• Drucken

Autor Thema: Das Feuer von Zatal  (Gelesen 21609 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 1

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Eclipse

  • Moderator
  • Beiträge: 800
    • Profil anzeigen
    • Forgotten Realms - Maztica
Das Feuer von Zatal
« Antwort #45 am: 24.10.2012, 18:11:56 »
Wie von der Tarantel gestochen rennt Yaotlchone los, in einem schier unglaublichen Tempo. "Bleib stehen hab ich gesagt!" grollt ihm der Aufseher entgegen und schleudert seinen Wurfspeer, doch der Lopango duckt sich instinktiv und der Speer saust über seinen Kopf hinweg. Der Sklavenjäger nimmt sofort die Verfolgung auf, doch kann er nicht mit dem Tempo des wilden Gebirgsläufer mithalten, welcher schnell seinen Vorsprung vergrößert. Auf Yaotlchones Warnung sofort reagierend, ziehen sich die drei anderen Gefangenen in die Hütte zurück, in welcher sie eben die Sklaven befreit haben und ziehen die Tür zu, während sie draußen hektische Schritte hören können ...

Durch diese schnelle und besonnene Reaktion bleiben sie von dem Aufseher unentdeckt welcher Yaotlchone nach Nordosten folgt.

Necahual

  • Beiträge: 327
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #46 am: 24.10.2012, 19:31:21 »
In dem Moment in dem Necahual die Schritte Yoatlchones an der Hütte vorbei rennen hört, stürzt sie sich an die quer gegenüberliegende Wand um einen Blick auf den Flüchtenden und seinen Verfolger zu erhaschen und um alles in ihrer Macht stehende zu versuchen um Yaotlchones Flucht um einen Verfolger zu erleichtern.[1] Mit schnellen Worten flüstert sie zu Tlacatl: "Bruder halte dich an der Tür bereit!"
 1. 
Vorgehen (Anzeigen)

Eclipse

  • Moderator
  • Beiträge: 800
    • Profil anzeigen
    • Forgotten Realms - Maztica
Das Feuer von Zatal
« Antwort #47 am: 25.10.2012, 01:45:30 »
Der Aufseher welcher Yaotlchone verfolgt, spürt eine seltsame, bleierne Müdigkeit die ihn überkommt und selbst im vollen Lauf fallen ihm die Augen zu, ohne das er benennen könnte warum. Da strauchelt er und stürzt zu Boden, als er einen Stein übersieht. Schon stürzt Tlacatl durch die Tür der Hütte hinaus, sein Kupferbeil fest in den Händen, hatte er nach Necahuals Warnung doch bereits geahnt, was ihr Vorhaben war. Doch bevor er bei dem gestürzten Aufseher ankommt, erhebt sich dieser wieder ...

Als Yaotlchone einen Blick über die Schulter wirft und dies bemerkt, stoppt er im vollen Lauf und legt einen Pfeil auf die Bogensehne. Hektisch blickt der Aufseher hin und her ... ein gutes Stück vor ihm der hühnenhafte Lopango, welcher mit dem Bogen auf ihn zielt, ein kleines Stück hinter ihm ein weiterer der Bergmenschen mit einer bedrohlich wirkenden Kupferwaffe in der Hand. Er selbst greift vorsichtig nach dem Wurfspeer, welchen er in den Staub hatte fallen lassen ... er war offenbar in einen Hinterhalt geraten.

Necahual und Xiuhcoatl können durch die Spalten in ihrer Bretterbude die Situation dort draußen verfolgen, welche sich anders entwickelt als erwartet. Von Tlacatl und Yaotlchone in Schach gehalten, wagt auch der Aufseher keinen Angriff. Eine Pattsituation ...

Necahual

  • Beiträge: 327
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #48 am: 27.10.2012, 00:36:22 »
Durch ein Loch in der Hauswand starrend, hat Necahual alles verfolgt. "Wenn nur ein Wort deine Lippen verlässt, wird Unheil über dein Geist kommen!" spricht sie drohend, so dass es der Aufseher gerade noch hören kann. Dabei starrt das unheimliche Auge der Geisterfrau ihn direkt an.[1]
 1. Hex: Evil Eye auf Angriff. Nächste Runde auf AC.

