Die Hand beeilte sich in den Schutz der dichteren Vegetation um den Oasensee herum zu kommen, bevor die Vogelpatrouillen wieder auf sie aufmerksam wurden. Die Bäume säumten nur einen relativ schmalen Streifen um den See, jenseits dessen der Boden morastig wurde und das Elefantengras Schilf und Seggen wich. Die Spur des Flinklings und die auffälligen Hufabdrücke des Satyrs wandten sich am inneren Rand des Waldstreifens nach Osten.
Der Blick auf den See war atmenberaubend, flirrend spiegelte sich die Sonne in dem kristallklaren, türkisen Wasser und hunderte Wasservögel schwammen, tauchten, wateten und flogen um, auf und im See herum. Etwa in der Mitte des nierenförmigen Gewässers, in etwa 120 Schritt Entfernung, ragte eine kleine Insel aus dem Wasser, die auf den ersten Blick nur mit ein paar Palmen bewachsen zu sein schien.
Am Ostufer des Sees, das nach einigen zehn Schritt in den Steilhang der Sandsteinklippe überging, bemerkte Leofe mit ihren Elfenaugen einen auffälligen dunklen Bereich etwa auf Höhe der Insel. Die Vegetation schien dort verkohlt zu sein, aber es ragte eine Art kuppelförmiges Zelt inmitten des verbrannten Bodens hervor, und sie meinte dort Bewegung wahrzunehmen die von größeren Wesen als Wasservögeln stammte. Außerdem schienen dort ein paar Kanus am Ufer zu liegen.
"Mit der Insel stimmt etwas nicht." brummelte Ramar. Tatsächlich schienen die Palmen über die Maßen zu flimmern, wie eine Fata Morgana. "Ja, ich sehe es auch." bestätigte Leofe. "Sollte dort nicht der Obelisk sein?" Die Abenteurer starrten ein paar Augenblicke angestrengt, dann lüftete sich plötzlich der magische Schleier und aus Lexis Mund entwich ein kleines "Oh." An die Stelle der Palmen war ein kleines Zelt und ein über 25 Schritt großer Steinzylinder aus Rosenquarz getreten, an dessen Oberfläche selbst aus dieser Entfernung unzählige goldene Runen in unterschiedlicher Größe zu erkennen waren. Knorrige Ranken umgaben den Obelisken wie ein Gerüst fast bis zur Spitze. Über der Insel zog ein einzelner Kometenadler seine Kreise.