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Autor Thema: Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen  (Gelesen 45096 mal)

Beschreibung: IC-Thread

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Tia'tha

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #15 am: 25.07.2012, 10:31:39 »
Ein Kopfschütteln. Tiatha war nicht enttäuscht, doch erfreut war sie auch nicht. Also teilte er ihre Meinung nicht. Sie war schon jetzt gespannt wie er das später begründen würde. Falls es etwas damit zu tun haben sollte, dass sie eine Frau war. Sie war versucht ihre Kräfte einzusetzen um es herauszufinden. Hielt sich aber zurück. Im Angesicht des Feindes vor ihnen wäre ein solches Risiko, selbst wenn es noch so unbedeutend war, nicht angeraten. Disziplin und Selbstbeherschung könnten wohl über Erfolg oder Misserfolg dieser Mission entscheiden. Andererseits aber auch Kreativität und Spontanität. Sie merkte selbst wie ihre Gedanken abdrifteten und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch vor ihr, während sie sich selbst weiter im Hintergrund hielt. 

Jetzt da feststand, dass hier nichts mehr passieren würde wollte sie diesen Ort möglichst schnell verlassen. Die Sterbenden machten sie unruhig. Dennoch wies sie ihren Corazon an dem Inquisitor eine weitere Nachricht zu senden.

"Euer Wunsch sei mir Befehl."
« Letzte Änderung: 25.07.2012, 10:35:51 von Tia'tha »

Nuwairah

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #16 am: 25.07.2012, 13:50:53 »
Nuwairah selbst hielt nichts von der Idee, diesen Diener des Aeodatus jetzt gleich zu befreien. Sein Gesicht war bekannt, er war ihnen vermutlich nutzlos, und wäre ihr Widerstand so, wie sie ihn brauchten, würden sie sie beizeiten selbst finden. Der einzige Grund, welcher in ihren Augen dafür sprach, den Hängenden zu befreien, war die Gelegenheit, einem Diener des Vecor die Adern zu öffnen. Eine Tat, zu der sie sich hinsehnte, doch die früh genug zu besserer Gelegenheit klüger durchzuführen war. Sie warf dem zu einem grausamen Tode verurteilten einen mehr als gleichgültigen Blick zu und wendete ihr Reittier. Als sie zu Kaveh blickte, schoß ihr eine Idee durch den Kopf.

Vielleicht war es dumm, ihn sofort mit Waffengewalt zu befreien. Doch sollte der Hängende bis zur Nacht überleben, wenn Vecors Fratze sich verbarg, konnten sie ihn vielleicht befreien und mit sich nehmen. Sollten die abergläubischen Sonnenanbeter doch glauben, ihr Gott hätte ihm die Flucht ermöglicht, sie wären am nächsten Morgen weit fort und der Sand würde ihre Spuren verwischen. Sie konnten sich aus der Oase schleichen und ihn holen, und seine Verbrennungen ließen sich heilen. Wenn er nur durchhielt.. Aber wenn der Glaube dieses Mannes an Aeodatus tatsächlich so groß war, wie scheinbar sein Mundwerk, würde er es überstehen.

Mahlakar

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #17 am: 30.07.2012, 00:28:44 »
Während die anderen noch mit den Henkern redeten, ließ Mahlakar sein Kamel zu dem Gefesselten trotten.
Dabei sammelte er so viel Speichel im Mund zusammen, wie ihm möglich war.
Er ließ sein Kamel kurz vor dem Mann seitlich zum Stehen kommen und spuckte ihm den angesammelten Speichel mitten ins Gesicht.
Hoffentlich gibt ihm das ein wenig Flüßigkeit. Die wird er brauchen.
Dann erhob er seine Stimme, während seine Hände, vor den Blicken der anderen hoffentlich verborgen[1], mystische Zeichen webten[2]. Er spürte, wie die Kraft seines Blutes, die er eben noch gefürchtet hatte, ihm jetzt half, die Knoten des Gefesselten zu lockern[3], so daß dieser ein wenig Freiraum für seine Hände bekam.
"So, ein Abtrüniger bist du! Ein Diener des Gottes, dessen Name es nicht würdig ist, von einem getreulichem Gefolgsmann meines Gottes ausgesprochen zu werden. Nun erlebst du, was es heißt, Vecor zu verhöhnen. Möge es dir eine Lehre gewesen sein, auch wenn du aus ihr nicht wirst lernen können."
Noch einmal sammelte er soviel Speichel wie ihm unter Vecors Blick möglich war und spuckte sie dem Mann ins Gesicht.
Dann wendete er sich ab und trottete zu den anderen zurück.
Und wieder zeigt sich, wie zwiespältig die Welt doch ist. Eben noch wünschte ich mir, die Macht meines Blutes wäre nicht da, nur damit sie mir im nächsten Moment ein Mittel ist, um dieser armen Seele zu helfen.
 1. Heimlichkeit 20
 2. Konzentration 26
 3. Magierhand
« Letzte Änderung: 07.08.2012, 23:31:07 von Mahlakar »

Tia'tha

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #18 am: 30.07.2012, 22:14:26 »
Tia'tha beobachtete Mahlakar aufmerksam, als dieser dem Gefangenen ins Gesicht spuckte. Überaus überzeugend. Und dennoch wiederlich.
Dann jedoch erkannte sie was er wirklich tat. Tia'tha lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter, während sie den Vecor aufmerksam musterte.[1]
Hatte dieser Narr wirklich soviel Mitleid mit dem Fremden, dass er ihre Mission für nichts weiter als ein einziges Menschenleben aufs Spiel setzte? Wut pochte in ihr hoch. Schnell wies sie ihr Corazon an Mahlakar eine Nachricht zu senden.
"Wenn ihr auch nur einen weiteren Zauber in der Gegenwart dieses Vecor Anhängers wirkt werde ich euch eigenhändig zur Hölle befördern. Seid ihr denn verrückt, uns alle in Gefahr zu bringen!? Und nun haltet euch zurück! Der Fremde ist es nicht wert, dass wir den Stamm der Phönixfedern für ihn aufs Spiel setzen! Da ihr nicht antworten könnt, werden wir uns später darüber unterhalten!"