Yaotlchone

  • Beiträge: 133
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #49 am: 28.10.2012, 20:17:50 »
Yaotlchone erspäht Tlacatl der auf den Aufseher, der genau zwischen den beiden Lopangoer steht, zurast. Mit einem Schuss riskiert er, seinen Freund zu treffen. So senkt er den Bogen und hält den eingelegten Pfeil mit seinem Zeigfinger grob in Position. Der Aufseher soll wenig Zeit zum Denken haben. Genau so schnell, wie er vor dem Aufseher weg lief sprintet er wieder auf diesen zu. Den Blick konzentriert auf den Wurfarm gerichtet, um im richtigen Moment einen Hacken zu schlagen und so dem Geschoss ausweichen zu können.

Eclipse

  • Moderator
  • Beiträge: 800
    • Profil anzeigen
    • Forgotten Realms - Maztica
Das Feuer von Zatal
« Antwort #50 am: 29.10.2012, 20:41:28 »
Als der Aufseher kurz über die Schulter blickt, sieht er bereits wie Yaotlchone wie ein Leopard auf ihn zurast. Die Muskeln an seinem Wurfarm treten hervor, als er seinen Speer mit aller Kraft auf den Lopango zuschleudert. Doch da rinnt ihm ein Schauer über den Rücken, als ihn von jenseits der Hütten, der finstere Blick von Necahual trifft und er so seinen Wurf verreißt, was Yaotlchone erlaubt dem Wurfspeer problemlos mit einem Haken auszuweichen. So abgelenkt ist der Wächter von dem heranstürmenden Wilden, dass er Tlacatl in seinem Rücken gar keinerlei Beachtung schenkt. "HILFE! Ich werde angegriffen!" brüllt er mit aller Kraft heraus, als Yaotlchone bereits fast bei ihm ist.

Noch eher ist jedoch Tlacatl bei ihm und holt kräftig mit seiner Kupferaxt aus, um den Mann zum Schweigen zu bringen. Das Brechen von Knochen und ein ekliges Schmatzen ist zu hören, als sich das geschärfte Axtblatt tief im Schädel des Aufsehers vergräbt.[1] Erst als der Lopango seinen Fuß gegen den Rücken des Mannes stemmt, gelingt es ihm die Kupferaxt wieder heraus zu reißen, wobei er ein Stück zurück taumelt. Anerkennend nickt er seinem Landsmann zu, der mutig die Aufmerksamkeit des toten Aufsehers auf sich gezogen hatte.

Schnell greift er nach der Umhängetasche des Mannes und ohne den Inhalt eines weiteren Blickes zu würdigen, wirft er sich diese über die Schulter, ehe sein sorgenvoller Blick zu der Hütte geht, in der sich Necahual und Xiuhcoatl verstecken. Der unzerbrechliche Krieger aus den Bergen ist sich unsicher, ob sie sich den übrigen Aufseher im Kampf stellen, weiter in der Hütte Zuflucht oder die Flucht in Richtung des Popol ergreifen sollten. Viel Zeit für eine Entscheidung würde nicht bleiben ...
 1. Tlacatl hat einen Krit. gelandet - Schaden x3

Xiuhcoatl

  • Beiträge: 385
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #51 am: 31.10.2012, 04:20:18 »
Xiuhcoatl starrt durch die schmalen Spalten in der Wand der Hütte und verfolgt das Geschehen.
Er ist von dem Verhalten der Frau mehr als überrascht. Erst will sich der eine ihrer Gefährten für sie opfern und dann befiehlt sie dem zweiten, sich doch aus der sicheren Deckung zu begeben. Nur um dem Opfer zu helfen!
Und jetzt haben ihre dümmlichen Gefährten auch noch viel mehr auf sich aufmerksam gemacht.
Kurz überlegt er, sie alle zurückzulassen. Aber dann würde er niemals mehr über die Fähigkeiten der Frau erfahren.

