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Autor Thema: Prolog - Eleder oder Hin und Zurück  (Gelesen 16452 mal)

Beschreibung: Für Zarishu (und Darelion) - abgeschlossen.

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Zarishu

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #120 am: 18.04.2013, 23:52:49 »
"Silvio weiß sehr gut mit Worten umzugehen und ist jemand, der es versteht an wichtige Informationen zu kommen. Er ist auch noch sehr begabt darin varisianische Volkslieder zu singen und ist ein meisterhafter Tänzer, aber das ist für unsere Mission wohl nicht von großer Wichtigkeit." Bei den letzten Worten lächelte Zarishu etwas. Doch dann nahm ihr Gesicht von einem Moment auf den anderen wieder einen ernsten Ausdruck an. Sie nickte Darelion noch zu und ging danach schnellen Schrittes in Richtung Sargavahaus. Die Kundschafterin freute sich innerlich darauf Silvio wieder zu treffen.
« Letzte Änderung: 18.04.2013, 23:53:16 von Zarishu »

Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #121 am: 29.04.2013, 22:56:35 »
Gemeinsam schritten die beiden Kundschafter schließlich stadteinwärts durch die Ananasfelder, vorbei an schwer arbeitenden und vor allem schleppenden Menschen. Ihre Rast hatten sie nach relativ kurzer Zeit schon wieder abgebrochen, sie würden bei Silvio im Sargavahaus ihre wohlverdiente Ruhe und Erholung finden und suchen. Ihr letztes Stück Weg war weitaus weniger beschwerlich als der Marsch von der Fzumi-Mine bis hierher an die Küste. Die Straße war wesentlich besser ausgebaut und zudem begegneten sie nun auch immer mehr Reisenden, was die Lasten des Tages auf ihren Schultern und Füßen etwas erträglicher machten: Anderen erging es genauso wie ihnen, mit welchem Ziel sie auch unterwegs waren...

Als sie dann schließlich, nur noch einige Zehnmeter weit entfernt von der Dimoarmauer ihrem Ziel zum Greifen nahe waren, blieben die beiden Entdecker unerwartet aber beinahe zeitgleich noch einmal stehen. Brandgeruch stieg in ihre feinen Nasen, Qualm erhob sich östlich von ihnen im Viertel Mauerseits. Einige große Flammen schlugen aus dem Strohdach einer Hütte empor, schwarzer Rauch verpestete die wunderbar-salzige Meeresluft...

Das Stadttor war zum Greifen nahe und beinahe schmeckten sie schon das herbe Kühl eines Kruges Biers auf ihren Lippen: Das also war Eleder - eine Stadt zwischen Adel und Armut!
« Letzte Änderung: 29.04.2013, 22:57:48 von Ksynthral »

Darelion

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« Antwort #122 am: 30.04.2013, 21:35:30 »
Der Lichtbringer sog hörbar den Atem ein. "Das ist also Eleder. Brennt es dort öfter, Zarishu, oder erleben wir gerade den Anfang eines Aufstandes?" Die Stimme des Elfen klang kalt und schien von weit weg zu kommen. In Wahrheit war Darelion ebenso entsetzt wie neugierig und der Gedanke an kühle Getränke wie weggeblasen. "Lass uns weiter gehen, zum Brand oder zu Eurem Bekannten. Stehen zu bleiben und zu gaffen bringt uns nicht weiter, sondern höchstens in Gefahr.  
« Letzte Änderung: 01.05.2013, 22:38:49 von Ksynthral »
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ksynthral

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« Antwort #123 am: 02.05.2013, 22:02:06 »
Menschen kamen aus der Gasse vor ihnen und strömten, nicht minder schwer in Panik versetzt, auf sie und das Stadttor von Eleder zu. Die dortigen Wachen bereiteten sich inzwischen schon hellebardenkreuzend auf den Ansturm der Unterschicht vor. Das Feuer schien sich glücklicherweise nicht auszubreiten. Aber die Rauchwolken zeugten von einem tüchtigen Feuerchen. Plötzlich fiel genau vor den Füßen Zarishus ein kleines, rothaariges Mädchen auf den Boden, keine zehn Jahre alt. Es rappelte sich weinend hoch, Schmutz bedeckte sein zartes, sonnenbesprosstes Gesicht und dicke Tränen liefen ihre Wangen hinab:

"Hilfe! So helft doch - es brennt! Feuer!..."

