wäre da nicht der gemeinsame verbindende Auftrag gewesen hätte Aiwëtaurnís ihrem Hass nachgegeben. Und zu spät erkannt das diesem Ork noch etwas anderes anhaftete. Er roch trotz des Stadtmiefs um sie herum nach Natur und Wald, auch fehlte ihm du tumpe Dummheit, die vielen seines Volkes angeboren schien. Und die Tage der Wanderung offenbahrten dass der erste Eindruck sie nicht getäuscht hatte. Vielleicht lag es daran dass er lediglich ein Halbblut war. Also insgesamt eine gute Truppe, um einen weiteren narren gen Norden zu führen.
Mit der Zeit der Wanderung hatte sich eine gewissen Routine eingeschlichen, und es war schön zu sehen, dass sich Thokk und sie selbst gut ergänzten. So wechselten sie sich mit dem Kundschaften ab, meist war einer von ihnen einige Meter vor dem Wagen, der andere ein paar Meter dahinter um sie von hinten zu decken.
Der Wind trug die Worte des Händlers zu ihr, und sie verzog das Gesicht. Verdammter Wald meinte der Händler. Wie arrogant Menschen doch waren. Sie genoß die Unberührtheit der hiesigen Natur, genoß es, dass sie hier dominant war, und nicht die Steinmauern mit denen die Menschen sich umgaben. Natürlich nichts für verweichlichte Menschen. Jene die hier lebten zollten der Natur den Respekt der nötig war, oder gingen unter. Doch sie mischte sich nicht in das Gespräch ein sondern behielt ihre Schätzung der Reststrecke für sich.

Jurij Klee

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #2 am: 18.03.2012, 14:14:37 »
Derweil zog Jurij sich den wollenden Reisemantel am Hals enger zusammen. Womit Belkor recht hatte, war dass es sehr ungemütlich war. Der Winter würde wohl dieses Jahr hart ausfallen, als ob dies hier oben jemals anders war? Jedoch störte Jurij dieses Gejammer. Der Norden ist hart und nur weil man darüber jammert ändert es sich nicht. Auch er könnte sich etwas besseres vorstellen aber an so einem Bad und ein warmes Bett war doch wirklich erst nach einer solchen Reise etwas dranne. Innerlich freute sich Jurij natürlich auch auf diese Dinge. Doch hatte er scheinbar mehr Geduld oder brauchte sie nicht jeden Tag. Für einen Moment fragte er sich ob es noch sein Lieblingswirtshaus gabe, dann antwortete er endlich.

„Zwei oder drei Tage, Herr. Dann erreichen wir unser Ziel.“ Beim sprechen kraulte Jurij sein schwarz-weiß gescheckte Pferd am Hals und blickte auf die alte Straße vor ihnen. Auch hatte er vorher leicht eingeatmet um seine Stimme entsapnnter wirken zu lassen. Er wollte seinen Herrn nicht zeigen, dass er das Gejammer nicht abkonnte. Schließlich könnten sich ja auch neue Aufträge ergeben und in einer fast fremden Stadt war wenigstens ein weiterer bekannter Anker etwas gutes. Leicht den Kopf zu Aiwëtaurnís blickend, welche mit ihm vor dem Karren ritt, fügte er hinzu: „Wir sollten aber weiterhin vorsichtig sein, Herr. Die Straße wird nur sehr selten von Soldaten kontrolliert und der Wald ist gefährlich. Unsere Elfen werden aber sicher mit ihren scharfen Augen über uns wachen.“
« Letzte Änderung: 18.03.2012, 20:22:55 von Jurij »
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Taris