Dann jedoch wandte sich ihr Corazon an sie. "Du weißt, dass er richtig gehandelt hat. Es war tapfer und mutig und du wirst sehen es wird belohnt werden!" Sie selbst sah das jedoch anders. Glück hate nichts mit Tapferkeit oder Mut zu tun.
 1. Hat er etwas bemerkt? Sense Motive 21, falls selbst würfeln
« Letzte Änderung: 30.07.2012, 22:17:02 von Tia'tha »

Kaveh Ahangar

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #19 am: 31.07.2012, 10:34:36 »
Kaveh musterte Mahlakar aus den Augenwinkeln, wie er zu etwas ansetzte, dessen Nutzung sogar die Phönixfedern nur unter strengen Auflagen und größter Umsicht zuließen: Magie. Der Schmied betrachtete dessen Versuche, dies möglichst ungesehen zu machen mit Neugier, nicht zuletzt, da er erwartete, dass einer von ihnen dem Druck nicht standhalten würde. Seine Wut und sein Tun war nicht mehr als eine Schwefelwolke, die der Bergflanke entwich und so Druck abbaute.Wwenn es eine größere Tat war, mochte es vielleicht einem Geysir gleichen, doch so würde Mahlakar nie ein Vulkan werden, wenn sie nicht noch sehr viel Unrecht durch Vecors Schergen erlebten. Der Inquisitor wusste, dass er es vermeiden musste, auf willfährige, freundliche, diplomatische Geister der Vecorianer zu treffen, welche diesem Sonnenvolk ein menschliches Antlitz wahrten. Es würde ihm und seinen Gefährten die Wut und den Zorn nehmen, welche ihnen dann im Kampf innerhalb von Vecors Stolz nicht mehr dienstbar zur Hand gehen würde. Es würde den Kampf komplizieren, weshalb Kaveh auch wollte, dass seine Gefährten sich darüber ärgerten, dass sie dem Mann nicht helfen konnten, weil er Vecors Willkür ausgesetzt war, auch wenn der Adeodat damit Mittel zum Zweck für die Hrâuniten wurde.

Aber Kaveh Ahangar hatte hoch und heilig versprochen, dass er für jede Handlung, für jede Tat, die seine Gefährten vollzogen, Verantwortung übernehmen würde als hätte er diese Tat selbst begangen. Und so behielt Kaveh die beiden Vecorianer im Auge und versuchte sie, während Mahlakar seine falsche Tirade an dem Adeodaten ausließ, abzulenken[1]. "Ich bitte um Vergebung, aber eine Frage quält mich zum Abschied doch. An manchen Oasen wurde ich gewarnt, dass schäbige Verbrecher fremder Religionen das Wasser vergiftet hätten und es - in aller Vorsicht - abgekocht werden sollte, ehe man es trinkt. Gilt dies auch für die nächste Oase?"
Kaveh beobachtete die beiden Vecorianer ganz genau und war bereit auf Seiten seines Gefährten einzugreifen, falls die Sonnenjünger Mahlakars Tat entdeckten und verstanden.
 1. Aid another für Mahlakars Heimlichkeitswurf
« Letzte Änderung: 31.07.2012, 10:37:56 von Kaveh Ahangar »

Badawi

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #20 am: 05.08.2012, 16:58:49 »
Badawi tat der Aeodatus-Anhänger schon leid, nur könnten sie sich in Schwierigkeiten bringen, wenn sie die Wächter einfach umbringen würden. Irgendwer könnte sie vermissen und Erkenntnismagie anwenden. Dann könnten sie eventuell in Schwierigkeiten kommen. Badawi war innerlich hin- und hergerissen. Vor allem Kavehs Meinung war ihm wichtig. Offenbar wollte er den Vecorianern etwas vorspielen und sie nicht angreifen. Vielleicht aber würde er das später noch mit der gesamten Gruppe besprechen wollen, was man mit dem Vecorianern doch lieber machen sollte als sie bloß zu täuschen? Möglich war das ja schon. Mahlakar und Kaveh gingen dann bei der kleinen Hilfe für den Gefangenen so unauffällig wie nur möglich vor, doch hatte Badawi einfach eine gute Wahrnehmungsgabe. Doch viel verriet sein Blick nicht, denn Badawi schaute alsbald zu den Vecor-Anhängern. Wie würden sie wohl reagieren? War ihnen etwas Verdächtiges aufgefallen?

