Nachdem er und Shadal wieder nichts gefunden hatten, überlegte Arkil was er als Nächstes tun wollte.
Er entschloß sich, erst einmal zum Lager zurückzukehren, um nachzuschauen, ob Ochnar inzwischen aufgetaucht war.
Aber am Lagerplatz angekommen, sah er gleich, daß Nicolas immer noch alleine die Stelle bewachte, wenn auch nicht so aufmerksam, wie Arkil sich das erhofft hatte. Denn der Alchemist war mal wieder über seinen ganzen Gläsern und Fläschchen in Experimente vertieft.
"Naja, was solls. Ist ja nichts passiert." Für niemandem im Bestimmten zuckte Arkil kurz die Schultern, bevor er und Shadal aus dem Dunkel der Nacht ins Licht des Lagerfeuers traten.
Auf die Fragen des Menschen ging er dann auch gleich ein, schließlich plante er noch ein Vorhaben für die Nacht.
"Nein, leider noch immer nichts, werter Herr Seek. Aber wir haben ja noch ein wenig Zeit. Ich denke, die erste Woche über können Shadal und ich ruhig jede Nacht losgehen und suchen.
Eure Idee finde ich gut. Allerdings komme ich nicht mit. Diese Krone hat nicht den gewünschten Effekt auf mich und ein Ebenenreisender fällt meiner Meinung nach zu sehr auf. Außerdem werde ich mich wohl ausruhen müssen, weil ich noch nicht vorhabe, mich zur Ruhe zu begeben, sondern noch ein wenig zu forschen.
Denn wie ich sehe, ist Herr Ochnar noch nicht zurück.
Also gedenke ich, meinen Plan in die Tat umzusetzen und Shadal in die Burg zu schicken. Falls es den Wachen tatsächlich gelungen sein sollte, Herrn Ochnar gefangen zu nehmen, kann sie vielleicht bei einem Gespräch der Wachen was aufschnappen.
Zu sehr in die Burg möchte ich sie noch nicht eindringen lassen, so daß ich von einer Untersuchung der Gefängniszellen, die diese Burg bestimmt besitzt, heute erst mal noch absehen werde.
Es geht mir erst mal darum, einen ungefähren Grundriss, auch der Innenräume, zu bekommen. Darauf aufbauend können dann weitere Erforschungen erfolgen.
Solange werdet ihr euch also noch gedulden müssen.
Aber ich glaube eh, daß es heute Nacht hier ruhig bleibt, so daß ihr wohl beruhigt Schlafen gehen könnt, um Morgen ausgeruht zu sein.
Falls ich etwas herausfinde, werde ich es aber noch mitteilen, wenn ich wiederkomme.
Entschuldigt uns dann bitte. Die Nacht schreitet voran."
Nur kurz wartete der Kayal noch auf eine Antwort, bevor er mit seinem Eidolon wieder in der nebligen Nacht verschwand.
In der Nähe der Festung blieb er dann stehen, um Shadal noch einige letzte Instruktionen mitzugeben.
"Hör zu, meine Liebe. Der Vogel des Alchemisten hat etwas von zwergischen Wachen auf den Türmen und Mauern erzählt. Ich weiß zwar nicht, ob die auch jetzt noch da sind, aber ich vermute es, da sie bei Nacht so gut sehen können wie wir.
Vertrau also nicht zu sehr auf die Schatten, sondern auch auf anderen Sichtschutz.
Und halte dich wenn möglich auf der vom Mond abgewandten Seite eines Gebäudes auf, weil es da eben doch Schatten gibt, so das die Menschen dich schlechter sehen.
Denke daran, daß der Kletterzauber nur etwas über eine halbe Stunde dauert und suche dir rechtzeitig eine ebene Fläche. Nicht das du mir abstürzt." Ein leicht gequält wirkendes Lächeln zeigte Arkils Sorge.
"Du hast mich vorhin gehört. Es geht mir hauptsächlich um den inneren Aufbau der Feste. Schaue also erst mal nur durch Fenster. Betreten kannst es ein anderes Mal.
Und, wenn es dir möglich ist, belausche ein wenig die Wachen.
Aber das Wichtigste: Sobald du das Gefühl hast, entdeckt worden zu sein, gibst du mir Bescheid. Das ist ganz wichtig. Du bist nicht bei vollen Kräften und hast einen weiten Weg vor dir. Ich möchte nicht, daß dir was passiert. Deshalb benachrichtige mich sofort. Dann hole ich dich sofort zu mir. Denn nötigenfalls können wir immer noch eine weiteren Anlauf starten."
Man erkannte die Sorge des Beschwörers schon daran, daß er sich am Ende seiner Rede mehrmals wiederholte.
Dann zauberte er einen Spruch des Spinnenkletterns auf das Eidolon und schickte Shadal zu ihrer Erkundungstour los, die diese so geflissentlich wie möglich ausführen würde.