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Autor Thema: Das Feuer von Zatal  (Gelesen 21293 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 1

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Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #15 am: 27.09.2012, 02:41:53 »
Der Unterton in Xiuhcoatls Stimme lässt Necahual erschauern. Es war diese Verachtung, die einem zwischen den Worten entgegenflog und die sie zurück versetzt auf den lehmigen Boden ihres kleine Stammesdorfs, umringt von den anderen Kindern und besudelt mit Spott und Hohn. Sie sehnt sich nach dem wohligen Gefühl von Geborgenheit und Macht ihrer hölzernen Maske. Schnell versucht sie die Erinnerungen zu verdrängen um den Verlust, der Arapaima Maske, welche für sie beinahe mehr als nur ein Teil ihrer Identität geworden ist, ertragen zu können.
Wenn es Necahuals Verfassung zugelassen hätte, wäre sie sicher verwundert und auch ein wenig fasziniert von diesem Echsenmensch gewesen. So aber bleibt ihr nicht mal ein müdes Lächeln für die Hänselein des Grünlings, mit denen dieser den Anfeindungen Xiuhcoatls trotzt.

Als Tlacatl über die Flucht spricht, gelingt es Necahual für einen Moment die körperlichen Beschwerden zu verdrängen und ihrem Geist die Freiheit zu geben, die er benötigen würde um diesem lebensvernichtenden Tross zu entkommen. "Die Fesseln abstreifen!" hallen Tlacatls Worte in ihrem Kopf wider, sie versucht ihre Handgelenke so zu drehen, dass sie mit ihren scharfen Fingernägeln das Seil ihrer Fesseln erreichen kann. Dann plötzlich taucht der Aufseher wieder auf, sie zuckt zusammen. "Hat er etwas bemerkt?" schiesst es ihr durch den Kopf. Als sie sieht wie dieser direkt mit der Peitsche nach Tlacatl schlägt, ergreift sie ein Gefühl von Erleichterung und Scham über genau diese.  "Danke für dein Opfer Tlacatl, weitere Hiebe hätte ich nicht ertragen." versucht sie die Erleichterung vor sich selbst zu entschuldigen.

Wichtiger als all dies, ist jedoch der Schlauch gefüllt mit Wasser. Als Necahual endlich an der Reihe ist, trinkt sie gierig wie die Welpen eines Mähnenwolf.[1] Schneller als sie genug bekommen kann ist der Trinkschlauch schon zum nächsten Gefangenen gewandert. Dennoch scheint sie mehr Wasser abbekommen zu haben, als ihr vertrockneter Körper auf die Schnelle aufnehmen kann und das erlösende Gefühl über den gestillten Durst, weicht einem Unwohlsein und leichten Krämpfen des Bauchs. Gequält sitzt sie nun am Boden, als der Ruf zum erneuten Aufbruch die Runde macht. Als sie plötzlich spürt sie wie eine Hand nach ihr greift, sie an den Haaren nach oben reisst, schreit sie laut auf vor Schmerz. Sie dreht ihren Kopf und starrt durch die Haarsträhnen nach Oben in die Augen ihres Peinigers. Ein Wimpernschlag vergeht und es ist als ob pures Böse aus ihren Pupillen quillt und in unsichtbaren Nebelschwaden nach dem Geist des über ihr stehenden Mannes greift.[2]
 1. 
 2. 
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« Letzte Änderung: 27.09.2012, 03:11:06 von Necahual »

Xiuhcoatl

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #16 am: 27.09.2012, 12:52:04 »
Xiuhcoatl nimmt die Worte des Echsenwesen mit Gleichmut entgegen.
"Deine Worte sind nur warme Luft. Und genau so schnell verflogen."
Dabei fixiert er das große Wesen mit seinen bleichen, fast leblos wirkenden Augen.

Als dann Tlacatl, der sich bisher genauso wenig vorgestellt hatte wie die Frau in ihrem Zug, dann wieder von einer gemeinsamen Flucht spricht, gibt ihm Xiuhcoalt beinahe noch eine Antwort.
Aber da kehren auch schon die Wächter zurück. Und er würde seine Kräfte noch brauchen, weshalb er lieber im Moment keine weiteren Peitschenhiebe gebrauchen kann.
Von dem Wasser, das ihm gegeben wird, versucht er möglichst viel im Mund zu behalten und es über die nächsten Zeit nur in kleinen Mengen zu schlucken, denn so würde er nicht so schnell durstig werden.