Hraun

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #21 am: 08.08.2012, 16:10:25 »
Es war ein Spiel mit dem Feuer, das wusste Mahlakar sicherlich, als er den Zauber webte. Sollte einer der Vecorianer auch nur den geringsten Verdacht schöpfen, wäre ihre Mission wohl in akuter Gefahr aufzufliegen. Dennoch, ein Leben zu retten galt als eine hohe Tat und so durfte es nicht unversucht bleiben. Einzig Vecor mochte sein Zeuge sein, doch wer konnte schon wissen, wo sein wachsames Auge derzeitig verweilte?

Der Gefangene schien etwas zu spüren, denn er bewegte seine Hände nachdem der Zauber das Seil gelöst hatte, um zu prüfen, ob er es sich nur eingebildet hatte. Er war klug genug, sich weiterhin ruhig zu verhalten, oder war er nur zu schwach? Auf jeden Fall regte er sich nicht und hing weiter in den Seilen, auch als er angespuckt wurde. Vermutlich musste er das bereits öfter über sich ergehen lassen, denn er war nicht einmal angewidert geschweige denn erfreut über die Flüssigkeit.

Als einer der Vecorianer prüfend zu ihm schauen wollte, stand bereits Kavehs Frage im Raum, auf die er mit Staunen reagierte. “Guter Mann, ihr kommt wahrlich nicht von hier. Wir stehen unter dem Schutz von Vecor persönlich, niemand würde es schaffen, eine unserer Oasen zu vergiften! Unser Schutz ist zu weitreichend, sie würden es wohl wagen aus Neid und Furcht, doch habt keine Sorge, Fremder, wenn ihr von unserem Wasser trinkt. Es ist das reinste Wasser, was ihr in der Wüste je trinken werdet.“ Er schaute gen Himmel und lächelte. “Ganz so, wie Vecor auch jetzt auf uns schaut und allen Ungläubigen, die keine Freunde Vecors sind, die Lebensgrundlage raubt. Es wird heiß, ihr solltet nun gehen. Wir haben noch zu tun und ihr lenkt uns nur von der Arbeit ab.“ Es klang schroff und endgültig, auf eine weitere Unterhaltung würde er sich nicht mehr einlassen.

Mustafa spürte, dass die Zeit des Aufbruchs gekommen war. “Kommt, machen wir uns auf den Weg, Freunde. Wir wollen diese ehrbaren Wächter nicht bei der Arbeit hindern!“ Er wendete sein Kamel und folgte dem Pfad weiter in Richtung der Oase, bis sie außer Hörweite waren. Dort verzog er das Gesicht und schüttelte den Kopf. “Diese Schakale, sie gehen achtlos mit Leben um, als wären es Ameisen, die sie dort aufhängen!“

Kaveh Ahangar

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #22 am: 09.08.2012, 12:30:47 »
Glücklicherweise hatten die Henker nicht unmittelbar reagiert und sie konnten endlich weiterziehen, wie Kaveh schon vor Mahlakars Versuch vorgeschlagen hatte. Diese Verzögerung war zeitlich alles andere als tragisch, doch ihr Ausgang war mehr als ungewiss. Und das wussten seine Gefährten wahrscheinlich ebenso gut wie Kaveh es jetzt erkannte. Es war nicht unmöglich, dass die Henker Mahlakars Verhalten trotz der Ablenkung erkannt hatten und sich nur nicht zur Wehr setzten, weil die reisende Gruppe deutlich in der Überzahl war. Ein gelinde Erinnerung in Vecors Stolz, eine ausreichende Beschreibung der Gruppe und ihres Verhaltens und schon wären sie in einer Bredouille. Zwar müssten die Henker die aus ihrer Sicht geschehene Untat ausreichend beweisen, aber alleine das Verdachtsmoment könnte das ungehindertes Vordringen im Stolz der Sonne erschweren, weil die Hrâuniten von Anfang an beobachtet würden. Und dazu brauchten sie nicht einmal Mahlakars Versuch entdeckt haben, der Adeodat brauchte nur frühzeitig seine Nerven verlieren und sie würden es merken. Und vielleicht erwischten sie ihn bei der Flucht, so entkräftet wie er war, und dann verriet er sie. Und aus Mahlakars versuchter Mildheit würde ein vielleicht noch grausamerer, schmerzhafterer Tod für den Adeodaten stehen, wenn die Henker ihren Beruf zu sehr als Berufung ansahen. Obwohl Kaveh wusste, dass ein Stoßgebet an Hrâun wenig an dieser Situation und der Gefahr nichts ändern würde, ehe sie das Ergebnis sahen, sandte er es im Stillen an den Vulkangott. Der Priester hatte sie vor der Reise gesegnet, Kaveh hoffte inbrünstig, dass dieser Segen ein wenig Glück auf ihre Reise brachte.