Es schrie panisch und schmerzerfüllt auf und blickte zu den lodernden Flammen hinter sich. Darelion und Zarishu hatten sich allen Anscheins nach immer noch nicht entschieden, was zu tun war. Die Stadtwache würde sie als ehrenwerte Reisender und sogar Mitglied der Kundschafter sicherlich einlassen. Doch war dies das Schicksal jener Zeit und der wahre Umgang damit? Das Mädchen sah verwirrt um sich, es schien jemanden zu suchen:

"Meine Mama!? Wo - wo ist meine Mama?..."

Es stand auf und versuchte seine Mutter zu erblicken, doch in dem Gedränge der Menschen wurde es beinahe wieder zu Boden geworfen. Hilflos versuchte sich das Mädchen durch die Menschenmenge wieder hin zum Feuerschein zu drängen: Angst besiegt Furcht - und keiner ist ein Gewinner...

Zarishu

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« Antwort #124 am: 05.05.2013, 13:38:10 »
Zarishu wunderte sich, dass offenbar niemand etwas gegen das Feuer unternahm und es sogar noch größer wurde. So hatte es im Moment zumindest den Anschein. Die Zeit war bald gekommen, aktiver in das Geschehen einzugreifen, doch erst einmal beschäftigte Zarishu das kleine Mädchen.

"HEY KLEINES WARTE DOCH MAL EINEN AUGENBLICK. WIE SCHAUT DENN DEINE MUTTI AUS? WO HAST DU SIE DAS LETZTE MAL GESEHEN?", rief die Sarenrae-Anhänger dem kleinen Mädchen hinterher. Man durfte einfach nicht kopflos vorgehen, obwohl Zarishu das Verhalten des Mädchens nicht verwunderte. Immerhin war sie ja erst ungefähr zehn Jahre alt schätzte die Kundschafterin.

Darelion

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« Antwort #125 am: 05.05.2013, 18:42:01 »
Wie darelion erwartet hatte, griff seine Begleiterin ein, bevor er selbst rufen konnte. Rasch und mit der notwendigen Grobheit kämpfte er sich durch die Menge zu dem Mädchen durch. "Komm her, Kleine. Wir kümmern uns!"
So bald er sucher war, dass das verängstigte Kind nicht weg lief schaute er sich nach allen Seiten um, um den günstigsten Weg weg von dem Feuer auszumachen. Beim Lichte meiner Vorfahren, wie die Tiere werden sie, so bald die Furcht sie packt.
Der stets rational denkende Kunschafter wunderte sich nicht zum ersten Mal über die Kopflosigkeit der Menschen. Ein Glück, dass Zarishu wenigstens die Ruhe bewahrte.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ksynthral

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Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #126 am: 06.05.2013, 18:25:14 »
An ihnen rannten ein paar Männer der Stadtwache in die entgegengesetzte Richtung vorbei. Richtung Feuer: Sie trugen Eimer mit Wasser, verschütteten mit ihrem aufgebrachten und nervösen Gang aber zu viel davon, als dass sie das Feuer wirklich löschen können würden. Hoffentlich griff es nicht auf mehrere Häuser über. Doch die Flammen ließen bereits nach und der Qualm und Rauch mehrte sich. Der stechende Gestank lag immer noch in der Luft und das Haus brannte weiter knisternd vor sich hin: Auch die Menschenmassen schienen sich nicht beruhigen zu wollen. Plötzlich waren Schreie zu hören! Die Stimmen und Rufe der Menschen wurden lauter, es wurde gejammert und geflucht. Doch was genau der Aufbringer dieser Reaktion war, konnte man nicht herausverstehen...

