[b]"Tatsächlich? Das ist Euer Eindruck von mir?"[/b] fragte Jared erstaunt. [b]"Nun, ich bin ja auch erstaunlich ehrlich, wenn ich mit Euch rede. Seit der Sache mit der Sphinx. Ja, die Sphinx ist schuld."[/b]
Jared unterbrach sich, denn das Treiben um sie herum wurde doch zu bunt und hektisch, als sie den "Grünen Markt" betraten. Ständig musste man aufpassen, wenn man nicht angerempelt werden wollte, und alle drei Schritt hielt einem ein Händler irgendetwas unter die Nase, das man kaufen solle. Der "Grüne Markt" hieß so, weil sich in seiner Mitte eine ovale Blumenwiese befand, auf der ein einzelner Kastanienbaum stand. In doppelter Reihe rund um die Wiese drängten sich Marktstände.
Leofe und Jared hielten sich am äußeren Rand des Marktes und bogen nahe einer Kneipe "Gnom im Glück" in eine Gasse Richtung Fluss ab, in der es bald auch ein wenig stiller wurde.
[b]"Normalerweise ist das nämlich genau umgekehrt"[/b], fuhr Jared fort. [b]"Deswegen bin ich auch nicht Daviks Partner geworden, als er mich fragte. Nicht, weil ich etwas dagegen habe, Leute um ihr Geld zu bringen, nur wegen der Methode. Statt Einbruch und Einschüchtern blende ich Leute nämlich viel lieber mit hübschen Worten und Manieren, bis sie mir ihr Geld freiwillig geben oder mir ein peinliches, gar ein pikantes Geheimnis verraten, für die Bewahrung desselbigen ich sie dann zur Kasse bitten kann.
Ich sehe auch nicht, was daran verwerflich ist. Die 'unschuldigen Leute', wie sie sich selbst gern nennen, haben ihrerseits nämlich eine viel gemeinere Methode, andere um alles, was im Leben wichtig ist, und manchmal gar um das Leben selbst zu bringen: durch hässliche Worte. Ebenso sehr Lüge wie meine hübschen, und mit weniger Sorgfalt ausgewählt. Tatsächlich ist es die Gedankenlosigkeit, was mich daran am meisten ärgert. Und dann der Eifer, mit dem die Lüge weitergetragen wird, die Gier, mit der gelauscht wird! Also, ich kann die vielbeschworene Unschuld nicht sehen. Jemand, der hässlich über seinen Nächsten redet, hinter dessen Rücken, nimmt ihm etwas wertvolleres als Geld; ein solcher hat es verdient, dass ich ihn ausnehme.
Eure Erfahrungen scheinen da ja ganz anders gewesen zu sein. Ein einzelner Verrat, wenn ich das richtig verstehe? Wir sind übrigens bald da"[/b], fügte er noch hinzu.
Leofe und Jared hatten die Kais der Unterstadt erreicht. Hier herrschte wieder reges Treiben: Boote wurden beladen oder entladen, Waren wurde mit Handkarren, Eseln, oder Pferdekarren herbei- oder Richtung Oberstadt davongeschafft, dazwischen standen Passagiere in kleinen Grüppchen beisammen – schweigend oder im Gespräch vertieft, oft seltsam gekleidet, aber stets im Weg – und warteten darauf, wieder an Bord ihres jeweiligen Bootes zu dürfen.
Endlich hatte man auch einen Blick auf die beiden Wasserfälle. Leofe blieb einen Augenblick stehen, um den Anblick zu bewundern. Das Tosen war hier wesentlich lauter als in der Oberstadt, obwohl sie breits 120 Schritt oder mehr entfernt waren.
"Tatsächlich? Das ist Euer Eindruck von mir?" fragte Jared erstaunt. "Nun, ich bin ja auch erstaunlich ehrlich, wenn ich mit Euch rede. Seit der Sache mit der Sphinx. Ja, die Sphinx ist schuld."
Jared unterbrach sich, denn das Treiben um sie herum wurde doch zu bunt und hektisch, als sie den "Grünen Markt" betraten. Ständig musste man aufpassen, wenn man nicht angerempelt werden wollte, und alle drei Schritt hielt einem ein Händler irgendetwas unter die Nase, das man kaufen solle. Der "Grüne Markt" hieß so, weil sich in seiner Mitte eine ovale Blumenwiese befand, auf der ein einzelner Kastanienbaum stand. In doppelter Reihe rund um die Wiese drängten sich Marktstände.
Leofe und Jared hielten sich am äußeren Rand des Marktes und bogen nahe einer Kneipe "Gnom im Glück" in eine Gasse Richtung Fluss ab, in der es bald auch ein wenig stiller wurde.
"Normalerweise ist das nämlich genau umgekehrt", fuhr Jared fort. "Deswegen bin ich auch nicht Daviks Partner geworden, als er mich fragte. Nicht, weil ich etwas dagegen habe, Leute um ihr Geld zu bringen, nur wegen der Methode. Statt Einbruch und Einschüchtern blende ich Leute nämlich viel lieber mit hübschen Worten und Manieren, bis sie mir ihr Geld freiwillig geben oder mir ein peinliches, gar ein pikantes Geheimnis verraten, für die Bewahrung desselbigen ich sie dann zur Kasse bitten kann.
Ich sehe auch nicht, was daran verwerflich ist. Die 'unschuldigen Leute', wie sie sich selbst gern nennen, haben ihrerseits nämlich eine viel gemeinere Methode, andere um alles, was im Leben wichtig ist, und manchmal gar um das Leben selbst zu bringen: durch hässliche Worte. Ebenso sehr Lüge wie meine hübschen, und mit weniger Sorgfalt ausgewählt. Tatsächlich ist es die Gedankenlosigkeit, was mich daran am meisten ärgert. Und dann der Eifer, mit dem die Lüge weitergetragen wird, die Gier, mit der gelauscht wird! Also, ich kann die vielbeschworene Unschuld nicht sehen. Jemand, der hässlich über seinen Nächsten redet, hinter dessen Rücken, nimmt ihm etwas wertvolleres als Geld; ein solcher hat es verdient, dass ich ihn ausnehme.
Eure Erfahrungen scheinen da ja ganz anders gewesen zu sein. Ein einzelner Verrat, wenn ich das richtig verstehe? Wir sind übrigens bald da", fügte er noch hinzu.
Leofe und Jared hatten die Kais der Unterstadt erreicht. Hier herrschte wieder reges Treiben: Boote wurden beladen oder entladen, Waren wurde mit Handkarren, Eseln, oder Pferdekarren herbei- oder Richtung Oberstadt davongeschafft, dazwischen standen Passagiere in kleinen Grüppchen beisammen – schweigend oder im Gespräch vertieft, oft seltsam gekleidet, aber stets im Weg – und warteten darauf, wieder an Bord ihres jeweiligen Bootes zu dürfen.
Endlich hatte man auch einen Blick auf die beiden Wasserfälle. Leofe blieb einen Augenblick stehen, um den Anblick zu bewundern. Das Tosen war hier wesentlich lauter als in der Oberstadt, obwohl sie breits 120 Schritt oder mehr entfernt waren.