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Autor Thema: Kapitel II: Der Norden ruft  (Gelesen 20549 mal)

Beschreibung: Eine Reise in die Wildnis

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Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #180 am: 27.10.2012, 17:33:50 »
Die Elfe überlegte kurz. Sie glaubte nicht das die Gerüsteten für eine Geplänkel Taktik geeignet waren, auch zweifelte sie Mivals Fähigkeiten an, sich unbemerkt auf eine Flankenposition zu bewegen. Schnell rief sie sich die Gegebenheiten der Lichtung ins Gedächtnis und fasste einen Plan.
"Ich denke ich kann uns ungesehen auf zwei dutzend Schritt heranführen. Wenn Thokk und ich von da querab im Unterholz verschwinden, und ihr uns ein wenig Zeit lasst bevor ihr weiter zu der Lichtung durchbrecht, wären wir in einer Flankenposition, von der aus wir das Lager bedecken und somit den Gefangenen sichern können, und wir könnten flexibel eingreifen. Mival sollte allerdings bei euch bleiben. Seine heilenden Hände werden dort eher gebraucht. Haltet euch am Rand der Lichtung und bleibt zusammen. Wer weiß, vielleicht wird die Natur auf unserer Seite stehen." Sie blickte die anderen an, ein Feuer brannte in ihren Augen. Hier ging es um eine Feindschaft die älter als die Elfe selbst. Sie fragte hier nicht nach Recht oder Unrecht. Sie hatte einen Humanoiden in braunen Gewändern gesehen, der Gefangen von Orks war.  Die Orks hatten in diesem Moment ihr Leben verwirkt.

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #181 am: 27.10.2012, 22:00:05 »
Thokk zuckte mit den Schultern. Der Gedanke die Orks einfach links liegen zu lassen war ihm auch schon gekommen, allerdings war ihm das RIsiko zu groß, dass sie stattdessen überfallen werden könnten. Also nickte er: "Ich bin einverstanden.", der Gedanke mit der Elfe die Orks einzukreisen schien akzeptabel. Die beiden würden sich zusammen relativ unbemerkt durch das Unterholz bewegen können und auch fliehen würde mit der Elfe in der leichten Rüstung wäre eine Option. Es blieb zu hoffen, dass die Orks sich nicht gesammelt zu ihnen statt zu den anderen dreien bewegen würden. Aber alles ließ nicht nicht absehen. Abermals kratzte er sich unter dem Kinn. Er dachte nochmal über den Pfeilhinterhalt nach, den Jurij vorgeschlagen hatte. Etwas dergleichen würde nur Sinn machen, wenn es irgendwo eine große Lichtung gegeben hätte. So dass sich die beiden Bogenschützen relativ weit entfernt und am besten erhöht positionieren könnten. Aber einen solchen Ort hatten sie hier im Wald nicht gesehen. "Es Orks. Wir sollten versuchen so spät wie möglich, oder am besten garnicht in den Nahkampf gehen zu müssen."
Mit seiner rechten griff sich der Halbork an den Köcher und richtete ihn.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #182 am: 28.10.2012, 11:53:17 »
Mit diesen Worten machten sich die Abenteurer daran, ihren Plan in Tat umzusetzen. Thokk und Aiwetaurnis näherten sich von Südosten während die schwer gerüsteten Nahkämpfer mit dem widerwillig mitkommenden Mival von Westen kamen. Durch das dichte Unterholz konnten die beiden Waldläufer ihre Gegner gut erkennen, die sorglos auf der Lichtung saßen, tranken und aßen und sich unterhielten. Sie mussten jedoch näher herangehen, um ein klares Schussfeld zu bekommen, da das Gestrüpp so dicht war, dass man kaum den Bogen hätte spannen können. Das Anschleichen war für die routinierten Kämpfer zwar eigentlich kein Problem, aber sie hatten dieses Mal großes Pech. Thokk wollte gerade einen großen Ast zur Seite schieben, doch als er das Stück Holz berührte, fiel dieses krachend zu Boden fiel und riss dabei auch noch einige andere Zweige mit. Dieses Geräusch war zumindest einem Ork nicht entgangen.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #183 am: 31.10.2012, 19:09:14 »
Der Ork drehte sich um sah sich Aiwetaurnis gegenüber, die mit ihrem Bogen bereits auf ihn angelegt hatte. Panisch sprang er auf und rannte laut schreiend in Richtung der anderen. Da er gerade noch einem Stück Fleisch gekaut hatte und weder Schild noch Waffe trug, hastete er zu einem der Haufen hinüber, wo die Orks ihre Ausrüstung abgelegt hatten. Die anderen Orks guckten erst verdutzt, taten es ihm dann aber nach. Von einem Moment auf den anderen war die friedliche Stimmung verschwunden. "Atashkak! Atashak! Gorh ke atshkak!", riefen sie wie wild durcheinander.
