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Autor Thema: Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.  (Gelesen 25842 mal)

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Bayushi Isamu

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #255 am: 08.09.2013, 21:38:22 »
Eine lächelnde Maske setzt sich über Isamus Augen und verbirgt sein inneres Brodeln, während er den quiekenden Kikuchiyo betrachtet. In der Aufregung über die Situation hatte er seinen ersten Eindruck von seinem Clanmitglied vergessen. Der Kampfstiel und die rabiate Art erinnerten ihn schon zu Beginn an eine Krabbe. Jetzt wieder, in einem schlechten Augenblick, holt ihn diese Erkenntnis ein. Vielleicht liegt der Unterschied zwischen den beiden Bayushi nur daran, dass Kikuchiyo als Landsamurai nicht die Stränge erkennt, die Isamu auswirft. Vielleicht liegt es auch an einem Charakter, der dem Krabbenclan innewohnt. Zeigt sich dieser Einfluss auch nicht wieder, wie der Hühne vor ihm steht und mit einem Nezumi quiekt? Das höfische Spiel mit einer Krabbe ist das schwierigste, da eine Krabbe ohne Scham oder Gnade zurückschlägt, wenn sie merken, dass sie hinter das Licht geführt werden. Hier muss sich Isamu eingestehen, dass er vielleicht ein Stück zu weit gegangen ist, so dass sein Spiel auf ihn zurückschlägt, indem seine Autorität untergraben wird. Doch in der aktuellen Lage bleibt Isamu nichts übrig, als seinen Ärger herunter zu schlucken.
"Geehrter Cousin, es liegt mir fern, eure Leistungen für mich zu beanspruchen," zwingt sich Isamu zu freundlichen Worten, obwohl vor seinem Inneren Auge nochmals die Situation aufblitzte, die er vorfand. Der schwer verletzte Fushou am Boden, Kikuchiyo steht eben so plan- wie tatenlos neben dem von einem Ratling bedrängten Samurai und liess sich eben so wie die anderen in ein magisches Netz einwickeln. Hätte Isamu nicht befehlend eingegriffen, so zumindest seine Meinung, dann hätte der Nezumi allen weiter mit seinen dunklen Künsten zusetzen können. Hätte der Tsuruchi, so wie Isamu es ihm aufgetragen hatte, ihm zunächst über die Situation berichtet, dann hätte Isamu auch erkannt, dass der Nezumi die grösste Gefahr darstellt und sie hätten gemeinsam ohne weiteres die Situation klären können, ohne dass es gross verletzte auf ihrer Seite gegeben hätte. "Ihr habt es gefangen und ihr könnt daher mit ihm verfahren, wie euch beliebt," schliesst er ab. "Doch es ist immer noch ein zweiter Nezumi mit einer Klinge so dunkel wie das Schattenland in der Gegend," stellt er fest um den Druck auf dem Ashigura aufrecht zu halten. "Wie ist die Lage!?"
« Letzte Änderung: 08.09.2013, 21:43:31 von Bayushi Isamu »

