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Autor Thema: Prolog: Am Ende der Welt  (Gelesen 48315 mal)

Beschreibung: Der Anfang eines Abenteuers

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Taris

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #90 am: 17.04.2012, 16:33:34 »
Belkor nickte Jurij zustimmend zu, sagte aber nichts. Als er zu Ende gegessen hatte, versuchte er noch das Gespräch auf andere, weniger ernste Themen zu lenken, was ihm aber nicht recht gelang. Eine Gesangseinlage, die zur Aufmunterung diente, brach er nach der zweiten Strophe ab. Die vier Abenteurer waren müde und erschöpft und schlichtweg nicht in der Laune, sich mit leichter Unterhaltung die Zeit zu vertreiben. Der Kampf, das Blut und der Schock des Angriffs der Räuber steckten ihnen noch in den Knochen, sodass sie für den Rest des Abends meist still blieben. Während Belkor, Jurij, Thokk und Aiwëtaurnís sich am Lagerfeuer wärmten, saß Silvara gedankenversunken auf einem umgestürzten Baum und schaute in die Ferne. Niemand konnte sagen, was in ihr vorging, doch es war offensichtlich, dass sie für sich allein sein wollte.
Der Händler war der erste, der sich schlafen legte. Er packte die Töpfe zusammen, verabschiedete sich und zog sich dann in den Planwagen zurück. Die anderen teilten die Nachtwache unter sich auf und folgten ihm bald ins Reich der Träume nach. Die Nacht verlief ereignislos und als sie am nächsten morgen erwachten, hatten sie sich alle einigermaßen erholt. Sie frühstückten kurz und machten sich dann wieder auf den Weg. Ausnahmsweise blieb der übliche Bodennebel an diesem morgen aus, sodass sie gut vorankamen.
Gegen Mittag waren waren sie gerade über eine weitere Hügelkuppe geritten, als sich vor ihnen ein weiteres Tal öffnete. Hier konnte man die Arbeit der Pioniere, die seit Generationen versuchten, Bereshkur zu erschließen, deutlich sehen. Weites Ackerland breitete sich vor ihnen aus und sie konnten auch einige kleinere Häusergruppen erkennen. In der Ferne befand sich sogar eine Stadt, die sich eng an einen Fluss schmiegte. Es wurde ihnen klar, dass sie vor bedeutenden menschlichen Siedlungsbestrebungen standen wie es sie im Umkreis von hunderten Meilen erst wieder in Geldern gab.
„Ich glaube, das muss dort hinten muss Falkrest sein," unterbrach Belkor die Stille, die sich für einen Moment gebildet hatte, während er versuchte, seine beiden Zugpferde zum Anhalten zu bewegen. "Wartet mal einen Moment." Der Händler legte seinen grauen Reisemantel ab und kletterte nach hinten in den Wagen. Als er wieder hervorkam, hielt er freudig einen hellblauen, feinbestickten Umhang in den Händen. „Wenn wir in die Stadt kommen, sollen die Leute gleich wissen, dass sie es mit einem wichtigen Mann zu tun haben.“

Thokk Ruokhren

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« Antwort #91 am: 17.04.2012, 16:50:51 »
Wenn Thokk an den Abend am Lagerfeuer dachte musste er immernoch grinsen, als Jurij der Klopps dazu riet er sollte ihn eventuell weiter anstellen, wobei seine unteren Eckzöhne zum vorschein kamen, welche größer waren als bei Menschen. Hatte der Mensch ihm eventuell grad zu einer Arbeit über den Winter verschafft hatte? Vielleicht konnte er sich mit ihm tatsächlich anfreunden, auf jedenfall schien er ganz in Ordnung.
"Welche Stadt sollte es denn sonst sein?", fragte sich der Halbork. Als der Dicke dann auch noch Umzog musste Thokk sich sehr zusammenreißen um nicht zu sehr seinen Kopf zu schütteln.
"Hoffen wir, dass es uns keine Probleme machen wird.", kommt Thokk aber doch leise über die Lippen.

Jurij Klee

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #92 am: 17.04.2012, 16:55:20 »
Nicht nur Thokk dachte so. Als Belkor sich einen feineren Reisemantel umlegte, raufte Jurij sich kurz die Haare. Als ob das hier so gut war, seinen Reichtum offen zu zeigen. „Mit Glück sind wir wohl wirklich bald da, Herr. Wenn euch der gute Mantel zu frisch wird, solltet ihr den einfachen noch überziehen. Außerdem wird dann der gute Mantel nicht dreckig durch die Fahrt.“ meinte Jurij zu Belkor. Vielleicht würde er wirklich seinen guten Mantel noch eine Weile verdecken. Wenn nicht, hieß es wohl mehr aufpassen.