"Es sind Ameisen, die Menschen aufhängen.", beantwortete der Schmied die Aussage Mustafas, den Blick gen Oase geheftet. Der dunkelhaarige Mann ging in die Hocke, nahm etwas vom heißen Wüstensand auf und ließ ihn durch seine Finger rieseln. "Sie arbeiten und dienen wie Ameisen ihrer Königin. Nur dass ihre Königin die Sonne ist. Die Henker sind nicht mehr als einfache Drohnen, kennen die Lippenbekenntnisse zu ihrer Sonne und dienen ohne tiefgehend zu hinterfragen und damit das Wesen des Feindes kennenlernen zu können. Wir können hoffen, wenn uns in Vecors Stolz viele dieser Drohnen begegnen. Und bei jenen, die nicht nur von der Ameisenkönigin gesteuert werden, können wir nur hoffen, dass Dekadenz und Faulheit ihre Blicke vernebeln." Kaveh erhob sich wieder und streifte den heißen Sand von seinen Händen, der am Schweiß haften blieb. Kavehs Handflächen hatten geschwitzt, seit er Mahlakars Tat gesehen hatte und sich dazu entschlossen hatte, diese Tat zu decken, komme, was wolle. Der Hrâuninquisitor hätte eigentlich erklären wollen, warum er es für falsch hielt, den Adeodaten nach einem Ausruf des eigenen Herzens, ungeachtet der Konsequenzen einer solchen Tat, zu befreien. Doch Mahlakars Tat hatte dieser Erklärung vorgegriffen. Sicher könnte ein anderer ähnliches gedacht haben wie Mahlakar, und aufgrund dessen könnte er an Kaveh die Forderung stellen, zu erklären, warum dieser den Mann sterben lassen wollte. Aber dieses Recht der Anklage stand außer Mahlakar keinem zu, denn obwohl Tiatha es forderte, hatte sie in der Situation, in der sie hätte Mahlakar helfen können, nichts getan, ihn nicht unterstützt. Lippenbekenntnisse, welche Kaveh wissen ließen, dass die anderen sich im Zweifelsfall hinter Kavehs Urteil verstecken würden. Es war das Leid der Führerschaft, weshalb Kaveh es nicht aus Streben oder Ambition auf sich nahm, sondern aus Verantwortungsgefühl. Er wusste zu sehr um den menschlichen Geist, der immer dann führen wollte, wenn er von einer Sache überzeugt war, aber dann die Führung anderen überlassen wollte, wenn er Verantwortung für die Taten übernehmen musste. Genau deswegen hatte Kaveh seinen Gefährten gesagt, dass er für ihre Taten Verantwortung übernehmen würde, auch wenn er dadurch angreifbar wurde. Aber vielleicht reichte es, damit seine Gefährten darüber nachdachten, wann sie welche Tat begingen und wann nicht. Starke zweite Männer und Frauen gab es überall, doch wo waren jene, welche die ersten Männer wurden? Jene, welche auch den Konsequenzen begegnen mussten, die sie nicht verschuldeten und deren vorausgehende Handlungen sie nicht teilten? Solcherlei Typen gab es im Phönixfederstamm nicht mehr viele, weshalb Kaveh entschlossen war, zu solch einem Mann zu werden. Und deswegen kritisierte er an dieser Stelle keinen mit Worten, sondern ließ in seiner Metapher die Gefahr ihres Handelns allein stehen. Aber erklärte seinen Weg auch nicht, da er nach Mahlakars Vorstoß diesem an die Seite trat, um ihn zu helfen. Dass war aus der Sicht des Schmieds genug Zeichen des Vertrauens und sollte Botschaft genug für Mahlakar gewesen sein.

Während Kaveh also darauf wartete, ob die anderen noch Worte verlieren wollten, nahm er einen Schluck warmen Wassers aus dem Wasserschlauch, den sie bald nachfüllen würden, und blickte gespannt zu seinen Gefährten.

Badawi

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #23 am: 09.08.2012, 18:36:01 »
Badawi berichtete den anderen, als außer Hörreichweite waren, von seiner inneren Zerrissenheit: "Mein Herz sprach dafür dem Adeodaten zu helfen. Auch er ist jemand, der ein Feind der Vecorianer ist und ein Mann von seiner noblen Religion hat eigentlich so eine Qual nicht verdient. Doch auf der anderen Seite hat mir mein Verstand mir gesagt, dass wir nicht zu so einem frühen Zeitpunkt unser wahres Gesicht als Feinde Vecors offenbaren sollten. Wir wissen nicht, welche mächtige Magie den Vecorianer zur Verfügung steht, die sie einsetzen könnten um aus ihrer Sicht ein mögliches Verbrechen an ihren Henkern aufzuklären. Vielleicht hätte es uns überhaupt nichts gebracht, wenn wir die Henker vergraben hätten und die Spuren so gut es ging, verwischt hätten.

Ansonsten war Euer Schauspiel gegenüber den Vecorianern beeindruckend, Kaveh. Ich kann mich, glaube ich, nicht so gut verstellen. Deswegen habe ich lieber gar nichts gesagt und habe versucht nicht weiter aufzufallen. Ich hoffe, dass ich nicht gezwungen werde allzu viel gegenüber Vecorianern zu sagen. Ich hätte es zwar besser gefunden, wenn wir uns als Alphestes-Anhänger ausgegeben hätten, aber Euer Auftritt war insgesamt schon in Ordnung, Kaveh. Die Hauptsache ist, dass wir nicht allzu sehr aufgefallen sind. Und wir hatten auch zum Schluss unverschämtes Glück."
Bei den letzten Worten schaute Badawi dann zu Mahlakar, der ganz sicher wusste, was gemeint war.  