Kurz zischt er ihr zu: "Wenn du und deine Gefährten leben wollt, dann folgt mir schnell und stellt keine unnötigen Fragen. Wir flüchten in die Berge; dort werden sie uns nur schwer folgen können!"
Und schon verläßt er die Hütte, gibt noch ein kurzes "Mir folgen!" an die beiden Männer, die immer noch über dem toten Wächter stehen, von sich und läuft ohne sich umzusehen in nordöstlche Richtung zwischen den Häusern hindurch.
Schließlich bestand die Hoffnung, daß die fliehenden Döfler noch weitere Wachen auf ihrer Flucht abgelenkt hatten und so der Weg jetzt freier war.
« Letzte Änderung: 31.10.2012, 04:23:09 von Xiuhcoatl »

Necahual

  • Beiträge: 327
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #52 am: 31.10.2012, 21:23:37 »
Necahual zuckt zusammen, als sie den Schrei hört. "Sie werden uns finden!" dann spaltet Tlacatls Beil die Schädeldecke des Aufsehers und für einen Moment scheint die Zeit still zu stehen - Stille. Wie in Trance wendet sich Necahual von der Wand ab und blickt zu dem Mann neben ihr.  "Die Berge." Ihre Gedanken beginnen sich immer schneller zu kreisen. "Die Berge - ich muss zurück in den Dschungel, zurück zum Strom! In den Bergen sind wir nackt und ohne den Muttergeist! Warum sollte ich ihm vertrauen? Warum ist er sicher, dass wir so entkommen können? Hat er sich nicht immer genau so verhalten, wie die pöbelnden Dorfkinder, die meine Kindheit ihrer Tyrannei unterjochten! Vielleicht will er es jetzt anders machen - das haben mir die Kinder damals auch oft genug gesagt und es doch nicht getan! Vertraue ich mir und den Geistern die mich umgeben? Wird sich die Situation zu unseren Gunsten offenbaren!?" Necahual tritt hinter Xiuhcoatl hinaus aus der Hütte. Hilfesuchend eilt ihr Blick von Yoatlchone zu Tlacatl. Was sie mit diesen beiden Männern auf dem Pfad als Gefangene erlebt hat, hat sie zusammen geschweisst und ihr neues Vertrauen in den Menschen gegeben - darum würde sie nicht ohne die beiden fliehen - darum konnte sie nicht anders als Yoatlchone zu helfen.

Eclipse

  • Moderator
  • Beiträge: 800
    • Profil anzeigen
    • Forgotten Realms - Maztica
Das Feuer von Zatal
« Antwort #53 am: 02.11.2012, 17:12:05 »
Yaotlchone nickt nur kurz, als Xiuhcoatl sie zur Flucht auffordert. Der Popol war ebenfalls das Ziel dass er angesteuert hatte, für ihn und Tlacatl waren die Berge ein vertrauter Ort, wenngleich der Popol anders beschaffen war als die Berge in ihrer Heimat Lopango. Dennoch versprach dies womöglich die beste Fluchtmöglichkeit zu sein, insbesondere wenn sie einen kundigen Bergführer hatten. Als der wortkarge Pezelaci an ihm vorbeilief, hielt ihn Yaotlchone kurz an und reichte ihm den Bogen und Köcher. "Nimm. Ich werde die Wurfspeere aufsammeln." wobei der Lopango sich den Köcher mit den restlichen Speeren über den Rücken schwang und loslief, dabei jedoch den Speer aufnahm, welcher nach ihm geworfen wurde und anschließend kampfbereit in der Hand hielt.

Musikempfehlung: Apocalypto OST - The Games and Escape

Nun da sich auch Tlacatl und Yaotlchone auf den Weg machten, blieb Necahual gar keine andere Wahl als den Flüchtenden zu folgen, sei es zum Guten oder zum Schlechten. Es war vielleicht nicht alles nach Plan gelaufen, aber Torkk hatte für Ablenkung gesorgt und den Rauch der von ihm entzündeten Hütte, konnte man noch aus weiter Ferne sehen. Zudem hatten die Weggefährten bereits zwei Wächter ausgeschaltet und sich einige Waffen besorgt, etwas Nahrung und Wasser hatten sie auch in ihren Taschen dabei.

Doch die Gefährten waren erschöpft und angeschlagen von der Reise und den damit verbundenen Misshandlungen, wie lange würden sie eine Flucht durchhalten? Tezcas Haupt schien zudem unbarmherzig auf die kleine Gruppe herab und es gab nichts dass in dieser kargen Öde Schatten spenden würde, vielleicht würde sich dies ändern sobald sie die zerklüffteten Hänge des Popol erreichten. Doch als Xiuhcoatl sich einmal umwandte, um zu sehen ob ihnen jemand gefolgt war, sah er in weiter Ferne Bewegungen. Er schätzte, dass es etwa vier Personen sein mussten und wer sonst, außer den Aufsehern sollte es sein, der ihnen hierherr folgte?