Besonders bei dieser offenen Landaschaft. Dabei hatte sich Jurij beim Anblickt der Felder und Häuser gefreud, denn es hieß, dass sie wieder im Reich der Menschen waren. Dort wo man weit sehen konnte und nicht nicht jedem zweite Baum ein Versteck für Räuber bot.
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Aiwëtaurnís

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« Antwort #93 am: 17.04.2012, 18:57:50 »
"Und sie werden ihm den doppelten Zoll abnehmen." murmelte Aiwëtaurnís halblaut vor sich hin als Antwort aus die Aussage über den wichtigen Mann. Überhaupt hatte sie so langsam die Nase voll von dem fetten Händler, und wie sie so übers Land blickte, so mußte sie sich auch eingestehen, dass ihr Wunsch in den Wald zu ziehen ihrem innersten entsprach. Die Ehrlichkeit des Winters, vielleicht fand sie einen Bären der sich mit ihr die Höhle teilen würde, im Austausch gegen Schutz während seines Schlafes. Alles würde besser sein als die ständige Gegenwart von Menschen und Mauern. Aber zuerst mußte sie die letzten Meter überwinden. Noch war ihr Auftrag nicht beendet. Aus ihren Gedanken zurückkehrend, legt sie vorsichtshalber einen Pfeil auf die Bogensehne, und lässt die Zügel ihres Pferdes fahren. Sie wirkt nicht alarmiert nur vorsichtig und wachsam. An ihrer Kontrolle über das Pferd ändert sich allerdings nicht, den sie sitzt fest im Sattel.[1]
 1. Guide with Knees
« Letzte Änderung: 17.04.2012, 18:57:57 von Aiwëtaurnís »

Taris

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« Antwort #94 am: 19.04.2012, 22:43:41 »
Ein paar Minuten später setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung. Je näher sie der Stadt kamen, desto mehr Menschen begegnen ihnen auf der Straße. Die Reaktion der meisten Fremden war allerdings kühl und oft trafen sie misstrauische Blicke. Bewaffnete legten ihre Hände auf die Griffe ihrer Äxte und Messer. Es ging jedoch niemals so weit, dass jemand diese Waffen auch wirklich zöge.

Der Bereich vor der Stadt war auf mehrere Meilen gerodet, so dass sie die Siedlung nach einer Weile gut erkennen konnte. Sie machte einen stark befestigten Eindruck. Nach einer Abwehrreihe aus dicken, angespitzten Holzpfählen erhob sich eine etwa vier Meter hohe Mauer aus Stein, auf der eine zwei Meter hohe Holzpalisade angebracht waren. Der einzige Zugang schien von der Südseite, aus der sie kamen, ein mächtiges Torhaus zu sein. Ab und zu gingen Leute ein und aus. Als die Abenteuer es schließlich erreichten, war es schon fast Abend geworden. Direkt vor der Stadtmauer, links neben der Straße befand sich ein Podest aus Holz, auf dem mehrere Personen standen. Die meisten waren nur spärlich bekleidet und in Ketten gelegt. Zwei große Halborks in Kettenhemden beobachteten sie gelangweilt. Offenbar handelte es sich bei diesen Leuten um Sklaven oder Leibeigene. Vor der Bühne standen einige Männer, die wild gestikulierten und über die Preise feilschten.

Als die vier mit Belkor das vollständig aus Stein bestehende Torhaus durchqueren wollten, versperrten ihnen vier Männer den Weg. Während drei von ihnen mit Kettenhemden und Hellebarden ausgerüstet waren, trug der vierte einen Brustpanzer. An seinem Gürtel hing ein Langschwert und sein dunkelgrüner Umhang ließ darauf schließen, dass er im Rang über den anderen stand. Sie bedrohten die Abenteurer nicht, ließen aber keinen Zweifel daran, dass sie darüber entscheiden würden, ob sie in die Stadt gelassen werden würden. Der Anführer musterte die Reisenden betont langsam. Es war ein muskulöser Mann um die vierzig, dessen Gesicht ein dunkler Backenbart zierte.