Als ihm der Ausseher beim Aufbruch in die Seite tritt, funkelt er diesen bösartig an.[1]
Aber mehr Anstrengung kostet es ihn, das Wasser nicht auszuspucken.
Er erhebt sich und wandert mit den anderen weiter.
 1. Intimidate: 27
« Letzte Änderung: 27.09.2012, 12:55:19 von Xiuhcoatl »

Torkk

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #17 am: 27.09.2012, 13:05:18 »
Torkk ist provoziert den namenlosen Mann die Kehle mit seinen Zähnen wie ein wildes Tier zu eröffnen, denn selbst einen weniger bösartig gesinnten Echsenvolkmann sollte man nicht reizen und ihn seiner Ehre provozieren.
Doch in Fesseln gelegt und mit den Wächtern im Augenwinkel, verkneift sich Torkk irgendwelche Vergeltungsgedanken.

Jedoch eine Sache war sicher :
Sollte der Mensch jemals eine helfende Hand verlangen, wäre Torkk derjenige, welcher seine Hand erst kurz reichend andeutet und dann wegzieht, um anschließend das Steinhirn in seinen Untergang zu schuppsen - jedoch nicht ohne dem Fremden noch einen passenden Spruch mit in den Tod zu schicken.

In seiner bizarren Ehre als weiser Schamane (seine Worte wurden bisher niemals warme Luft genannt) und Kreatur des Dschungels beleidigt, lässt Torkk die Ansage des Wächters über sich ergehen und trinkt so viel Wasser, wie ihm gereicht wird.

Während dem Marsch, welcher Torkk erstaunlich an die Substanz geht in seiner gefesselten Haltung, macht sich Torkk Gedanken, wie viele Stiche von Bienen dieser unfreundliche namenlose Mann mit dem Namen Steinhirn wohl vertragen könnte und schaut sich immer wieder nach einem Bienenstock um.

Jedoch vorerst ohne Erfolg.
Stör mich nicht beim Häuten!

Tlacatl

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #18 am: 27.09.2012, 13:44:47 »
Tlacatl lässt den Schlag über sie ergehen, wie er die heiße Sonne und die ausgetauschten Anfeindungen über sich ergehen lässt. Es ist keine Situation, in welcher ein Mensch so handeln kann, wie er an einem normalen Tag handeln mag. Der nahende Tod macht sie alles gereizt, aufgekratzt, mal ängstlich, mal wütend. Es sind Gefühle in allen Farben des Regenbogens, welche sich äußern, aber es sind alleine die Gefühle, die sprechen.

Tlacatl hingegen äußert seine Gefühle nicht nach außen, auch wenn er innerlich aufgefühlt ist. Seine amazongrünen Augen sind im Hier verhaftet und beobachten die Umgebung, wie Wächter, die eigenen Fesseln, sofern dies ihm möglich ist. Er versucht seinen Willen zusammenzubehalten, denn es muss einen Zweck haben. Warum haben Azul und Necahual ihn gerettet, wenn es seinen Weg zum Tod nur um ein paar Tage verlängert hat? Warum hat Azul aus dem Mann, der einmal Yaotl war, erst ein Wesen und dann viele Männer werden lassen, welche gemeinsam Tlacatl heißen? Es kann nur so sein, dass Azul, der auch Opfer fordert, nicht Tlacatl als Opfer will. Tlacatl versucht sich an diese Träume zu erinnern, doch die Schmerzen und die Anstrengung, die Lautstärke der brüllenden und strafenden Wächter und der schreienden und kreischenden Opfer lassen dem Menschen keine Wahl, als im Hier zu bleiben.

