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Autor Thema: Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.  (Gelesen 25417 mal)

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Ginsengsei

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #165 am: 08.12.2012, 07:57:27 »
Zwei Wege - eine Entscheidung?


In der Hütte angekommen werden die beiden freundlich von der kleinen Fischerfamilie empfangen. Die Lager sind bereits ausgebreitet und eine Kerze brennt auf einem kleinem Tisch um den Gästen genügend Licht zu spenden.
"Takumi-san - bevor wir uns nun zur Ruhe legen bräuchte ich noch euren und des Bruder Enko Rat.", Fushou dankt den Fischern mit einem knappen nicken, bevor er sich seinen Gefährten wieder zuwendet. "Wir müssen uns beraten, welchen Weg wir wählen und ob es für den Kranich ratsam wäre, uns zu folgen."
Ohne das Fushou es sagen musste, holte Enko seine Karte hervor und deutete ihnen, wo sie sich gerade befanden. Die beiden möglichen Pfade lagen auf leeren Stellen, dennoch schaffte es der Mönch ihnen zu beschreiben, wo sie lagen und markierte mit kleinen Steinen die Punkte.

Takumi war hundemüde nach dem langen Bankett. Die Reise durch die Berge hatte Kräfte gekostet und die langen, für ihn unverständlichen Gespräche hatten ihn ermüdet. Unter Aufbietung aller Beherrschung hatte er versucht Fushou und die anderen nicht zu blamieren, und er konnte nur hoffen dass es funktioniert hatte. Yuki tapste geschwind hinter ihm her, als er die Fischerhütte betrat und der Familie freundlich zunickte. Er will sich bereits auf dem Tatami ausbreiten, da spricht Fushou ihn nochmal und der Vanara rollt unmerklich mit den Augen.

"Ja was ist denn?" fragt er freundlich, doch würde er Fushou am liebsten mit seinem Stab auf den Kopf schlagne und ins Reich der Träume befördern. Natürlich würde er bei so einer Auseinandersetzung sicherlich den kürzeren ziehen, aber Takumi lässt seine Gedanken dennoch schweifen. So bemüht er sich seine Augen offen zu halten und blickt auf die von Enko ausgebreitete Karte. Er war nicht geübt darin Karten zu lesen, doch hatte ihm Enko auf ihren Reisen bereits einiges dazu erzählt. So bemüht er sich, eine sinnvolle Route zu finden.

"Dies ist der Weg, den der Kranich gekommen ist", deutet Fushou. "Hotel Seido liegt hier, am See der Tränen. Es ist noch nicht so kalt, dass die Seen mit Eisplatten bedeckt sind - Die Fähren fahren also noch."

"Wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass beide Wege noch begehbar sind. Die Bayushi hätten es natürlich lieber, wenn der Kranich ihnen zunächst folgen würde. Fallen euch Gründe dafür ein?", stellt er seine Frage an Takumi und Bruder Enko.

Der Mönch sammelt sich einen Moment lang und antwortet dann: "Kein Weg ist lang - mit einem Freund an der Seite." Er lächelt und fügt hinzu: "Eine Freundschaft ist jedoch wie eine Tasse Tee. Sie muss klar und durchscheinend sein, und man muss auf den Grund schauen können." Man merkt ihm an, dass er nicht unbedingt in die Verwirrungen der Clans reingezogen werden möchte darum versucht er Gründe für eine gemeinsame Reise und dagegen zu finden. Stumm nickt Fushou, der ebenso wenig auf dieses Spiel hielt. Doch es blieb keine Wahl. Geduldig wartet er, bis der Mönch fortfährt.

Lange sagt Enko nichts - dann fährt er sich über sein stoppeliges Haar. "Es wird nicht leicht sein alleine die Berge zu überqueren- wenn man den Weg verliert, stecken bleibt oder gar sich bei einem Sturz verletzen sollte, kann dies der sicherere Tod sein.", Im Hintergrund nickt der todmüde Takumi stumm. Dann fährt der Mönch fort: "Doch selbst unter diesen widrigen Bedingungen wäre es für mich eine gute Gelegenheit um diesen Teil Rokugan genauer zu kartografieren - es könnte ein Zeichen Koshins sein. Auch wenn es wohl der Abschied von euch meinen geschätzten Weggefährten wäre."