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #3 am: 18.03.2012, 14:54:59 »
"Selten ist gut", antwortete ihm Belkor. "Wir haben seit Geldern gerade einmal eine kümmerliche Patrouille getroffen und das waren nicht einmal königliche Männer, sondern nur Leute des Schwertbrüderordens." Dann stößt der Händler einen weiteren, nicht überhörbaren Seufzer aus. Er dreht sich halb um und versucht, mit einer Hand eine zusätzliche Decke aus dem Wagen zu ziehen während er in der anderen Hand die Zügel hält. Ungeschickt rutscht er auf dem Kutschbock hinundher und wühlt dabei im Wageninneren herum. Schließlich gibt er sein Vorhaben wieder auf. Seine Miene ist nun noch etwas verdrießlicher als vorher.
« Letzte Änderung: 18.03.2012, 14:55:31 von Taris »

Thokk Ruokhren

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #4 am: 18.03.2012, 16:20:18 »
Thokk ritt am hinteren Ende der kleinen Karawane und lies seinen Blick über die sie umgebenen Bäume streifen. Nachdem er fast den gesamten Sommer in den Wäldern verbracht hatte war er fast unmittelbar nachdem er mal wieder nach Geldern gekommen war für einen Auftrag angeheuert worden. Und dieser führte ihn nun in diese Gegend. Mit dem Sauberen zu Arbeiten kam ihm entgegen, er konnte ihn ganz gut leiden, warum wusste er auch nicht. Die beiden Elfen waren ihm schon suspekter. Er hatte einmal mit einer Elfe, oder war es ein Elf gewesen, zusammengearbeitet und die oder der war sehr konfliktfreudig gewesen, aber ob es eine von den Beiden war, daran konnte er sich nicht erinnern. Vielleicht würde es ihm wieder einfallen, vielleicht auch nicht, es war eigentlich auch egal.
Abermals lies er seinen Blick zwischen den Bäumen hin und her wandern, wenn das hier gut ging, dann wäre das ein guter Einstieg in den nahenden Winter. Er hatte die Details vergessen, aber der Mann, den sie begleiteten war ein Händel und die brauchten immer wieder mal Ware und die musste gebracht werden. Des Weiteren war er hier in der Fremde, vielleicht wollten ihn ja mal jemand besuchen, oder sonst was.
Dass der Mann erst jetzt anfing etwas ungehalten über das Wetter zu werden hatte Thokk fast erstaunt, die letzten zwei, drei Tage würde er das Genöle wohl aushalten können und müssen sowieso. Falls es sehr schlimm wurde, würde er nach einem Vorwand suchen etwas Abstand zu der Gruppe zu bekommen und Vorreiten oder sich etwas abseits des Weges durch den Wald schlagen. Unmittelbar fragte er sich, ob die Elfen tatsächlich so gute Augen hatten, er hatte davon gehört, aber er hatte auch gehört, das er selbst so stark sei, dass er Köpfe in seinen Händen zerquetschen könnte. Was natürlich nur bedingt stimmte. Er blickte auf seine Hand und anschließend zu den Köpfen der beiden Elfen, er würde sie ja nicht einmal mit einer Hand umschließen können, obwohl viel wahrscheinlich nicht fehlen würde.
"Wenn ich aber beide Hände benutze und mich wirklcih anstrenge, dann könnte es tatsächlich funktionieren. Zerbrechlich sehen sie zumindest aus. Unter diesen Umständen konnte es natürlich auch war das sie so gute Augen haben. Auch wenn in Tavernen oft übertrieben wurde, so steckt fast immer irgendwo ein Funken Wahrheit.", schloss er in Gedanken und ließ er seinen Blick wieder wandern.
« Letzte Änderung: 18.03.2012, 16:21:38 von Thokk Ruokhren »

