Runde 3
"Was meint Ihr? Hauen wir ab, bevor er wieder zu sich kommt?"Amon betrachtet den abgelenkten Fipps und wartet kurz ab, was der Rest der Gruppe tut.
"Ich bin mit Euch noch nicht fertig!", knurrt Fipps, welcher jeden Augenblick wieder seines Sinne ist und dann wieder angreifen wird.
Zumal Kairi Shimagawa weiterhin bewusstlos auf dem Boden liegt und nicht sich mit zurückziehen kann, sollte die Gruppe sich zurückziehen.
"Arr, und ich noch nicht mit dir!", knurrt Taeren zurück.
Amons Vorschlag, zu flüchten, klingt zwar verlockend, doch die Gelegenheit, der noch irritierten Seegurke vor ihm die Fresse zu polieren, lassen seine Augen auffunkeln und ein bös-grimmiges Lächeln in seinem Gesicht entstehen.
Trotz der Heilung, die der blaue Hexer ihm gegeben hat, spürt er das Blut, das durch den Faustschlag von Fipps aus seiner Nase gequollen war, noch immer warm und klebrig auf seinem Gesicht.
Doch Taerens Sauferei von letzter Nacht fordert noch immer ihren Tribut. Der Rumkater macht seine Sinne und Bewegungen schwammig und lässt seinen Schlag, zu dem er nun ausholt, erneut ins Leere gehen.
Doch da ist Fipps auch schon wieder Herr seine Sinne und nicht mehr abgelenkt durch den Blendzauber der Seehexe.
"Flucht ist keine Option, Feigling!", knurrt der dicke Seeräuber in Richtung des Keleshiten und greift erneut Amon mit seinem exotischen Säbelzahnsäbel an.
Und diesmal zeigt der Pirat, warum diese tödliche Waffe bei den Roten Mantis Assassinen so beliebt ist, denn eine kurze Hiebbewegung reicht aus, um eine dünne Furche und Linie durch Amons Hals zu führen, aus welcher sofort das Blut anfängt sich zu ergießen, und Amon kehlig Blut spuckend und sterbend zu Boden fallen lässt.
Fenndrakon reicht es nun.
Wenn die Gruppe sich weiterhin an den Kodex halten würden, würde dieser Wahnsinnige sie alle umbringen.
Weshalb der Wasserhalbelf seinen versteckten Dolch zieht, welchen er von Sandara Quinn bekommen hatte, und diesen geschickt auf den Fleischberg Flipps wirft, welcher diesen aufheulend wie ein Straßenköter in seiner Schulter steckend Sekunden später bemerkt.
Dabei kann Fenndrakon glücklich sein, dass sich noch niemand im bewaffneten Nahkampf mit dem Pirat befindet, denn dies hätte seinen Wurfangriff auf diese Entfernung und wegen dem Nebel noch mehr erschwert.
Als Errérith das Röcheln von Amos hörte, ging es mit ihm durch.
Statt direkt die Treppe zum Oberdeck zu nehmen, versuchte er ein letztes Mal die Kraft des Windes zu spüren.
Aber diesmal schien alles schief zu gehen, was schief gehen könnte. Nur ein kleiner Windhauch entsprang seinen Finger.
Der Nebel um ihn herum wurde zwar minimal durcheinander geweht, aber ansonsten passierte nichts. Dem Halbelfen reichte es.
"Lieber Peitsche, als Messer!", dachte er und machte sich auf zum Oberdeck.
Doch auf dem Weg zum Oberdeck, fällt Errérith Laurwen beinahe auf der Treppe über die Füße von Herrn Plugg und Meister Scourge, welche von dort aus den Kampf beobachten und auskundschaften, während weitere Piraten auf dem Oberdeck dem Kampf nur lauschen können.
"Macht Euch an Eure Arbeit, denn zur Blutstunde gibt es für Euch drei Peitschenschläge für das Anwenden von Magie, Langohr!", ist dabei das Einzige, was die beiden höheren Wurmholzmitglieder zum Druiden sagen, wobei es Meister Scourge ist, der die Worte mit einem breiten Grinsen im Gesicht sagt, während Herr Plugg weiter mit einer Tintenfeder Notizen macht - scheinbar über den neue Mannschaftmitglieder und mögliche Strafen.
Flipp heult derweil weiterhin wie ein getretener Hund auf und wirkt nicht mehr in Kampfstimmung - was noch mehr deutlich wird als er auf Polyglot
"Parlée!" sehr spät für die aktuelle Situation fordert.
Arvilia traute ihren Augen nicht oder den Geräuschen die sie mitbekommt. Erst schlägt er Amon mit seinem Säbel nieder, und fängt dann wie ein kleines Kind an zu flennen. Da sie Flipps nicht kannte und auch nicht richtig sieht, kann sie ihn nicht richtig einschätzen. ob er auch auf sie einschlägt wenn sie an ihm vorbei rennt.
Trotzdem riskiert sie es, und mit schneiden scharfer Stimme spricht sie Flipps an. "Lass mich durch, Du Möchtegernpirat."
Schnell machte sie einige Schritte an Flipps vorbei in Richtung Amon.
Als sie bemerkt das Amon stark aus einer Halswunde blutet, überlegt sie nicht lange.
Sie kniet nieder und versucht so gut sie es kann die Wunde mit ihren Händen zusammen zu drücken.
Doch das Blut dringt weiter zwischen ihren Hände hindurch, bis sie komplett mit dem warmen Blut überflossen sind.
"Ist ein guter Heiler unter uns, Amon wird nicht mehr lange unter uns sein?"
Ihr Blick gleitet suchend nach Mari durch den Nebel.
Ilmari ist schon auf dem Weg durch das Gewühle und den Kampfschauplatz zu dem Schwerverletzten, als Arvilia ihn ruft.
"Ja, ich komme schon." antwortet er gereizt. Verbittert, dass ihn nun jeder einschätzen konnte, was wohl Sinn der niederträchtigen Aktion der Piraten war. Sie zu entführen und auszubeuten war ja das Eine, sie aber unnütz harten Bestrafungen auszusetzen macht für den Undinen keinen Sinn und schürt nur sein Verlangen nach Rache. Doch das würde er schön weiter kultivieren und zur rechten Zeit ausbrechen lassen...
Beim verletzten Amon angekommen, kniet er sich hin und rezitiert diesesmal eine Formel in der Allgemeinsprache.
"Wenn schon Eindruck, dann richtig!""Herrin Besmara, ich opfere Deinen Schild, den Du mir in Deiner Weisheit und Güte für diesen Tag gewährtest. Schenke dem armen Tor, der in Deinem Sinne in einem piratenwürdigen Handgemenge fast sein Leben opferte, Heilung und die zweifelhafte Ehre, in Deinem Namen weiter zu plündern, brandschatzen und kapern."
Andächtig legt er seine bläulich schimmernde Hand auf die tödliche Wunde des jungen Keleshiten und kanalisiert die Macht der Herrin der See dort hinein.
Doch ist die Wirkung deutlich geringer, als gewöhnlich und Ilmari erhebt sich zweifelnd.
"Es tut mir leid, junger Wüstenmann. Du musst den Rest schon alleine schaffen."
Mit einem Schulterzucken quittiert er Besmaras Strafe an Amon und wendet sich der Treppe zum Oberdeck zu.