Schnell hatten Darelion und Zarishu auf das kleine Mädchen reagiert. Der Kundschaft hatte es in der Menschenmenge gefunden, sich schützend vor die Kleine gestellt und sie so vor Schlimmerem bewahrt. Die Kleine begann fürchterlich zu weinen und brachte kaum ein Wort hervor. Ihr Gesicht war dreckverschmiert und auch die Kleidung war von einfacher Machart, und voller Schmutz. So musste man also als Kind aus Mauerseits aussehen, wenn man hier unterwegs war und aufwuchs. Kein besonders schöner Anblick...

Auf Darelions Ansprache reagierte das Mädchen nicht. Es schaute verstört zu Boden und die Tränen kullerten noch mehr. Doch als sie Zarishus Stimme vernahm horchte sie auf und rannte zu der Frau hinüber, fiel ihr um die Beine und klammerte sich fest an sie:

"Da bei dem Haus da... Meine Mama... Da waren Männer, die unser Haus angezündet haben... Böse Männer... Ich, Mama..."

Die Kleine verhaspelte sich, verschluckte sich und brachte kaum ein verständliches Wort heraus. Dafür ließen die Tränen nach, den anscheinend hatte sie in Zarishu eine Beschützerin erkannt, die ihr wohlgesonnen war. Darelion, als Mann von hoher Statur, dagegen war ihr anscheinend unheimlich: Wer konnte das einem kleinen Mädchen schon verübeln...

Darelion

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« Antwort #127 am: 06.05.2013, 19:38:30 »
Der Lichtbringer war froh, dass sich das Mädchen Zarishu als Beschützerin erwählt hatte und blickte gebannt zu dem brennenden Haus. Sein Versuch, das vor ihm tobende Chaos zu ignorieren gelang nur mühsam. Zu laut waren die Stimmen, zu dilettantisch die Löschversuche. Ihre Verwandschaft verbrennt.... Der Elf zuckte bei dem Gedanken kurz zusammen und flüsterte Zarishu dicht an ihrem Ohr zu. "Fragt sie, wer die bösen Männer waren. Vielleicht steckt mehr dahinter als wir ahnen."
Während der ganzen Zeit behielt Darelion das brennende Haus im Auge und versuchte auszumachen, ob Menschen darin zu sehen waren oder hinaus stürzten. Ein Eingreifen erschein ihm nicht aussichtsreich, weder für die möglichen Opfer noch für ihn selbst.
« Letzte Änderung: 06.05.2013, 19:39:03 von Darelion »
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Ksynthral

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« Antwort #128 am: 10.05.2013, 12:00:09 »
Darelion konnte das brennende Haus aus seiner Position nur im oberen Bereich einsehen, dort konnte er keine Personen ausmachen. Die Menschenmassen, die noch immer unterwegs waren und die Entfernung raubten ihm die Möglichkeit auch den unteren Bereich einzusehen. Das Mädchen wimmerte immer noch kläglich und hielt sich an Zarishu fest. Aus ihr waren wohl vorerst keine weiteren Informationen zu bekommen. SIe zuckte lediglich zusammen, als sie aus Darelions Mund die Phrase 'böse Männer' vernahm...

Zarishu

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« Antwort #129 am: 14.05.2013, 00:59:43 »
Zarishu strich der Kleinen sanft durchs Haar und sagte zu ihr mit beruhigenden Worten: "Ganz ruhig, Kleine. Alles wird wieder gut. Ich überlege mir mal etwas zusammen mit meinem elfischen Freund, um dir zu helfen. Ich rede in seiner Sprache mit ihm. Die versteht er am besten. Keine Sorge."