Ginsengsei

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #256 am: 11.09.2013, 22:30:17 »
Anscheinend sind die Worte Isamus nicht ganz bis an die Ohren des Tsuruchis vorgedrungen oder er ist immer noch zu erschöpft um klar denken zu können. Mühevoll und träge legt er den Bogen an und wäscht seine blutbenetzten Hände, Arme und auch sein Gesicht mit mehreren Ladungen Schnee.
Mittlerweile steht nun auch Takumi neben den beiden Bayushi und verdreht seinen Kopf beinahe über die Schultern hinaus um in das Gesicht des Ratlings blicken zu können. Die Angst in den Augen des Nezumis berührt das Herz des alten Vanaras. Auch sein Volk kannte das Gefühl der Unterdrückung durch die Rokugani und obwohl Takumi kein Wort Nezumi spricht, spürt er dass Kikuchiyo ein aufrichtiger Nacktling ist und den wehrlosen Nezumi nicht verletzten wird. Doch bei den anderen Samurai ist sich Takumi nicht sicher und so überlegt er bereits was er tun könnte um den haarigen Unbekannten im Notfall zu schützen.
Die beiden Männer die durch den Nebel zur Unterstützung geeilt sind schauen mit offenen Mündern zu wie Kikuchiyo, der den eigentlich unberührbaren Ratling zunächst niedergerungen hat, ihn nun auch noch fesselt. Doch auch wenn in ihren Blicken Erstaunen liegt, trauen sie sich nicht den Finger oder gar das Wort zu erheben. Erst als Isamu den einen Mann direkt anfährt, folgt eine Reaktion. Zuerst blickt sich der Ashigaru zur Seiteum um sicher zu gehen, dass auch wirklich er gemeint ist. Dann senkt er den Kopf etwas betroffen. "Entschuldigt, Herr doch mein Herr, Bayushi-sama wird ihn bereits getötet haben. Ein unfähiger Mann wie ich wäre nur Last an seinem Bein." Er verneigt sich und nickt währenddessen zur Bekräftigung seiner Worte.
Doch dann äußert bereits Kikuchiyo den Anspruch auf seinen Gefangenen und so kann der Ashigaru vorerst weiteren strengen Fragen Isamus entgehen.

Beinahe schockiert nehmen die beiden Männer wahr wie Kikuchiyo auf Nezumi zu dem Ratling zu sprechen scheint. Nicht nur, dass der Ratling noch am Leben ist, nein der Bayushi scheint sogar ein Freund dieser Unwesen zu sein. Am liebsten hätten die beiden den Ratling wohl auf der Stelle bespuckt, getreten und zu einem langsamen Tod geprügelt, doch der über ihm kauernde Bayushi Kikuchiyo scheint ihnen eindeutig der falsche Samurai mit dem sie sich anlegen sollten. Dann antwortet der Nezumi: "Menschling, ich euch vertrauen aber auch ihr vertrauen mir müsst wenn wollt, dass Zauber enden. Macht mir Pfoten frei so werde ich dafür Sogen!"
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Kikuchiyo

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« Antwort #257 am: 12.09.2013, 07:02:32 »
Kikuchiyo kann den Nezumi nicht losbinden. Selbst wenn er dem Ratling soweit vertrauen würde nicht zu fliehen - und damit hatte Kiku bereits in Vergangenheit eher schlechte Erfahrung machen dürfen - so sendet es doch eine falsche Nachricht an Isamu und die Gefolgsleute des unbekannten Bayushi. Darum antwortet er Kzentuschuk zögerlich: "Vielleicht später."

"Sprich." sagt der Landsamurai darauf in Rokugani zu einem der Ashigaru. "Nenne mir den vollen Namen eures Herren. Was hat es mit den Kadavern auf sich?" Dabei macht er anstaltet der Menschentraube um ihn zu deuten sich gemeinsam nach Norden in Richtung des Eingangs der Befestigungs zu bewegen.
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Takumi Takanara

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #258 am: 14.09.2013, 17:00:59 »
Nachdem der Kampf endlich vorüber ist, beruhigt sich Takumi langsam ... die brutalen Kampfhandlungen und das vergossene Blut haben ihn in eine regelrechte Starre gebracht, aus der er erst jetzt wieder erwacht. Selbst sein beschworenes, kleines Elementar hatte den Kampf kaum merklich aufhalten können. Zuerst wendet er sich dem Ratling zu, der so anders ist als der Vanara und doch wiederum so ähnlich ... eben kein Mensch sondern lediglich eine Kreatur in den Augen der Rokugani. Takumi wünschte kein weiteres Blutvergießen, und er hoffte der Ratling würde verschont werden, was auch immer die Samurai mit ihm nun vorhatten, Takumi würde sich für den Wehrlosen einsetzen.