Jurij Klee

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« Antwort #5 am: 18.03.2012, 20:46:35 »
Kurz hatte Jurij über die Schulter geblickt, um zu erkennen was dort hinten geschah. Als er merkte das Belkor nur etwas zu suchen schien grummelte er in sich hinein. Ernst blickte er wieder nach Vorne und kraulte das Pferd erneut. Dies tat er jedoch nicht nur um dem Tier etwas Gutes zu tun sondern auch um sich selbst zu beruhigen. Durchaus dürfte seinen Reisegefährten aufgefallen sein, dass er dem Tier seit gut zwei Tagen immer öfter etwas Gutes zukommen ließ. Streicheleinheiten beim Reiten, langes abschubbern am Abend und sanftes warmreiben am Morgen.
Irgendwie konnte er es nicht mehr so richtig glauben, warum er diesen Auftrag angenommen hatte. Zwar war gut sechs Jahre vergangen aber nun da sie Falkrest näher kamen, begann er zu zweifeln ob es die richtige Entscheidung war. Mit einer weiteren Krauleinheit für das Pferd vertrieb er die Gedanken. Städte ändern sich und sechs Jahre sind viel Zeit. Außerdem würde es ihm ja nicht umbringen.

Wieder blickte er zur Elfe Aiwëtaurnís und er fragte sich, was sie wohl antrieb nach Falkrest zu reisen. Warum sie die Aufgabe angenommen hatte. Sie war ihm ja auch nicht wirklich unbekannt. Den Auftrag des Alchemisten mit den Pilzen hatte er nicht vergessen. So vertraute er auch vollkommen darauf, dass sie bei Gefahr Alarm gab und es vielleicht auch schaffte wilde Tiere von ihnen fern zu halten. Ähnlich war es mit dem Ork. Jurij hatte sich gefreut Mal wieder mit ihm zusammen zu arbeiten. Einzige Haar in der doch recht gemütlichen Gruppe war die Elfe Silvara. Im Fall eines Kampfes musste er und die anderen wohl oder übel ein Auge auf sie heben aber vielleicht hatten die anderen sie auch schon einmal kennengelernt oder zumindest von ihr gehört.

Leicht Zähne knirschend, blickt Jurij von der Straße ab. „Herr, wenn ich fragen darf. Was führt euch denn nach Falkrest und wo werdet ihr unter kommen wenn wir da sin?“ fragte er den dicklichen Mann halb nach hinten sehen. Er wollte ihn auf andere Gedanken bringen. Weg von der Kälte und dem Wetter zu etwas was ihm wohl mehr lag und nicht zum Jammern brachte.
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Silvara

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« Antwort #6 am: 18.03.2012, 21:40:13 »
Silvara war wie stets besonders freundlich und entgegenkommend, wenn sie mit Aiwëtaurnís zusammenarbeitete. Sie war die einzige Elfe, der sie vertraute. Und obwohl sie nicht zu diesem Sentimentalen Sachen neigte, gefiel es ihr, dass die andere Elfe von ihrem Volk war. Manchmal vermisste sie die Elfen, weswegen Silvara froh über ihre Anwesenheit war. "Vielleicht sollte ich häufiger mit ihr zusammenarbeiten. Ihr Umgang mit dem Bogen sucht ihresgleichen." Der Gedanke war nicht neu und würde wohl später von Silvaras Furcht abgelöst werden, dass sich ihr Verhältniss ändern könnte. Dass auch Aiwëtaurnís in ihren Augen zu einer Verräterin werden könnte und es irgendwie zu einem Kampf zwischen ihr und der Elfe kommen könnte, miesfiel Silvara wirklich.

Obwohl sie ihre anderen beiden Begleiter nicht wirklich kannte, erinnerte sie sich irgendwie an Jurij - oder seine Waffe. Während der Reise hatte sie immer wieder einen nachdenklichen Blick auf den Menschen geworfen. Ob seiner lobenden Worte über die Elfenaugen lächelte sie geschmeichelt und nickte im zustimmend und dankend zugleich zu. Verbale Streicheleinheiten für Hündchen. Für wen hält sich dieser Mensch?
Neugierig musterte die Elfe den Menschen. Bewunderte seine kräftigen Muskeln und versuchte abzuschätzen wie ein Duell zwischen ihr und ihm diesmal verlaufen würde. Doch während Andere ihn einfach zu einem freundschaftlichen Training bitten können, hätte sie auf ihre Magie zurückgreifen müssen um ihm ebenwürdig sein zu können. Und ihre Wunden wären tödlicher Natur gewesen.