„Na, was haben wir denn hier für eine sonderbare Gesellschaft? Pferde, Waffen und Gerümpel?“, fragte er schließlich mit der spöttischen Stimme eines Mannes, der sich überlegen wähnt. „Wahrscheinlich wieder ein paar Abenteurer, Hasardeure oder sonstige Ganoven, die glauben, hier in Falkrest mehr Glück zu haben, als im Rest der Welt. Da muss ich leider enttäuschen!“ Die anderen Männer lachten auf. Dann fielen dem Anführer ihm die feinen Gesichtzüge der Frauen auf. Provozierend schaute er Silvara an. „Oder ist das hier etwa Nachschub für Vestalia? Dann müssen wir heute wohl früher Schluss machen, was Männer?“ Wieder lachten die Bewaffneten. Es klang derb und schmutzig.

Jurij Klee

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Prolog: Am Ende der Welt
« Antwort #95 am: 21.04.2012, 01:16:18 »
Auf der Straße ließ Jurij die Männer, welche vorbeizogen, nicht aus den Augen. Säße er nicht auf einen Pferd, hätte er wohl die selben Gesten gemacht wie sie. Solang keiner blank zog, war dies ja nur eine Geste der Vorsicht und des Misstrauens, mehr nicht. Und trauen tat Jurij ihnen ja ebenso wenig.

Am Abend, der Stadtmauer immer näher kommend, freute sich Jurij innerlich schon auf ein ausgiebiges Bad und die Zeit, welche er brauchen würde, seine Rüstung vom Dreck und Blut zu säubern. Das wäre ein sehr guter Abschluss für diesen Auftrag.
Da entdeckte er die Halborks und Sklaven. Sein Blick verfestigte sich. “Hier war es also auch so.“ ging ihm durch den Kopf und er knirschte leicht mit den Zähnen. Für ihn waren Sklavenhändler neben Sklavenjäger das wiederlichste Gesinde das es überhaupt gab. Denn wer ihnen den Rücken zukehrte, landete am nächsten Morgen dort wo die armen Tropfe standen.

Den Kopf leicht schüttelnd, wendete sich Jurij wieder der Stadtmauer zu. Sie kamen dem Stadttor immer näher und da waren auch schon die Wachen. Während der Anführer sie musterte, tat Jurij es ihm bei den Wachen gleich. Mit ihnen Anlegen wollte er sich nicht. Das wäre mehr als dumm aber die Worte des Anführers waren schon hart, wenigstens zu Silvara. „Oh, nun bevor ihr euch eure Hörner abstoßen geht, lasst uns einfach in die Stadt. Wir sind keine räudigen Abenteurer, Hasardeure oder Ganoven, nicht war Belkor.“ Jurij blickte zum Händler zurück. Nun war er an der Reihe zu zeigen, wie er es sich vorgestellt hatte in die Stadt zu kommen. Die Möglichkeit mit den Passierschein wollte Jurij jetzt noch nicht nutzten. Vielleicht war es ja nicht nötig.
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Thokk Ruokhren

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« Antwort #96 am: 21.04.2012, 09:28:42 »
Thokk musterte die Menschen auf dem Weg. Auch die beiden Halborks, nahm er in Augenschein. Sklaven, das der geleichen hier zugelassen war, war kein gutes Zeichen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie etwas dergleichen sein kann. Unter den Orks waren alle die keine Orks waren weniger wert gewesen, aber hier? Das waren Menschen unter Menschen. Er überlegte, ob er sie freikaufen sollte, aber dann? Wohin mit Ihnen und würden sie eventuell einfach wieder auf dem hölzernen Podest enden? Dort wo er später lebte, sollte es keine Sklaven geben und wenn er dafür allein leben musste oder selbst ein Dorf gründen würde.

Als sie schließlich vor dem Stadttor ankamen und die Wachen auf sie zukamen fuhr er sich mit seiner Hand über das Gesicht. Thokk wollte sich dazu nicht äußern, er war sich erstens ziemlich sicher, dass er allein dieses Problem nicht gabt hätte und zweitens war Belkor der Auftraggeber und sollte für seine Leute einstehen. Das war sein Teil des Deals, so empfand zumindest der Halbork. Gedanklich hing Thokk eher immernoch bei den Sklaven.