Zunächst streichelt er aber Yuki, glücklich dass ihm und seiner Leopardin im Kampfgetümmel nichts geschehen ist. Dann geht er herüber zu Fushou. Ein oberflächlicher Blick zeigt, dass der Tsuruchi nicht schwer verletzt ist und ein weiterer Heilzauber nicht zwingend nötig wäre. Dennoch wirkt der Samurai nach den schweren Verletzungen desorientiert und bemerkt Isamus Anrede gar nicht.

"Tsuruchi-san. Ist alles in Ordnung bei euch? Kann der ehrenwerte Takanra-san etwas für euch tun?" fragt er neugierig.
« Letzte Änderung: 17.09.2013, 20:42:04 von Ginsengsei »

Ginsengsei

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« Antwort #259 am: 17.09.2013, 22:53:03 »
Der Ratling weiss nicht, was er mit Kikuchyios Worten anfangen soll und schaut ihn ängstlich an als dieser sich nun den Ashigaru vorknöpft. "Bayushi Ryota, ist der Name meines Herren. In seinem Auftrag wurde diese Rattenplage vernichtet und nun sind die Vorräte der diesjährigen Ernten auch in dieser Region wieder sicher!" verkündet der Mann und aus seiner Stimme ist sowohl etwas Häme aber auch Stolz zu hören.

Wenige Meter entfernt, steht der Vanara neben dem Tsuruchi und redet auf ihn ein. Fushou dehnt seinen Hals in alle Richtungen, reibt sich mit der Hand übers Gesicht und schaut dann Takumi an. "Takanara-san, entschuldigt ich musste meine Sinne wieder finden." versucht er seine Reaktion mehr sich selbst als dem Vanara zu erklären. "Kikuchiyo-san, hat einen erwischt." stellt der Tsuruchi fest und geht dann langsamen Schrittes der Menschentraube entgegen die sich nun in Richtung es Festung bewegt. "Bauyhi-san," spricht er Kikuchiyo an und mustert dabei den gefesselten Nezumi von Oben bis Unten. "Wie nennt sich dieser Nezumi? Spricht er unsere Sprache? Bitte erlaubt mir ihn zu sprechen bevor ihr ihn womöglich übergeben müsst." Versucht es Fushou direkt und ohne größere Umschweife.
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Kikuchiyo

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« Antwort #260 am: 27.09.2013, 14:37:14 »
Etwas stutzig macht Kiku die Aussagen des Ashigaru schon. Bayushi Ryoto sagte dem Landsamurai nichts, doch er hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass Ratlinge in dieser Gegend tatsächlich um den Lebensraum mit Menschen ringen. Nicht nur sollte es hier kaum Rokuganisiedlungen geben, auch sollten hier in der Gegend keine Nezumikollonien sein. Es hatte eventuell noch einen anderen Hintergrund.

Während sich die Gruppe weiter zum Eingang des Tors bewegt antwortet er auf die Fragen des Tsuruchi "Ich habe nicht vor den Nezumi an irgend jemand zu übergeben. Er ist mein Gefangener und ich werde entscheiden was mit ihm passiert. Ich kann nicht sagen, ob er unsere Sprache spricht. Er ist noch sehr jung." kurz überlegt Kikuchiyo ob es sich eventuell auch um ein Weibchen handeln könnte. "Der Name ist Kzentuschuk. Um Fragen zu stellen wird auch später noch genug Zeit sein."