Den verschlossenen Ork fand Silvara jedoch besonders interessant. Als Verstoßene ihres Volkes hatte sie diese von ihrem Volk verhassten Kreaturen keinen Groll zu bieten. Die Feinde ihrer Feinde ... waren zumindest eines zweiten Blickes würdig. Und sie hatte in der Vergangenheit feststellen können, dass Orks zwar anders- ja fast schon primitiv - waren, aber dennoch in mancherlei Hinsicht viel erträglicher als Menschen sein konnten. Natürlicher, der Welt der geister Aufgeschlossener.

Der Händler dem sie momentan half, war ein schwächlicher, willensschwacher Mann. Wie immer wunderte sie sich, wie solche Leute in irgendeiner Gesellschaft überhaupt Erfolg sein konnten. Doch bei den Menschen geschah das irgendwie mit erstaunlicher Regelmäßigkeit. Und seitdem Silvara ihr Volk verlassen hatte, wußte sie, dass Hundert Goldmünzen einen großen Wert besaßen.

Ob Jurij's Worte in das hier und jetzt zurückversetzt, horchte die Elfe auf. Sie schloss ein paar Schritte auf, auch auf die Gefahr hin die Wehleidigkeit des Händlers dafür gleich ertragen zu müssen, und fügte den Worten des Menschen freundlich hinzu: "Habt ihr vor danach wieder in den Süden zu reiten? Habt ihr vor unsere Dienste auch in Zukunft in Anspruch zu nehmen? Was wisst ihr eigentlich über Falkrest?"
« Letzte Änderung: 18.03.2012, 21:41:51 von Silvara »

Taris

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #7 am: 18.03.2012, 22:42:40 »
Belkors Miene hellte sofort auf, als Jurij und Silvara ihn nach seinen Plänen fragten. "Habe ich euch das etwa nicht erzählt? Ich könnte schwören...naja, egal. Wie ihr wisst, bin ich ein erfolgreicher Geschäftsmann. Ich plane in Falkrest ein neues Geschäft aufzumachen. Im Norden gibt es viele Dinge, für die man in anderen Teilen der Welt viel Geld bezahlen würde. Pelze, seltene Hölzer, Elfenkram und so weiter. Auch zwergische Gegenstände kann man hier viel günstiger bekommen als im Rest von Beorn, weil die Berge nicht allzu weit weg sind. Außerdem muss man keine Steuern an den König zahlen. Zum Glück wissen diese Hinterwäldler das nicht richtig zu nutzen. Da braucht man als Mann von Format nur die Hand auszustrecken und die Münzen fallen von alleine hinein. Mein Plan ist es, die Sachen hier billig einzukaufen und dann in Geldern oder noch weiter im Reich teuer wieder loszuwerden. Auf dem Rückweg kann ich dann Dinge mitführen, die es in Bereshkur nicht gibt. Luxusartikel wie guter Stoff, Wein oder Bücher zum Beispiel. Es kann also gut sein, dass ich euch schon bald fest anstellen kann, haha! Den Winter über bleibe ich aber auf jeden Fall da." Man konnte förmlich sehen, wie sich der Händler in Gedanken schon als neuer Handelsfürst von Falkrest sah, denn ein etwas entrücktes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
"Falkrest hat zwar den Ruf, ein gefährlicher und gesetzloser Ort zu sein, aber ich halte das für reichlich übertrieben. Das ist nur Angstmacherei. Gut, ich war noch nicht dort, aber nach allem was ich weiß, bieten sich dort den Wagemutigen große Möglichkeiten, zu Ruhm und Reichtum zu gelangen. Hier ist jeder seines Glückes Schmied, sagte man mir."

