Nahes Payit - Wiege einer untergegangenen Zivilisation
Payit ist ein Land im fernen Maztica und im Grunde nur noch eine Hälfte des einstigen Imperiums, welches diesen Namen trug.
Die Halbinsel, bekannt als Fernes Payit ist die andere Hälfte jenes untergegangenen Reiches.
Payit selbst ist ein dreifach gespaltenes Land. Einerseits wird es von den friedliche und wissbegierigen Traditionen seiner Ahnen geprägt. Dann jedoch auch von den kriegerischen Traditionen und dem lebhaften Handel, welcher das Imperium von Nexal ausmachte. Zu guter Letzt wird das Land jedoch auch von Neuankömmlingen beeinflusst, welche das Land eroberten. Sie haben vor allem die größte Stadt des Landes, das berühmte Ulatos in einen lebendigen Hafen, Markt und eine starke Garnison verwandelt. Die ersten Straßen beginnen sich bereits aus der Stadt zu winden und das Land im Umkreis von 50 bis 100 Meilen wird bereits als Farmland von Cordell und seinen Offizieren beansprucht. Die Mazticer leiden und arbeiten zum Teil als Sklaven auf dem eroberten Land, während andere schlicht umgesiedelt wurden. Handelswege erstrecken sich von dem besetzten Land auch noch viel weiter gen Westen und verbinden Payit mit Pezelac und Kultaka. Man kann ihnen auch noch weiter durch das Tal von Nexal folgen und so in andere Länder kommen.
Die Gebiete Payits sind weitaus offener bewachsen, als ihre südlichen Nachbarn. Dennoch gibt es auch hier immer wieder dichte Dschungelgebiete zwischen offener Savanne. Letztere wird meist von Gras und Büschen dominiert, gespickt mit kleinen Wäldchen. Selbstverständlich findet man in ganz Payit landwirtschaftlich genutzte Bereiche.
Bewohner:
Die größte Bevölkerungsgruppe stellen Menschen und ihre größte Stadt ist Ulatos, welches sich im nordöstlichsten Zipfel des Landes befindet. Zahlreiche kleinere Dörfer und Städte mit etwa 500 bis 1000 Einwohnern verteilen sich über das fruchtbare Land Payits und teilweise sogar bis in den Dschungel hinein. Die größte Population an Fremden findet man in der Hauptstadt bei Helmshafen.
Dabei ist Helmshafen im Grunde eine Küstenfestung direkt außerhalb von Ulatos. Da die Bevölkerung hier enorm zunimmt wachsen beide allmählich zu einer einzigen Stadt zusammen. Bereits in den 1360ern hatten mehr als 2000 Bewohner der Schwertküste ihren Weg über den Ozean nach Maztica gefunden und nahezu alle von ihnen leben nun hier. Sie haben ihre Gebiete mit Straßen erschlossen und bereits deutliche architektonische Spuren in Form von befestigten Anlagen, Wehrtürmen und den obligatorischen Schießscharten hinterlassen.
Sprache:
Die Bewohner von Payit sprechen ihre eigene Sprache, wobei jedoch die Fremden ihre mitgebrachte Sprache nutzen.
Gerade in Ulatos nimmt die Zahl jener zu, welche beide Sprachen beherrschen.
Soziale Struktur:
Die sozialen Gefüge des Landes haben sich seit Ankunft der Eroberer dramatisch verändert. Die Einheimischen wurden zum Eigentum der goldenen Legionäre deklariert und das Land wurde unter Großgrundbesitzern aufgeteilt, welche ihnen dafür geeignet erschienen. Die Gebiete um Ulatos wurden dabei hauptsächlich von den Kapitänen und Offizieren in Besitz genommen und sind im Schnitt 1 bis 3 Quadratmeilen groß. Einfache Soldaten erhielten wesentlich kleinere Bereiche. Dabei wurden den Besitzern des Landes auch Besitzrechte an allen darauf lebenden Einheimischen zugesprochen. Versuche einige Herren aus den Payit Sklaven zu machen, waren jedoch nur von begrenztem Erfolg gekrönt. Meistens entflohen die Mazticaner einfach, sobald sich ihnen die Chance bot. All jene die man in Ketten legte, starben lieber, als sich zu Sklavenarbeit zwingen zu lassen.
Der nominelle Herrscher nach der Entdeckung und Inbesitznahme wurde natürlich Cordell als Gouverneur von Payit. Er herrschte mit eiserner Faust über das Land. Dennoch wurde er als zu Nachsichtig kritisiert, obwohl er gegenüber den Payit nicht zimperlich war.
Zwischen den Payit und den Erobern kam es bereits zu stärkerer Vermischung. Insbesondere da viele Abenteurer der Alten Welt sich eine dunkelhäutige Schönheit zur Frau nahmen. Den jungen Männern Mazticas fällt es hingegen schwer mit den starken Eroberern und ihrem Reichtum mitzuhalten. Stahlwaffen wurden jedoch unter den Einheimischen zum Symbol von Macht und Stärke. So manches Dorf wird nun von einem Häuptling regiert, dessen Macht und Ansehen sich allein auf den Besitz einer stählernen Waffe begründet.