Sicherlich hatten sie einen gewaltigen Vorsprung, dennoch waren die Aufseher besser genährt und besser ausgeruht, vielleicht würden sie dadurch schnell wieder aufholen? Der Tod ihrer beiden Gefährten war ihnen zudem sicher nicht entgangen und hatte ihre Herzen mit Zorn und Rache beseelt. "Weiter gehts!" treibt Tlacatl an. Rasten konnten sie erst, sobald man sicher sein konnte die Gruppe abgehängt zu haben. Das Gelände stieg nun an, wurde felsiger und die rettenden Hänge des Popol kamen immer näher. Erneut schickt Tlacatl ein Gebet an Azul, er möge Regen schicken, sie abkühlen und ihre Spuren verwischen ...

Necahual

  • Beiträge: 327
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #54 am: 02.11.2012, 23:41:51 »
Mit Überraschung hatte, Necahual beobachtet, wie Yoatlchone den Bogen und die Pfeile an den Mann übergab. Noch etwas ungläubig folgte sie dann den drei Männern. "Hatte Tlacatl nicht vom Strom gesprochen? Wie kam es, dass er seine Meinung so schnell änderte? Was hatten Tlacatl und Yoatlchone in dem Mann gesehen, dass sie ihm so blind vertrauten?!" Doch Necahual bleibt nicht viel Zeit ihren Gedanken lange hinterher zu hängen. Die Männer waren ihr körperlich überlegen und so musste sie sich beeilen um einigermaßen Schritt halten zu können.

Beinahe so als ob Necahual Tlacatls Gedanken lesen konnte, blickt sie ebenfalls gen Himmel, betrachtet den Zug der Wolken. Regen wäre nun genau die Unterstützung die sie benötigen würden um ihre Verfolger ab zu hängen. Sie hält inne und blickt zum Gipfel des Popol. Ihre geschulten Augen suchen nach der Stelle im Tal, an der sich die Wolken sammeln um sich dann des schweren Wassers zu erleichtern und über den Gipfel zu steigen. Dort müssten sie hin![1]

Im felsigen Gelände, wo es nicht nur auf die reine Physis sondern auch auf ausreichendes Geschick beim umgehen und bewältigen der Hindernisse ankommt, steht Necahual den Männern in nichts nach. Mit Ausnahme von Yoatlchone, dieser Mann war einfach von Geburt mit langen Schritten gesegnet, und ihr immer eine Hand voll Schritte voraus.
 1. 
Skillchecks (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 04.11.2012, 01:11:28 von Necahual »

Xiuhcoatl

  • Beiträge: 385
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #55 am: 04.11.2012, 02:24:58 »
Als sich die kleine Gruppe dem Berg nähert, bleibt Xiuhcoatl kurz stehen und atmet tief die staubige Luft ein.  Seine Gedanken kehren zu seiner Zeit in den Bergen zurück, kurz nachdem er seine Dorf hatte verlassen müssen. Damals war er allein gewesen und alles war noch neu. Er hatte damals kaum mehr dabei gehabt als jetzt. Die einsamen Jahre in den Bergen hatten ihn viel gelehrt.
Nun aber würde er nicht mehr allein sein!
Er mußte umdenken, wollte er nicht wieder gefangen werden. Das Wichtigste war es jetzt erst mal die Wachen loszuwerden; was dann mit seinen Begleitern passieren würde, würde er sich später überlegen.
"Die Anderen!"
Es hatte ihn überrascht, als Yaotlchone ihm den Bogen gegeben hatte. Aber es war keine Zeit gewesen, um darüber zu reden oder nachzudenken. Deshalb hatte er ihn einfach erst mal genommen, damit die anderen sich nicht noch weiter mit Nebensächlichkeiten aufhalten würden.