Wenn die Gespräche vorbei waren, würde Badawi intensiv den Himmel beobachten, um herauszufinden, wie die nächste Zeit das Wetter werden würde. Natürlich war er dabei vorsichtig und würde nicht zu intensiv in die Sonne schauen. Seine Robe hatte glücklicherweise in der Wüste einige Vorteile und als Wüstendruide war er trotz seiner Kleidung und Rüstung durch die Kraft Hrâuns gegen die Hitze gewappnet.
« Letzte Änderung: 09.08.2012, 18:42:35 von Badawi »

Mahlakar

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #24 am: 10.08.2012, 04:56:06 »
Auch Mahlakar sprach nach Badawi zu seinen Begleitern.
"Tiatha, dieser verwirrte Mann würde gern wissen, warum ihr ihn bedroht? Dieser ehrlich Mann hat keinen Hehl daraus gemacht, daß er das tut, was ihm richtig erscheint.
Und da die Vecorianer sagten, daß Vecor auch manchen Gefangenen freiläßt, so er ihn für unschuldig hält, war es Ziel dieses mitleidenden Mannes, diesem Götterurteil auf die Sprünge zu helfen. Und wer sagt, daß nicht genau das der Grund für unsere Begegnung war?
Nun liegt es wieder in der Hand der Götter, des Schicksals oder der Kraft des Gefangenen, diese Aussage der Henker zu bestätigen.
Was nun das Endecktwerden angeht, so hat sich dieser umsichtige Mann die Lage genau angeschaut. Die Henker waren zu verblendet von ihrem Glauben und den Strahlen der Sonne, um mein Vorhaben auch nur im Ansatz zu durchschauen. Es wäre diesem beredeten Mann ein leichtes gewesen, jeden Verdacht den sie geäußert hätten, zu entkräften.
Dieser dankbare Mann sieht sich durch die Hilfe von Kaveh geehrt, stimmt aber Badawi zu, daß wir uns lieber nicht wieder als Vecorianer ausgeben sollten, solange wir nicht wenigstens ein Zeichen seines Glaubens unser eigen nennen."

Bei den letzten Worten wandt er sich erst Kaveh, dann Badawi mit einem respektvollen Nicken zu.

Nuwairah

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #25 am: 11.08.2012, 20:11:00 »
Nuwairah hob die Augenbrauen, als sie ihr Reittier zu Mahlakar wendete und ihn stirnrunzelnd etwas betrachtet. "Entschuldigt, aber was genau habt ihr getan, Mahlakar? Hoffentlich nichts unbedachtes, aber immerhin, wir leben noch. Was diesen Gefangenen betrifft, ich sage, jeder, der uns als Verbündeter und Wissender helfen kann, ist unser Freund. Lasst uns heute zur Nacht hierher zurückkehren und ihn befreien, wenn Vecors Auge nicht mehr auf ihm ruht. Mögen die Verblendeten ruhig glauben, die tödliche Sonne hätte ihn verschont. So gewinnen wir einen wertvollen Verbündeten, ohne unsere Mission zu gefährden. Und sollten wir tatsächlich die Wächter töten müssen.. nun, es wird Zeugen geben, dass wir schon längst in der Oase waren, als es geschah, nicht wahr?

Ich denke übrigends auch, wir sollten uns mit den Glaubensbekenntnissen zu Vecor zurückhalten. Irgendwann sagen wir etwas falsches und verraten uns so, und außerdem wird man uns auch kaum belästigen wenn wir uns jenem Glauben unterwürfig und neutral gegenüber verhalten. Sicherlich wird uns das Ausgeben als Getreue der Sonne nicht mehr Vertrauen bringen, denn so bösartig, wie sie sind, misstrauen sie einander vermutlich noch mehr als Außenstehenden."
« Letzte Änderung: 11.08.2012, 20:12:29 von Nuwairah »

Kaveh Ahangar

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #26 am: 13.08.2012, 12:07:07 »
Der Schmied hörte sich die Worte seiner Gefährten sehr aufmerksam an und erwog, sie zuerst nicht zu kommentieren und so in der Wüste stehen zu lassen. Sie sahen bestimmt selbst, dass diese Diskussion eine Konsequenz des Weges ist, den sie alle zu Beginn ihrer Reise angepriesen hatten. Kaveh strich über seine Augenbrauen. Bei dieser Hitze lief der Schweiß, gerade da er einen Schluck Wasser getrunken hatte, bis in die Augen. Es brannte und färbte des eigentlich stilleren Mannes Augen in ein leichtes Rot. Seine krause Stirn verriet, dass er darüber nachdachte, dass es nur ihres Handelns Konsequenz war. Weil jeder Autonomie für seine Entscheidungen verlangte, musste es schneller und verstärkter zu Diskussionen über das Handeln kommen. Sie wussten dies, und dennoch mahnten sie die individuelle Tat und nicht diesen Zustand an. Andererseits war der Inquisitor auch froh darüber, dass sie ihr Handeln kritisch hinterfragten und sich so ein Klima zu entwickeln schien, in dem zumindest im Nachhinein ein Verhalten erklärt werden musste.