Wärend die Gruppe sich bewegt, führt Kikuchiyo den gefesselten Nezumi auf der von Isamu und den Ashigaru abgewendeten Seite um deutlich zu machen, dass er nicht beabsichtigt seinen Gefangenen aufzugeben und dem Ratling etwas mehr Gefühl von Sicherheit zu geben sollte er die Diskussion um sein Fell verstanden haben.
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Ginsengsei

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« Antwort #261 am: 28.09.2013, 16:39:51 »
Fushou schätzt die Worte Kikuchiyo und hat ein wenig das Gefühl im Landsamurai einen widerständigen Teil des Geistes ausgemacht zu haben, welcher auch den Tsuruchi erfüllt. Leichte Zweifel nagen dennoch an ihm denn selbst die bedeutensten Worte eines Samurais verlieren an Gewicht wenn sie leichtfertig gesprochen sind und ausreichender Status ihre Standhaftigkeit durchschneiden kann wie ein Meisterschwert einen Bambusstamm.
Doch Fushou will es für den Augenblick dabei belassen und nickt dankend um sich mit schnellen Schritten vor Kikuchiyo und den Ratling zu begeben. Die Präsenz der Wespe stimmt die verbliebenen beiden Ashigaru äußerst misstrauisch. Beinahe schon angsterfüllt klammern sich ihre Hände um die verbliebene Bewaffnung und geleiten so die Gruppe in das Fort.
Im Vorhof zum Eingang in den Berg, befindet sich eine kleine Baracke in der Werkzeug, Karren, Fässer und Säcke lagern. Neben der Baracke türmt sich ein gewaltiger Schutt und Steinehaufen. Auf der anderen Seite liegt ein Stapel Holzstämme und Pflöcke. Während für die meisten nicht alles erkennbar ist, kann Takumi deutlich die Werkzeuge unterscheiden, jedoch fehlt ihm zu den meisten Gerätschaften der Bezug und so erkennt er nicht mehr als Schaufeln, Hacken und Hämmer.
« Letzte Änderung: 29.09.2013, 15:21:49 von Ginsengsei »
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Bayushi Isamu

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #262 am: 30.09.2013, 07:56:05 »
Ein Schutthaufen, Werkzeuge und ein Eingang in einen Berg. Für Isamus unkundigen Blick erscheint alles auf eine Mine hinzudeuten. Kurz überlegt sich Isamu ob ihm gegenüber einmal eine Mine in dieser Gegend genannt wurde.[1] Wäre sie eine bedeutende Einnahmequelle seines Clans, so sollte sie ihm im Rahmen seiner Bildung im Dojo oder in der Familie untergekommen sein. Doch eine profunde Wirtschaftskunde war mehr das Gebiet seiner Schwester, während Isamu selbst sich mehr dem Kampf und dem Krieg zu widmen hatte. Andererseits sind da die Ratlinge.. Könnte es nicht viel eher sein, dass Nezumi dazu gezwungen wurden in der Mine zu Arbeiten. Er hatte dem Ashigura zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, als dieser von der Ernte sprach.[2] War dies ein doppeldeutiges Wort? Kam die Angst in seiner Stimme vom Kampf, von den ihm unbekannten Samurai, davon dass Kikuchyio mit dem Ratling sprechen konnte oder von einer Lüge gegenüber ihnen? Isamu kommen so früh am Morgen nur zwei Gründe in den Sinn, wieso jemand Nezumi in einer Mine einsetzen wollte. Entweder musste die Mine versteckt werden oder es handelte sich um gefährliche Magie, deren gegenüber die Ratlinge eine Resistenz zu haben scheinen.
Isamu umgeht theatralisch die Blutflecken im Schnee vor dem Tor. Launisch kommentiert er "So eine Sauerei hier draussen. Das ist unrein und lockt Wölfe an. Gibt es hier den keine Eta, welche das grausige Spektakel und die Ratten wegräumen?" Auffordernd blickt er einen der Ashigura an, nur um kurz darauf kopfschüttelnd den Blick wieder nach vorne zu wenden. Dort konzentriert er seine Aufmerksamkeit auf die Werkzeuge und die Barracke.[3]
 1. Knowledge Geography 20
 2. Sense Motive 7
 3. Welcher Art sind die Werkzeuge, welche Grösse (Mensch oder Nezumi) haben sie. Wieviele Leute können in der Barracke übernachten.

