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Autor Thema: Prolog - Eleder oder Hin und Zurück  (Gelesen 16076 mal)

Beschreibung: Für Zarishu (und Darelion) - abgeschlossen.

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Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« am: 20.04.2012, 18:18:25 »
Prolog für Darelion und Zarishu - AP Teil 2

Eleder oder Hin und Zurück



Wenn die Brücken, wenn die Bogen
von der Steppe aufgesogen
und die Burg im Sand verrinnt,
wenn die Häuser leer geworden,
wenn die Heere, wenn die Horden
über unseren Gräbern sind -

Eines lässt sich nicht vertreiben:
dieser Stätte Male bleiben
Löwen noch im Wüstensand,
wenn die Mauern niederbrechen,
werden noch die Trümmer sprechen
von dem grossen Abendland.

'Berlin' von Gottfried Benn

Blutrotes Licht des Abendschimmers umpfing sie schlussendlich, als sie Anhöhe überquert hatten und sich ihnen der Blick auf die Talsenke zu ihren Füßen öffnete. Den ganzen Tag und die ganze Nacht und auch zuvor schon einige Tage waren sie nun schon auf Reise - gestartet in Eleder, auf eigenem Pfade in die Hügellandschaft nördlich der Hafenstadt: Sie hatten von einigen verlassenen Minen gehört, die es hier oben in dem felsigen Landstrich geben sollte, doch bisher war ihnen nur triste Einöde
und karges Land unter die Augen gekommen. Andere Schatzsucher hätten vielleicht längst das Handtuch geschmissen, aber Zarishu und Darelion, und waren sie ein noch so ungleiches Paar hatten nicht aufgegeben - doch auch dieser Abend kündete nicht gerade von Erfolg, im Gegenteil!

Groß, starr und wie eine tote, ausgemergelte Hand streckte sich ein laubloser Baobabbaum inmitten der Senke in die Höhe. Sein Stamm und seine letzten spärlichen Äste sahen völlig verkohlt aus und wenn sie nicht alles täuschte war um den Baum herum ein kleiner Kreis aus Knochen zusammengescharrt worden, jedenfalls sah es von hier oben so aus. Doch das war nicht das wirklich Erschreckende, sondern vielmehr erst der Anfang - nicht zu verbergen und sicher war, dass an dem Baum selbst gut ein
dutzend menschlicher Körper baumelte, welche im Licht der untergehenden Sonne grausig-gespenstische Silhouetten abgaben und lange Schatten über das trockene Land  warfen. Weitere Leichen, ebenso mit zerfransten Stricken versehen lagen rund um den Fuß des Baumes verteilt: Ein fürchterlicher Anblick...

Narbe eines Landes - gefangen im Krieg: Sollten sie einen Schritt näher heran wagen, um festzustellen, welche Partei es dieses Mal erwischt hatte, oder sollten sie einfach umdrehen und in einem anderen Tal Schutz für ihre Nachtruhe suchen?! Sie waren sich nicht sicher, doch eine Entscheidung musste schnell gefunden werden, die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und ihre Füße und Körper waren müde von dem langen Marsch. Wahlweise konnten sie es sich auch hier oben beqeuem machen - doch wären sie damit gefundenes Fressen für die gefräßigen Blutgeierschwärme, die es hier geben sollte: Noch allerdings hatten sie kein einziges Exemplar dieser hässlichen Vögel entdeckt ...
« Letzte Änderung: 07.08.2013, 16:25:42 von Ksynthral »

Darelion

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« Antwort #1 am: 12.06.2012, 22:55:38 »
Der Elf blieb bei dem Anblick der Leichen stehen und neigte den Kopf leicht zur Seite. Still stand er da und lauschte, bevor er den Wasserschlauch aus seinem Rucksack kramte und einen tiefen Schluck nahm. Noch immer hatte er sich nicht weiter bewegt. "Besser wir nähern uns langsam und versuchen die Spuren zu deuten."
Der fürchterliche Anblick schien ihn nicht zu irritieren, jedenfalls merkte Zarishu ihrem Begleiter keine Gefühlsregung an. Enervierend langsam machte dieser seinen Bogen bereit und kramte in seinem Gedächtnis nach Geschichten und Gerüchten über diese Stätte und den Baum.