Und so versucht Tlacatl auf dem Weg zu schweigen, einfach weiterzugehen, jeden Schmerz zu ertragen und zu atmen. Jeden Tropfen Wasser in sich aufzunehmen. Sein Bein, in dem das Schlangenei genistet hat, schmerzt noch immer und doch ignoriert er diesen Schmerz einfach und wartet auf diesen einen Augenblick.

Yaotlchone

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #19 am: 28.09.2012, 08:00:17 »
Yaotlchone grinste, als die Torkk seine Beschimpfung des kleinen Wadenbeissers Xiuhcoatl übernahm. Doch als die Reihe spitzer Zähne in seine Richtung gezeigt wurden gab er sich wieder eine geducktere Haltung. Unsicher, wie er die Handlungen der Echse zu lesen hatte, vermutete er ein Imponiergehabe und die Signalisierung von Aggressivitä hinter jeglichem offenen Zeigen der Zähne. Zu Tierähnlich wirkte Torkk, als dass er ihm die Fähigkeit des Grinsens zugestanden hätte.

Die Ermahnung von Tlacatl zur Flucht in der Nacht erfüllte Yaotlchone mit Hoffnung. Vielleicht wollte er später seinen Namen zurück, wenn er der demütigenden Gefangenschaft entkommen ist. Dies war vermutlich auch der Grund, wieso der stolze Yaotl damals zu Tochtli geflohen ist. Beim Schlag des Aufsehers zuckte Yaotlchone zusammen, als ob er selbst das Ziel war. Tlacatl durfte nicht zu stark verletzt werden, sonst gelingt ihnen die Flucht nicht.

Der Beginn des Marsches fühlte sich richtig leicht an. Nun war Yaotlchone nicht mehr der Hühne in der Mitte, der die Last der Stange weitgehend zu schultern hatte. Nun erging es ihm wie den kleineren Mitgefangenen. Die grosse Echse hinter ihm hob ihre starre Fessel derart an, dass sie die Stange gemeinsam mit Tlacatl trug.

Mit der Dauer des Marsches kommen jedoch die anderen Unannehmlichkeiten zurück. Als Tezcas Prüfung brennt die Sonne herunter und droht Yaotlchone die Kondition zu rauben. Das erhaltene Wasser scheint nicht lange zu reichen, denn er war schon wieder Durstig. Doch immerhin hatte er eine Aufgabe, die ihn ablenkte. Mit unregelmässigen Schritten versucht er die Fussfesseln auszudehnen. Erst scheintes zu klappen, doch ein allzu gewagter kraftvoll geschwungener Ausschritt droht ihm den den Standfuss unter den Beinen wegzureissen. Im Gleichgewicht erschüttert wankt Yaotlchone ein wenig und droht  die an ihn gebundene Gruppe mit sich umzureissen. Nach diesem missglückten Versuch schwindet sein enthusiasmus für die Aufgabe und er fällt in den alten Trott zurück, bei dem nur noch ein Fuss vor den anderen gesetzt wird.

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #20 am: 28.09.2012, 15:15:57 »
Als der grausame Aufseher Necahual an den Haaren emporzog sah er ihr für einen kurzen Augenblick in die Augen, welche voller Hass tief in seine Seele zu blicken schienen. Er spürte wie ihm ein eiskalter Schauer den Rücken herunterlief, woraufhin er vor Schreck Necahuals Haare losließ. Mit noch immer vor Schreck geweiteten Augen verpasste er ihr eine Ohrfeige, ehe er mit einem noch immer unbehaglichen Gefühl im Leib die anderen hochzerrte und Xiuhcoatl einen Tritt verpasste. Doch auch dieser bedachte ihn mit einem zornigen Blick, aus welchem klar der Wunsch nach grausamer Rache abzulesen war. Der Aufseher wich sofort von Xiuhcoatl zurück. Im Grunde seines Herzens war er nämlich ein Feigling, der es genoß Macht über jene auszuüben, welche ihm ausgeliefert waren. Ohne die zornigen Blicke weiter zu kommentieren, ging er nach vorn und führte seine Gefangenen mit einem Seil, dass an ihrer Stange befestigt war und hielt für die nächste Zeit einen respektvollen Abstand, während er die an ihm nagende Furcht abzuschütteln versuchte.