Die Keleshitin flüsterte dann leise zurück, aber auf Elfisch: "In so einem Zustand wird uns das Mädchen sicherlich nichts sinnvolles mehr erzählen können, Darelion. Ich habe ansonsten momentan ein Problem: Ich weiß nicht, ob ich die Kleine wirklich allein lassen soll. Ihr soll nichts schlimmes passieren und wer weiß, was hier für Gestalten herumlaufen. Aber Ihr könnt wahrscheinlich nicht allein nach dem rechten schauen bei dem Haus, oder doch Darelion? Ich will nicht, dass Ihr allein in Gefahr geratet. Was ist Eure Meinung zu dem ganzen? Vielleicht habe ich etwas übersehen. Wir müssen aber so schnell wie möglich demnächst handeln. Viel Zeit ist verstrichen."

Ksynthral

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« Antwort #130 am: 14.05.2013, 22:32:26 »
Das kleine Mädchen guckte zwar etwas verdutzt, als Zarishu plötzlich anfing Elfisch zu sprechen, und das nicht gerade wenig. Aber sie war mehr beeindruckt, als erschrocken von der Tatsache. Sie hatte scheinbar nicht damit gerechnet, dass sich jemand versuchte für sie einzusetzen. Doch die Frau hatte ihr so eben durch die Haare gestrichen, sanft, fast zärtlich. Etwas trotzig, oder war es der Überlebenswillen, der hier durchblitzte, wischte sie sich ihre letzten Tränen aus dem rotzverschmierten Gesicht. Doch der dreckige Ärmel machte es nicht wirklich besser:

"Isa, ich heiße Isa - und so klein bin ich gar nicht... Ihr meint, ihr wollt, also... Mir helfen?!"

Sie plapperte fast munter drauf los, als Zarishu endlich mit ihrem Schwall Elfisch abbrach, doch bevor Isa, oder gar Darelion ein Wort herausbringen konnten wurde das Geschrei der inzwischen beinahe spärlich dünn gewordenen Menschenmasse noch einmal lauter. Plötzlich stürmten zwei besonders große Männer in dunklen Roben heraus. Die Kapuzen tief in die Gesichter gezogen, je einen derben Holzknüppel in der Hand: Sie schritten, ja stolzierten gar dahin, als sie mit brutalen Stiefelschritten ihren Weg durch die Menschen suchten, die verzweifelt auswichen. Einer von ihnen brüllte laut und unmissverständlich:

"AUS DEM WEG VOLK VON ELEDER! NIEDER MIT DER SKLAVEREI! ALLE MACHT DEN FREIMÄNNERN!"

Eine irre Anwandlung, wenn man bedachte, dass hier gerade ein Haus abbrannte und die Ärmsten, der Ärmsten, und auch Sklaven panisch davonrannten: Ihre Heimat verloren hatten durch ein Verbrechen! Dies mussten Brandstifter sein, ihrer Stimme nach zu schließen waren sie stolz auf ihre Tat. Höhnisch lachend schritten sie voran und bahnten sich ihren Weg über den Platz in dessen Mitte Zarishu und Darelion standen. So sie sich nicht rühten, würden sie sicherlich auch nicht auffällig wirken...

Das Feuer hatte seinen Zenit bereits überschritten und das Haus stürzte mit einem ohrenbetäubenden Krachen in sich zusammen: Holz splitterte und Feuerglut ergoss sich auf die nebenstehenden Häuser. Flammen wirbelten auf und größere, mehrere Flammen schossen empor. Jetzt würde jede Hand gebraucht werden: Männer die noch kurz zuvor vor den beiden Unruhestiftern geflohen waren kehrten spurtend um und rissen jeden Krug mit einer Flüssigkeit mit sich, den sie finden konnten. Jeder Wasserschlauch diente nun als Löschhilfe. Das Feuer hatte begonnen sich auszubreiten...