"Warum sind hier keine Blutgeier?"
murmelte Darelion leise, mehr zu sich selbst und ließ seinen Blick über den Himmel und das umliegende Gelände schweifen. Was konnte die Vögel nur vertreiben?
 
« Letzte Änderung: 12.06.2012, 23:01:05 von Darelion »
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Darelion

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« Antwort #2 am: 15.06.2012, 18:30:35 »
Bevor Zarishu antworten konnte, stellte der Elf den Bogen ab und fischte schnell ein Tuch, das leicht nach Seife roch, aus dem Rucksack, das er sich vor Mund und Nase knüpfte, während er weiter sprach. "In der Nähe dieser Galgenbäume, so werden die von den Kriegern der Mzali zum Zwecke der Abschreckung verunstalteten Bäume genannt, vielleicht sollte man besser Ritualstätten sagen, soll es äußerst unangenehm riechen, was die Ansammlung von Kadavern auch Nahe legt. Aus welchem Grund dieser Duft noch keine Aasfresser angelockt hat, weiß Nethys in  doppelgesichtiger Weisheit allein."
Kaum hatte Darelion den Satz beendet und das Tuch festgeknotet, nahm er den Bogen erneut auf und schritt langsam, sorgfältig den Boden und immer wieder auch die Umgebung studierend, auf den Baum zu. Sollte Zarishu etwas bemerkt haben, das ihm entgangen war, würde sie es ihm schon mitteilen.
Vielleicht würde sie der Galgenbaum und die Spuren darum nur vor einer möglichen Gefahr warnen, vielleicht gäbe es aber auch Hinweise auf ihr Ziel oder ein anderes Geheimnis...   
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Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #3 am: 18.06.2012, 22:45:16 »
Langsam und vorsichtig näherte sich Darelion also dem Galgenbaum in der Talsenke vor ihnen. Zarishu blieb einstweilen oben auf der Hügelkuppe stehen und hielt Ausschau, während ihr Gefährte voranpirschte. Und fürwahr - dem tapferen Entdecker wehten Tod und Verwesung entgegen, als er auch nur den ebenen Boden des Tales erreicht hatte. Noch immer war er gut zwei dutzend Schritte von dem schrecklichen Mahnmal entfernt, aber jetzt schon musste sein Mundschutz alle Hilfe aufbringen, die er so hergab: Nirgends allerdings war auch nur die kleinste Spur eines Aasfressers oder gar eines menschlichen Wesens zu entdecken. Vermutlich war der Baum schon vor einiger Zeit so drapiert worden - zumindest dem Geruch nach zu schließen stimmte diese Schlussfolgerung. Aber erfreulich war, dass Darelion kampfesbereit und aufmerksam wie er war trotz allem kein feindliches Wesen ausmachen konnte. Doch irgendwie beschlich ihn das leise Gefühl, dass mit diesem Galgenbaum etwas nicht stimmte, vielleicht sollte er noch näher herangehen, um ihn zu untersuchen...