Von den Aufsehern geführt, formen die Gruppen der an Stangen gebundenen Gefangenen eine lange, ordentliche Reihe, die sich endlos zu erstrecken scheint. Es geht über eine staubige Straße weiter, welche die Nexalaner angelegt hatten um ihre Stadt mit Payit zu verbinden. Gegenwärtig so glaubten die Gefangenen welche es einschätzen konnten, dass sie sich noch in den weiten Ebenen von Pezelac befanden. Das Gelände war hier in der Tat denkbar ungünstig für eine Flucht ... weitläufige Savannenlandschaften mit trockenen Gräsern und kaum Möglichkeiten sich zu verstecken. Die Sklavenjäger könnten sie bei einer Flucht wahrscheinlich einfach auf große Entfernung mit Pfeil und Bogen abschießen. Der letzte Wald an den sie sich erinnern konnten, lag schon weit zurück.

Nahebei erheben sich bereits die Berge, welche Nexal und seine Nachbarstädte umgaben. Der gewaltige Popol und auch der feurige Zatal, ein aktiver Vulkan, welcher jedoch schon seit ewigen Zeiten kein Feuer mehr gespien hatte. Während des quälenden Marsches, führten die Aufseher ihre Gefangenen durch eine Schneise zwischen den Bergen zu, wo sich die Stadt Cordotl befand.

Hier bei den Ausläufern der Berge befinden sich gewaltige Steinbrüche, in denen arme, versklave Seelen Steinquader für Nexal schlagen mussten. Für die naturverbunderen unter den Gefangenen, war es ein Schock zu sehen, wie die Nexalaner die Natur schändeten und sogar die Berge abtrugen, damit das Moloch dass sie Stadt nannten sich weiter wie ein Geschwür ausbreiten konnte. Die Luft war angefüllt mit Steinstaub und das Atmen fiel schwer. Tatsächlich kam man nicht umhin sich zu fragen, ob der schnelle Tod auf einem Altar nicht gnädiger war, als sich in diesen Steinbrüchen zu Tode zu schuften.[1]

Die Gefangenen blickten auf ihrem Weg in leere Gesichter und mehr als einmal brach einer der dortigen Arbeiter einfach tot vor Erschöpfung zusammen. Ein gewaltiger Leichenhaufen erhob sich zudem am Rande des Steinbruchs. Nexal verschlang Menschenleben und den Leib von Maztica selbst in gleichem Maße. Die Aufseher schien dies alles jedoch in keinster Weise zu berühren ... sturr führten sie die Gefangenen durch den Steinbruch, immer weiter auf das Tal von Nexal zu ...
 1. Bild vom Anfang des Inplaythreads ...

Xiuhcoatl

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #21 am: 30.09.2012, 23:19:41 »
Wer hinschaut, sieht ein zufriedes Lächeln auf Xiuhcoatls Gesicht.
Er hatte den Blick des Wächters bemerkt. Dieser Blick voll von Furcht und Angst. Der Blick, für den er lebte.
Aber er hatte auch bemerkt, daß die Frau eine ähnliche Reaktion bei dem Mann ausgelöst hatte.
War sie vielleicht eine verwandte Seele? Aber warum gab sie sich dann mit diesen furchterfüllten Gestalten ab? Hatte sie sie in ihren Bann geschlagen und unter ihre Kontrolle gezwungen? Er erinnert sich, daß seine Mutter mal sowas erwähnt hatte, als sie ihn wieder mal davon abbringen wollte, die anderen Stammesmitglieder zu drangsalieren. Wenn jemand genug Angst verbreitet, würden ihm die Leute folgen, weil sie die Strafen nicht erleiden wollten. Aber das, sagte sie, wäre ein schlechter Weg.
Doch die Frau ist  genauso gefangen wie ihre Gefährten. Wie kann sie da noch Macht über sie haben?
Xiuhcoatl beschließt, sie weiterhin im Auge zu behalten.