"Ihr würdet den Kranich begleiten?" Darauf würden die anderen sich vielleicht einlassen. Fushou war es nur recht. Bis zum Hotel Seido würde er die Gefährten begleiten, aber danach musste er wieder nach den Nezumi suchen... vielleicht ließen sich die Skorpione dazu überreden, ihm dabei zu helfen.

Der müde Takumi hatte den Worten des Mönches wenig hinzuzufügen, der Sinn seiner Worte erschließt sich ihm zuerst nicht.
Dann jedoch scheint er zu begreifen und reißt entsetzt seine Augen "Wa-wa-was?" fragt er aufgeregt und blickt Enko traurig an.

"Oh nein, nein. Der liebe, nette Enko-san darf uns nicht verlassen. Der Takanara-san würde ihn ganz sehr vermissen, oh ja!"

Bruder Enko nickt langsam. "Koshin könnte mir so einen Weg zeigen, wie ich auch das Kranichland bereisen könnte. Es scheint mir gerade zu wie eine Einladung." Er nickt noch ein paar mal, fast so als müsste er sich selbst auch noch in der  Entscheidung bestärken. "Takumi, zotteliger Freund", der müde Mönch lächelt den noch viel müderen Vanara an. "Koshin sagt: Solange wir gehen, gehen wir auf kurz oder lang aufeinander zu. Ihr müsst einfach einen Fuss vor den anderen setzen und wir werden uns wiedersehen - falls es wirklich soweit kommen sollte, dass ich Kakita Jiro begleite." fügt er ernst hinzu.

Fushou nickt zustimmend. "Es wird ein Verlust sein, wenn Ihr nicht mehr mit uns geht. Ich werde also morgen ehrlich berichten, dass beide Wege gleichsam begehbar sind und Ihr angeboten habt, den Kranich zu begleiten." 'So können die Bayushi ihr Gesicht waren, sicher gehen das Kakita Jiro hier keinen Unfug macht und ich kann mein Versprechen ihm zu helfen einlösen, womit er in meiner Schuld steht.', denkt Fushou und ertappt sich dabei dem Ränkeschmieden und Intrigenspiel der von ihm im tiefsten Inneren so Verachteten in nichts nachzustehen. Gerne würde er mit Bruder Enko darüber sprechen, aber sein Stolz verbietet ihm dies - auch wenn der Mönch kein Samurai war.

Die drei Gefährten sagen einander gute Nacht und machen es sich auf den Nachtlagern bequem. Noch ehe Enko oder Fushou die Augen geschlossen haben ist schon das melodische Rasseln von Takumis Schnarchen zu hören, das einem Wiegenlied gleich die anderen in den Schlaf singt.
« Letzte Änderung: 17.12.2012, 20:26:31 von Ginsengsei »
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Ginsengsei

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #166 am: 08.12.2012, 08:09:29 »
Duell am Morgen.


Die Sonne taucht vom Horizont auf. Fushou und Kikuchiyo sind gemeinsam zur letzten Wache eingeteilt. Sie beschließen die Gelegenheit zu nutzen um ihre Kräfte und die Fertigkeit mit dem Schwert zu messen, wie sie es am Vorabend abgemacht habe.

"Bitte wählt eines dieser Holzschwerter. Es sind auch welche dabei welche dem Nodachi ähneln, wenn es Euch mehr liegt." Beide Samurai sitzen sich im Seiza gegenüber. Kikuchiyo breitet die Bokuto vor dem Tsuruchi aus und läßt ihn zuerst wählen.

Die Wahl der Waffe fällt dem Tsuruchi leicht. Ohne zu zögern greift er zum hölzernen Nodachi. Auch der Bayushi entscheidet sich für das hölzernde Nodachi. Beide Kontrahenten verbeuten im sitzen und stehen auf uns legen ihre echten Waffen sowie die überzähligen Holzschwerter an einem nahegelegenden Felsen. Danach schreiben sie wieder zurück zu den Ausgesuchten Holzschwertern und ziehen eine Kampffläche mit dem Haken in den Boden. Die Bokuto werden aufgenommen. Erneut verbeugen sich die Samurai voreinander mit einem gegenseitigen "Gebt mir die Ehre.[1]" und ziehen ihre Schwerter.