Darelion

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« Antwort #4 am: 24.06.2012, 11:38:10 »
Der Elf blickte sich um, doch Zarishu stand noch immer an der Stelle, an der sie auf den  Galgenbaum aufmerksam geworden waren. Mit einem leichten Kopfschütteln setzte Darelion seinen Weg fort und versuchte, den bestialischen Gestank so weit zu ignorieren, wie es ihm möglich war.  "Irgend etwas geht dort vor...", sagte er mehr zu sich selbst, denn seine Begleiterin konnte ihn kaum hören.
Langsam setzte er seinen Weg fort, die Neugier in ihm war wie so oft stärker als alle Vorsicht, die vielleicht angebracht wäre.  Mit der Linken presste er das Tuch immer stärker an Nase und Mund und unterdrückte die Würgereize, die ihn überkamen, während er ganz dicht an den Baum ging und nach wie vor Boden und Umgebung genau musterte.
Ein Licht erschien am Ende seines Bogens als er seine Kräfte unbewusst einsetzte.
« Letzte Änderung: 24.06.2012, 11:39:53 von Darelion »
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Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #5 am: 25.06.2012, 19:08:54 »
Bis auf einige wenige Schritte hatte sich Darelion inzwischen dem Stamm des Galgenbaumes genähert - sein Tuch war wirklich von Nöten: Es stank erbärmlich nach Tod und Verwesung![1] Die zahlreichen leblosen Menschenkörper waren teils schon stark dem natürlichen Zerfall anheim gefallen, andere wiederumg schienen frischer zu sein - und doch: Bei genauerem Hinsehen meinte Darelion ein leichtes Vibrieren mancher Hautstellen zu erkennen, vermutlich Insektennester, voller Larven, irgendetwas dergleichen. Widerwärtige Parasiten! Eine wahrhaft grausame Art der Abschreckung stellte dieser Baum dar. Die Körper waren übersäht mit offen klaffenden Wunden, verkrustetes Blut, dreckige Kleiderfetzen - kampflos hatte sich hier keiner ergeben, man hatte wahrscheinlich geahnt, welches Schicksal drohte! Die Stricke waren allesamt grobe, handgefertigte Hanfseile wie es schien; eine einfache Machart, doch sie dienten ihrem Zwecke gut. Auch am Boden lagen noch einige Leichen, die Stricke noch immer um die Hälse - die Überreste der Gesichter zu schmerzerfüllten Fratzen verzogen: Langsam schwingen die toten Körper am Baum hin und her...

Am Boden kann Darelion allerdings nun sogar einige Spuren genauere identifizieren - Schleifspuren von vermutlicher toten, menschlichen Körpern, die Hufabdrücke einiger Aasfresser, und kleinere Schleifspuren, welche er aber nicht genauer einzuordnen vermag: Von den Spuren der Errichter dieses Mahnmals ist nichts zu entdecken. Vermutlich haben Wind und Wetter redlichen Dienst geleistet seit der letzten Hinrichtung...
 1. @ Darelion: Bitte RW - ZÄH durchführen, +2 für dein Tuch!

Zarishu

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #6 am: 27.06.2012, 00:19:37 »
Bis sie diesen Ort letztlich erreicht hatten, machte sich Zarishu so ihre Gedanken. Es war ganz gut, dass sie an diesen fernen Ort mit Darelion gereist ist. Zarishu war sich unsicher, wie sie mit ihrem Mentor Akin weitermachen sollte. Ihr war völlig klar, dass er in sie verliebt war und Ihr nur deshalb dazu verhalft der Gesellschaft der Kundschafter beizutreten. Aber wäre das wirklich so gut, wenn herauskäme, dass sie nur deswegen Kundschafterin geworden ist, weil Akin eine Beziehung mit ihr haben wollte. Das würde nur zu Getuschel und Spekulationen führen. Deswegen hielt sie Akin immer noch auf Abstand und stellte sich weiterhin dumm. Zarishu war froh, dass sie erst einmal weit weg von Osirion und auch Absalom war, wo Akin auch das ein oder andere mal bei der dortigen Kundschafter-Fraktion anzutreffen war. Neben den Gedanken an Akin machte sich Zarihsu auf ihrer Reise auch noch Gedanken um ihre jüngere Schwester Iuni. Was würde sie wohl machen? Würde es ihr gut ergehen? Ihre kleine Schwester war eine begabte Tänzerin. War sie es immer noch? Hatte sie vielleicht schon selbst den Pfad einer Abenteurerin eingeschlagen? Zarishu machte sich so viele Gedanken, um ihre kleine Schwester. Ihre Eltern bedeuteten ihr nach ihren Streitereien nicht mehr viel, ihre Schwester Iuni dagegen schon. Aber als Zarishu diesen schlimmen Ort endlich erblicken konnte, machte sie sich nur noch Gedanken über ihn.  