Die geschunden Arbeiter lassen ihn kalt. Er würde nicht so enden, das ist ihm klar. Lieber würde er sich auf die Wachen stürzen und von ihnen erschlagen werden, als unter der Peitsche zu schuften.
Und so schreitet er weiter mit den anderen auf die Berge zu.
Die Berge.
Die Aussicht auf eine erfolgreiche Flucht steigen damit, denn da kennt er sich aus.
Wieder schluckt er eine kleine Menge des Wassers in seinem Mund.
« Letzte Änderung: 01.10.2012, 03:23:58 von Xiuhcoatl »

Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #22 am: 01.10.2012, 03:06:25 »
Durch die Ohrfeige sind ihre trockenen Lippen erneut aufgeplatzt und das zähe Blut mischt sich mit ihrem Schweiss und perlt über ihr Kinn herab auf ihren Hals. Schritt für Schritt quält sich Necahual voran. Immer wieder stolpert sie und ist gezwungen, ihre Last über das Joch an die Mitgefangenen zu verteilen. Doch die leidvollen Prüfungen des Körpers, verlieren mit jedem Schritt ihre Macht über den Geist der Schamanin.

Als sie die Ebene von Pezelac verlassen und durch den Kalksteinbau getrieben werden schmiegt sich der weiße Staub, wie ein giftiger Mantel um die von den Peitschenhieben verursachten Wunden. Er verstopft die Atemwege, lähmt die Lunge und verführt einen dazu, die wenige Flüssigkeit die dem Körper noch verblieben ist, dafür zu opfern, dass man den trockenen Schleim aus dem Rachen lösen kann. Darunter mischt sich der Gestank verwesender Körper, der trotz der Kalkschicht, die hier alles bedeckt, seinen Weg in die Nase findet.

Necahual kennt kein Mitleid für die sterbenden Sklaven oder die Schändung der Natur. "Von jedem Leben, dass hier seinen Sinn vergeudet und jedem Stein, der ohne Demut aus dem Körper der Erde geschnitten, wird ein rachsüchtiger Geist sich nähren und wachsen, bis er Nexal wie eine Made zerdrückt!" Jetzt kann sie nicht mehr anders, zieht das elendige Schleim Kalk Gemisch tief aus ihrem Rachen hervor und spuckt es in Richtung des Aufsehers.[1]
 1. Fernkampf Spuckangriff: 7
« Letzte Änderung: 01.10.2012, 09:04:50 von Necahual »

Torkk

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #23 am: 01.10.2012, 15:15:42 »
Völlig erschöpft vom langen Marsch (seine langen leicht gekrümmten Beine und seine gefesselte Situation machten einen Gewaltmarsch für ihn einfach unmöglich), schaut sich Torkk sich um.
So etwas wie diesen Steinbruch hatte der Echsenmensch in seinem bisherigen Leben noch nie gesehen.

"So sind die Menschen...", denkt sich der Schamane deutlich angewidert und mit keinerlei Mitlied für die Gefangenen.

Dies ist nicht der das Problem und der Krieg seines Volkes - selbst wenn Torkk nun mit drin steckte.

Umso mehr macht sich der Dschungeldruide nun Gedanken, wie er sich dieser misslichen Situation entziehen kann, und schweigt wie ein still lauerndes Raubtier auf eine Chance nach Blut und Rache.

Dabei wirft Torkk jedoch einen bizarren und schwer zu deutenden Blick in Richtung Xiuhcoatl - dem namenlosen Steinhirn - als der Fussmarsch weiter in Richtung Tal von Nexal geht.
Stör mich nicht beim Häuten!

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #24 am: 02.10.2012, 15:36:57 »
Als Necahual das Gemisch aus Blut und Spucke in Richtung des Aufsehers speit, fliegt es ein gutes Stück weit neben seinem Gesicht vorbei. Er blickt sich wütend um und erneut schickt Necahuals zorniger Blick einen Schauer seinen Rücken hinab. Der Aufseher wendet sich jedoch wieder ab und scheint die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Nur wenig später haben die Gefangenen endlich den grausigen Steinbruch passiert und können wieder frei atmen, als der Kalkstaub sich lichtet.