Ginsengsei

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Kapitel 1.3: Der entwischte Fisch ist immer der größte.
« Antwort #263 am: 04.10.2013, 14:19:39 »
Isamu erinnert sich gut  an die Lehren über das Kaiserreich und so zählt er innerlich die Clans und ihre Haupt Minen auf: Drachen Clan - Goldminen,  Phönix Clan - Silberminen, Einhorn Clan - Diamant Minen, Löwen Clan - Kupferminen, Krebs Clan - Eisenminen. Jade und Platin Minen sind äußerst rar und ihre exakten Orte von den meisten Clans wohl gehütete Geheimnisse, welche sich allerdings bereits zu den Ohren des Skorpion Clans herum gesprochen haben. Obsidian oder Kristall Minen hingegen gelten als verschollen. Der Skorpion Clan selbst verfügt über einige Silber und Jade Minen im Rücken der Welt Gebirge.[1] Ob diese Mine eine der offiziellen Minen ist, kann Isamu aber nicht mit Sicherheit sagen. Sie scheint ihm dazu aber auf den ersten Blick etwas klein und unauffällig und außerdem unzureichend bewacht.
Der Versuch Isamus die wahren Beweggründe des Ashigarus aus seinen Worten zu ziehen, irritiert ihn mehr als dass ihm seine Beobachtungen helfen. Selbstverständlich war jeder tote Ratling gleich zu setzen mit dem Schutz der Ernte und der Erfüllung der Aufgaben eines Samurais gegenüber den Heimin. Während Isamu die Blutflecken im Schnee umschreitet, scheinen sich die Ashigaru bereits an das Bild gewöhnt zu haben. Zwar treten sie nicht auf die verstümmelten Ratlinge aber den kaum aus zu weichenden Blutlachen im Schnee, schenken sie keine erhöhte Aufmerksamkeit. Auf die Frage nach den Eta bekommt Isamu nur ein Kopfschütteln gefolgt von einem zögerlichen "Nein, Herr." als Antwort.
Aus dem Bergeingang ertönt ein lauter Schrei gefolgt vom Klirren der Schwertern, der Nezumi scheint dem Bushi nicht entkommen zu sein. Fushou blickt zuerst zu Takumi und dann zum Ratling gefangenen an Kikuchiyos Seite. Er weiss, dass er nicht viel von der Lebensweise der Nezumi kennt aber ein so tapferer Krieger, der es ohne zu Zögern mit einem Samurai aufnimmt und selbst den Tsuruchi selbst an den Rande einer Niederlage gebracht hat, kann kein gewöhnlicher Ratling sein. "Es muss ein Anführer sein." denkt sich Fushou und fragt sich sogleich ob er wirklich sein Möglichstes getan hat um den Nezumi zu schützen oder ihn bei seiner Rache für die Untaten der Menschen gegen sein Volk zu unterstützen. Fushou beschleunigt seine Schritte, wenn er der erste bei den beiden Kämpfenden ist, könnte er die Situation vielleicht noch unauffällig zu Gunsten des Nezumis beeinflussen. Ohne sich groß nach dem im Schuppen stöbernden Isamu um zu sehen oder ihn gar um Erlaubnis zum Vorauseilen zu fragen, eilt er in den Höhleneingang. "Ich nehme die Spur auf!" sagt er halblaut bevor er im Höhlen Eingang verschwindet.
Während dessen mustert, Isamu das Werkzeug genauer. Es handelt sich hauptsächlich um Bergbauwerkzeuge und einige Utensilien, die zur Züchtigung und Führung von Sklaven nützlich sind. Die Werkzeuge scheinen von und für Menschenhand geschaffen, jedoch ist das nicht weiter unüblich da es keine Handwerker gibt, welche spezieller Werkzeuge für unwürdige Rassen fertigen. Während der Lager Teil der Baracke an zwei Seiten keine Wände hat, ist der Teil, in dem Isamu die Schlafplätze vermutet wie eine eigenständige kleine Hütte vom Lager abgetrennt. Das Holz unter Isamus Schritten knarzt hörbar als er sich dem Eingang nähert. Eine Hand am Schwertknauf, schiebt er mit einem Ruck die Türe auf und blickt ins Dunkle der Hütte. Sie ist nicht besonders geräumig und Kochen, Essen und Schlafen scheint hier auf engstem Raum ohne klare Abtrennung statt zu finden. Insgesamt geht der Bayushi davon aus, dass wohl bis zu fünf Personen in der Baracke übernachten können.
 1. Spine of the world mountains
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Kikuchiyo

