Belkor nickte Jurij zustimmend zu, sagte aber nichts. Als er zu Ende gegessen hatte, versuchte er noch das Gespräch auf andere, weniger ernste Themen zu lenken, was ihm aber nicht recht gelang. Eine Gesangseinlage, die zur Aufmunterung diente, brach er nach der zweiten Strophe ab. Die vier Abenteurer waren müde und erschöpft und schlichtweg nicht in der Laune, sich mit leichter Unterhaltung die Zeit zu vertreiben. Der Kampf, das Blut und der Schock des Angriffs der Räuber steckten ihnen noch in den Knochen, sodass sie für den Rest des Abends meist still blieben. Während Belkor, Jurij, Thokk und Aiwëtaurnís sich am Lagerfeuer wärmten, saß Silvara gedankenversunken auf einem umgestürzten Baum und schaute in die Ferne. Niemand konnte sagen, was in ihr vorging, doch es war offensichtlich, dass sie für sich allein sein wollte.
Der Händler war der erste, der sich schlafen legte. Er packte die Töpfe zusammen, verabschiedete sich und zog sich dann in den Planwagen zurück. Die anderen teilten die Nachtwache unter sich auf und folgten ihm bald ins Reich der Träume nach. Die Nacht verlief ereignislos und als sie am nächsten morgen erwachten, hatten sie sich alle einigermaßen erholt. Sie frühstückten kurz und machten sich dann wieder auf den Weg. Ausnahmsweise blieb der übliche Bodennebel an diesem morgen aus, sodass sie gut vorankamen.
Gegen Mittag waren waren sie gerade über eine weitere Hügelkuppe geritten, als sich vor ihnen ein weiteres Tal öffnete. Hier konnte man die Arbeit der Pioniere, die seit Generationen versuchten, Bereshkur zu erschließen, deutlich sehen. Weites Ackerland breitete sich vor ihnen aus und sie konnten auch einige kleinere Häusergruppen erkennen. In der Ferne befand sich sogar eine Stadt, die sich eng an einen Fluss schmiegte. Es wurde ihnen klar, dass sie vor bedeutenden menschlichen Siedlungsbestrebungen standen wie es sie im Umkreis von hunderten Meilen erst wieder in Geldern gab.
„Ich glaube, das muss dort hinten muss Falkrest sein," unterbrach Belkor die Stille, die sich für einen Moment gebildet hatte, während er versuchte, seine beiden Zugpferde zum Anhalten zu bewegen. "Wartet mal einen Moment." Der Händler legte seinen grauen Reisemantel ab und kletterte nach hinten in den Wagen. Als er wieder hervorkam, hielt er freudig einen hellblauen, feinbestickten Umhang in den Händen. „Wenn wir in die Stadt kommen, sollen die Leute gleich wissen, dass sie es mit einem wichtigen Mann zu tun haben.“