Aiwëtaurnís

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« Antwort #97 am: 22.04.2012, 17:18:48 »
In Aiwëtaurnís fing es an zu brdodeln, doch sie disziplinierte sich. Das war die Art der Städte, die Art des Nordens, die Arroganz einer Rasse die sich seuchenartig verbreitete. Aber vorallem waren es nur Worte. Worte die sie nicht verletzten konnten. Ein Lächeln auf den Lippen bewegte sie ihr Pferd zwischen Silvara und die Wächter und schenkte den Männern ein Lächeln, ehe sie sich Belkor zuwandte.
"Mein Herr, hier seht ihr die tüchtigen Männer der Stadtwache von Falkrest. Sie sind es die euch bewachen während ihr schlaft, und dafür Sorgen das kein Scharlatan die Stadt betritt." Ihr Tonfall war verbindlich ruhig, fast sachlich. Ihre Hände lagen auf dem Bogen den sie quer über dem Schoß liegen hatte. Sie bemühte sich darum nicht zu provozieren, und hoffte das Belkor die Sache würde regeln können.

Taris

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« Antwort #98 am: 22.04.2012, 18:13:47 »
Belkor wirkte etwas verunsichert angesichts der polternden Art der Wachmänner und schaute sich nach seinen Begleitern um. "Äh, wir sind kein Gesindel. Ich bin Belkor Vrandis, meines Zeichens Händler und Unternehmer aus dem Süden. Ich plane hier ein Geschäft aufzumachen. Die zwei Elfen und die beiden Männer sind meine Begleiter. Sie haben mich auf dem Weg von Geldern hierher geschützt und sind gute Leute."
"Hah, was Ihr nicht sagt," sagte der Mann in dem grünen Umhang. Mit einer Handbewegung deutete er zwei seiner Männer, den Wagen zu untersuchen. "Gregor, Cedric, schaut mal nach, ob das stimmt und was er mithat." Dann wandte er sich wieder Belkor. "Als Händler habt ihr doch sicherlich ein Berechtigungspapier dabei, oder?"
Mit leicht zittrigen Händen holte der Händler ein Stück Papier aus seiner Weste hervor. „Na..natürlich. Ich habe eine Vereinbarung mit Woarsten Nanther.“
Bei der Erwähnung des Namens horchte der Mann auf und verzog das Gesicht. Er nahm das Schriftstück entgegen und sah es sich genau an ehe er es in seiner Tasche verschwinden ließ. "Das ist ja schön für euch. Allerdings kann das jeder behaupten. So etwas muss überprüft werden und das kann natürlich dauern...außerdem ist es nicht der alte Nanther, der die Tore kontrolliert, sondern der Fürst der Schlüssel. Und als sein Vertreter am Südtor entscheide ich, Wachmeister Kergan, darüber wer hinein kommt und wer nicht“, antwortete der Soldat schließlich. Er stemmte zur Bestätigung seiner Aussage die Arme in die Seite. Mit einem kurzen Blick nach hinten vergewisserte er sich, dass seine Männer hinter ihm standen. Mit einem vielsagenden Lächeln auf den Lippen fuhr er fort. „So, wie die Sache momentan liegt, werdet ihr wohl draußen übernachten müssen.“ Mit hilflosem Blick schaute Belkor zu seinen Begleitern hinüber.
« Letzte Änderung: 22.04.2012, 18:14:28 von Taris »

Thokk Ruokhren

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« Antwort #99 am: 22.04.2012, 22:00:32 »
"Auch das noch.", dachte Thokk. Sie waren auf irgendwelche machtgeilen Typen gestoßen. Thokk versuchte tief einzuatmen. Er durfte sich nicht aufregen. In freier Wildbahn, nach einer Woche fernab der Zivilisation, ohne seine Freunde und ohne die Mauer im Rücken würde sich der Typ sich das nicht trauen und Thokkk würde ihm sein Gesicht schneller in den Schlamm drücken, als es ihm lieb sein könnte. Bei dem Gedanken musste er etwas lächeln. Er hatte auf jedenfall schon entschieden, dass er sich nicht von ihnen anfassen, geschweigedenn durchsuchen lassen würde.
Als sein Blick wieder auf den Menschen mit grünem Umhang vor ihnen fiel grunzte er abfällig. "Belkor, wenn ihr ihn nicht bestechen wollt, sollten wir wieder in den Wald zurück gehen und dort ein Lager aufschlagen. Außer ihr könnt Worsten Nanter irgendwie kontaktieren. Oder wir versuchen es einfach an einem anderen Tor." meinte er zu Belkor, kurz blickte er nochmals zu dem Stadttor:"Oder ist es euch nah genug an die Stadt gebracht und ihr entlasst uns aus eurem Dient?"
Und dann machte er sich schon daran sein Pferd Schritt für Schritt nach hinten zu dirigieren. Dabei versuchte er die drei Wachen im Blick zu behalten.
« Letzte Änderung: 23.04.2012, 09:17:55 von Thokk Ruokhren »