Zarishu folgte Darelion einige Zeit lang wortlos. Doch nach leisen Flüchen in ihrer Heimatsprache Kelisch folgte sie Darelion immerhin so weit, dass sie nicht herumschreien musste und sagte zu ihm mit einem Tuch vor dem Mund: "Was macht Ihr da Darelion? Blutgeierschwärme könnten jederzeit kommen und wenn sie nicht kommen, habe ich ganz andere Sorgen. Vielleicht ist dieser Ort verflucht. Wir sollten schnell von hier verschwinden. Und selbst wenn er nicht verflucht ist, wer weiß, ob nicht des Nachts hier die Geister der Untoten ruhelos herumwandern. Was erhofft Ihr Euch hier zu finden? Warum habt Ihr Euch diesem Ort genähert?"  
« Letzte Änderung: 27.06.2012, 00:22:49 von Zarishu »

Darelion

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #7 am: 28.06.2012, 09:27:40 »
Der Elf ordnete die Gerüche, die von Larven verursachten Bewegungen und die Wunden  ebenso wie die Machart der Seile rein rational ein, um den Ekel zu unterdrücken. Wie so oft gelang es ihm, sich mit dieser innerlichen und emotionalen Distanzierung, ruhig und besonnen zu verhalten.

Fasziniert von der Effektivität der inszenierten Abschreckung ging er in die Hocke, um die kleineren Schleifspuren, die er noch nicht einordnen konnte, zu untersuchen. Die leuchtende Spitze seines Langbogens über diese Spuren haltend, tauchte er die Szene in ein unheimliches Licht.

"Wenn dieser Ort verflucht sein sollte, wäre es gut, das zu wissen, werte Zarishu. Das ist ein Grund, warum ich mich ihm widme. Ich will verstehen, was das hier genau bedeutet, um nicht etwas im Rücken zu haben, das wir nicht kennen und vor allem nicht verstehen.
Irgend etwas stimmt hier nicht.
"
 Darelions Stimme war kühl und aufgrund des Gestanks leicht gepresst. Noch während er redete, sann er über die Vermutung seiner Begleiterin nach und betrachtete den Galgenbaum und die Umgebung, immer noch hockend, erneut - dieses mal auf der Suche nach Anzeichen für Magie oder Flüche.
Was stimmt hier nicht, was strahlt dieser Ort nur aus, was ist sein wahres Geheimnis... Die Mystik dieses Ortes war für den neugierigen Elfen - wie jede Unklarheit - nur schwer zu ertragen.
"Wir müssen dem auf den Grund gehen, Zarishu."
« Letzte Änderung: 28.06.2012, 09:43:20 von Darelion »
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Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #8 am: 01.07.2012, 22:28:49 »
Doch besonders weit kam Darelion mit seinen weiteren Untersuchungen nicht - ihm wurde klar, dass er es hier mit menschlichen Spuren zu tun hat, er erkannte Zehen und Fußballen: Zumindest das was davon übrig bliebe würden diese faulen und zerfallen. Erschrocken ging sein Blick nach oben!

Während einige der Leichen an dem Baum inzwischen grausig grinsend wie Marionetten hin- und herzappelten und die Gliedmaßen im Wind mitschwenken hatten sich einige andere von ihren Stricken gelöst und poltern gerade gen Boden. Rappelten sich auf und streckten stöhnend und sabbernd ihre Arme aus, gen Darelion, gen Zarishu. Langsam und mit schleifenden Schritten machten sich die plötzlich aufgewachten Untoten auf den Weg. Auch einige der am Boden liegenden Untoten hatten sich von ihren Ruhestätten erhoben und kamen drohend auf sie zu[1]...
 1. @ Beide: Ihr habt es mit acht Untoten zu tun, die zwischen ca. 3m und 15m von euch wegstehen...