"Es war kein Glück und wir wissen nicht, ob die Befreiung des Adeodaten keine Konsequenzen hat.", begann Kaveh mit zweifelnden Worten. "Vielleicht verliert der Sterbende die Nerven oder die Vecorianer haben es bemerkt und nur still gehalten, weil wir derartig in der Überzahl waren. Wir hätten damit nur eine sofortige Konfrontation hinter uns, aber es ist keine Gewissheit darüber, ob diese Sache ausgestanden ist." Auch wenn Kaveh die Kunst des Kitman beherrschte, gegenüber seinen Gefährten zeigte er, obwohl er sie nicht ausreichend kannte, Offenheit und Vertrauen. Er versuchte dies nochmal zu unterstreichen. "Ich kann Mahlakars Verhalten verstehen, auch wenn ich wie Badawi genügend Gründe gehabt hätte, ihn nicht auf meine Initiative zu retten. Nicht jedes Wesen, welches wie ein Verbündeter wirken mag, wird einer werden. Wer weiß schon, welche Pläne er treibt und ob er uns unseren Weg glaubt. Es ist ein Mann, der gegen die Tyrannei im Untergrund kämpft. Er wird Dämonen sehen, wenn andere ihm mit einer Freundlichkeit begegnen, die er nicht sofort versteht. Und ist jeder Mensch dadurch eines solchen Unterfangens wert? Nicht aus strategischer Sicht, maximal aus menschlicher Sicht. Das ist auch der Grund, warum ich Mahlakar zu helfen versuchte. Ein jeder hat darauf bestanden, dass er seine Meinung haben darf und seine Handlung frei vom Wirken anderer gestalten wird, so es ihm richtig erscheint. Diese Freiheit soll jeder haben, sofern er sich die Konsequenzen seiner Handlungen bewusst ist und diese Entscheidungen nicht gegen uns oder einzelne von uns gerichtet sind. Aber dass wir uns darauf geeinigt haben, das bedeutet eben auch, dass wir dieser Person als Gruppe beistehen müssen, ob wir ihre Entscheidung nun teilen oder nicht. Ansonsten werden wir uns als Gruppe aneinander zerreiben, wie ein Stein, der durch Wüstenwind erst blank poliert und dann selbst zu Wüste wird. Ich gehe dabei davon aus, dass niemand freiwillig eine Entscheidung treffen wird, die uns dem Untergang weiht. In solch einem Falle wäre Widerstand natürlich angebracht, in allen anderen Fällen sind wir ein kleine Gruppe, und je besser wir zusammenhalten und füreinander einstehen, desto eher überleben wir Kampf gegen den Moloch, der Vecors Stolz heißt."

Kaveh nickte seinen Gefährten entschlossen zu, als er noch einmal klarmachte, dass zumindest er für die Entscheidungen seiner Gefährten einstünde, solange sie sich nicht gegeneinander richteten. Er ließ jetzt eine Pause, da er auch noch eine Sache rechtfertigen wollte, wie es scheinbar nun gefordert war. "Bezüglich unserer Darstellung als Vecorianer teile ich eure Meinung nicht." Kaveh suchte den Blickkontakt mit jenen, die sich dagegen ausgesprochen hatten. "Wir besitzen auch kein heiliges Zeichen oder irgendein Kleinod, welches sich mit Alphestes in Verbindung bringen würde. Die Lippenbekenntnisse zu Vecor jedoch, sie sind eindeutig und werden erwartet von unseren Feinden. Alphestes mag geduldet sein, doch er ist unter noch stärkerer Beobachtung und die Darstellung des Geforderten ist der leichtere Weg. Natürlich können wir einen Fehler machen, weil wir Vecor nicht so gut kennen wie Hrâun, aber kennen wir Alphestes besser? Was also ein Kompromiss wäre, liegt darin, nur über den Glauben zu sprechen, wenn es notwendig erscheint und es bei Oberflächlichkeiten zu lassen. Nicht mit einem Priester über die Theologie zu streiten, sondern einfach mit einfachen und groben Gesten, den einfachen Glauben darzustellen. Aber seid versichert, dass ich bereits so gehandelt habe, als ich die Henker dessen versicherte. So sind wir an zusätzliche Informationen gekommen und als ich diesen Steigbügel nutzte, konnte Mahlakar sicher auch endgültig feststellen, wie verblendet die Vecorianer in ihrem Glauben waren und so seine Entscheidung treffen. Ich kenne zudem den Glauben Vecors gut, denn all mein Zweck, all mein Schicksal liegt in der Bekämpfung der tyrannischen Sonne. Glaubt mir, wenn ich sage, dass selbst der weiseste Vecorianer mit seinem mächtigsten Zauber kaum erkennen würde, dass es nicht meine Liebe zu Vecor ist, die mein Herz entflammt, sondern mein Hass."

Kaveh wandte sich jetzt wieder zum Gehen, dabei beantwortete er Nuwairahs Frage aus seiner Sicht. "Mahlakar hat den Mann befreit. Wenn dieser nicht die Nerven verliert, wird er fliehen, sobald die Vecorianer diesen Ort verlassen. Selbst wenn er nicht fliehen könnte, weil er die Nerven verliert, werden wir ihn kaum ein zweites Mal retten können. Die Vecorianer würden uns für Adeodaten halten und dem Mann diesmal den Garaus machen oder ihn bewachen. Beide Varianten stellen den Nutzen einer Rückkehr in Frage. Ich schlage vor, wir setzen unseren Weg fort."
Dann versuchte Kaveh mit seinem geringen und rasch angeeignetem Wissen die Kamele reisefertig zu machen.

Tia'tha

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #27 am: 13.08.2012, 13:17:34 »
Tia'tha lächelte zunächst Mahlakar nur an. Es war nicht ihre Art sich in den Vordergrund zu drängen und für die Gruppe zu sprechen. Außerdem konnte man durch Schweigen meistens viel mehr erfahren als durch Worte. Und ein freundliches Lächeln würde den Mann wahrscheinlich mehr verwirren als ein zorniger Blick oder eine Entschuldigung.