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« Antwort #264 am: 04.10.2013, 21:58:02 »
Als die Gruppe die Ratlingskadaver passiert und in die Festung tritt schaut Kikuchiyo sich genau um. Irgendwas läßt ihn stutzig werden, doch er weiß nicht genau was es ist. Es gibt für ihn zu viele Ungereimtheiten.

"Tsuruchi-san. Laßt uns hier zusammen am Tor warten." spricht der Landsamurai den Samurai des Wespen-Clans an. "Bayushi Isamu-dono, Takumi-san und die Gefolgsleute von Bayushi Ryotos können zusammen weiter ziehen. Dies ist augenscheinlich eine Clananlage und selbst wenn Ihr die Erlaubnis habt unsere Länder zu bereisen so ist es zu Eurem eigenen Schutz ratsam euch nicht alles sehen zu lassen." Kurz nickt er Isamu bestätigt zu. Er spricht die Wahrheit. Schon häufiger wurden Hinin kurzerhand hingerichtet weil sie etwas erfahren haben was nicht für sie bestimmt war, auch wenn Fushou sicherlich kein Hinin war.
Er erinnert sich an Bonta, einen Jungen der im Nachbar Dorf aufgewachsen war. Kikuchiyo kannte ihn nicht direkt, doch er hatte die Geschichte von anderen Jungen in seinem Alter gehört. Bonta hatte zufällig beobachtet, wie die Frau eines Weinhändlers immer wieder nächtlichen Besuch von einem Ronin bekam und dies seinen Freunden erzählt. Eine Woche später wurde sein Körper leblos im See gefunden. Ein Unfall hatten alle gesagt, doch sie wußten genau was wirklich passiert war und von dem Ronin hat niemand wieder gesprochen.

Auch plant Kikuchiyo auch während der Wartezeit am Tor den Nezumi etwas zu verhören. Später ist eventuell nicht mehr die Zeit. Nachdem sich die anderen in die Festung bewegt haben richtet er sich sich in gedämpften Quieken an seinen Gefangenen. "Meine Vorfahren kämpften an der Seite der Nezumi in den Schattenlanden. Ich kenne deinen Clan nicht, doch ich werde keinen Nezumi einfach töten. Ich gebe dir mein Wort." er ist nicht sicher ob der letzte Teil in der Sprache der Nezumi Sinn ergibt. Dafür "sein Wort zu geben" ist Kikuchiyo in Nezumi kein Redewendung bekannt und er überlegt ob es das überhaupt in dieser Sprache gibt. Er besinnt sich erneut und fährt fort wohl wissend, dass jeder Nezumi die Wahrheit biegen wird um seinen Pelz zu retten. "Ich habe viele Fragen. Erzähl mir: Was ist hier passiert?"
« Letzte Änderung: 06.10.2013, 10:41:06 von Ginsengsei »
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Ginsengsei