Zarishu

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #9 am: 05.07.2012, 15:32:48 »
Trotz einem Tuch vor dem Mund wurde Zarishu ziemlich schlecht. Die Kundschafterin konnte auch den furchtbaren Anblick aus der Nähe schwerlich ertragen und mochte sich am liebsten hier nicht allzu lange aufhalten. Sie schaute auch ziemlich grimmig drein. Sie hatte zwar mit Geistern gerechnet, aber diese Fäulniszombies waren für sie mindestens genauso schlimm. Warum musste Darelion gerade in Bezug auf diesen verfluchten Baum so neugierig sein? Es war für Zarishu so klar, dass sie irgendwie auf Untote treffen würden. Das sagte ihr ihre Intuition. Darelion hatte diese gefährliche Situation mit seiner Annäherung geradezu herausgefordert. Vorsichtshalber sagte sie in elfischer Sprache zu Darelion: "Was wisst Ihr über diese Fäulniszombies? Sie sind uns zahlenmäß überlegen. Wir sollten vielleicht versuchen zu fliehen. Mir ist außerdem schon speiübel." Zarishu ging dann wieder zurück Richtung Norden.[1]
 1. Free Action: Speak. Move Action: 1 NW, 5 N.
« Letzte Änderung: 08.07.2012, 15:42:54 von Ksynthral »

Darelion

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« Antwort #10 am: 07.07.2012, 20:59:06 »
Darelion blickte frustriert auf die sich langsam bewegenden übelriechenden Kreaturen, doch es fiel ihm nicht mehr ein, als dass diese Zombies am Besten durch Hiebwaffen zu verletzen waren.
"Es sind eine Art Fäulniszombies, werte Zarishu. Benutzt den Dolch." Für ausholendere Erläuterungen hatte der Elf keine Zeit und darüber hinaus ausnahmsweise auch zu wenig Wissen, vielversprechende Zaubersprüche fielen ihm ebenfalls nicht ein. So folgte er, den inneren Frust bei Seite schiebend, Zarishu, ohne die Zombies dabei aus den Augen zu lassen.[1]
 1. NE und 5 Nord.
« Letzte Änderung: 08.07.2012, 15:46:16 von Ksynthral »
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Ksynthral

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« Antwort #11 am: 08.07.2012, 15:49:17 »
Der erste Schrecken war überwunden - nun standen sie einer Horde von verseuchten Zombies gegenüber! War Flucht oder Kampf die bessere Alternative: Sie würden es herausfinden... Müssen! Langsam kamen die faulenden Gestalten auf sie zu, streckten ihre knochigen Arme nach ihnen aus, stöhnten schmerzerfüllt und blutlechzend zugleich auf...

« Letzte Änderung: 08.07.2012, 15:49:34 von Ksynthral »

Ksynthral

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« Antwort #12 am: 12.07.2012, 21:02:13 »
"Wenn wir Glück haben, werte Begleiterin, bleiben sie im Umkreis des Galgenbaumes...noch während er sprach, zog der Elf sein Schwert und ging rasch und sich immer wieder nach den untoten Gestalten umsehend ein Stück den Hügel hinauf.
Wahrscheinlich aber müssen wir kämpfen. Der sonst allwissende Darelion hatte schlicht geraten und die Ruhe und Überzeugung in seiner Stimme war nur vorgetäuscht. Er hoffte, die Schurkin würde ihm folgen...

Das Gesicht und die Schulter zu den Fäulniszombies gewandt blieb er stehen, die Schwertspitze tanzte vor seiner Nase als er den Angriff der Kreaturen konzentriert erwartete.

Der Anblick widerte Zarishu nach wie vor an. Nur sehr kurz war sie gedanklich von dem ganzen Geschehen abgelenkt. Sie fand es von Darelion schon immer seltsam, dass er sie "werte Zarishu" ansprach. Eigentlich verdienten es nur Adelige- aus Zarishus Sicht- so angesprochen zu werden. Aber sie würde auch in Zukunft vermutlich nichts zu dieser Anrede sagen. Außerdem wollte sich ihr Geist bloß ablenken bezüglich dieses schrecklichen und grotesken Geschehens. Aber das durfte nicht länger der Fall sein. Es könnte bald zu einem Kampf kommen und darauf musste sie sich vorbereiten. Zarishu folgte also Darelion ohne ein weiteres Wort zu sagen und zog dabei ihren Dolch. Sie bereitete sich auch auf mögliche Angriffe vor.