Zarishu

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« Antwort #131 am: 16.05.2013, 00:15:41 »
Zarishu war nun durch die Taten dieser sogenannten Freimänner in rechtschaffenem Zorn versetzt. Der Sarenrae-Anhängerin wurde schmerzhaft bewusst, dass die Eltern des Mädchens nun tot waren. Sie war zu langsam um gegen das Unheil erfolgreich anzukämpfen. Ob sie sich das jemals vergeben konnte? Auf jeden Fall fühlte sich Zarishu nun verpflichtet für das Wohl des Mädchens einzustehen und sich um sie zu kümmern. Aber erst waren aus ihrer Sicht diese "Idioten" von Freimännern dran, um die sich jemand kümmern musste. Auch dem Brand musste entgegengewirkt werden.

Zuvor sagte die Kundschafterin allerdings zu Isa: "Entschuldige, dass ich dich 'Kleine' nannte. Ich wollte dich damit lediglich als junge Person damit ansprechen und es hatte nicht wirklich etwas mit deiner Körpergröße zu tun. Du musst jetzt stark sein, Isa. Ich habe mit diesen Freimännern noch ein Hühnchen zu rupfen. Denke aber bitte nicht schlecht über mich. Sie haben meinen Unmut erregt und jemand muss ihnen mal die Meinung sagen. Bleib bitte bei Darelion, Isa, er ist genauso nett wie ich, das schwöre ich bei meiner Göttin Sarenrae."

Langsam löste sich Zarishu von Isa und ging in die Richtung der Freimänner. Sie gab in brüllender Lautstärke folgendes von sich, was ganz klar an diese Freimänner gerichtet war: "SEID IHR FREIMÄNNER WAHNSINNIGE GROETUS-ANHÄNGER IN WIRKLICHKEIT? IHR ZÜNDET EIN HAUS AN UND BRINGT UNSCHULDIGE, ARME LEUTE IN GEFAHR UND DAS SOLL EINE WIRKSAME MAßNAHME GEGEN DIE SKLAVEREI SEIN? SEID IHR DENN VÖLLIG VERBLÖDET? FALLS IHR VERSUCHT DIE LÖSCHARBEITEN ZU BEHINDERN, BEKOMMT IHR ES AUF SCHMERZHAFTE WEISE MIT MIR ZU TUN, HABEN WIR UNS DA VERSTANDEN?"

Doch Zarishu wartete auf keine Antwort. Sie suchte sich auch schnell etwas, was auch nur halbwegs taugte, um einen Brand zu löschen und rannte dann so schnell es ging zu der Quelle des Brandes, um bei den Löscharbeiten mitzuhelfen.

Darelion

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« Antwort #132 am: 17.05.2013, 21:19:41 »
Bevor der Elf Zarushu antworten konnte, unterbrachen ihn die Brandstifter, und bevor er auf die offenbar von allen guten Geistern und Göttern verlassenen, selbsternannten Freimänner reagieren konnte, brüllte Zarishu diese auch schon an. Der Lichtbringer stellte sich aufrecht neben sie und unterstrich ihre Worte mit dem Schüttteln der erhobenen Faust.
"MIT MIR AUCH. UND JETZT! LOS! LÖSCHEN. DORT" Er zeigte auf den wabernden Brand, der nun das ganze Viertel zu bedrohen schien.
Kurze und unmissverständliche Sätze, das hatte Darelion gelernt, wirkten bei solch aufgebrachten Fanatikern am Besten...

"Ich kümmere mich, rettet, was zu retten ist, Zarishu"
Die raschen und nun etwas überstürzten Handlungen seiner Begleiterin hatte er fast befürchtet, denn das die Sarenrae Anhängerin alles daran setzen würde, um das Feuer zu löschen, war geradezu zwangsläufig. Immerhin hatte sie das Mädchen informiert.