Zwischen kargen Felsen und toten Bäumen kommen schließlich einfache Steinbauten und Hütten in Sicht ... die Stadt Cordotl. Eine armseelige Siedlung zwischen den Bergen, welche zahllose Sklaven beherbergt und Nexal mit Steinquadern und Kalkstein versorgt. Über die staubige Straße welche durch den kleinen Ort führt, werden die Gefangenen zu einer Reihe von einfachen Hütten geführt, welche sich am Rand der Siedlung befinden und offenbar der Unterbringung von Sklaven und Gefangenen dienen.

Grob werden die Gefangenen von dem Aufseher in eine der Hütten gestoßen, in der sich keinerlei Einrichtung befindet, der Boden besteht schlichtweg aus festgestampfter Erde. "Wir machen hier eine Mittagsrast, ehe es weiter gen Nexal geht." sagt der Aufseher knapp "Doch zuvor werdet ihr mir sagen, wer von euch Maden nach mir gespukt hat." sagt er mit loderndem Hass in den Augen "Kommt schon, wer es mir verrät kann mit einer großzügigen Portion Wasser und Mais rechnen." die Peitsche zuckt bereits in seiner nervösen Hand, während er darauf hofft einen Keil zwischen die Gefangenen zu treiben.

Yaotlchone

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #25 am: 02.10.2012, 19:33:28 »
Yaotlchone hält seinen Blick gesenkt, wie der Aufseher mit ihnen spricht. Nicht in die Augen schauen, dann provozierst du ihn nicht. befiehlt er sich selbst in Gedanken und unterdrückt angestrengt ein aufsteigendes Grinsen. Er weiss, was gleich passieren wird, zumindest beinahe. Tlacatl wird sicher die stoische Ruhe behalten und Necahual wird sich nichts anmerken lassen. Der Zorn wird damit einer der neuen Begleiter treffen. Entweder wird der zornige Mensch nicht wiederstehen können, die Gelegenheit für eine erneute Provokation vorbeiziehen zu lassen oder es wird die Echse treffen, da sie aufgrund ihrer Fremdartigkeit in den Augen des Aufsehers einfach schuld sein muss.

Um seine stoische unterwürfige Haltung aufrecht zu erhalten lässt er seinen Geist zurück auf den Weg schweifen. Heute hatten sich die Geistermenschen bei den Steinen als hervorragende Abwechslung erwiesen. Ihre bleiche Gestalt ist ein deutlicher Hinweis, dass sie keine Menschen sind. Vielleicht waren sie auch von den weissen Teufeln, welche ins Land eingefallen sind. Vielleicht wurden die Geistermenschen durch die angekündigte Opferung geschaffen und anschliessend zur Arbeit gezwungen. Was für ein Geist wird aus mir steigen, wenn ich dem Altar nicht vorher entkommen kann?
« Letzte Änderung: 02.10.2012, 19:35:34 von Yaotlchone »

Tlacatl

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #26 am: 02.10.2012, 20:32:24 »
"Meine Spucke.", sagt Tlacatl mit einer gewissen Gleichgültigkeit in der Stimme, verschleiert seine Worte aber mit zusätzlichen Worten. "So wie ich die Peitsche in deiner Hand schwinge und den Opferdolch in mein Herz rammen werde, wenn ich nicht zwischen Steinen und Kalk an mir selbst vergehe." Andere mögen denken, dass der stoisch-wirkende, innerlich jedoch nervöse Mann einen Sonnenstich davongetragen hat oder die Entbehrung und die Verletzung, die sich in seinem Humpeln ausdrückt, in einen Zustand des wiederkehrenden Deliriums mündet. Tlacatl ist allerdings bei vollem Bewusstsein.

"Mein Name ist Mensch. Ich töte und opfere meinesgleichen, ohne zu wissen, warum ich opfer. Ich opfere nicht mehr, weil ich den Willen der Götter sehe, sondern weil ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß. Ich quäle, wenn ich keine Konsequenzen fürchte und werde gequält, wenn meine Position nach Unterlegenheit schreit. Ich erleide und verleide. Ich spucke und werde bespuckt.", erklärt Tlacatl nur nüchtern und stellt sich damit vor das Verhalten Necahuals, denn er ist der Überzeugung, dass er ihr dies schuldig ist, nachdem sie sein Leben gerettet hat. Er blickte kurz den Gefangenen, die an seiner Stange gefangen sind. Zwar ist der Tod allgegenwärtig, aber Tlacatl hat ihnen geraten zu fliehen, hat versucht nach Hoffnung und Zuversicht zu klingen, und doch, wenn jeder zu diesem Vorfall schweigt, wird der Sklaventreiber wahrscheinlich alle bestrafen. So versucht Tlacatl den Zorn des Wärters auf sich zu ziehen, damit den anderen nicht am Ende wegen solcher Zwischenfälle die Kraft zur Flucht fehlt.