Er kehrt ins Hier und Jetzt zurück und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Seine Zeit in den Bergen hatte ihn ausdauernd gemacht. Und er fühlte sich zunehmend wohler, jetzt wo das Gelände felsiger wurde. Sein Blick schweift über die anderen Flüchtlinge.
"Wie lange werden sie wohl durchhalten?"
"Wartet, nur eine kurze Pause! Nehmt Wasser und Essen! Sonst werden wir nicht weit kommen. Dann weiter!"
Vielleicht würde es ihnen ein bisschen Kraft für den weiteren Weg geben.
Xiuhcoatl schaut sich nach einem Weg die Berge hinauf um, der ihnen ein schnelles aber verstecktes Vorankommen ermöglichen würde.
Dort würde er die Gruppe entlangführen und allen bei den schwierigen Passagen helfen.[1]
 1. Perception oder Survival: 21
« Letzte Änderung: 04.11.2012, 02:33:59 von Xiuhcoatl »

Yaotlchone

  • Beiträge: 133
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #56 am: 05.11.2012, 07:54:41 »
In einem leichten Eilschritt folgt Yaotlchone seinen Mitgefangenen. Eine unbesorgte, fast entspannte Mine schmückt sein Gesicht. Tlacatl scheint gut Schritt halten zu können, trotz des Humpelns auf dem Weg. Nachdem er den Geist des Aufsehers aus dem Körper geschlagen hatte schien das Steinhirn auch den Mut zu finden, etwas zu unternehmen. Statt der Rüstung aus Agressivität zeigte er Initiative zur Flucht. Dies bewog Yaotlchone dazu ihm den Bogen zu geben. Mit einer Waffe würde er sich sicher stärker fühlen und so länger durchhalten. Wenn sie sich zu einem Hinterhalt entschlossen war er nicht gezwungen sich direkt seinem Feind und so seiner Furcht zu stellen.
"Das machst du gut Geisterfrau." lobt Yaotlchone Necahual als er sich wiedereinmal ein paar Schritte zurückfallen lässt um den anderen Fliehenden nicht davonzulaufen. "Die Berge bieten Schutz. Es gibt Felsen und Senken. Wir können uns dort gut verstecken."

Mit einem lächeln nimmt Yaotlchone den Wasserschlauch von Xiuhcoatl entgegen. "Danke." Er folgt dem Blick seines Gegenübers, welcher über die Berge schweift. "Wo willst du entlang?" Mit einem knappen nicken quittiert er die Antwort. "Schaut, dass ihr wenig Spuren hinterlasst. Ich werde später wieder zu euch stossen." Nach ein paar Schritten weg von der Gruppe dreht er sich kurz um und hebt die Hand mit dem Wurfspeer. "Mögen die Geister euch und mir Erfolg  beschehren."

Im laufschritt entfernt sich Yaotlchone von seinen ehemaligen Mitgefangenen. Bewusst läuft er gut sichtbar über die Kuppen der hügeligen Landschaft. Sein Ziel ist es, die Verfolger zu einer Entscheidung zu zwingen. Entweder teilen sie sich um beide Gruppen zu verfolgen oder sie werden davon ausgehen müssen, dass sie in einer Überzahl gegen die drei verbleibenden Gefangenen gegenüberstehen.
Nachdem Yaotlchone eine längere Strecke zurückgelegt hat, begibt er sich auf gedecktere Pfade. Es ist Zeit wieder zu den anderen dazuzustossen. Wo er vorher sich auf den Kuppen präsentierte, läuft er in ihrem Sichtschatten. So wie er vorhin queer zu der Dreiergruppe gelaufen ist, läuft er parallel zu ihr, seinen schnelleren Schritt ausspielend. Bald wird er den Weg zu ihr einschlagen.[1]
 1. Yao schätzt das Gelände ein, um aufgrund seiner höheren Geschwindigkeit eine vermeintliche Teilung der Gruppe herbeizuführen. Perceptin (od. Survival) 23. Danach trennt er sich von der Gruppe, läuft erst orthagonal, dann parallel um schliesslich wieder auf den gezeigten Pfad einzuschlagen. So bald er die parallele einschlägt, versucht er versteckt zu laufen (Stealth 17 im Hügeligen Gelände, sonst 16) Da er weiterhin im Eiltempo unterwegs ist, nimmt er natürlich horrende Mali auf den Wurf, was sich mit der Distanz und dem Gelände wieder abbaut.
« Letzte Änderung: 05.11.2012, 07:55:38 von Yaotlchone »