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« Antwort #265 am: 06.10.2013, 15:25:12 »
Tsuruchi Kento ist froh, dass es ihm bisher erspart geblieben ist seine genauen Befugnisse für die Skorpion Lande offen zu legen. Eine Tatsache die ihn eigentlich verwundert denn insbesondere die Mitglieder der Skorpion Clans sollten um den trügerischen Wert gesprochener Worte wissen. Fushou überlegt ob es nicht vielleicht auch an ihm selbst und dem Kodex der Wespen gelegen haben könnte, welche die Skorpion Samurai von Zweifeln über die Aufrichtigkeit seiner Worte befreite.
Er zögert darum und bleibt einen Moment im Eingang stehen. "Bayushi-san", wendet er sich an Kikuchiyo. In Fushous Kopf rasen die Gedanken: "Es ist eine Clanangelegenheit, er hat absolut recht aber genau darum ist es so wichtig, dass ich weiss was hier vor sich geht und die Nezumi vor weiterem Unheil bewahre. Schon lange war ich nicht mehr so nah dran an den Nezumi und wenn ich ihnen jetzt einen Beweis für meine Aufrichtigkeit erbringen kann, werden sie mir womöglich helfen den Namenssucher zu finden!" Er schüttelt die Gedanken aus seinem Kopf und ergreift wieder das Wort: "Ich danke euch, dass ihr euch um meinen Schutz sorgt." Ein Hauch von Zermürbung liegt in der Stimme der Wespe, ist ihm doch klar, dass Schutz und Gefahr den gleichen Ursprung haben. Fushou dreht sich daraufhin um, lässt unmerklich die Schultern sinken und stellt sich neben Takumi, Kikuchiyo und dem Ratling. Insgeheim hofft er, dass Isamu ihn um Hilfe bitten würde oder ihm die Schicksale eine Möglichkeit eröffnen würden um seinen Beitrag für die Rache der Nezumi zu leisten. Unruhig reibt Fushou seine Armschienen. "Isamu muss Takumi zu den Kämpfenden schicken, so kann ein Tod vermieden werden." denkt er bei sich und überlegt wie er wohl den Affen durch das Nadelohr bekommt.
Während sich die Wespe noch den Kopf darüber zerbricht, was getan werden muss und wie es getan werden kann, bahnt sich zwischen Kikuchiyo und seinem Gefangenen ein erstes ernsthaftes Gespräch auf Nezumi an. "Wort, nicht Wert haben Wert. Nacktling mir sagen sagen Namen. Namen wahr wird nicht vergehen Wort." Das kleine Rattenwesen spricht nun mit fester Stimme und seiner ganzen Körperhaltung ist im Entfernten so etwas wie Erhabenheit ab zu lesen. "Dann Vertrauen. Vertrauen gekommen, Kzentuschuk sprechen."
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Bayushi Isamu

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« Antwort #266 am: 08.10.2013, 07:54:05 »
Mit einem Lächeln unter der Maske nickt Isamu Kikuchyio zurück. Auch wenn Takumi eben so nicht zum Clan gehörte, so war er doch ein aussenstehender, der nicht in die Politik verstrickt ist. "Hört auf ihn Tsuruchi-san und wartet hier. Ich suche den Samurai mit dem Namen Bayushi Ryoto auf[1]  und sehe nach, ob der Ratling inzwischen tot ist."
Anschliessend wendet sich Isamu an Takumi um ihn um seine Begleitung zu bitten und die Ashigaru einzuschüchtern. "Takanara-san, ich fürchte, ich muss euch schon wieder um Hilfe bitten. Der Nezumi hatte diese Klinge, schwarz wie die Nacht. Auch wenn ein einzelner Samurai es jederzeit mit dutzenden Nezumi aufnehmen kann, so bleibt diese Klinge und der Geruch von Maho haftet an ihr. Ein Samurai wie ich kennt sich nicht mit den Geistern des Schattenlandes aus und muss deswegen vorsichtig bleiben. Ihr habt schon eure Macht über die Geister gezeigt. So begleitet mich und schützt mich mit eurem Rat und eurer Tat vor dem verderbenden Einfluss."
 1. Take 10 Bluff: Geheime Nachricht an Fushou: Namenssucher
« Letzte Änderung: 12.10.2013, 15:17:21 von Ginsengsei »