Eingehend mustert Fushou sein Gegenüber. Wenn er sich nicht irrte, war der Bayushi mindestens so kräftig wie er selbst. Zudem würde er weniger gut als der Tsuruchi mit dem Bogen umgehen können, weshalb er vermutlich mehr Zeit in seinen Schwertkampf investiert hatte. 'Ich werde mir erstmal ansehen, wie er so reagiert.' Das Nodachi hält Fushou in defensiver Position und wartet auf den Ansturm des Bayushis. Nach dem Kikuchiyo bemerkt daß sein Gegenüber zögert lächelt er verschmitzt hinter seiner Maske, doch dann gibt er überraschend einen Markerschütternden Kampfschrei von sich um die Wespe einzuschüchtern.

Finster blickt Fushou sein Gegenüber an und schüttelt sanft den Kopf. Da musste schon mehr kommen, um die Wespe zu beeindrucken. Nachlässig steht er da und bietet die scheinbar ungeschützte Flanke feil. Seine Gestik spricht mehr als jedes Wort: "Komm doch! Ich fürchte dich so wenig, dass ich dir sogar den ersten Schlag lasse!" "Nun gut", denkt sich Kikuchiyo. "Meinen Respekt muß ich wohl bekunden." Der Bayushi Samurai nimmt die obere Schwerthaltung[2] ein und tastet sich sehr langsam voran. Mit dem linken Fuß voran kriecht er förmlich zentimeterweise vorwärts und erhöht den mentalen Druck auf seinen Gegner. Dieser läßt sich aber nicht aus der Ruhe bringen.

Als Kiku seinen Schlagabstand erreicht hat setzt er zu einem einhändigen Hieb in Richtung des rechten Handgelenks der Wespe an[3]. Wütend über sich selbst grunzt Fushou. Zwar sieht er den Schlag kommen, doch er hat ihm nichts entgegen zu setzen. Verärgert über seine eigene Torheit schüttelt er den Schmerz ab und verbeugt sich vor seinem Gegenüber um dann wieder auf Abstand zu gehen und auf das Zeichen zu warten.

Nihonme[4]. Beide Kämpfer gehen wieder in die Ausgangsposition. Das Vorpreschen des Tsuruchi überrascht Kikuchiyo diesmal. Er versucht ihm noch zu vorzukommen und erneut den Arm des Angreifers zu treffen als dieser nach Vorne springt[5]. Doch der Wespensamurai ist zu schnell. Zwar trifft er Scorpion doch es ist schon zu spät. Der Bokuto der Tsuruchi trifft Kikuchiyo an der Schulter. Ein einem echten Kampf hätte das Nodachi seinen Oberkörper durchteilt, bevor er zum Arm hätte schlagen können.

"Großartig!" lobt Kikuchiyo. "Eure Fähigkeiten mit dem Schwert sind vorzüglich. Laßt uns nun sehen wer dieses Duell für sich entscheiden kann. Um die Ehre![6]" Er verbeugt sich erneut tief vor einem Übungsgegner und geht mit freundlicher doch ernsthafter Miene wieder auf seine Position.

Diesmal versucht Kikuchiyo die Initiative[7] zu übernehmen. Er versucht diesmal nicht über obere Haltung sondern die Mittlere[8]. langsam setzt er den Gegner unter Druck und macht unerwartet einen Satz mit Angriff zum Kopf des Gegners. Er ist erstaunlich schnell für sein Gewicht und das Holzschwert rast zielsicher auf den Scheitel von Fusho nur um wenige Milimeter zuvor abzustoppen. Echter Kontakt würde hier auch mit einem Schwertattrappe aus Holz schlimme Verletzungen nach sich ziehen, doch beide Wissen, daß es mit dem echten Schwert ein fataler Treffer gewesen wäre.

Foushou ist überrascht über den Wechsel der Taktik und reißt das Schwert nach oben um den Angriff abzuwehren. Als die Bokken aufeinander treffen hatte sein Gegenüber bereits den Schlag abgebrochen. Ohne zu warten verbeugt Fushou sich vor seinem Gegenüber: "Ihr habt mich geschlagen." Anerkennung liegt in seinen Worten. "Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Ihr wart ein herausragender Gegner und ich bin sicher ein anderes Mal wird das Resultat vielleicht schon ganz andes aussehen. Ich habe auf jeden Fall sehr viel Lernen können." Antwortet Kikuchiyo, er verbeugt sich tief und lacht seinen Gegenüber freundlich an.
"Vielleicht begleitet ihr mich bei Zeit dabei ein paar Schwert-Dojo hier im Scorpionland zu besuchen. Ihr habt mir übrigens nicht erzählt was Euch hier in unsere Lande verschlagen hat."
 1. Onegaishimasu!
 2. 
 3. 
 4. zweiter Punkt
 5. Technik heißt Debana Kote
 6. 
 7. 
 8. Chudan no Kamae
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Fushou