Jurij Klee

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« Antwort #8 am: 19.03.2012, 09:42:17 »
Natürlich hatte Belkor es schon mal erzählt aber er schien ja der Mensch zu sein der gerne über seine eigenen Angelegenheiten erzählte. Dies war zwar auch nicht gerade schön, immer wieder das selbe zu hören, aber er jammerte nicht mehr über die Kälte und dies war schon einiges wert.
Leise murmelte Jurij „Seines Glückes Schmied.“  nach. Es hatte einen bitteren Beigeschmack.

„Was erzählt man sich denn so über Falkrest, Herr, und gibt es nicht den Schwertbrüderorden der für etwas Ordnung sorgt?“ Für Jurij waren diese beiden Sachen fast am interessantesten. Er war ja für einen Menschen schon lange nicht mehr hier oben gewesen und hatte sich bis zu diesen Auftrag nicht um Falkrest gekümmert. Von daher wollte er gerne immer wieder hören wie die Lage jetzt ist, was sich die Leute in den Tavernen erzählen. Auch der Orden der Schwertbrüder schien durchaus etwas her zu machen und ihm viel nicht ein ob es diesen Orden schon damals gab oder nicht.
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Aiwëtaurnís

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« Antwort #9 am: 19.03.2012, 15:13:06 »
"Unsere Elfen! Elfenkram!"
"Wann werden diese Menschen endlich einmal lernen dass sie zwar unsere schwerter, nicht aber uns selbst besitzen können? Ich werde ein Stück vorrausreiten um unsere Menschlein zu beschützen. Zu mindest vor mir."[1] Ein glockenhelles Lachen folgte dem elfischen Singsang von Aiwëtaurnís. Sie war weder mit Jurijs noch mit der Wortwahl des Händlers zufrieden. Aber so war es nunmal wenn man sich mit Menschen abgab. Sie hatte gelernt bei derartigen unbeholfenen Beleidigungen weg zu hören.
Während sie ihr Pferd in einen schnelleren Schritt antrieb um so etwas Distanz zwischen sich und den Wagen zu bringen, kicherte sie immer noch in sich hinein. Blauäugig nannten die Menschen Leute wie den Händler. Er würde lernen müssen mit den Wölfen zu heulen oder er würde gefressen werden. Hier oben im Norden galt das Recht des Stärkeren, in der Natur und auch in diesem Loch das sich Stadt nannte. Wobei dort eine andere Stärke von nöten war, und sich Raubtiere hinter der Maske des Liebevollen verbargen. Und Gold Stärke symbolisierte. Nun ihr war es egal, ob der Händler sich dem Rudel anschließen würde oder nicht. Der Winter nahte, doch es war nicht zu spät sich im Zweifel den letzten Jagdtrupps anzuschließen und so noch ein letztes Zubrot vor den kalten tagen zu verdienen. Und sie freute sich auf den Winter. Hier im Norden war er sauber und klar, im Gegensatz zum Süden. Und sie fürchtete sich nicht vor ihm. Sicher Respekt war da, wie sie alles um sie herum respektierte, aber keine Furcht.
Nachdem sie fünfzig Meter Vorsprung vor dem Wagen hatte, lies sie ihr Reitpferd erneut in eine langsamere Gangart fallen. Aufmerksam lies sie den Blick über die Wegesgrenzen gleiten, während sie dahin ritt. Dabei sparte sie auch die Baumkronen nicht aus.[2] Ab und zu tschilpte sie einem der neugierigen Waldvögel einen Gruß zu.
 1. elfisch
 2. Wahrnehmung 20 (25 gegen Orks)
« Letzte Änderung: 19.03.2012, 15:13:22 von Aiwëtaurnís »

Silvara

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« Antwort #10 am: 19.03.2012, 16:00:28 »
Amüsiert lächelte Silvara die andere Elfe an. "Aber Schwester, ich weiß doch genau, dass er da vorne nicht sicher vor euren Pfeilen ist. Wenn ich jedoch noch länger sein Geschwafel ertragen muss, werde ich ihm vielleicht ein Kreuz als Markierung für eure Pfeile auf die Stirn malen."
Dann nickte sie dem Händler zu und fügte noch hinzu: "Gewiss habt ihr Recht."
Er war ein Narr. Ein Narr mit Gold, aber noch immer ein Narr. Also ließ sie ihr Pferd ein wenig zurückfallen und betrachtete gelangweilt die Gegend.