Doch die verfaulten Untoten kamen längst nicht in Reichweite von Zarishu und Darelion. Ihre Klingen konnten sie getrost und sicher bereithalten und dennoch war die Situation furchteinflößend - während die restlichen Leiche ihren makaberen Tanz an den Galgenstricken fortführten schlurften die erwachten Zombies gen Norden, direkt auf die beiden Eindringlinge zu: Jemand hatte ihr Reich betreten, jemand Lebendes!...[1]
 1. Habe eure Bewegungen ein klein wenig angepasst, wg. dem Gelände, hätte mich deutlicher ausdrücken können: Bewegungsrate bitte etwas runterschrauben, aber ihr habt weiterhin beide Aktionen zur Verfügung...

Ksynthral

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« Antwort #13 am: 23.07.2012, 16:41:24 »
Heiliges Wasser oder Feuer Für einen Augenblick dachte der Elf an die Fläschchen, die in seinem Rucksack steckten, doch er verwarf den Gedanken ebenso schnell wie dieser gekommen war. "Noch  drei Schritte zurück. Wenn sie dann noch folgen heißt es kämpfen." Darelion verabscheute solche ausweglosen Situationen, aber er hielt es für wenig zielführend, vor diesen stinkenden Zombies längere Zeit zu fliehen. Mit raschen Schritten befolgte er seine eigene, nur leise ausgesprochene, Weisung und machte sich und sein Schwert erneut bereit für den ersten Untoten, der in Reichweite käme.

"Sarenrae wäre wohl dafür die Untoten zu erlösen, Darelion. Aber ich weiß nicht, ob wir einen Kampf gegen diese große Menge schaffen. Trotz dieses Zaubers, den ich jetzt wirke, werde ich weiter an Eurer Seite bleiben." Nach diesen Worten wirkt Zarishu eine kurzanhaltende Unsichtbarkeit auf sich. Dann folgt sie Darelion und stellt sich an seine Seite.

Immer weiter und weiter rückten die Untoten Darelion und Zarishu auf den Pelz, sie verfolgten sie förmlich - doch ihre tote Gestalt und ihre fauligen Gliedmaßen ließen sie nicht wirklich schneller werden. Fast drohte sogar der Hügel selbst sie abzuschmettern! Mühevoll stöhnend, aber beharrlich wie das Alter und der Tod höchstpersönlich kämpften sie sich vorwärts, den lebenden Seelen entegegen die ihre Ruhe gestört hatten...
« Letzte Änderung: 23.07.2012, 16:41:44 von Ksynthral »

Ksynthral

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« Antwort #14 am: 10.08.2012, 20:10:04 »
"Danke. Ewig fliehen können wir aber auch nicht. Noch ein Stück!" Insgeheim hoffte der Elf immer noch, die Untoten würden irgendwann Halt machen und zog sich noch ein ein wenig zurück, wobei er das Schwert nun doch gegen ein Fläschchen mit heiligem Wasser austauschte. Na wartet, Kreaturen.

Zarishu machte sich ihre Unsichtbarkeit zu Nutze und ging nach Osten. Dieses Mal ging sie nicht zu Darelion. Sie wollte versuchen die Fäulniszombies an der östlichen Außenseite zu attackieren. Vielleicht war diese Kampftaktik gar nicht mal so schlecht, aber das würde sich noch zeigen. Sarenrae wäre es sicherlich sehr recht, wenn die Untoten 'erlöst' werden würden, aber Zarishu war sich nicht sicher, ob man den Gegner nicht einfach durch Davonrennen entkommen hätte können, wenn man das wirklich gewollt hätte. Innerlich gab es auch eine Stimme, die nach Flucht verlangte, aber sie schien ihr- wie diese Bewegung verriet- nicht nachzugehen.

Und fürwahr schien Darelions Hoffnung in Erfüllung zu gehen, die Untoten wollten nicht mehr allzu nah kommen, so schien es, sie verlangsamten sogar ihre schlurfenden Schritte und streckten vielmehr die Arme nach dem Elf und seiner ehemals sichtbaren Begleiterin aus - ihre toten Kameraden am Galgenbaum zappelten nur noch leicht hinterher: Würde der Spuk vielleicht doch ein glimpfliches und kampfloses Ende nehmen?!

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