Jurij Klee

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« Antwort #100 am: 23.04.2012, 01:30:22 »
„Oh ja Machtgehabe unter Adligen und ihren Männern, wie wunderbar.“ dachte sich Jurij und verdrehte die Augen. Das war wirklich etwas Vortreffliches und Belkor glänzte in diesem Moment nicht gerade.  Wobei der Name Woarsten Nanther etwas in Jurij auslöste, was ihn veranlasste die Zügel seines Pferdes fester zu packen. Bei Jurij machte es nämlich klick. Dieser kam ihm sehr bekannt vor und nun überlegte der Söldner welche Zahl im Brief stand.
Von Thokk wurde er aber bald aus diesen Gedanken gerissen. Das Wort bestechen laut auszusprechen war ja nun wirklich nicht gerade schlau, auch wenn es eine Option war. Nun, aber bevor er irgendwie einlenken wollte,  wollte er sehen wie Kergan reagierte. Ob er aufbrauste  oder gleich die Hand offen hielt.
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Aiwëtaurnís

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« Antwort #101 am: 23.04.2012, 13:35:47 »
Fast hätte Aiwëtaurnís laut aufgelacht, als sie Thokks Worte vernimmt. Damit hatte er klar ausgesprochen was wohl alle dachten. Und auch wenn es ein offenes Geheimniss war, dass hier das Geld regierte, so zweifelte sie daran, dass es einem Wachmann schmeichelte wenn man ihn als käuflich bezeichnete. Andererseits war er wohl genau dies. Hier galt Treue wenig, und der Wächter vor ihnen war genauso ein gekauftes Schwert wie sie.
Am liebesten hätte sie kert gemacht und wäre diesem Pfuhl entkommen. Sklaven, und die Sklavenwachen nicht mehr als Tiere. Ein Wunder das den Wachhunden nicht auch eine Kette angelegt war. Gier, Geilheit bei denen die die Stadt verteidigten. Nichts hielt sie hier ausser dem Vertrag Belkor gegenüber. Und eigentlich war sie auch auf sein Gold nicht angewiesen.
Dennoch versuchte sie Belkor zu unterstützen. "Ihr tut euch doch keinen Gefallen. Auch wenn ihr unter dem Schutz des Fürstend er Schlüssel steht, so ist doch der alte Nanter nicht ohne Einfluss." "Hoffe ich zumindest." "Wir sind keine Schläger und suchen keinen Streit. Und Belkor hier hat ebenfalls ein gutes Gedächtniss für Gesichter. Wer weiß? Vielleicht ist er so erfolgreich das er selbst in der Hierachie dieser Stadt aufsteigt. Tut euch also selbst einen Gefallen und lasst uns passieren."[1]
 1. Diplomatie 17

