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Autor Thema: Das Feuer von Zatal  (Gelesen 21496 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 1

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Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #75 am: 20.11.2012, 18:22:53 »
Es gefällt Necahual nicht besonders, dass Yaotlchone Xiuhcoatl mit dem Namen der Echse ruft. "Haben die Männer nicht genug miteinander erreicht um den Gegenseitigen Respekt zu verdienen? Oder hatte sich der verletzte Geist tief in ihrer Seele eingeschlichen." Sie fühlt sich ein hilflos und überfordert - hatte sie doch bereits schon als Kind gelernt einen großen Bogen um solcherlei Konflikte zu machen oder gar falls notwendig reiss aus zu nehmen. Doch diese Situation ist anders. Es ist nicht Necahual die betroffen ist sondern die von Xiuhcoatl und Yaotlchone.  Necahual schaut ein wenig hilfesuchend zu Tlacatl, der dank seiner inneren Größe mit solchen Situationen umgehen zu können scheint.

Necahual weiss nicht, was sie mit der Faszination, welche sie auf Yaotlchone auswirkt anfangen soll. Es ist auch das erste Mal, dass man die Kräfte die ihr Mutter schenkt dem Segen Tezcas zuschreibt. Verlegen blickt sie zu Boden und gedenkt dann zaghaft ein Thema auf zu greifen um Yaotlchones Aufmerksamkeit etwas von ihr ab zu lenken. "Tlacatl und Yaotlchone sind vom gleichen Stamm und doch scheinen sie ganz unterschiedlich zu sein - Tlacatl ein stolzer Krieger, warum hat Tlacatl den Stamm verlassen? Ist ihm Yaotlchone gefolgt?" Schemenhaft tauchen die Erinnerungen an die letzten Stunden wieder auf. Yoatlchone der seine Fesseln zerreißt und wie ein wildes Tier den Hals seines Opfers mit bloßen Händen zerschlitzt. "Vielleicht wurde er auch aufgrund seiner Andersartigkeit verstoßen, weil die anderen Angst vor dem Geist hatten der ihn besessen hat." "Yaotlchone, Tlacatl bitte erzählt mir von eurem Stamm und warum ihr ihn verlassen habt?"
« Letzte Änderung: 24.11.2012, 17:15:00 von Necahual »

Yaotlchone

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #76 am: 21.11.2012, 17:49:15 »
Von der Frage überrascht starrt Yaotlchone erstmals zu Tlacatl, was er dazu sagt. Doch da dieser nicht zu reagieren scheint, wagt es Yaotlchone nicht, die Geschichte zu erzählen. Erst muss er Tlacatl stellen, damit er seinen Namen zurücknimmt. Gerade bei einer Geisterfrau wie Necahual weiss man nie, wie sie auf so was reagiert. Vielleicht wird sie Yaotlchone auch missverstehen und ihn beschuldigen, die Seele von Tlacatl gestohlen hat. Dies scheint ihm nicht auszuschliessen, nachdem sie so mütterlich und bewundernd zu ihm rüber schaut. Vielleicht ist sie sogar schuld an der Misere, in der sich Yaotlchone befindet. Also gibt er sich lieber zugeknöpft. Mit ausgestrecktem Zeigefinger in Richtung von Tlacatl erläutert er "Ich bin ihm gefolgt. Er hat eine weile vorher den Stamm verlassen. Kurz nachdem unser Stamm besiegt wurde. Doch der ist in Lopanago, weit weg von hier. Du würdest ihn nicht kennen." Dann schliesst sich wieder seinen Mund in der Hoffnung, dass niemand nachfragt.

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #77 am: 22.11.2012, 13:24:10 »
Für den Augenblick, bleiben die Gefährten nahe beim Eingang der Höhle sitzen, genießen die kühle, feuchte Luft und stärken sich mit den Vorräten, welche sie den Aufsehern abgenommen hatten. Die Ruhe wird jedoch für Tlacatl jäh durchbrochen, als Yaotlchone beginnt von der Heimat zu sprechen. Die gesamte bisherige Reise über hatte Tlacatl den Mantel des Schweigens über seine Vergangenheit gelegt und es war ihm sichtlich unangenehm darüber zu sprechen. Die Erinnerungen an jene Zeit, waren ohnehin getrübt, seit er sich als Tlacatl aus den Fluten des Yana-Stromes erhoben hatte. Vorsichtig reicht er seinem Bruder den Wasserschlauch.