Thokk Ruokhren

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« Antwort #11 am: 19.03.2012, 16:37:23 »
Thokk folgte den Ausführungen des Händlers mit sinkendem Interesse, aber es klang danach, dass es wohl diesen Winter nichts mehr für ihn zu tun gab. Spätestens wenn sie in Falkrest ankamen sollte er sich überlegen, was er als nächstes unternehmen würde. Wenn die Stadt tatsächlich so rau war, sollte Thokk versuchen bei den anderen zu bleiben, in der Gruppe zog er wohl weniger Aufmerksamkeit beziehungsweise offene Aggression auf sich.
Als die Elfen plötzlich anfingen sich in ihrer Sprache zu unterhalten und schließlich die eine wegritt, schaut Thokk ihr hinterher. Als die andere sich dann langsam zu ihm nach hinten fallen ließ, fragt er sie nur kurz und kehlig:"Was wichtiges?"
« Letzte Änderung: 19.03.2012, 18:11:09 von Thokk Ruokhren »

Silvara

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« Antwort #12 am: 19.03.2012, 17:31:43 »
Verwundert schaute Silvara den Halbork an. Dann schüttelt sie den Kopf. "Nein, alles in bester Ordnung. Kein Grund zur Besorgniss."

Thokk Ruokhren

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« Antwort #13 am: 19.03.2012, 18:10:45 »
Thokk nickte knapp. Alles andere hätte ihn auch verwundert. Wahrscheinlich schaute sie nur kurz etwas vorraus.
Damit ließ er seinen Blick wieder über die Landschaft wandern.

Taris

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« Antwort #14 am: 19.03.2012, 18:17:24 »
Belkor Vrandis schien den Unmut der Elfen nicht bemerkt zu haben, unterbrach seine Ausführungen aber dennoch einen Moment. Sein Blick bliebt kurz auf dem wippenden Hintern der Elfe haften, die ihr Pferd beschleunigte und sich ein Stück vor die restliche Gruppe setzte.
"Ähhh, verzeiht, ich war grad abgelenkt", sagte er entschuldigend als ihm bewusst wurde, dass Jurij ihm eine weitere Frage gestellt hatte. "Über Falkrest erzählt man sich viele Schauermärchen. Angeblich sei die ganze Stadt korrupt und stünde permanent am Rande eines Bürgerkriegs. Falbor, der Alchimist aus Geldern, meinte zu mir, die Stadt ziehe Abenteurer, Glücksritter und andere Ganoven magisch an. Wie eine Elfenhure Freier, waren glaube ich seine Worte. Er ist ein bißchen einfach gestrickt, aber im Grund in Ordnung." Der Händler zuckte mit den Achseln und zog einen Trinkschlauch unter dem Kutschbock hervor. Er nahm einen kräftigen Schluck und bot dann Jurij ebenfalls etwas an, ehe er fortfuhr. "Der alte Säufer sagte jedenfalls, das läge daran, dass sich in Falkrest niemand darum schert, was der andere macht, und dass die Adeligen sich lieber selbst bekämpfen als für Ordnung zu sorgen. Ganz so schlimm kann es allerdings gar nicht sein, denn immerhin hält sich Falkrest schon seit ein paar hundert Jahren in diesem rauen Land. Und die Sprache des Geldes versteht schließlich jeder..."
« Letzte Änderung: 19.03.2012, 19:16:48 von Taris »

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