Thokk fluchte in sich hinein, als der Ast solchen Lärm verursachte. Wie konnte so ein Ast einen solchen Lärm verursachen? Wäre er allein, wäre er einfach geflohen, aber der Zwerg hatte sich anscheinend für einen Angriff entschieden. Immerhin waren die Orks noch unbewaffnet und diesen Umstand galt es zu nutzten, so lange sie diesen Vorteil noch hatten. Und bevor der Zwerg nurnoch ein Haufen Fleisch wäre. Über den Ast herübersteigend, welcher ihren Überfall zu NIchte gemacht hatte zog der Halbork seine Bogen und legte einen Pfeil auf die Sehne. Der Pfeil folg zu dem einen Ork der noch nicht bei den Waffenlagern angekommen war. Die anderen Orks waren so schnell geflohen, dass sie Thokk wohl auch noch garnicht gesehen haben dürften. Und nun waren sie hinter den Zelten. Pfeile in ihre Richtung zu schießen wäre verschwendung gewesen.
"Zurück Thokk. Zu den anderen," zischte die Elfe verärgert. Der Plan hatte nicht funktioniert. Jetzt brauchte sie den Schutz der Gruppe. Schnell machte sie die letzten Schritte aus dem Unterholz herraus und war schon auf halben Weg zu den anderen als ihr plötzlich war als würde etwas in ihr rufen. Sie spürte die Berührung der Natur und lies sich auf ein Knie sinken und strich über den Boden. Sie spürte wie etwas aus ihr heraus brach und über die Lichtung flog. Kurz darauf begannen die Gräser und Wurzeln im Orklager zu leben. Rund um die Zelte wuchsen sie und klammerten sich an alles was sich dort befand. Der Zauber der Elfe zeigte gute Wirkung, denn zwei der Orks wurden durch das sich erhebende Gestrüpp fast zu Fall gebracht und auch die anderen hatten schwer mit den entfesselten Kräften der Natur zu kämpfen.
Lorim sah das Aufstehen der Orks als Zeichen los zu schlagen. Mit dem Hammer in den Händen stürmte der Zwerg auf die Lichtung hinaus und in Richtung des Käfigs und des Feuers. Doch die Zweige und Wurzeln am Rande behinderten seine Bewegung. Jurij hob eine Augenbraue als die Orks aufsprangen. Eindeutig hatte etwas nicht geklappt. Fester die Hand um die Stange der Glefe schließend eilte er los. Auch ihm machte das Unterholz zu schaffen, wenigsten brauchte er nun nicht mehr leise sein. Kurz nachdem die Elfe den Zauber fließen lassen hatte, kam er neben dem Käfig an.
Leonhard war überrascht, dass die Orks aufgeschreckt wurden bevor überhaupt ein Pfeil geflogen war. Er selbst griff zu seinem Bogen und machte einen Schritt zur Seite um eine bessere Schussbahn zu bekommen. Er legte einen Pfeil an die Sehne konzentrierte sich kurz und ließ ihn fliegen. Anscheinend hatte er sich in der Entfernung nicht verschätzt. Sein Pfeil flog gerade auf einen der Orks zu.