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« Antwort #167 am: 08.12.2012, 17:43:41 »
Es war ein guter Zeitpunkt für diese Frage, bemerkte Fushou bei sich. "Ich bin auf der Suche nach einem speziellen Nezumi, einem Namensfinder. Es scheint die Ahnen meinen es gut mit mir, dass ich euch dabei treffe. Ihr beherrscht die Sprache der Ratenmenschen? Wie kommt es dazu?"

Kikuchiyo

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« Antwort #168 am: 09.12.2012, 04:50:39 »
Kikuchiyo packt seine Sachen zusammen. Er muß immer noch seine 1000 Suburiübungen machen, kann aber sicherlich etwas mit seinem Duellgegner reden.
"Ich verstehe die Sprache der Nezumi in einem gewissen Maße. Meine Vorfahren haben die Schatten bekämpft und waren mit den Nezumi verbündet. Außerdem ist unser Lehen sehr weit im Süden des Scorpionlandes, wo noch mehr von ihnen gibt als hier. Dennoch erscheint es mir eine seltsame Aufgabe für einen Tsuruchi sich an die Fersen eines Rattenmenschen zu helten. Was wollt Ihr tun, wenn Ihr ihn gefunden habt?"
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Fushou

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« Antwort #169 am: 09.12.2012, 13:10:05 »
"Ich werde ihn bitten, mit mir zurück zu kommen. Mehr kann ich euch nicht sagen, selbst wenn ich es wollte", antwortet Fushou ehrlich. "Ich würde euch jedoch gerne in eure Heimat begleiten um dort mehr über die Nezumi zu erfahren." Einen Augenblick zögert Fushou, er kannte den Neuankömmling kaum. Konnte er ihm vertrauen? Andererseits - was wäre schon zu verlieren? "Es dürfte euch interessieren, dass wir einen Nezumi auf unserer Reise getroffen und gerettet haben. Er nannte sich Teekel'cho'keg und wurde von einem Schwarm toter Krähen verfolgt und angegriffen, als wir auf ihn trafen. Wir konnten die toten Kreaturen niederschlagen und nahmen in zunächst in Gewahrsam. Später erzählte er uns, dass er vor einem Maho Wirker[1] verfolgt würde. Er hatte eine Botschaft für einen gewissen Tch'tch. Leider nannte er uns die Botschaft nicht und floh später, obwohl wir ihm geholfen haben." Gespannt wartet er auf die Erwiderung seines Gegenübers.
 1. Nekromanten Es könnte ein Maho-tsukai sein.
« Letzte Änderung: 10.12.2012, 13:28:24 von Ginsengsei »

Kikuchiyo

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« Antwort #170 am: 09.12.2012, 23:06:45 »
"Das scheint mir mal eine herausfordernde Aufgabe. Was gedenkt Ihr zu tun sollte er Eurer Bitte nicht entsprechen?"
Kikuchiyo hatte bisher noch von keinem Fall gehört, daß ein einzelner Rattenmensch einem Rokugani gefolgt wäre, nur weil er ihn gebeten hätte.
"Momentan plane ich nicht nach Shutai zurückzukehren. Ich habe Dinge zu erledigen und Reise als nächstes zum Hotei Seido. Dafür scheine ich Teekel'cho'keg ebenfalls begegnet zu sein, als er von einem untoten Bären angegriffen wurde. Ich hatte vom Bayushi Isamu bereits gehört, daß Ihr auf dem Weg einem Nezumi begegnetet, aber es scheint sich tatsächlich um die selbe Kreatur zu handeln mit der ich auch kurz Kontakt hatte. Wenn Ihr mich fragt, daß das der beste Anhaltspunkt den Namensgeber zu finden, aber gut. Besorgniserregender ist fast die Anhäufung von Berichten über Untote in unserem Reich."
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Fushou

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« Antwort #171 am: 12.12.2012, 19:44:59 »
Fast schon harsch fur Fushou den Bayushi an, jegliches Taktgefühl hatte er vergessen: "Wo seid ihr dem Bären begegnet? Welche Wunden trug er?" - 'Kann uns der Maho Wirker so nah auf den Versen gewesen sein? Ist der Nezumi deshalb geflohen?' Wenn es wirklich derselbe Bär war, den Fushou und die anderen zuvor bekämpft hatten, dann stand es schlimm.