Tlacatl blickt wieder zu dem Wächter, nicht ohne sich dabei die Hütte in Augenschein zu nehmen. Tlacatl schluckt schwer beim Anblick der Peitsche. Schmerz ist doppelt wirksam, wenn man weiß, wann und wie er einsetzen wird. So funktioniert Folter nun einmal. Tlacatl wird es überstehen.

Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #27 am: 03.10.2012, 01:22:21 »
Angestachelt durch den aufrecht vor ihr stehenden Tlacatl, fasst auch Necahual eine gehörige Portion Mut. Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie den Mann mit der Peitsche an.[1] Dann vergewisstert[2] sie sich, dass keine weiteren Aufseher in der Nähe sind und wartet ab ob er erneut die Peitsche erheben würde.[3]  
 1. Evil Eye: Saves
 2. Perception: 9
 3. 
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« Letzte Änderung: 03.10.2012, 01:28:53 von Necahual »

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #28 am: 03.10.2012, 14:06:36 »
Wutentbrannt reißt der Aufseher die Augen auf, als Tlacatl antwortet dass er es gewesen war und zudem noch wagt eine derart freche Ansprache zu halten. Zwar lässt er den Lopango aussprechen, doch seine Lippen verziehen sich dabei zu einem teuflischen Grinsen. "Schön hast du gesprochen ... doch dafür trenne ich dir das Fleisch von den Knochen!" schon schwingt er die Peitsche in die Höhe, um sie mit aller Gewalt auf Tlacatl niedergehen zu lassen, welcher durch seine Fesseln nicht ausweichen kann.

Doch ganz plötzlich, ohne dass es jemand außer Necahual versteht, sackt der Aufseher wie ein nasser Sack zusammen ...

Hier geht es weiter ...

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #29 am: 07.10.2012, 15:20:41 »
Die Sklavenpferche - Teil 1:

"Er schläft für ein paar Augenblicke. Wenn einer von euch uns von seinem Geist erlösen möchte, ist jetzt der beste Zeitpunkt um auf zu stehen und ihm die Kehle durch zu schneiden!" Raunt Necahual kaltblütlig ihren Mitgefangenen zu.

Yaotlchones Ohren beginnen zu rauschen als Tlacatl seinen ursprünglichen Namen zurückweist. Der Krieg stürzt sich in seinem Körper und beginnt durch ihn hindurch zu marschieren. Die Blutbahnen hallen in immer stärkeren Pulsieren die Schritte wieder und beginnen sich als violett schimmernde Bahnen sich an Yaotlchone's Hals abzuzeichnen. Der vorher in schwacher Demut gesenkte Kopf wird vorerst nur mit einer verkrampften Kraftanstrengung in dieser Position gehalten. Die Drohung des Aufsehers, Tlacatl das Fleisch von den Knochen zu trennen und ihm dadurch mit dem Tode droht sprengt Yaotlchones angespannte Ketten der Selbstbeherrschung. Seine Muskeln beginnen sich anzuspannen, drücken auf die Fesseln bis die Haut um die Kontaktstellen weiss wird. Auf ein grollendes Keuchen folgt ein kurzer Moment Stille. Dann birst mit einem Knacken der Stock, der die Arme auf dem Rücken hielt. Ein dumpfer Knall kündigt vom Reissen des Seils, das Yaotlchones Hände band.  Wie ein Jaguar schlägt er mit seinen zu Pranken geformten Fingern nach der Halsfessel und zerreisst sie.