Nachdem Kaveh gesprochen hatte neigte Tia'tha leicht den Kopf und fing selbst anzusprechen:
"Wir sind tief im Gebiet des Feindes. Einst war ich an dem Ort der nun unser Ziel ist. Ihr habt Recht, Mahlakar, dass wir alle das Recht haben zu tun was nötig ist, sonst sind wir im entscheidenden Moment nicht handlungsfähig.
Doch ebensowenig gewährt uns das absoluten Spielraum. Wenn ihr entscheidet zu einem Vecorianer zu gehen und ihm von unserer Mission zu erzählen werde ich das genauso wenig in Kauf nehmen, wie wenn ihr uns leichtsinnig in Gefahr bringt.
Der unmittelbare Nutzen diesen Mann zu befreien ist gering. Es hilft uns nicht auf unserer Mission.
Und ihr glaubt also die Vecorianer zu kennen? Zu Wissen, wie sie denken? Manche von ihnen sind verblendet. Manche von ihnen sind Narren. Aber niemand besitzt soviel Macht und hat nur Narren unter sich. Unterschätzt unseren Feind und ihr bringt uns den Tod.
Es ist wahrscheinlich, dass eure Tat keine Konsequenzen hat. Aber bei dem Schicksal der Phönixfedern auf vielleichts zu setzen ist zu riskant.
Was ist wenn morgen ein Priester des Vecor hier vorbei kommt und sich näher für die Sache interessiert? Ob er seinen Gott befragt und die falschen Antworten erhält oder ob Soldaten ausgesandt werden und den Gefangenen zurück holen ist für uns gleichermaßen schädlich.
Was ist wenn der Mann nicht genug Kraft hat um zu fliehen und nur wenige Meter entfernt aufgefunden wird und dann bei einer Befragung erzählt, wie ihr ihm befreit habt?"

Dann folgte sie einer Eingebung und konzentriert sich und sucht nach den Auren ihrer Mitstreiter[1]
und fuhr fort:
"Ein jeder Priester der auch nur die simpelsten Gebete zu Vecor entsenden kann wird mit Leichtigkeit feststellen, das wir mehr sind als wir vorgeben. Wir alle tragen magische Kleinode mit uns rum oder haben sogar magische Auren auf uns liegen, die sein Misstrauen wecken würde. Vorallem dann, wenn wir schon Aufmerksamkeit erregt haben."

Kurz schaute sie die Anderen an, dann bot sie etwas an, wo ihr der Gedanke schon jetzt Kopfschmerzen bereitete. "Wir müssen auch später Entscheidungen zusammen treffen. Wir haben akzeptiert dass Kaveh uns vorsteht und nun müssen wir ihm auch vertrauen. Ich bin in der Lage meinen Geist mit euch zu vernetzen. Auch wenn es für mich anstrengend und Kräfte raubend wäre, könnten wir so auch vor den Augen der Vecorianer geheime Absprachen führen. Ihr könntet euch zwar nicht untereinander unterhalten, doch zumindest könnte ich eure Worte weiterleiten."

Fast schon wütend fügte sie nun noch hinzu: "Auch ihr unterschätzt unsere Feinde, Kaveh. Ihr glaubt die mächtigsten Priester könnten euer Herz nicht durchschauen? Es gibt Magie und Gebete ohne das ihr auch nur merkt, dass sie eure oberflächlichen Gedanken wahrnehmen. Selbst mit den schwächsten Gebeten sieht man, dass ihr mehr als ein halbes Dutzend magischer Kleinode besitzt. Und sie besitzen auch noch andere Gebete. Stellt euch vor ich wäre eine Priesterin des Vecor Kaveh. Wie lange könntet ihr die Wahrheit vor mir verbergen? Oder ihr Mahlakar, der ihr doch so beredet seid? Finden wir es heraus. Belügt mich oder schweigt zumindest!" Kurz konzentrierte sie sich erneut und bündelte ihre Kräfte auf die Geister ihrer Verbündeten.

[2]
 Sagt mir ob ihr Vecor, dem Strahlenden dient und vergesst nicht, dass eine Lüge den Zorn eurer Götter über euch bringen wird!" Ihre Stimme ist klar und kräftig, doch außer den Beiden vernahm niemand die Macht ihrer Worte.

 1. Detect Psionics
 2. Greater Psionic Endowment: Compelling Voice, DC 21, 22 falls folgendes gilt: "a character that is (or could be) sexually attracted to you"
"A very reasonable suggestion causes the save to be made with a penalty (such as –1 or –2)."
« Letzte Änderung: 13.08.2012, 13:19:36 von Tia'tha »

Kaveh Ahangar

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #28 am: 13.08.2012, 14:15:14 »
Kaveh lächelte Tia'tha freundlich zu und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter, wie man ein kleines Kind aufmunterte, welches sich zumindest bemüht hatte, als er die Stimme in seinem Kopf wahrnahm, welche ihn zu etwas treiben wollte. "Ihr vertraut zu sehr eurem Geist und eurer Wahrnehmung der Dinge. Ich kann euch dies nicht verübeln, Tiatha. Aber Magie und alle ihre artverwandten Methoden sind fehlbar wie die Menschen, die sie ausführen, da sie den Sinnen anhängig sind. Euer Experiment, eure Worte, zeugen von dem unbeugsamen Willen diese beweisen zu wollen mit allen euch zur Verfügung stehenden Mitteln. Aber eine solche Frage einen euch bekanntermaßen Inquisitor des Hrâun zu stellen, das zeugt nicht davon, dass ihr eure Beweisführung in diesem Moment von langer Zeit geplant habt. Dennoch lasst mich ein paar ernste Worte dazu verlieren." Kaveh blickte Tiatha mit freundlichem und erbaulichem Blick an.