Eclipse

  • Moderator
  • Beiträge: 800
    • Profil anzeigen
    • Forgotten Realms - Maztica
Das Feuer von Zatal
« Antwort #57 am: 06.11.2012, 21:12:24 »
Die Entscheidung Xiuhcoatls zuerst etwas Nahrung und Wasser zu verteilen erwies sich als durchaus weise, denn auch wenn dies Zeit kostete, so erlitt niemand auf der Flucht einen Hitzschlag oder Ohnmachtsanfall.[1] Das Gelände stieg schnell und stetig an und so begannen die vier Flüchtigen die Hänge des Popol zu erklimmen. Necahual hielt dabei auf die westlichen Hänge zu, die dem See der Götter zugewandt waren. Hier stiegen Wolken auf, entluden sich an der Flanke des Berges, ehe sie weiter auf das Weltenmeer zutrieben. Xiuhcoatl suchte dabei einen möglichst gut gangbaren Weg hinauf.

Die Jahre in den Bergen an der Grenze zu Kultaka hatten aus ihm einen erfahrenen Gebirgsläufer gemacht, noch besser als Yaotlchone und Tlacatl welche in den Bergen von Lopango aufgewachsen waren. Doch die Flucht schien die Gefangenen zusammenzuschweißen, denn sogar der zuvor so ablehnende Pezelaci half Necahual bei schwierigen Passagen.

An geeigneter Stelle bediente sich Yaotlchone einer besonderen List und verließ die Gruppe. Tatsächlich schien der Plan aufzugehen und ein einzelner Aufseher verließ die Gruppe um sich an die Fährte des Lopango zu heften. Die drei übrigen erklommen weiter den Westhang, zuversichtlich dass Yaotlchone den Verfolger mit seinen langen Schritten problemlos abhängen würde.

Und so kam es, dass die vier Gefangenen nach einer Weile auf einem Plateau am Westhang zusammen fanden. Als Yaotlchone wieder zu ihnen stieß, war er sicher seinem einzelnen Verfolger längst entronnen zu sein, hatte er doch jeglichen Sichtkontakt zu ihm verloren. Die drei übrigen Verfolger waren als kleine Punkte weiter entfernt noch beim Klettern zu sehen.

Dennoch nahmen sich die Weggefährten die Zeit um die herrliche Aussicht hinab in das Tal von Nexal zu genießen, auf den See der Götter und die gewaltige Stadt Nexal, welche sich auf einer Insel in der Mitte des Wassers befand.[2] So blieb zumindest kurz Zeit um einmal zu verschnaufen und neue Kraft zu sammeln. Doch da geschah etwas, mit dem wohl niemand gerechnet hatte ...

Plötzlich wurde Tezcas Haupt vom Mond verdeckt, welcher sich langsam davor schob und somit den Himmel verdunkelte.[3] Dies alles ging ungewöhnlich schnell von Statten und bald schon wurde die Umgebung in Finsternis getaucht, während vom gleißenden Haupt Tezcas nur noch ein schmaler Ring zu sehen war. Ein ungutes Gefühl überkam die flüchtigen Gefangenen, welche es sogar bald zu frösteln begann. Insbesondere Necahual war über dieses plötzliche Phänomen sehr beunruhigt, denn die Payitaner konnten solche Ereignisse sehr genau vorhersagen ... doch wusste sie genau, dass für viele Jahre keine solche Finsternis angekündigt war. Ohnehin galten diese Ereignisse als schlechte Omen, insbesondere wenn sie so unvorhergesehen geschahen.

Zumal sich die Frage stellte ob man das Ende dieser Finsternis erst abwarten wollte und somit den Verfolgern erlaubte aufzuholen, oder man weiter klettern würde, jedoch auf die Gefahr hin in der Dunkelheit einen Sturz zu erleiden oder eine Geröllhalde los zu treten. Der sonst so stoische Tlacatl schien beinahe schutzsuchend Necahuals Nähe zu suchen ...
 1. Alle Zähigkeitswürfe bestanden
 2. Aussicht auf das Tal von Nexal
 3. Totale Sonnenfinsternis

Yaotlchone

  • Beiträge: 133
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #58 am: 06.11.2012, 23:24:31 »
Im Gegensatz zum zehrenden Weg in Gefangenschaft hinterliess der anstrengende Lauf in der Freiheit der Flucht bei Yaotlchone ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit. Er war stolz auf seine Leistung, wieder einmal einem Feind davon laufen zu können. Er fühlte sich beinahe zuhause, in diesem unebenen, ansteigenden Gelände.