Yaotlchones Brust dehnt sich aus, als er mit einem langen Atemzug die Freiheit wittert. Langsam hebt sich sein Kopf aus der gesenkten Position und richtet mit sich den gesamten Körper zu einem stolz Aufrecht stehenden Krieger. Animalischer Irrsinn spricht aus seinen Augen. Die Iris ist vollständig verschlungen von den geweiteten Pupillen. Unzählige Blutäderchen färben das Weiss der Augen zu einem beinahe leuchtendem Rot.

Schleichend, lauernd schiebt sich Yaotlchone zum Liegenden Aufseher hin. Es scheint, als  folge der Rest des Körpers seinen mordlüstern nach vorne gestreckten Händen, deren Finger sich wie die Klauen einer Raubkatze von der Handfläche abspreizen.      

Tlacatls Blick färbt sich etwas, als aus dieser Situation eine undurchsichtiges Wirrwarr von Blut und Hass zu werden scheint. Der Zeitpunkt der Flucht ist gekommen, mit dem Zusammenbrechen des Wächters und dem gewaltigen Ausbruch des Menschen in der Mitte der Fesselung. Ein Zeitpunkt, den sie nicht verstreichen lassen dürfen, denn der Preis für ihren Versuch würde der Tod sein, eingedenkt dessen, dass auf ihrer Reise bereits potentielle Opfer für weniger erschlagen worden sind.

Tlacatl und Necahual können sich nun besser bewegen, weil sie nur noch zu zweit an einem Stück der Fesselung hängen. "Ich habe jedoch nicht so urwüchsige Kraft.", muss Tlacatl sich eingestehen und überlegt, wie wahrscheinlich es sein wird, wenn er sich an seiner Fesselung zu schaffen macht. Andererseits ist das ihre Fesselung beschädigt und wahrscheinlich wird es leichter sein, sich zu befreien. Dennoch beobachtet Tlacatl noch für einen Moment die Situation. "Ob der Jaguar auch unsere Fesseln sprengen kann?", fragt Tlacatl den sich an den Wärter anpirschenden Mann offen. Die Ohren jedoch in den Wind haltend, ob andere den Ausbruch schon mitbekommen haben. Wenn ja, wird es Tlacatl zur Eile antreiben.

Torkk, welcher die Worte von Tlacatl in Sachen sein Name wäre Mensch auf sich hat wirken lassen und begann zu begreifen, findet sich plötzlich in einer Situation wieder, wo es Zeit wurde zu handeln.
Denn wann würde nochmal solch eine Chance zum Ausbruch und zur Flucht bestehen?

Und so sieht Torkk nichts anders als diese eine Chance und versucht diese zu nutzen, indem er laut auf Echsisch - der Muttersprache der Echsen - ein "Zaltec!" faucht und dabei seiner Muskeln anspannt, um wie wild und wie ein an Luft gesetzter Fisch im Netz seine Fesseln zu lösen und zu sprengen.

Seine Klauen und seine Schuppenstacheln sowie -hörner helfen dem Echsenmensch dabei und machen ihm große Dienste, wobei Torkk ruckartig nach seiner Befreiung auf den von Necahual ausgeschalteten Wächter kehlig fauchend zuspringt, um demnächst seine scharfen Zähne in die Kehle des Wächters zu rammen.

Nach dieser qualvollen langen Reise, scheint sich das Glück den Gefangenen endlich zuzuwenden. Nicht nur, dass es Necahual gelingt den Wächter in einen sanften Schlummer zu schicken. Nein es gelingt Yaotlchone sogar in wilder Wut seine Fesseln zu sprengen. Dank der gelockerten Fesseln gelingt es sogar Torkk sich der seinen zu entledigen, wobei er sie schlichtweg mit seinen Dornen und Schuppen zerfetzt.

Tlacatl horcht aufmerksam auf, doch der Tumult hier drin scheint für den Augenblick unbemerkt geblieben zu sein. Er kann nichts Verdächtiges hören, außer den Alltagsgeräuschen der Stadt. Doch für den Augenblick kann der Lopango und der Fremde ohne Namen noch nichts tun. Letzter windet sich wie wild in seinen Fesseln, doch kann er sie anders als Yao nicht abstreifen.

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