Kampf auf der Frosthamar - Runde 6
"Aber fall mir bloss nicht ins Wasser!", seufzte Luis in Richtung des Ogers - diesen warnend vor einer Dummheit.
Ihm gefiel die Gesamtsituation überhaupt nicht.
Nicolas war schwer verwundet und konnte wenig ausrichten, Ochnar, Grollhannes und er selbst waren nicht für den Fernkampf auf hoher See gemacht oder zumindest nicht genügend vorbereitet und ausgerüstet, Iomine hielt sich so gut es ging einfach raus und Arkil war ebenfalls mit schwächeren Zaubern und Heilung beschäftigt.
Und Birisera würde bald schon nicht mehr stehen, wenn es so weiter gehen würde, wobei Luis sich fragte, wie ausgerechnet sie die Kammern überstehen konnte - hatte sie etwa mit dem Vampirnebel ebenfalls Beischlaf betrieben?
Doch wenigstens lichteten sich auch die Reihen der Ulfen, wobei Luis hoffte, dass damit eine Kurzbogen für ihn übrig bleiben würde, denn der Kardinal hatte wahrlich sehr dürftig den Knoten ausgerüstet.
Bis dahin konzentrierte er sich aber weiter ersteinmal auf seine Verteidigung.
Aber auch Grollhannes konnte mehr oder weniger nur untätig an Deck herumstehen, mit seinem übergroßen Riemen über den Kopf erhoben bereit jede auftauchende Bedrohung gleich wieder unter Wasser zu schicken. Doch leider wagte sich keiner der Tritonen auch nur ansatzweise in die Reichweite seines "Paddels".
"Die Feinde beleuchten, nicht uns!" rief Iomine spöttisch zur Hexenmeisterin lachend, als jene von den Bolzen durchbohrt wurde. Wenn man nicht alles selber machte... Einige leite Worte sprechend, winkt sie mit einer Hand, und über dem Wasser erscheinen einige hell leuchtende Lichter, die beiden Tritonkrieger an der Backbordseite des Schiffes beleuchtend. Wenn man nicht alles selber machte... Die erlecuhteten Tritonen waren garnicht über diese neue Situation erfreut, da sie nun beinahe schutzlos den Bogenschützen und dem Bombenwerfer Nicolas ausgeliefert waren. Sie beeilten sich nun noch mehr ihre großen Armbrüste zu spannen.
Birisera entfuhr ein gellender Schmerzensschrei, als sich die Bolzen in ihren Körper bohrten. Sie spürte, wie Blut aus ihren Wunden strömte. Fieberhaft überlegte sie, was sie als nächstes tun sollte. Sie Hob ihre Hände, zeichnete einige Gesten in die Luft, flüsterte einige Worte und spürte, wie eine Schützende magische Energie ihren Körper umgab. Dann ließ sie sich schnell, aber kontrolliert flach auf den Boden fallen, um es dem Feind so schwer wie möglich zu machen, sie zu entdecken, geschweige denn sie zu treffen. Sie wollte sich keine Blöße mehr geben, ansonsten würde sie früher bei ihrer verstorbenen Gefährtin ruhen, als sie es vorhatte. Für die hoffentlich bessere Deckung nahm sie es auch in Kauf, dass sie vorerst nicht mehr kämpfen würde. Sie vertraute darauf, dass ihre Gefährten Mittel und wege fanden, sich der Feinde noch zu erwehren.
Birisera würde erst wieder aktiv werden, wenn Feinde auf das Schiff kommen würden
Nicolas war nicht froh darüber, das Birisera getroffen wurde aber es bedeutete, das die Wassermenschen ihre Armbrüste nachladen mussten und er erst einmal außer Gefahr war. Vorsichtig richtete er sich hinter der Kiste auf und warf einen Blick in die Richtung, in der er die Feinde vermutete. Das Licht von Iomine half ihm dabei die Gegner genauer zu sehen und so verging ein kurzer Moment, in dem Nicolas sie mit Abscheu betrachtete, bevor er die Chemikalien für seine Bombe zusammenmischte. Er wartete bis zum letzten Augenblick und warf das brodelnde Fläschchen genau über den nächsten Wassermenschen. Die Bombe explodierte über seinem Kopf und ließ flüssiges Feuer auf ihn niederregnen und seine Haut und Haare verbrennen. Der Schmerz ließ ihn die Besinnung verlieren oder gar schlimmeres. Nachdem er sich an dem Anblick und den Schreien ergötzt hatte, ließ er sich in den vermeindlichen Schutz der Ladung zurücksinken, um die nächsten Schüsse der Armbrüste abzuwarten.
