Überrascht und fragend blickte Jurij zu Belkor. Dann wurde sein Gesicht aber auch schon wieder ernster. „Herr, ich und die anderen, wir sind Söldner.“ Jurij war es gerade egal ob die anderen nur Teilzeitsöldner waren oder nicht. „Ein Söldner wird dafür bezahlt, dass er sein Leben für seinen Soldherren, also gerade euch, und dessen Aufgabe einsetzt. Jeder gute Söldner ist sich dem bewusst. Meine Aufgabe im Moment, Herr, ist es, euch und eure Sachen sicher nach Falkrest zu bringen. Bei Hel, dies werde ich auch machen, denn ich bin kein dreckiger Abenteurer. Von daher ist es dumm, so ich euch alleine lassen würde. Denn ich würde mein Aufgabe vernachlässigen.“ Kurz überlegte er, denn auch er machte sich um die anderen Sorgen. „Wenn Ihr es erlaubt, können wir ihnen entgegen reiten. Aber dies geht nur zusammen und mit Eurer Erlaubnis, Herr. Ich würde mein Pferd am Wagen festmachen und auf den Kutschbock steigen, damit Ihr weiterhin in Sicherheit seit. Erlaubt ihr es oder warten wir?“ Belkor schien hin und hergerissen zu sein. Nervös fuhr er sich mehrmals durch die Haare und über das Gesicht und blickte Jurij unschlüssig an. "Ähh, ihr seid der Profi...," stammelte er schließlich. "Tut, was ihr für am besten haltet."
Derweil schickte Silvara mit einer kleinen Geste die Flammenkugel auf den nächsten Feind während sie den den Halbork vor ihr verspottete:
"Komm schon, Halbblut. Ist das alles was du Zustande bringst? Kein Wunder, dass sich dein Vater an einer hilflosen Menschenfrau vergreifen musste."
Mit leichtem Schenkeldruck ließ sie ihr Pferd nach hinten schreiten, um dann achtlos den Stab zu Boden fallen zu lassen und einige magische Worte zu sprechen. In ihrer Hand wuchs ein kleiner Dolch aus puren Feuer empor. "Bis zum Tode, Narr!"
Die Bogenschützen nahmen sie daraufhin ins Visier. Aus sicherer Entfernung feuerten sie eine ganze Salve auf die Elfin ab, doch nur ein Pfeil traf ins Ziel. Die zierliche Elfin wurde von der Wucht des Geschosses fast aus dem Sattel geworfen. Der zweite Nahkämpfer wollte diese Gelegenheit nutzen und ihr einen weiteren Treffer verpassen, wurde jedoch durch Silvaras aufbäumende Pferd völlig aus der Balance gebracht. Sein Schlag ging ins Leere.
Mit einer fließenden Bewegung holte Thokk einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher, legte ihn auf die Sehne und ließ ihn auf den Halbork vor sich zuschnellen - auf eine Schwachstelle, die er meinte in der Deckung des Halborks entdeckt zu haben. Nachdem der Pfeil die Sehne verließ, begab er sich hinter einen der nahestehenden Bäume in Deckung. Er traf mit tödlicher Sicherheit, doch der Bandit ließ sich so schnell nicht beeindrucken. "Ja, lauf nur, lauf nur", rief er ihm hinterher. "Das wird dir nichts nutzen!". Geschickt wich der Räuber Silvaras Flammenkugel aus und setzte dem Waldläufer nach.
Eigentlich wollte sich Aiwëtaurnís lieber zurück ziehen, doch der fette Mann vor ihr machte ihr die Entscheidung schwer. Schließlich gaben seine Worte doch den Ausschlag. Ein Feuer glühte in den Augen der Elfe auf als sie ihn anschaute. "Ein Fehler. Ein bedauerlicher Fehler. " Sie machte einen Schritt zurück und ließ in rascher Folge zwei Pfeile auf kürzeste Distanz auf ihr Ziel fliegen. Die Pfeile wurden von dem älteren Räuber, der offenbar aus einem anderen Holz geschnitzt war, mühelos abgelenkt. Dreckig grinste er sie an. "So einfach wird, das nicht Mädchen! Hahaha!" Dann schlug er mit beiden Waffen zu. Aiwëtaurnís parierte die Axt des Mannes mit ihrem Bogen, konnte aber nicht verhindern, dass er sein Schwert erfolgreich gegen ihren linken Arm führte.