Vestryn hatte seine Zeit in meditativer Pose verbracht, als er im Käfig eingesperrt war. Er wollte seine Kräfte schonen und wartete auf eine Gelegenheit zur Flucht. Er vermied es die Kräfte der Natur zur Heilung seiner Wunden einzusetzen um die Orks nicht seiner Fähigkeiten Gewahr werden zu lassen. Und so wartete der Elf auf den passenden Moment, als sich plötzlich Aufregung unter den Orks breit machte. Zwar wusste er nicht so recht was hier los war, oder wer die mysteriösen Angreifer waren, aber wenn nicht das die beste Gelegenheit zur Flucht war, wann dann? Ohne Umschweife wandelte Vestryn die Natürlichen Energien des Landes in einen heilenden Strom um und versorgte seine schlimmsten Verletzungen. Er würde in bestmöglicher Verfassung sein müssen, sollte er in diesen Kampf verwickelt werden.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #184 am: 31.10.2012, 19:12:05 »
Hektisch griffen die offenbar noch recht unerfahrenen Orks zu den Waffen. Zwei zogen einen Bogen, die anderen nahmen sich Speere und Schilde. Zwei von ihnen hatten dabei große Mühe, sich überhaupt bewegen zu können. Auch der angeschossene Ork taumelte herum und auf versuchte an eine Waffe zu kommen, schaffte es aber vorerst nicht, da ihm Aiwetaurnis Bodenranken die Bewegung zu sehr erschwerten. Die grauhäutigen Humanoiden riefen weiter durcheinander. Es waren harte gutturale Laute, die selbst Thokk kaum verstehen konnte. Er bekam aber zumindest mit, dass sich aus den Zelten weitere Stimmen unter die vorhandenen mischten. Er sah, dass er mit dieser Einschätzung recht hatte, als bei mehreren Zelten die Öffnungen freigeschlagen wurden.
Thokk bleckte kurz die Zähne. Sie müssten ihre Gegner dezimieren, sonst könnten sie dochnoch durch die schiere Anzhal an Gegnern überwältigt werden. Mit diesem Gedanken zog er einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher. In einer flüssigen Bewegung legte er ihn auf die Sehne und zog sie stramm bis zu seinem Ohr. Der Ork, auf den er zuvor geschossen hatte, war hinter einem Zelt aus seinem Blickfeld verschwunden. Also ließ er seinen Pfeil einfach auf den nächst besten Ork zufliegen. Kaum hatte er die Sehne los gelassen machte er sich daran zu den anderen zu kommen.
Darauf vertrauend, dass das Feuer sie vor einem Ansturm schützen würde, trat die Elfe an den Käfig. "Wir sind Freunde." sagte sie dabei auf elfisch ohne den Blick zu wenden zu der Gestalt in der sie nun einen Elfen erkannte. Wie um ihr Statement zu betonen legte sie einen Pfeil auf und lies ihn fliegen. Thokk und Aiwetaurnis trafen ihre anvisierten Ziele mit tödlicher Sicherheit. Beide Orks wurden in den Kopf getroffen und gingen augenblicklich zu Boden. Auch Mival schoss einen Bolzen mit seiner Armbrust ab. Er zielte auf den Ork, den Ser Leonard bereits schwer verletzt hatte. Allerdings fehlt dem Priester die Präzision der erfahrenen Waldläufer und so ging die Attacke weit am Ziel vorbei.
Nachdem seine schlimmsten Wunden geheilt waren, sah sich Vestryn zum ersten mal die mysteriösen Angreifer an. So eine bunt gemischte Truppe hat er noch nie gesehen und so antwortete er auf der Elfe nur mit einem verwunderten: "Oh?" Kurz überlegte er ob und wenn ja wie er gegen die Orks helfen könnte, doch kam zu dem Schluss das alle seine Optionen derzeit seine neuen Verbündeten eher behindern würden.
Lorim fluchte innerlich über den Zauber der Elfe. Was trieb sie da. Wie sollte er jetzt den Orks die Schädel einschlagen. Eine Sekunde betrachtete er das Kampffeld, auf dem sich die Gräser nach Beinen strecken und wich nach Süden zu einem der Zelte aus. Sollte da jemand heraustreten, würde Lorim Eisenhammer ihm den Schädel einschlagen. "Verdammt." fluchte Leonhard als der Zwerg einfach in das Lager rannte. Ihr gesamter Vorteil war dahin, weil sich dieser Dickschädel nicht bremsen konnte. Schnell versuchte er sich wieder zu beruhigen. Er atmete tief durch und machte einen Schritt auf das Lager zu. Erneute schwirrte ein Pfeil von der Sehne. Da sich der Zwerg um die südliche  Ecke kümmerte, nahm sich Jurij die nördliche vor. Hierfür bewegte er sich zwischen der Elfe und dem Zwerg weiter nach Norden und betrat am Ende sogar noch das Gebiet mit den greifenden Pflanzen. Insgesamt war er ähnlich über den Zauber erfreut wie Lorim aber er ließ sich nichts anmerken. Stattdessen konzentrierte er sich auf den Zelteingang vor sich. So auch hier jemand heraustrat, würde dieser kurz danach mit der Schneide seiner Glefe Bekanntschaft machen.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #185 am: 31.10.2012, 19:16:33 »