Noch immer spürte Arkil eine Verbindung mit seinem beschworenen Oktopus, so daß er wußte, daß dieser noch nicht besiegt worden war.
Zwar konnte er nicht genau erkennen, wo sich das Tentakelwesen aufhielt, aber er ging davon aus, dieser würde weiterhin das Wesen angreifen, das die Wasserelementare beschworen hatte.
Er selbst hatte eigentlich im Moment nicht viel zu tun, denn die Wesen, die sie angriffen, waren ja im Wasser. Trotzdem trieb ihn seine Neugier dazu, sich kurz zu erheben und einige Schritte über die Ladung zu machen, während er in Richtung der Lichter schaute, die Iomine gezaubert hatte.
Dort erkannte er im Wasser die Bewegung von irgendwelchen humanoiden Gestalten. Aber leider waren diese unter Wasser nicht so leicht auszumachen. Und so beschloss er erneut Nicolas, der seine Bomben warf, ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen.
Danach begab er sich aber lieber wieder in die Deckung der Fracht.
Derweil zischte der Oktopus seiner Beute, der Tritonenzauberin, hinterher, um sie erneut zu beißen. Seine Fangarme konnte er leider noch nicht wieder einsetzen, da er sich ja mit ihnen fortbewegt hatte. Die Bewegungen der Tritonenhexe (?) erlahmten immer mehr, langsam konnte man die Wirkung des Giftes an ihr bemerken. Ihre ehemals flüssigen Bewegungen wurden etwas zittriger und fahriger, doch sie war noch weit davon entfernt gelähmt oder gar hilflos zu sein.
Kargeld rannte so schnell er konnte zum Rand des Schiffes und warf das Tau zu seinem Seemann hinunter. Seine mächtigen Muskeln spannten sich an. Der Ulfen im Wasser ergriff sofort die Gelegenheit und packte das Seil, vollkommen seine Verteidigung fallen lassend und begann die Schiffswand zu erklimmen. Diese Nachlässigkeit nutzten die ansonsten so freundlichen Meeressäuger sofort auf und griffen ihn erneut an. Doch die Angriffe waren nicht heftig genug und so schaffte er es gerade eben so wieder an Bord zu klettern und ließ sich erschöpft, schwer verletzt und nass aufs Deck fallen.
Die anderen Ulfen, angeführt von dem immer noch singenden Fargrim ließen erneut ihre Pfeile zischen, auf einen der nun hell erleuchteten Tritonen. Zwar trafen ihn zwei Pfeile und das Wasser um ihn herum färbte sich rot von seinem Blut, aber die Wasserkreatur war zäh und vollendete den Ladevorgang seiner Armbrust. Er würde nicht untertauchen bevor er diesen Bolzen abgeschossen hätte - dazu war er zu entschlossen.
Ochnars Blick folgte den Bolzen, welche von den Seemännern abgefeuert wurden. Er nahm sich vor den gleichen Wassermann zu treffen. Doch genau in dem Moment wo er den Säureball fliegen ließ traf eine Welle das Boot und brachte in um seine Konzentration.
Der Tritone von der Steuerbordseite schwamm so schnell er konnte auf die andere Seite des Schiffes als er sah wie die Ulfen ihren über Bord gegangenen Seemann aus dem Wasser zogen. Er wollte ihn scheinbar nicht entkommen lassen und feuerte einen Bolzen in seine Richtung. Doch er hatte nicht genug Zeit um anständig zu zielen und so ging dieser Bolzen ins leere und traf nur die Schiffswand.
Die zauberkundige Tritonin schwamm etwas auf das Schiff zu, nur ein ganz kleines Stück und begann dann wieder ihre beschwörenden Gesten - sicherlich um erneut ein Wasserelementar oder Ähnliches herbeizurufen.
Da die Delfine im Wasser kein Ziel mehr hatten schwammen sie so schnell es ging auf einen Ruf von ihrer Herrin zu ihrem Schutz herbei und attackierten den Octopus, der sich aber immer noch nicht geschlagen geben wollte. Inzwischen war der Octopus eine blutige Masse aus umherwirbelnden schwarzen Tentakeln. Und trotzdem kämpfe er immer noch weiter. Aber sicherlich nicht mehr lange.