So weiß er nicht recht, was er auf Necahuals Frage antworten soll und Yaotlchone kommt ihm mit einer Antwort zuvor. "Es ist so wie er es sagt." fügt Tlacatl knapp an "und dies muss genügen. Mein früheres Leben liegt hinter mir, mein Stamm ist nicht mehr und ich werde nicht nach Lopango zurück kehren. Doch ich weiß noch nicht, was ich mit meinem neuen Leben anfangen möchte, wohin ich mich wenden soll. Was ist mit dir Necahual?" fragt er zurück "Möchtest du nach Payit zurück kehren? Wartet dort etwas auf dich?"

Doch dann blickt er zu dem schweigsamen, vor sich hin brabbelnden Fremdling "Doch was ist mit dir Xiuhcoatl?" erstmals spricht Tlacatl ihn mit Namen an "Wohin willst du dich wenden, sobald wir das Tal von Nexal verlassen haben? Wartet irgendwo dein Stamm auf dich? Oder wirst du vorerst an unserer Seite bleiben?" fragt er neugierig nach und mustert den abweseinden Fremdling.

"Und du Bruder?" wendet er sich schließlich an Yaotlchone "Möchtest du zurück nach Lopango? Oder bleibst du an meiner Seite?"

Xiuhcoatl

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #78 am: 23.11.2012, 00:36:03 »
Xiuhcoatls Gedanken sind immer noch von dem feurigen Spektakel gefangen.
Nur am Rande bekommt er mit, was hinter ihm im Höhleneingang passiert. Und auch als Yaotlchone ihn anspricht, nimmt er dies nach der Beleidigung gar nicht mehr zur Kenntnis. Denn was sollte außer weiteren Beschimpfungen noch folgen? So war es schon immer gewesen.
Lieber sieht er seinen Brüdern[1] zu, wie sie sich den Berg herabwinden, um Zerstörung über jene zu bringen, die anscheinend Tezca, ihren Vater, beleidigt hatten. Anscheinend war es Tezca mit Kiltzis Hilfe gelungen, gleich mehrere seiner Kämpfer hervorzubringen. "Was für ein Anblick!" Nur zu gut weiß er um die Gefahr und erinnert sich, warum er ihren Namen trägt. Wie er von ihrer Macht so beeindruckt war, von dem Schrecken, den sie unter dem einfachen Volk verbreitet hatten. "Sie haben dieselbe Macht! Die Macht, wie ich sie habe. Und vielleicht auch, wie die Frau sie hat?"
Er dreht sich zu den anderen um und betrachtet aufmerksam Necahual.
Diese hatte ihre beiden Untergebenen um sich gescharrt und unterhielt sich mit ihnen.
Als ihn Tlacatl dann fragt, ist er etwas verdutzt. Kurz überlegt er.
"Kein Stamm! Die Berge sind meine Heimat. Welche sind mir egal. Aber hier haben wir ein Zeichen der Götter erlebt. Ich muß überlegen, was es für mich bedeutet." Weiterhin betrachtet er die anderen aufmerksam.
 1. Lavaflüssen=Feuerschlangen
« Letzte Änderung: 23.11.2012, 10:23:08 von Eclipse »

Yaotlchone

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #79 am: 23.11.2012, 07:10:34 »
Erst lassen Tlacatl's Äusserung ein neuer Mensch zu sein Yaotlchones Mund öffnen und als er weiter spricht, dass er seinem neuen Leben folgen wolle, werden Yaotlchones Augen immer grösser. "Aber.. " setzt Yaotlchone an um dann nach neuen Worten zu ringen. "Äh ... beides. Lasst uns zusammen nach Lopanago gehen! Seite an Seite. Unsere Leute, die noch dort sind, werden sich freuen, sie tragen dir nichts nach. Sogar Mutter Ichika sprach nur noch Lobend über dich und du weisst, welch finstere Miene sie früher gemacht hat.  Wir können unseren Stamm wieder befreien. Die anderen sind geschwächt!" Xiuhcoatl versucht er gleich mit zu überzeugen "Zu hause in Lopanago sind auch Berge. Wunderschöne Berge. Bei uns ist auch Tezca stark und hat viele Verehrer, nicht so wie hier in Nexal. Und du kannst in unseren Stamm kommen, genau wie die Geisterfrau." Zu allen gewandt wirbt er weiter für seinen Wunsch zurückzukehren. "In Lopanago werden wir frei sein, wie die Bergziege. Nexal hat es nie geschafft uns zu erobern und die fremden Teufel wurden auch schon zurückgeschlagen." Und ich werde wieder Tochtli sein, befreit von der Seele des Krieges.
« Letzte Änderung: 23.11.2012, 07:11:48 von Yaotlchone »

Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #80 am: 24.11.2012, 17:54:08 »
Necahual weiss nicht so recht ob sie von den abweisenden Antworten der beiden Männer aus Lopanago enttäuscht sein soll. Ein ausgelöschter Stamm scheint ihr ein schreckliches Schicksal. Selbst in Momenten größter Ausgeschlossenheit von ihrem eigenen Stamm, hatte sie sich nicht gewünscht, dass ihrem Stamm etwas ähnliches geschieht. Als Tlacatl spricht, wird sie das Gefühl nicht los, dass er mit seinen Fragen auch nur von seiner Vergangenheit ablenken will.

Als Xiuhcoatl seine Antwort gibt, muss Necahual innerlich nicken. "Wie bei mir - nur er braucht die Berge" denkt sie und will eigentlich zu einer Antwort ansetzen doch dann beginnt Yoatlchone mit seiner Schwärmerei für die Heimat. "Anders als ich und Xiuhcoatl scheint er wie ein Fisch auf dem Land, wenn er nicht in seiner Heimat ist." denkt Necahual ein wenig mitfühlend. "Wir alle sind hier fremd - doch mit Nexals Untergang wird auch ein neuer Aufgang verbunden sein. Warum nicht hier bleiben?" schiesst es ihr für einen Augenblick durch den Kopf. Dann kehren die Bilder der Sklaven wieder und sie muss an Yaotlchones und Tlacatls Stamm denken. Der Gedanke dieses erfüllende Gefühl von Freiheit auch den anderen Stammesmitgliedern von Yaotlchone und Tlacatl zurückgeben zu können, nagt an ihr. "Ich werde dem Strom folgen, der mich auch hier her gebracht hat. Ein Zurück wird es für mich nie mehr geben." antwortet sie und fügt in Gedanken hinzu:  "Eine Wiederkehr nach Payit würde ich aber nicht ausschliessen." Dann steht sie auf und tritt vor die Höhle. Sie braucht Ruhe um die in ihr waltenden Geister zu ordnen und um die erneute Unterstützung für diesen Tag zu erbeten.
« Letzte Änderung: 24.11.2012, 23:20:05 von Necahual »

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #81 am: 27.11.2012, 10:40:21 »
"Ich weiß nicht ... " antwortet Tlacatl "Ich habe die Heimat in Schande verlassen. Ich bin fortgelaufen und habe nicht zurück gesehen, das Leben das ich dort führte ist vorüber, der Yana Strom schenkte mir ein neues. Und dennoch ... die Berge würde ich gern wieder sehen." Schwermut scheint den unzerbrechlichen Krieger zu überkommen "Bist du mir deswegen gefolgt Yaotlchone? Den ganzen Weg von Lopango bis hierher, nur um mich zur Heimkehr zu bewegen? Es täte mir leid dich zurückzuweisen, all die Strapazen welche du auf dich genommen hast, wären umsonst gewesen. Ich werde es mir überlegen Bruder ... " sagt der Lopango nachdenklich.

"Doch zuerst müssen wir fort von hier, bevor uns das Feuer von Zatal mitsamt Nexal verzehrt." er geht zu dem Gang, der tiefer in den Berg führt "Ich höre dort noch immer das Lachen Azuls. Wenn dort ein Strom ist, dann tritt er womöglich an anderer Stelle wieder aus. Lasst uns dem Lachen folgen, wir können uns mit dem Wasser stärken und hier drinnen sind wir vor dem Feuer sicher."

Natürlich würde er Necahual noch Zeit für sich lassen, dennoch überkommt Tlacatl der Drang weiter zu gehen ...

Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #82 am: 27.11.2012, 15:42:20 »
Necahual hat auf dem Weg vor die Höhle den Wasserschlauch mitgenommen. Nun setzt sie sich in den Schneidersitz und träufelt vorsichtig die letzten Tropfen auf ihre Arapaima Maske: "Heiliges Wasser - Lebenskraft - Mutters Tränen." murmelt sie auf Payit und setzt dann ihre Maske auf. Ihr Blick gleitet in die Ferne und such nach Leere um ihr Zugang zum eigenen Geist zu schaffen. Lange sitzt sie so ohne sich zu bewegen oder ein Wort zu sagen. Dann vernimmt sie aus der Ferne die leisten Aufbruchsgeräusche. Ihr Herz wird schwer als sie sich aus dem Wald der Geister zu lösen beginnt. Abschied, denn sie muss wieder zurück. Dankbar für die von Mutter gegebenen Kräfte, spricht sie leise in ihrer Muttersprache: "Ich danke euch Geister, für euer Versprechen. Auch ich verspreche Euch zu dienen wenn ihr mich ruft!" Bevor sie sich erhebt, reibt sie beide Handflächen aneinander und bittet leise um Heilungskraft: "Eruc thgil Sdnuow". Wie ein Schauer fährt es über ihren Körper und ein Teil ihrer Wunden verschliesst sich wie von Geisterhand. Dann steht sie auf, nimmt den ledernen Wasserschlauch und lässt die Maske auf ihren Rücken gleiten. Innerlich gestärkt betritt sie so erneut die Höhle und schickt die tanzenden Lichter voraus um die Dunkelheit um für ihre Gefährten zu verdrängen.
« Letzte Änderung: 27.11.2012, 16:18:58 von Necahual »

Xiuhcoatl

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #83 am: 28.11.2012, 00:47:24 »
Erstaunt betrachtet Xiuhcoatl die schwebenden Lichter, hatte er die bereits davor gezauberten doch auf Grund seiner Versenkung in den Vulkanausbruch nicht wahrgenommen.
Vorsichtig nähert er sich ihnen und schaut auf Necahual, als er seine Hand ausstreckt, um eines zu berühren.
"Ähnlich wie bei Mutter!", fährt es ihm durch den Kopf.

Als sich die Frau dann in Bewegung setzt, folt auch er ihr.
"Bin ich ihr etwa auch schon verfallen?", überlegt er, während es immer tiefer in den Berg ging.

Yaotlchone

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #84 am: 28.11.2012, 07:14:45 »
Yaotlchone blickt Tlacatl tief in die Augen, als dieser über seine Beweggründe mutmasste. Er hielt ihn mit seinem Blick gebannt, als Necahual ihre Wunder mit dem Wasser vollbrachte. Er stand stumm Tlacatl gegenüber als Xiuhcoatl vom Eingang her kommend weiter in die Höhle schritt. "Das Leben in Lopanago ist nicht vorüber, Bruder. Du hast es mir zur Aufbewahrung gegeben. Ich will wieder Tochtli sein. Nimm dein Leben zurück."
Verwirrt über die Worte von Yaotlchone reisst Tlacatls Aufmerksamkeit von der Musterung des anderen Kriegers aus Lopanago ab und er gibt seinem drang nach, weiter in die Höhle zu folgen. Schweigend lässt Yaotlchone die Schritte der anderen in der Höhle hallen und clickt ihnen bis auf eine Kopfdrehung regungslos hinterher. Der Lichtschimmer von den tanzenden Kugeln Necahuals wird immer schwächer, so dass er in der Dunkelheit zu versinken droht. Mit der Dunkelheit prischt sich auch das klamme Gefühl der Einsamkeit an seine Seele an. Mit einem Schauern reisst sich Yaotlchone aus der Starre und stolpert im Halbdunkel den anderen hinterher und murmelt ihnen hinterher, dass sie auf ihn warten sollen und ihn nicht alleine lassen dürfen.