"Komm, Isa." Der Lichtbringer lächelte das kleine Mädchen an und reichte ihr die Hand in der Hoffnung, sie würde ihm nun so weit vertrauen, dass er sie aus der Gefahrenzone bringen konnte. Wenn nicht, würde er ohne zu zögern zupacken und sie notfalls festhalten, damit sie sich nicht unnötig in Gefahr brächte. "Wir behalten sie im Auge und warten. Sie kann dort helfen. Und wir helfen Dir, Isa, versprochen." Die Stimme des Elfen war ruhig und fest. Wenn möglich würde er nun mit Isa langsam weg vom Feuer gehen und sich an eine Steinwand drücken, ohne Zarishu aus den Augen zu lassen.
« Letzte Änderung: 17.05.2013, 21:20:51 von Darelion »
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Ksynthral

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« Antwort #133 am: 28.05.2013, 21:28:56 »
Doch die Freimänner lachten nur schallend, höhnisch laut auf, als sie das Gebrüll der Kundschafterin zu hören bekamen! Sie wiederholten ihre fanatischen Parolen immer und immer wieder und schritten hinfort, als ob nichts gewesen wäre: Kein Blick zurück, keine Reaktion auf die Anschuldigungen. Seltsames Volk - es schien, als hätten sie ihre Tat von langer Hand geplant, strukturiert durchorganisiert und würden jetzt zurückkehren, woher sie gekommen waren: Die Freimänner, hatte nicht der alte Mann auf der Straße von ihnen gesprochen?...

Was es damit wirklich auf sich hatte würden sie wohl noch früh genug herausfinden. Das Feuer zu löschen beanspruchte nämlich ziemliche Kräfte, doch mit vereinten Kräften der Bürger und einiger Stadtwachen gelang es Zarishu schließlich die Brände einzudämmen und sogar zu stoppen. Normalität begann einzukehren, Brandgeruch lag stetig in der Luft und dunkler Qualm zog noch immer seine Schlieren am anbrechenden Abendhimmel über Eleder...

Darelion hatte sich mit Isa in eine kleine Gasse zurückgezogen, wo sie vor dem ganzen Tumult sicher waren: Stets hatte er seine Begleiterin Zarishu im Auge gehabt und dem kleinen Mädchen an seiner Seite Mut zugesprochen. Diese hatte sich inzwischen ein wenig beunruhigt und schließlich:

Trat eine zerlumpte und reichlich mit Ruß verschmutze Frau mit verfilztem, dreckig-blondem Haar aus der sich auflösenden Menschenmasse um die verbrannten Häuser heraus. Sie starrte zu Darelion hinüber und rief mit krächzender, aber ehemals sicher wundervoll klarer Stimme den Namen des Mädchens - ihrer Tochter?!

"Isa - was machst du da, kommt sofort, herüber: Hier bin ich!"

Sie winkte verzweifelt die Kleine heran und näherte sich, stocksteif, dem Hünen keinen Schritt: Erneut lag der Geruch von Angst in der Luft. Weitere Leute drehten die Köpfe nach Darelion und plötzlich schien der gelegte Brand vergessen....

Darelion

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« Antwort #134 am: 30.05.2013, 22:07:40 »
"Ist das Deine Mutter?" wandte sich der Lichtbringer freundlich an das Mädchen und ließ ihre Hand los, während er der rußverschmierten Frau freundlich in die Augen blickte. "Kein Grund zur Sorge, werte Dame. Sie ist unverletzt."
Der Elf, in Gedanken immer noch bei dem Treiben der Freimänner und dem Wahnsinn, der in dieser Stadt zu herrschen schien, blieb ruhig stehen.

Er wusste genau, dass sich die Angst der Leute schnell in Wut und Zorn verwandeln konnte und er wäre ein geeigneter Sündenbock...
Dennoch erschien es ihm vernünftig, abzuwarten und sich weder nervös noch aggressiv zu geben. Zarishu hatte er leider aus den Augen verloren, doch seine Begleiterin war sicher schon auf dem Weg hierher. 
Ohne weiter darüber nachzudenken senkte sich seine Hand langsam in den Beutel an seinem Gürtel und griff nach den Komponenten für einen Zauber. Wenn es hart auf hart kommen sollte, würde der Elf sich rasch aus dem Staub machen. Vorerst taxierte Darelion weiter die Frau und die Umstehenden, um die Situartion besser einschätzen zu können.[1]
 1. sense motive 21
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

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