Kikuchiyo

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« Antwort #172 am: 13.12.2012, 21:53:19 »
"Wunden? Es war eine Bärenleiche mit rottendem Fleisch überall. Soweit ich es beurteilen kann, hätte er auch eines natürlichen Todes gestorben sein können und wiederauferstanden sein. Ich kann es Euch wirklich nicht sagen. Was ist? Warum seid ihr so daran interessiert? Kennt ihr diesen Bären?"
Kikuchiyo bleibt ruhig. Er ist freunlich zu der Wespe, aber auch die Geduld des bodenständigen Landsamurai hat ihre Grenzen, wenn es zu Respektlosigkeit kommt.
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Fushou

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« Antwort #173 am: 14.12.2012, 09:19:46 »
Mit ruhigerer Stimme fährt Fushou fort. "Wir sind auf dem Weg hierher einem Bären begegnet und mussten ihn erlegen. Kurz bevor der Nezumi floh. Wenn es der selbe Bär war..." Fushou lässt die Worte in der Luft hängen und hofft, dass der Samurai ihn versteht und seinen Gefühlsausbruch verzeihen möge. Man sah ihm an, dass es ihm nicht gefiel.

Kikuchiyo

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« Antwort #174 am: 19.12.2012, 04:18:27 »
"Sicherlich gibt es mehr als nur einen Bär im Wald, allerdings läßt sich sicher auch nicht ausschließen, dass es sich um den gleichen gehandelt hat. In keinem Fall eine sehr beruhigende Vorstellung. Ich werde veranlassen eine Nachricht mit einem Falken zu einem unserer Magistraten zu senden. Das Wetter sollte noch gut genug sein dafür."
Kikuchiyo nimmt erneut sein schwerer Holzschwert auf.
"Ich werde nun noch etwas für mich selbst üben und später wieder zu Euch und den anderen stoßen. Diese Übung ist für mich etwas wie ein Ritual darum kann ich es nicht länger aufschieben." Damit verbeugt sich der junge Skorpion vor seinem Duellgegner in aller Form und verabschiedet sich in Richtig etwas abseits ihres Lagers. Mit der wärmenden Morgensonne auf der Haut gebinnt er seine Suburiübungen wie jeden Morgen.
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Fushou

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« Antwort #175 am: 19.12.2012, 10:56:17 »
Fushou blickt dem Bushi noch eine Weile hinterher, tief in Gedanken versunken. Er hatte zwar nur wenige Kenntnisse über seinen Auftrag, aber angesichts der Geschehnisse schien die Wichtigkeit allenfalls gesteigert. Zu lange hatte er sich mit anderen Dingen beschäftigt. Er würde mit dem Bayushi Isamu sprechen müssen - wenn er jetzt die Karten auf den Tisch legen würde, konnte er vielleicht mit seiner Unterstützung rechnen? Fushou begibt sich in die entgegengesetzte Richtung um ein stilles Örtchen für seine Notdurft zu finden und dort nochmals ungestört einen Blick auf seinen Auftrag zu werfen. Es schien der Wespe, als drückte der unter dem Kimono verborgene, federleichte Umschlag tonnenschwer gegen die Brust.

Zitat
Tsuruchi Kento, bekannt als Fushou, ihr seid mir empfohlen worden. Ich hoffe, Ihr dient mir als Yoriki. Im Skorpion Land gibt es einen Nezumi der uns als Namenssucher bekannt ist. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war in den südwestlichen Provinzen des Skorpion Landes. Findet seinen Aufenthaltsort und verhaltet Euch dabei unauffällig. Über weitere Schritte wird man Euch informieren. - Junior Magistratin Tsuruchi Jintko

Fushou hält in der einen Hand die Jitte, in der anderen den Brief mit den zwei Siegeln - eines seines Clans, eines der Skorpione, während er nachdenkt. Er sollte sich unauffällig verhalten. Doch wie sollte er weitere Informationen erhalten? Und, wenn er sich nur unauffällig verhalten sollte, dann hätte er wohl keine Jitte erhalten. Sein Entschluss stand, er würde mit seinen Gefährten darüber sprechen, sobald sie unterwegs in Richtung Hotel Seido waren.

