Jede Behauptung, dass etwas absolut ist, unterliegt nicht nur der Versuchung, sondern auch der Wahrscheinlichkeit, dass sie bei erstbester oder zumindest bei passender Gelegenheit widerlegt wird. Das ist also durchaus in Ordnung, dass Tia'tha Kaveh eines Besseren belehren will (wie auch Kaveh ingame vermerkt hat). Man könnte es ja auch umdrehen und genau dasselbe auf Tia'tha anwenden, in deren Charakteristik geschrieben steht, dass sie alles bekommen würde, was sie will (was sie jetzt nämlich gerade nicht bekommt). Natürlich könnte Kaveh das nicht ingame, weil er ingame nicht davon weiß, darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass solche Aussage immer wieder getroffen werden, und das auch zurecht. Ein Charakter darf ja durchaus von seinem Wesen eingenommen sein oder an etwas glauben, von dem wir als Spieler wissen, dass es gar nicht der Wahrheit entsprechen kann. Aber es kann durchaus der Wahrnehmung des Charakters entspringen und er kann daran glauben, weil ihm vielleicht noch nie das Gegenteil bewiesen wurde. Dasselbe mag für Tia'thas Art gelten.
Ich kann deine Offgame-Systemargumentation nachvollziehen, halte sie aber nicht für passend. Warum sollte ein Mensch, der nicht weiß, dass ich Hrâuninquisitor bin, nach dem Wirken seines Zaubers, der keinen gegenteiligen Effekt bei mir hat und somit glaubt, dass ich Vecorianer bin, einfach diesen Zauber immer wieder wiederholen bis er auf eine andere Auswirkung trifft? Das widerstrebt dem normalen Verhalten, es sei denn er machte eine wissenschaftliche Versuchsreihe an Kaveh oder er hätte schon vorher den Beweis gehabt oder zumindest so stark Lunte gerochen, dass er gar nicht anders kann, als sein Ergebnis nochmal zu verifizieren.
Tia'tha weiß zwar um diese Macht, aber auch nicht alleine um die regeltechnische Systematik dahinter. Das kann man eventuell auch anfügen.
Der Unterschied in deiner Beweisführung ist, dass Tia'tha bereits weiß, dass Kaveh Hrâuninquisitor ist und darauf ist folgende Aussage bezogen.
Aber eine solche Frage einen euch bekanntermaßen Inquisitor des Hrâun zu stellen, das zeugt nicht davon, dass ihr eure Beweisführung in diesem Moment von langer Zeit geplant habt.
Das ist kein Aufspielen, sondern die einzig wirkliche Kritik, die Kaveh an Tia'tha äußert. Wenn du also schreibst, dass dein Argument war:
Wie lange könntet ihr die Wahrheit vor mir verbergen?
Dann ist Kavehs Antwort:
"Ihr wisst die Wahrheit schon Tia'tha, deswegen macht es keinen Sinn, dass ihr in meinen Geist eingreift und dort nach der Wahrheit suchen wollt. Ihr wisst bereits, dass ich ein Inquisitor des Hrâuns bin, deswegen ist eure Art des Beweisexperimentes ein anderes als wenn ein mich nicht kennender Vecorianer einen ersten Verdacht schöpft. Und somit ist es nicht vergleichbar. Und da ihr die Wahrheit kennt, verschwendet ihr Ressourcen."Es geht nicht darum, sich vor seinen Gefährten aufzuspielen oder jene niederzumachen. Darauf geht Kaveh ja mehrmals ein. Er traut jedem seiner Gefährten zu, verantwortungsvoll mit seinen Fähigkeiten und seinem Leben umzugehen.
Deswegen danke ich dir auch, dass du ingame das in einen Gruppenkompromiß münden lassen willst. Tia'tha braucht natürlich weiterhin nicht Kavehs Meinung zu teilen, sie braucht ihn auch nicht für seine Disziplin bewundern, rühmen oder auch nur respektieren. Mir wäre nur lieb, wenn Tia'tha Zugriffe auf den Geist ihrer Verbündeten unterließe. Es geht mir also nicht darum, ob mein Charakter Recht behält, sondern darum, dass der Gruppenfrieden durch Unterlassen von Zugriffen auf Mitcharaktere gewahrt wird.