"Ich habe wenige Sekunden bevor ihr euren Beweis führen wolltet, nochmals angesprochen, dass wir nichts tun sollten, was sie gegen uns richtet. Obwohl ihr sicher eine Besserung unseres Umganges im Sinne habt und uns unserer Hybris berauben wollt, sät ihr mit einem solchen Verhalten Zwietracht. Mahlakar fühlte sich von eurem Eindringen in seinen Geist bedroht und bei mir habt ihr es auch gewagt, ohne vorher einen Hinweis darauf zu geben, dass ihr solches vorhabt. Ich bitte euch untertänigst darum, diese Versuche ohne eine Einwillung zu unterlassen." Kaveh verneigte sich. "Versteht mich nicht falsch, ich bewundere eure Versuche uns aufzuklären, aber euer Urteil, dass ich meine Feinde unterschätze, steht euch in diesem Moment noch nicht zu. Dazu wisst ihr zu wenig über mich, meine Gedanken und meine Geschichte. Wie ein Schwalbe noch keine Sommer macht, ein Sandkorn noch keine Wüste, so definitiert ein Eindruck, den ihr von einer Person gewinnt, noch nicht diese Person."
Kaveh blickte sich um und blinzelte in die Sonne.
"Ja, ich glaube dennoch daran, dass kein Mensch mich je ganz durchschauen könnte. Eine Lüge macht noch keinen falschen Mann. Selbst wenn ein Mann eines meiner Motive durchschaute, würde er mich nicht gänzlich begreifen. Selbst wenn er mich durchschaute, müsste er es den anderen glaubhaft machen, denn selbst in Vecors Stolz besitzt nicht jeder die Verfügung über Willkür, denn Tyrannen fürchten Tyrannen. Die Furcht oder Erwartung eines einzelnen Menschen reicht nicht immer, gerade wenn andere das Gegenteil behaupten. Natürlich werden sie mit einfachen Mittel erkennen, dass wir keine armen Bauern sind, aber als solche geben wir uns nicht aus. Reisende in der Wüste mit Waffen zu sehen, gerade Händler, ist nicht ungewöhnlich. Magie zu besitzen ist kein Vorrecht der Mächtigen. Mein Geist riecht nach Vecor, dessen seit euch gewiss, ohne sein Knecht zu sein. Nimmt euch die Zeit zu beobachten, dann werdet ihr sehen, was ich meine."

Kaveh kehrte Tiatha den Rücken zu und kümmerte sich wieder um die Kamele und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Wasserschlauch, den er damit leerte. Dann sprach er wieder, weiterhin mit freundlicher Stimme. "Vecorianer benutzen viel Magie, um den Geist des Feindes zu erforschen und ihn der Lügen zu überführen, doch diese Magie ist kein Gradmesser für Wahrheit. Wahrheit ist ein schwieriger Begriff, den kaum ein Wesen zu seiner Gänze begriffen hat. Das Zauberwort ist Plausibilität, sie ersetzt die Wahrheit viel häufiger als man glauben mag. Habt Dank für eure Versuche, Tiatha, aber lasst mich nochmals und abschließend erklären, dass ich darum bitte, weitere Eingriffe und zwangvolle Beeinflussungen auf meine Gefährten und mich zu unterlassen. Wenn ihr auf den Geist eines anderen in dieser Runde zugreifen wollt, fragt ihn vorher um Erlaubnis. Spart euch eure Kraft und eure Zorn für den Feind. Schenkt euren Gefährten Wärme und Vertrauen statt Misstrauen, Missgunst und Wut."

Nuwairah

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Kapitel 1: Der Pfad über glühende Kohlen
« Antwort #29 am: 13.08.2012, 23:21:50 »
Nuwairah zog die Zügel ihres Kamels an und warf der Gruppe einen missbilligenden Blick zu. "Ich werde nie verstehen, wie man so viel reden kann, ohne irgend etwas zu sagen.

Wir sollten diesen Aeodaten suchen, nicht um ihn ein weiteres Mal zu retten, sondern um uns seine Dankbarkeit zu Nutze zu machen. Er mag in die Wüste fliehen, doch wohin soll er sich wenden? So stirbt er in Freiheit, aber immernoch in der unbarmherzigen Sonne. Wir bieten ihm Schutz und einen Ausweg, und er uns dafür Wissen und Kontakte. Einfach. Es ist dumm, sich die Mühe zu machen, jemanden zu retten, und nichts davon zu haben.

Im übrigen solltet ihr mit euren gegenseitigen Anfeimdungen aufhören, ihr beide."
Sie blickt von Kaveh zu Tiatha und wieder zurück. "Wir sind Gefährten unter dem Banner der wahren Flamme und auch wenn wir unterschiedliche Meinungen haben, so müssen wir doch gemeinsam handeln. Ihr seid bei weitem nicht so mysteriös, klug oder erfahren, wie ihr euch gerne gebt, Inquisitor. Und ihr, Tiatha, wenn ihr jemals eure Kräfte gegen mich richtet, um mich zu kontrollieren, dann macht es endgültig, oder ihr werdet meinen Krummsäbel zu schmecken bekommen. Und glaubt nicht, dies wäre eine leere Drohung."

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