Nachdem Kento wieder alles sicher verstaut hatte, machte er sich auf den Weg zurück zum Steg, um zu der kleinen Siedlung überzusetzen.

Ginsengsei

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« Antwort #176 am: 02.01.2013, 04:28:43 »
Während das Floß den Tsuruchi Stoß um Stoß hinüber zur Siedlung trägt, kreisen dessen Gedanken zurück in seine Kindheit und die Erzählungen seines Ziehvaters. Seine eigentliche Familie kennt er nur aus dessen Erinnerungen denn aus der Linie seines Großvaters, war er der einzige Nachfahre. Besonders gerne hatte der kleine Kento den Erzählungen über seinen Großvater Tsuruchi Kento gelauscht. Er sei ein ausgezeichneter Kopfgeldjäger gewesen und habe dem Kaiser beim Kampf gegen korrupte Kreise gedient. Sein größter Erfolg war die Ergreifung eines Yogo Shugenjas dessen giftiger, korrupierender Einfluss sich bis zum kaiserlichen Hof erstreckte und der in einer Serie von kriminellen Aktivitäten im Reich involviert war. Solcherlei Geschichten nahmen es aber um der Erzählung Willen nicht besonders genau mit den Fakten. Was zum einen am mangelnden Wissen Yoshimitsus über den Familienzweig seines Freundes und Adoptivsohns gelegen haben könnte oder aber auch im Bedürfnis die Taten der Vorfahren zu beschönigen.

Auch Bruder Enko ist an diesem Morgen schon lange wach. Er hatte sich ausgiebig auf den Tag und seine Prüfungen vorbereitet und viel Zeit damit verbracht Koshins Segen für seine Gefährten und sich und all die weiteren Wege zu erbitten. Als er Fushous Floß kommen sieht, stellt er sich auf dem Steg bereit um beim Anlegen zu helfen. Er würde die Unterstützung Fushous gut gebrauchen können, wenn er Bayushi Isamu in seine gestrigen Gedanken einweiht.

Mittlerweile hat auch Kikuchiyo seine Schwertübungen beendet und der neugierige Kreis der beobachtenden Kinder löst sich auf. Als das Floß der Wespe anlegt, greift der Samurai gerade mit beiden Händen ins kristallklare Seewasser um sich ein wenig zu erfrischen. Auch Kakita Jiro hat sich auf dem Steg eingefunden und die letzten Luftschläge des Bayushis genau beobachtet. "Erstaunlich, euer Sentokan Ha Schwerstil ist von einer Kraft geprägt, die ich bisher bei noch keiner anderen Skorpion Technik bewundern durfte."
« Letzte Änderung: 03.01.2013, 20:27:16 von Ginsengsei »
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Kikuchiyo

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« Antwort #177 am: 14.01.2013, 21:34:18 »
"Oh, wir fühlen uns sicher Geschmeichelt wenn ihr Euch für die Schwerttechnik unseren Clans interessiert, aber ja ihr habt natürlich nicht unrecht. Es ist eine etwas ungewohnlicher Stil für etwas ungewohnliche Scopione." sagt Kikuchiyo lachend.
"Sofern es Eure Schwertschule erlaubt würde ich mich gerne bei Gelegenheit auf ein Übungsduell mit Holzschwertern einlassen. Vielleicht aber nicht heute, denn wir ihr gesehen habt, hatte ich bereits eins. Eventuell warte ich aber zuerst noch auf Eure Vorführung." Manche sehr bedeutende Schwertschulen verbieten ihren Schülern jegliche Duelle oder beschränken diese. Im Fall daß ein unerfahrener Schüler in einem Duell unterliegt kann es schlecht auf den Stil reflektieren, auch wenn es eigentlich nur an der Unerfahrenheit des jeweiligen Schülers liegt.
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Bayushi Isamu