Aus den Zelten vor Lorim und Jurij und dem südöstlichen Zelt trat je ein Ork hervor. Dabei handelte es sich offenbar um erfahrenere Krieger als die jungen Orks, die wenige Sekunden zuvor Thokks und Aiwetaurnis Pfeilen zum Opfer gefallen waren. Sie waren besser für den Kampf gerüstet, denn sie trugen keine einfachen Fellrüstungen, sondern mit schweren Eisenglieder verstärkte Lederpanzer. In ihren Händen schwangen sie riesige Doppeläxte und ihre vernarbten Gesichter verrieten, dass sie schon einige Kämpfe hinter sich hatten. Lorim hinderte das freilich nicht daran, seinen Gegenüber mit einem heftigen Schlag seines Hammers sofort in das Zelt zurückzutreiben. Der Kopf des Orks platzte unter der Wucht des Schlages wie eine überreife Frucht und verteilte sein Inneres in der näheren Umgebung. Auch Jurij erwischte den Ork, der aus dem vor ihm liegenden Zelt trat, wenn auch nicht so vernichtend wie der Zwerg. Der Ork keuchte, kam näher an den Menschen heran und schlug dann mit seiner Axt zu. Der menschliche Söldner hatte seine Mühe auszuweichen, schloss instinktiv die Augen und hielt seine Gleve dem Gegner entgegen. Als er seine Augen einen Sekundenbruchteil später wieder öffnete, sah er, dass er durch seine Abwehrbewegung einen tödlichen Treffer plaziert hatte. Der Ork war bei seinem unbedachten Angriff regelrecht aufgespießt worden und glitt ungläubig guckend von Jurjs Waffe herunter. Recht baff blickte der Söldner den Ork an. „Bei Hel“ dachte er sich und atmete aus. Dann ging es auch schon weiter. Ein Ork stand ja zwischen den Zelten und hatte sichtliche Probleme mit dem schlingenden Gras. So versuchte er sich um das Feuer herum zu bewegen. Doch da ereilte ihm das selbe Glück wie dem Ork. Er hatte wohl etwas zu lange an einem Fleck gestanden und so hatten die  Grashalme und kleinen Wurzeln es geschafft sich um seine Lederstiefel zu winden. Fast wäre er gestölpert aber dank der Glefe hatte er ja noch eine Stütze. Nun versuchte er sich zu befreien und begann zu grummeln. "Arr verdammter Zauber." Der dritte orkische Veteran ging auf Lorim zu, der sich mit seiner Attacke die Aufmerksamkeit des finster aussehenden Humanoiden gesichert hatte. Auch dessen Angriff traf. Die orkischen Äxte mochten grob sein, aber durch die Stärke ihrer Träger und ihren rücksichtslosen Einsatz waren sie dazu im Stande jede Rüstung zu durchdringen. Der zwergische Stahl fing einiges der Kraft des Hiebes ab, aber letztlich war es nur Lorims Schmiedekunst zu verdanken, dass er nicht schwerer verletzt wurde. Die Axt des Orks tauchte in das Fleisch Lorims ein. "Mornork", zischte der Zwerg seinem neuen Gegner entgegen. Wieder schwang er seinen Hammer über den Kopf und ließ ihn auf dem Ork niederkrachen. Seine Wut über die Verletzung trieb ihn an und er legte einen Teil seiner Kraft hinein, um auch diesen Ork zu vernichten. Mival beteiligte sich am Kampf so gut er konnte. Er lud seine Armbrust nach, machte einen Schritt zur Seite und schoss dann auf den Ork, der gerade mit Lorim kämpfte und daher schwer zu treffen war. Die Attacke ging daher weit am Ziel vorbei.
Aiwetaurnis wurde wiederum von einem der Orks angegriffen, die sich eben einen Bogen genommen hatte. Dessen Pfeil war jedoch schlecht gezielt und verfehlte sie weit. Die übrigen Orks waren damit beschäftigt, sich von den Ranken zu befreien, die die Elfe herbeigezaubert hatte. Es gelang ihnen aber nicht, sodass das wuchernde Gestrüpp sie immer mehr erfasste. Voll auf die Gegebenheiten vor ihr konzentriert, und darauf vertrauend, dass Jurij und Lorim sie schon schützen würden, erwiderte die Elfe den Beschuß, und legt gleich darauf noch weiteren, kürzer geziehlten Pfeil auf und lässt ihn fliegen. Ihre Gegner hatten dem nichts entgegen zu setzen. Einer versuchte noch seinen Schild hochzureißen, doch es gelang ihm nicht, sich vor der schnellen Attacke zu schützen. So lagen kurz darauf zwei weitere Orks tot am Boden. Ihre leblosen Körper wurden rasch von Aiwetaurnis Zauber überwuchert.