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #85 am: 28.11.2012, 11:53:51 »
Funkelnd schimmert das Licht Necahuals von den feuchten Wänden wieder, als die vier Gefährten ihren Weg tiefer in die Höhle fortsetzen. Der Gang dem sie folgen, senkt sich allmählich und führt scheinbar nicht nur tiefer in den Berg hinein, sondern auch hinab. Nachdem der Eingangsbereich hinter ihnen liegt, betreten sie eine deutlich größere Höhlenkammer und der Anblick welcher sie erwartet ist wahrlich atemberaubend. Tropfsteine hängen von der Decke herab und ihre feuchte Oberfläche funkelt im Angesicht der tanzenden Lichter, während fluoriszierende Moose an den Höhlenwänden dem Ort eine ebenfalls magische Atmosphäre verleihen.[1]

Weiter geht es hinab, und die nächste Höhlenkammer ist noch einmal deutlich größer, wobei hier auch bereits Pfützen von Wasser auf dem Boden zu finden sind. Kristallklar ist es und nicht nur die Tropfsteine spiegeln sich darin, sondern auch die gezeichneten Gesichter der Gefährten, sollten sie hineinblicken.[2] Gleichzeitig scheint das Geräusch des strömenden Wassers näher und näher zu kommen, es klingt fast schon wie eine beruhigende Musik, welche die Gefährten in ihren Bann zieht.[3]

Die fluoriszierenden Moose an den Wänden, wirken jedoch teils nicht natürlich gewachsen, eher als hätte ein Maler die Linien an denen sie entlanglaufen mit einem Pinsel gemalt. Und als die Gefährten näher hinschauen, glauben sie sogar das heilige Symbol des Azul in einem der Muster zu erkennen.[4] Es wirkt wahrlich so als wäre dieser Ort von Azul gesegnet und so beugt sich Tlacatl herab und kostet das kristallklare Wasser auf dem Boden vor ihm. "Köstlich" murmelt er und beginnt sogleich seinen Wasserschlauch aufzufüllen. "Wir taten recht daran hinab zu gehen, Azul wird uns leiten." sagt der Lopango, bestärkt darin, dass sein Schutzpatron ihm beistehen würde.
 1. Bild zur Verdeutlichung
 2. Bild zur Verdeutlichung
 3. Musikempfehlung dazu
 4. Link zum Götterthread

Xiuhcoatl

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #86 am: 28.11.2012, 14:44:39 »
Xiuhcoatl ist nicht ganz wohl dabei, in die Tiefe hinab zu steigen. Was wenn es ein neues Erdbeben gibt?
Als sie aber die erste Höhle erreichen, ist auch er ganz gefangen von den verspielten Lichtspiegelungen des magischen Leuchtens auf den Tropfsteinen und dem Wasser. Wie in einem Traum kommt er sich vor. Und so dreht und wendet er sich mit ausgestreckten Armen hin und her, um alles mit seinen Blicken einzufangen.
Als es aber noch weiter runtergeht, verstärkt sich sein Unwohlsein. Es ist doch dunkler als draußen und viel beengter. Außerdem scheint es immer mehr Wasser zu geben. Natürlich brauchen sie Wasser, aber er fühlt sich mehr der Wärme und Trockenheit der Oberwelt verbunden als dem tief im Boden schlummerndem Naß, das die Dunkelheit durchfließt.
Die Anderen hatten schon vorher öfters Azul erwähnt. Xiuhcoatl ist sich nicht sicher, ob er nach dem Geschenissen an der Oberfläche jetzt auf einen anderen Gott vertrauen soll. Und so hält er sich ein wenig zurück und beobachtet seine Begleiter.

Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #87 am: 01.12.2012, 18:49:30 »
Vorsichtig streicht Necahual mit ihrer Hand über den feuchten Stein und betrachtet andächtig die Zeichnungen der fluoreszierenden Moose - "Dies muss ein besonderer Ort sein. Ich frage mich von wem die Zeichnungen stammen und wie alt sie wohl sind?" Als sie vor die erste Pfütze kommt bleibt sie stehen und blickt in ihr Spiegelbild. Starr und ernst blickt ihr die Frau aus der Pfütze entgegen - hatte sie ihren Leichtmut verloren? Bei dem Gedanken muss sie schmunzeln. Ihre Zehenspitzen berühren die Wasseroberfläche. Dann schreitet sie genüßlich durch die Pfütze. Das kühle, kristallklare Wasser ist wie Balsam für ihre geschundenen Füße und so lässt sie sich beim Durchqueren der kleinen Wasserlache viel Zeit. Zu Tlcatls Äußerung nickt sie nur - auch sie spürt mit jedem Schritt, den sie sich dem Wasser nähern, wie die Last der letzten Tage von ihr abfällt.