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #178 am: 15.01.2013, 07:54:32 »
"Auch Skorpione haben Scheren" ertönt von hinten Isamus Anspielung auf den offensichtlichen Krabbeneinfluss im Kampfstiel des hühnenhaften Bayushi Kichuiyo. Mit seiner aufrechten Haltung, gekleidet in sauber gewaschenen roten Gewändern mit gelb verzierten Rändern, strahlt der junge Samurai auf dem Steg das Selbstbewusstsein eines jungen Adeligen aus. Seine Präsenz lässt sich die Fischer des Dorfes sich selbst gleich als ein wenig weniger Wertvoll in Anbetracht der vier Samurai erscheinen und sich mit leicht weiter eingezogenen Schultern peinlich berührt von der Ablenkung der kämpfenden Samurai weg, zurück zu ihrer Arbeit wenden. Obwohl Isamu erst jetzt aus seiner Hütte schreitet, scheint er in der vergangenen Nacht wenig geschlafen zu haben. Über seiner Maske zeigt sich ein blasses Gesicht. Die noch jungen Augen werden untermalt von einem leichten Schatten. Er hatte in der vergangenen Nacht die Möglichkeit genutzt, eine Nachricht an seinen Onkel zu senden. Auch wenn die eigentliche Nachricht nur sehr knapp gehalten war[1], so brauchte die für die richtigen Ohren verständliche Verschlüsselung der Geschehnisse doch seine Zeit. Doch er konnte Feder des Kurōtadori Vogels nicht einfach alles anvertrauen, das er kannte, so war er sich dem Empfänger nicht sicher, und musste doch auch die wichtigen Stellen hinweisen.
 1. 
Zitat
Lieber Onkel. Die Bergluft scheint mir wenig erholsam, die Sonne scheint wenig durch den hiesigen Nebel. Da der Yoriki Ikari verschied, bin ich traurig und schwer lastet es auf mir, der Familie sein Ableben kund zu tun. Ich werde mich in H.S. etwas zerstreuen und hoffe, dass Kakita Jiro, der wie ich einen nahen Verwandten verloren hat und deswegen getrieben ist, mich Begleitet. Er ist der einzige vernünftige Gesprächspartner hier. Hochverehrend, dein Neffe Isamu.
« Letzte Änderung: 20.01.2013, 19:04:35 von Bayushi Isamu »

Ginsengsei

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« Antwort #179 am: 20.01.2013, 16:02:13 »
Kakita Jiro schenkt Isamus Anmerkung ein Lächeln, ehe er auf das Angebot Kikuchiyos eingeht: "Es wäre mir ein großes Vergnügen mit euch die hölzernen Schwerter zu kreuzen, Bayushi-san. Allerdings fürchte ich, dass meine Pflicht gegenüber meine Familie und der kaiserlichen Magistratin mir keinen ausreichenden Aufschub gewährleisten kann, um euer Angebot zeitnah an zu nehmen." Dann blickt er zum Tsuruchi und dem Mönch: "Ehrenwerter Bruder, Tsuruchi-san, bitte verzeiht meine eilende  Direktheit und den unpassenden Rahmen - es würde mir viel bedeuten wenn ihr das Ergebnis eurer Besprechung über die Wahl der richtigen Route mit uns teilt." Enko und Fushou schauen einander an und dann zu Takumi. Schliesslich mach der Mönch einen Schritt nach Vorne: "Kakita-san, wir sind übereingekommen, dass beide Wege ihre Vor und Nachteile haben, welche einander aufwiegen. Der Weg über den Hotei Seido ist lang und sicher doch er kostet Zeit. Der Weg direkt über die Berge ist gefährlich doch könnte er euch in Anbetracht der Umstände einen wichtigen Zeitvorteil verschaffen. Als ich letzte Nacht auf meine Karte blickte, die ich zu Ehren Koshins mit jedem meiner Schritte vervollständige, und dort die große ungeschriebene Fläche nach dem Gebirge sah, wuchs in mir der Entschluss euch durch das Gebirge zu begleiten um die Wege jenseits des Lands der Skorpione kennen zu lernen." 

Des Kranichs Augen funkeln erfreut: "Vortrefflich, werter Bruder! Mit euch und Koshins Segen an unserer Seite wird eine Gebirgsüberquerung zu schaffen sein! Seid gewiss, dass ihr mir und meiner Familie einen großen Dienst erweisen würdet und es uns mehr als eine Selbstverständlichkeit wäre euch die entsprechenden Reisepapiere für das Kranich Land aus zu stellen!" Enko faltet beide Hände und verbeugt sich leicht, als Zeichen seiner Zustimmung und Dankbarkeit.
« Letzte Änderung: 08.04.2014, 19:44:10 von Ginsengsei »
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