Ginsengsei

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« Antwort #267 am: 12.10.2013, 15:43:30 »
Fushou scheint zu verstehen was Isamu ihm sagen möchte doch hat er ernsthafte Zweifel inwiefern ihr Band als gemeinsame Reisenden stärker ist als die Verpflichtungen des Bayushis gegenüber seinem Clan und seiner Familie. Dennoch nickt er den Kopf und bestätigt den Appell Isamus mit einem kurzen "Selbstverständlich, Bayushi-san!" Dabei geht sein Blick aber wieder zu Takumi und mit Hoffnung in den Augen und zusammen gepressten Lippen gibt er dem Vanara einen imaginären Klaps auf die Schulter, ehe er seine ganze Aufmerksamkeit auf die Befragung des Ratlings durch Kikuchiyo richtet.
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Takumi Takanara

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« Antwort #268 am: 16.10.2013, 01:27:55 »
Als sich Takumi gemeinsam mit Isamu der scheinbaren Mine nähert, überkommt den Vanara ein ungutes Gefühl. Das Loch in der Flanke des Berges erscheint ihm wie eine klaffende Wunde. Würden die Geister dieses Ortes nicht zornig über solch eine Schändung sein? Er wagt es jedoch nicht irgendeine Form von Protest zu äußern. Die Vanara selbst kannten keine Metallbearbeitung und somit auch keine Minen oder Steinbrüche. Ihre kleinen, autarken Gemeinden fügten sich nahtlos in die übrige Bergwelt ein. Anders als die endlos weiter wuchernden Städte der Menschen, die unaufhörlich Wälder verschlagen und Flüsse verpesteten. Dabei hatte Takumi bisher nur das bescheidene Shimomura gesehen und Erzählungen über die gewaltige Größe der kaiserlichen Hauptstadt gehört.

Mehr und mehr schien sich in Takumi der Wunsch zu festigen in die Einsamkeit der Berge zurück zu kehren, entweder zu seinem Stamm, oder allein in eine Höhle. Seine Neugier auf das weite Rokugan wandelte sich mehr und mehr in Ablehnung und Angst. Gerade nach den gräuslichem Gemetztel des heutigen Tages und dem Anblick dieser Mine. So erreichen ihn Isamus Worte fast gar nicht und er braucht einige Augenblicke um zu realisieren was der Bayushi von ihm will. "Jaja, ich komme." sagt er nur knapp, obwohl er eigentlich nicht dorthin folgen will, doch möchte er seinen Weggefährten auch nicht enttäuschen oder im Stich lassen und so setzt er sich langsam in Bewegung.

Kikuchiyo

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« Antwort #269 am: 19.10.2013, 09:15:52 »
Eventuell war 'Was ist hier passiert?' nicht die richtige Art eine Frage zu stellen, denkt sich Kikuchiyo. Die Zeit ist begrenzt und er hat eigentlich drei Fragen an den Nezumi. Wahrscheinlich hat die Frage um den Untoten Bären doch erstmal keine Priorität sagte schon der andere Nezumi dem er begegnet war nichts dazu.

"Warum kämpfst du mit diesen Felllosen?" Er deutet in Richtung des Lagers um zu verdeutlichen wen er meint. "Wer waren diese Nezumi?" Nun deutet er in die andere Richtung wo sich die kleinen behaarten Körper den Schnee in ein dunkles Rot getaucht haben.

Der Bayushi will nicht zu viele Fragen auf einmal stellen, darum wartet er die Antwort des Nezumi ab um Fushous Auftrag anzusprechen. "Dieser Felllose..." er deutet diesmal zum Tsuruchi "...ist viele Tage und Monde gereist um einen Namenssucher aufzusuchen."
« Letzte Änderung: 22.10.2013, 22:48:49 von Ginsengsei »
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