Im Eifer des Gefechts wäre den Beteiligten beinahe entgangen, dass aus dem größten der aufgebauten Zelte wütendes Gebrüll erklang. Nur Ser Leonard sah, wie die Plane des Zeltes eingerissen wurde und ein großer Ork unter einigen Mühen daraus hervortrat. Er war selbst für einen Ork sehr kräftig gebaut und trug eine großes Axt in beiden Händen - offenbar eine beliebte Waffe unter höher gestellten Orks. Der Ritter erschauderte als er sah, dass der Mann nur ein Auge hatte. Plötzlich schien Leonhard der Einzige zu sein, der die Lichtung nicht betreten hatte. Ein wenig erschrocken sah er die Zeltplane des einen Zeltes zerreißen. Stärker als vorher war er sich seiner exponierten Lage bewusst. Er ließ den Boden fallen und bewegte sich in die Richtung von Jurij um wieder Anschluss an die Gruppe zu finden. Während er lief griff er nach seinem Schwert. Als er stand fasste er mit seiner linken Hand auf den Rücken um seinen Schild zu lösen.
Thokk zischte leise einen Fluch zwischen seinen Zähnen hindurch. Es kamen mehr Orks aus den Zelten und er hatte keine freie Schussbahn. Also entschied er sich, sich wieder etwas von der Gruppe zu trennen und von mehr von der Seite ins geschehen einzugreifen. Fast den Weg den er ebend noch zu der Gruppe gelaufen war eilte er nun zurück, wobei er bereits einen weiteren Pfeil aus dem Köcher zog. Auf der anderen Seite des Zelts angekommen entdeckte er zwischen den Zelten hindurch einen Ork, der wohl grad damit beschäftigt war sich aus den nach ihm greifenden Ranken zu befreien. Thokk entschied sich, dass dieses Ziel auch ein Ziel war, spannte den Bogen und ließ den Pfeil üder das Feuer hinweg auf den Ork zufliegen.
« Letzte Änderung: 31.10.2012, 19:17:07 von Taris »

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #186 am: 31.10.2012, 19:22:45 »
Aiwetaurnis sah, wie sich aus dem hinteren Zelt ein weiterer Ork freischlug. Offenbar hatte er die Idee des Einäugigen erfolgreich nachgemacht. Er lief genau in Thokks Richtung, dem diese Entwicklung verborgen geblieben war. Die anderen beiden Orks im Wirkungsbereich des Zaubers schlugen sich weiterhin mit den Ranken und Wurzeln herum, die sie aus der Erde heraus erfasst hatten.  Einem gelang es schließlich, sich etwas aus der Umklammerung zu lösen und sich ein paar Schritte wegzubewegen. "Thokk! Zwei kommen um das Zelt" war die einzige Warnung die die Elfe noch aussprechen konnte. Sie verstand nicht warum Jurij sich weiter in ihren Zauber hinein bewegte, um einen offensichtlich schwachen Ork anzugreifen. Sie selbst hörte Mivals keuchen, sah jedoch das der Kleriker noch auf den Beinen war. "Zieh dich zurück." rief sie dem Kleriker zu und lies ihre in schneller Folge zwei Pfeile auf den Anführer der Orks fliegen, bevor sie sich nur mit ihrem Bogen bewaffnet neben ihn stellte. Doch ihre Pfeile verfehlten das Ziel. "Um das Zelt? Verdammt.", TThokk drehte sich schnell um, um zu sehen, ob er schon umstellt war. Doch noch war dies nicht der Fall. So zog er einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher und ließ auch diesen auf den einen Ork, den er sehen konnte, fliegen. Er traf ihn in die Seite mit einer solchen Wucht, dass der Ork ein Stück zur Seite flog. Regenslos blieb er am Boden liegen. Kaum hatte der Pfeil die Sehne verlassen entschied sich der Halbork selbst weiter um das Zelt herum zu gehen und so einerseits einem Angriff aus dem Hinterhalt aus den Weg zu gehen und andererseits eventuell noch einen Blick auf seine Kameraden zu bekommen, wie es bei Ihnen stand. Da es gut möglich war, dass er in den Nahkampf übergehen würde, schob er in der Bewegung seinen Bogen zurück in den magischen Köcher. Lorim kämpfte derweil mit dem dritten orkischen Veteranen. Der Mann war schwer verletzt, stand aber immer noch und versuchte dem Zwerg mit einem wuchtigen Hieb seiner Axt ins Jenseits zu befördern. Allerdings hatte ihm Lorim schon so sehr zugesetzt, dass er den Angriff mit seinem Kriegshammer ohne große Schwierigkeiten zur Seite lenken konnte. Während sich Ser Leonard zurückzog, setzte ihm der große Ork ein Stück weit nach. Als der Ritter jedoch eine Verteidigungsposition einnahm, überlegte er es sich offenbar anders und schlug einen anderen Weg ein. Statt direkt auf den gut geschützten Ritter zuzugehen, machte er einen Umweg um den Käfig herum, wo er auf Mival traf. Im Vorbeilaufen schlug der Einäugige dem Priester seine Axt in den Rücken. Mival schrie vor Schmerz auf und blickt ungläubig an sich herab, wo das Blut in Strömen aus seinem Körper schoss. Der Ork beachtete ihn gar nicht weiter.