Eclipse

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #88 am: 02.12.2012, 20:00:13 »
Tiefer und tiefer dringen die Gefährten in die Höhle vor, und setzen ihre Reise durch diesen magischen Ort fort. Nach einem weiteren Abstieg erreichen sie schließlich eine große Höhlenkammer, durch welche der unterirdische Fluß fließt, welchen sie bereits seit langem gehört hatten. Aus mehreren Öffnungen im feuchten Fels, fließt Wasser, wobei sich die kleinen Rinnsaale zu einem großen Strom vereinen, welcher sich unaufhörlich seinen Weg durch den Berg bahnt.[1]

Feiner, nebliger Dunst hängt in der Luft, während die tanzenden Lichter die Tropfsteine funkeln lassen. Die kühle, feuchte Luft verschafft den geschundenen Körpern der Gefährten Linderung und scheint ihnen neue Kraft zu verleihen. Keiner kann sagen wie lange genau sie dem unterirdischen Strom folgen, doch die Zeit scheint wie im Flug zu vergehen. Einzig Necahual hat ein ungutes Gefühl, als würden Augen in der Finsternis sie beobachten. Als sie einmal kurz über die Schulter blickt, glaubt sie hinter sich ein paar geschlitzter, gelblich schimmernder Augen zu erblicken, doch als sie näher hinsieht ist dort nichts zu erkennen.

Das Rauschen wird jedoch lauter und lauter, bis schließlich in der Ferne wieder etwas Licht zu sehen ist. Am Ende der Höhle öffnet sich der Fels und der unterirdische Strom stürzt als Wasserfall die Flanke des Berges hinab und ergießt sich in einem kleinen See. Der Mond scheint Tezca indessen wieder freigegeben zu haben, wobei draußen lediglich ein rötliches, dämmriges Licht herrscht.

Die vier Weggefährten stehen dabei, auf festem Grund, während links neben ihnen der Strom in die Tiefe stürzt, zwanzig Schritt, vielleicht auch mehr. Tlacatls und Necahuals Vermutung hat sich also bewahrheitet, dennoch war eine letzte Hürde zu überwinden. Entweder man würde über feuchte Steine hinab klettern oder einen beherzten Sprung in den See wagen müssen ...
 1. http://thurotdotcom.files.wordpress.com/2012/02/8-caves-3.jpg

Necahual

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Das Feuer von Zatal
« Antwort #89 am: 03.12.2012, 16:04:16 »
Da Necahual das Gefühl verfolgt zu werden nicht mehr los wird, berührt sie Tlacatl am Arm um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sie ihm etwas zu sagen hat. "Bruder - ob Geist, Mensch oder Tier wir sind nicht allein. Bleib wachsam und bereit!" Immer wieder dreht sie sich ruckartig um und bleibt auch das ein oder andere Mal hinter einer Abbiegung stehen um den möglichen Verfolger zu überraschen. Doch die Augen tauchen kein zweites Mal auf.

So sehr Necahual sich auch vom Wasser angezogen fühlt, so gebannter blickt sie nun gen Himmel. "Xiuhcoatl, sieh Tezca ist auf dem Weg zurück!" Es ist schwer Necahuals zurückhaltende Stimme  unter dem lauten Prasseln und Rauschen des Wasser zu hören.
Sie geht ein Schritt auf den Abgrund zu und senkt ihren Blick hinab zum See. Leicht taummelnd geht sie ein paar Schritte zurück. Hier endet wohl der unbeschwerte Weg.[1]

Widerwillig nimmt sie die Felswand in Augenschein. Die schwarzen glitschigen Steine sehen alles andere als einladend aus.Sie blickt wieder nach vorn zum Abgrund, geht bis an den Rand und schaut nach einer Stelle im See die besonders Tief sein könnte. Dann macht sie zehn Schritte zurück. Atmet tief ein und aus und überprüft noch ein mal ob die Maske sicher auf ihrem Rücken sitzt. Mit schnellen Schritten eilt sie auf den Abgrund zu um sich dann mit aller Kraft vom Boden ab zu stoßen um sicher im See zu landen. In der Luft ist ihr nach einem lauten Schrei zu Mute doch sie hat sich bereits davor vorgenommen keine Blöße zu zeigen und so zieht sie dies auch durch! Das denkt sie zumindest denn sobald ihre Zehenspitzen die Wasseroberfläche berühren entweicht er ihr doch.[2]
 1. 
Fragen: (Anzeigen)
 2. 
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« Letzte Änderung: 05.12.2012, 08:53:10 von Necahual »

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