Wirtschaft:
Ulatos ist das wirtschaftliche Zentrum Mazticas, ist es doch der Verbindungspunkt zwischen der wahren und der alten Welt. So gibt es vor allem hier die Waren und Güter beider Welten. Bereits früh begannen die Eroberer auch mit den Arbeiten an einer Schiffswerft neben Helmshafen und schon bald darauf sollten die hier erbauten Karavellen in den seichten Lagunen ankern. Hier gibt es auch einige Schmiede und man begann mit dem Bau einer Metallhütte mit eigener Schmelze.
Von der Schwertküste importiert man vor allem Waffen, Rüstungen, Rohstahl, aber auch Vieh, wie Schweine und Schafe, sowie Pferde. Außerdem auch Wagen, Werkzeuge und allgemein Dinge, die sich sonst nicht in der Neuen Welt finden lassen. Die Preise für die Importwaren sind jedoch hoch, können aber im eigentlichen Markt von Ulatos noch teurer verkauft werden.
Gerade der Markt von Ulatos, einstmals der Tempel von Zaltec hat sich seit Ankunft der Eroberer schlagartig verdoppelt. Neben den Waren der Alten Welt findet man hier auch noch die Waren und Güter Mazticas zu moderaten Preisen. Lediglich Obsidian ist hier relativ teuer, da es in Payit an geeigneten Vorkommen mangelt.
Religion:
Die meisten alten Götter wurden von den Mazticern hier aufgegeben, haben sie sich doch als machtlos gegenüber den Eroberern und ihrer Religion erwiesen. Viele Payit erkennen nun Helm als ihren Hauptgott an, da er der Schutzpatron der mächtigen Fremden war und ihre Götter bezwang. Dennoch ist seine Verehrung für sie verwirrend und immer wieder vermischen sie die neuen Riten mit althergebrachten Ritualen der früheren Religion des Landes.
Der einheimische Gott, welcher noch den größten Zuspruch genießt, ist Qotal. Seit der „Gefiederte Drachen“, wie er auch genannt wird, nach Payit zurückkehrte, ist er zu seiner alten Glorie erhoben worden. Sicher liegt es auch daran, dass seine Verehrung keine Menschenopfer fordert und somit duldet der Gouverneur die Anbetung von Qotal. In diesem Punkt sind die Payit und ihre neuen Herrscher vereint. Opferungen und grausame Taten sind endgültig aus dem Lande verbannt worden und in der Gesellschaft verboten.
Kriegskunst:
Das Land Payit verdankt seinen neuen Herren nun, dass es die mächtigste Kriegsmacht des Kontinents ist. Allerdings beschränkt sich das auch hauptsächlich auf die Neuankömmlinge, da viele einheimische Krieger im Jahr der Eroberung fielen oder schlicht zu den Itza und bis nach Fern-Payit, Pezlac oder nach Tukan flohen. Dennoch kann Ulatos auf eine Armee aus einigen 10.000 Kriegern zurückgreifen und selbst ein typisches Dorf kann bis zu 50 ausgebildete Mannen rekrutieren. Mehr als 300 Reiter und 2.000 fremde Infanteristen konnten in den 1360ern mobilisiert werden, welche die modernsten Waffen der Alten Welt führen.
Wichtige Orte:
Ulatos/HelmshafenDie Zwillingsstädte Ulatos und Helmshafen bilden die Hauptstadt des modernen Payit und wachsen stetig zusammen. Helmshafen ist dabei stark befestigt und mit Waffenlagern, Schmieden, Ställen und Getreidelagern die Siedlung der Eroberer. Es wacht zugleich über die Lagune von Ulatos, die sich hervorragend als natürlicher Ankerplatz eignet. Direkt davor liegt die alte Stadt der Einheimischen Mazticas. Große Pyramiden schmücken die Stadt, selbst nachdem einige von ihnen beschädigt wurden. Die höchste Pyramide ist jene zu Ehren des Gottes Qotal und prächtige Gärten gedeihen an ihren Seiten mit allerlei strömenden Kaskaden. Breite Kanäle dienen in der Stadt als Straßen und führen den Strom an Waren und Verkehr. Sie verbinden die Außenbezirke mit dem Markt direkt an Qotals Pyramide und dem Palast des Verehrten Beraters, welcher jedoch nach Ankunft Cordells nicht mehr als eine machtlose Marionette ist.
Cordells AnwesenEin Stück flussaufwärts von Ulatos hat sich Cordell eine beeindruckende Anlage errichten lassen, die sich mit so manchem fürstlichen Anwesen der Schwertküste messen kann. Eine halbe Quadratmeile umspannt von einer hohen Mauer bilden den Hauptteil. Eine große Halle und zahlreiche Gästequartiere, sowie ein zentraler Gartenhof in mazticischem Stil gehören zur Ausstattung. Daneben befindet sich auch ein großer Stall und das Wachhaus für die Garde von mindestens 30 Mann.
ZwillingsgesichterDie Zwillingsgesichter sind eine berühmte, 300 Fuß hohe, Klippe und Landmarke, welche den Seeleuten der Alten Welt die baldige Ankunft in Helmshafen signalisieren. Sie überblicken eine Lagune voller Korallen. Den Namen erhielten sie von zwei steinernen Gesichtern, welche von der Klippe aus herab blicken. Drei Steintreppen führen vom Strand und Fuß der Klippen zu ihnen hinauf. Gekrönt wird das Ensemble von einer Steinpyramide, welche jedoch schon lange verfallen ist. Lediglich der Altar ist noch in gutem Zustand.