In der Rast bewundert Yaotlchone den Ausblick auf die Stadt. Ein wahres Meisterwerk. Kein wunder, dass die Menschen aus Nexal die weniger wehrhaften Völker unterjochen konnte. Doch auch hier zeigt sich wieder, dass sich die Berge über das Menschengeschaffene erheben. Sie werden auch in vielen hundert Jahren die Festung der Lopanagoer bilden. Die Eindringlinge mit den knallenden Stöcken werden sich jedoch bestimmt beidem ergeben müssen. Die zuversichtlichen Gedanken von Yaotlchone erhalten durch die Verfinsterung des Himmels einen Dämpfer. Erschrocken starrt er auf Tlacatl. Das letzte mal, als dieser einer Opferung entschwunden war, kamen die fremden Dämonen in das Land der Lopanagoer. Manche sagten, dass dies seine Schuld war. Aufgrund dieses Ereignisses fuhr auch der Geist von Yaotl in ihn hinein. Und jetzt wurde die Sonne von einer Schlange am Himmel verschlungen. "Yaotl?" fragt er furchtsam Tlacatl bei seinem früheren Namen. Dann schweift sein besorgter Blick zu Necahuala herüber, bei der sich der angesprochene Krieger halt zu finden suchte. "Sind wir Schuld, Geisterfrau?"

Xiuhcoatl

  • Beiträge: 385
    • Profil anzeigen
Das Feuer von Zatal
« Antwort #59 am: 08.11.2012, 00:13:43 »
Xiuhcoatl genoss erneut die frische Bergluft in vollen Zügen.
Die Aussicht, so imposant sie auch sein mochte, gefiel ihm allerdings gar nicht.
Eine so große Stadt gehörte nicht in die Welt. Kein Wunder, daß die Nexalaner ständig Krieg führten und Sklaven brauchten. Diese Stadt war zu groß, als das das Umland sie versorgen konnte. Also mußte sie von weiter weg immer mehr Nachschub heranschaffen lassen.
Er hatte so etwas bisher nur selten gesehen.
Meistens waren es Tiere, die alle Beute erlegt oder alle Pflanzen gefressen hatten und so zum weiterziehen gezwungen waren, um nicht zu verhungern. Aber die Menschen hier machten es anders. Sie liessen sich ihre Nahrung und die für ihre Götter bringen; sie konnten nicht weiterziehen, weil sie Häuser gebaut hatten.
Angewidert schüttelt er den Kopf.

Und dann verdunkelt sich die Sonne. Er wird aus seinen Gedanken gerissen und schaut sich das Schauspiel an.
Er weiß, was das ungute Gefühl bedeutet. Wenn er es wachsen läßt, wird es sich in Frucht verwandeln.
Etwas, das er nicht fühlen will.
Etwas, dem er nicht erlauben wird, von ihm Besitz zu ergreifen.
Xiuhcoalt kämpft gegen das Gefühl an. Er versucht mit den einfachen Mitteln und dem wenigen Wissen, die ihm zur Verfügung stehen, etwas dagegen zu tun.
Fast will es ihm nicht gelingen, aber dann erinnert er sich an etwas, das er selbst zwar noch nie erlebt, aber schon gesehen und davon gehört hat.
Gerade noch hört er die furchtsamen Worte des großen Mannes, was ihn erneut anekelt, bevor er sagt:"Es ist nur Kiltzi, die sich zu Tezca legt. Vielleicht gibt es bald einen neuen Gott! Sag es ihnen, Geistfrau, bevor sie sich einnässen!"
Dann fügt er hochmütig hinzu, damit niemand seine Unkenntnis erahnt:"Ihr habt wohl noch nie bei einer Frau gelegen, was? Schaut ihnen zu! Vielleicht lernt ihr noch was.
Und wir haben kurz Zeit. Unsere Verfolger werden es nicht wagen, bei der Dunkelheit weiter zu klettern."
« Letzte Änderung: 08.11.2012, 00:23:40 von Xiuhcoatl »

  • Drucken