Taris

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« Antwort #102 am: 24.04.2012, 14:22:54 »
Die beschwichtigenden Worte der Elfe ließen den Mann nachdenklich werden. "Vielleicht habt ihr da gar nicht so unrecht. Trotzdem bin es immer noch ich, der hier darüber bestimmt, wer in die Stadt kommt und wer nicht." Er strich sich über seinen Backenbart und überlegte offenbar, was er machen sollte. In diesem Moment zog einer der beiden Soldaten, die den Wagen inspizierten, das Schwert hervor, dass die Abenteurer am Vortag den Banditen abgenommen hatten. Der hagere Mann brachte es zu seinem Anführer. "Wachtmeister, außer diesem schönen Schwert gab es hauptsächlich Eisenwaren, Stoff und ein paar andere Waffen. Es sieht so aus, als stimmt ihre Geschichte."
Der Wachmeister hörte jedoch gar nicht richtig zu. "Eine feine Klinge, in der Tat...", sagte dieser und grinste. Seine Augen blitzten verschlagen auf. Theatralisch neigte er sich zu den Reisenden hin und legte die Hand an sein Ohr. "Was habt Ihr gesagt? Ihr wollt mir das Schwert schenken? Aber das kann ich doch unmöglich annehmen! Wie bitte? Ihr besteht darauf? Naja, wenn das so ist. Das finde es überaus freundlich von Euch. Vielen Dank, Herr Händler."
Belkor blieb stumm unfähig etwas zu sagen. Der Händler war augenscheinlich von der Dreistigkeit des Wachmeisters überrumpelt worden. Immer noch grinsend gab der Mann die Waffe nach hinten weiter. Seine Männer lachten über die gelunge Darstellung. Einer von ihnen nahm das Schwert entgegen und brachte es in das Torhaus.
Kergan genoss den Moment eine Weile und ergriff dann wieder das Wort. "Ihr seid wirklich ein anständiger Mann. Wisst ihr was? Ich glaube, ihr könnt die Stadt betreten. Das gilt auch für Eure Begleiter. Aber macht keinen Ärger, klar? Tragt Eure Namen bei Joff am Tor ein und dann hinein mit euch."
« Letzte Änderung: 25.04.2012, 18:40:53 von Taris »

Aiwëtaurnís

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« Antwort #103 am: 24.04.2012, 18:12:39 »
"Belkor ist es eine Freude die Torwache mit dieser vorzüglichen Waffe unterstützt zu haben. Er wird besser schlafen, in wenn er weiß dass sie hier für die Sicherheit der Stadt eingesetzt wird." Aiwëtaurnís lächelte, doch erreichte das Lächeln nicht ihre Augen. Korruptheit, wohin man auch sah. "Jurij? Trägst du mich und Belkor mit ein? Ich glaube der Herr muß sich noch von seiner Großzügigkeit erholen." Mit diesen Worten griff sie zu dem Führungsseil des Gespannes und trieb ihr Pferd in einen leichten Schritt während sie die Zunge schnalzen lies. "Hüa ihr beiden."[1] Sie hoffte den Ort des Geschehens hinter sich zu lassen, bevor Belkor wieder zu sich kam, und vielleicht anfing zu lamentieren oder gar sich zu beschweren.
 1. Falls nötig: Handle Animal Take 10: 16

Taris

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« Antwort #104 am: 24.04.2012, 19:57:31 »
„Eure Pferde könnt ihr bei Jorans Stallungen unterstellen, das ist das Gebäude dort hinten links,“ sagte der Wachmeister noch als die Elfin den Wagen durch das Stadttor führte. Er deutete auf ein großes Holzgebäude, das wie eine bessere Scheune aussah. Vor dem Gebäude war ein kleiner Platz mit einem Gatter, auf dem zwei klapprige Füchse standen. Auch für Belkors Wagen war dort noch genug Platz. „Noch einen schönen Aufenthalt“, rief er lachend hinter den Abenteueren her ehe er sich wieder der Straße zu wandte.
Wie Aiwëtaurnís befürchtet hatte, setzte Belkor tatsächlich an, dem Hauptmann etwas Unflätiges an den Kopf zu schmeißen. Zum Glück ließ er es dann aber doch bleiben. "Das ist ja richtig gut gelaufen," zischte er nur als sie das unmittelbare Blickfeld des Hauptmannes verlassen hatten. Er steuerte den Wagen auf den kleinen Platz und hielt dort an. Als er heruntersprang, verfing sich sein schöner Umhang an einem Haken am Kutschbock und riss deutlich hörbar entzwei. Belkor, der dadurch aus dem Gleichgewicht geriet, fiel nach hinten über und landete auf dem Hintern, mitten im Matsch. Er war nun völlig bedient und machte seinem Ärger lauthals Luft. "Das kann doch wohl nicht wahr sein! So eine Scheiße!"
Kurz darauf öffente sich eine kleine Tür im großen Scheunentor und ein älterer, dünner Mann kam heraus. "Aha, Kundschaft", begrüßte er sie ohne besonders freundlich oder unfreundlich zu wirken. "Ich bin Will, Jorans Knecht. Wenn Ihr Eure Tiere hier unterbringen wollt, haben wir noch Platz. Pro Pferd kostet es zwei Silberstücke pro Tag, für den Wagen ebenfalls. Wenn Ihr Eure Wertsachen versichern wollt, müsst ihr mit Joran selbst sprechen."
« Letzte Änderung: 25.04.2012, 18:26:51 von Taris »

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