Mit schrecken sah Vestryn wie der Einäugige plötzlich auftauchte und nach dem Menschen Schlug. Er wollte ihn noch warnen, aber dafür war es schon zu spät Es war klar dass dieser Ork gefährlicher war als die anderen und so war es nun Zeit für Vestryn endlich in Aktion zu treten. Er streckte einen Hand gen Himmel,  richtete die andere auf den einäugigen und rief in elfisch die Naturgeister an: „Oh Geister der Winde, hört mich an! Fahrt hernieder und bindet diesen Mann!“ Daraufhin bildete sich um den einäugigen eine tosende Windhose bildete, die seine Bewegung aufhalten sollte. Der Ork war aber zu schnell, um von ihr erfasst zu werden und sprang behände zur Seite. Mit schreckengeweiteten Augen sah auch Leonhard wie Mival getroffen wurde. "Halte durch," rief er bevor er sich um den Käfig herum bewegte. Irgendwie schien es merkwürdig um den Gefangenen herum zu kämpfen, aber darüber machte er sich keine Gedanken. Als er vor dem Ork stand verlagerte er sein Gewicht auf den vorderen Fuß, er versuchte die Führhand des Ork zu treffen und ihn zu zwingen seine Axt fallen zu lassen. Der Ork lachte nur über dieses Manöver und spuckte nach dem alten Ritter.
Leiser in sich grummelnd versuchte Jurij sich zu befreien. Das gabs doch nicht, dass Gras ihm am kämpfen hinderte. Gerade als er es geschafft hatte seine Beine wieder heben zu können, hörte er Mivals erstickende Stimme. Überrascht blickt er sich um. Seine Hautfarbe wurde etwas heller. Wie konnte den beiden Spähern dieser einäugige Hüne entgehen.  Nicht weiter daran denkend, drehte er sich weiter um und sah den Zwerg der noch mit seinem Ork beschäftigt war, jedoch der Ork wohl bald fallen würde. So rief er halb zu Lorim: "LORIM, dreh dich um.“ und drehte sich wieder in die Richtung die er ursprünglich wollte. Er hatte den Ork zwischen den Zwelten nicht vergessen und solange er von den Wurzeln festgehalten wurde, musste diese Gelegenheit genutzt werden. Außerdem stellte dieser eine Gefahr für die Elfe da, so Jurij mit den anderen Kriegern den einäugigen Ork angreifen würde. Lorim Eisenhammer nahm vom Kampfgeschehen in seinem Rücken wenig wahr. Er konzentrierte sich auf den Gegner direkt vor seiner Nase und hob erneut den Hammer über den Kopf. Er atmete ein und ließ beim Ausatmen den Hammer auf dem Schädel des Orks herunterkrachen. Auf diese Weise fiel ein weiterer Ork dem Zwergenschmied zum Opfer. Als er Mivals Lage bemerkte, griff er mit der linken Hand auf den Rücken und schlüpfte mit dem Arm durch den Riemen. Dann drehte er sich um und sah den vermeintlichen Anführer an. Der würde bald seinen Hammer spüren.
« Letzte Änderung: 31.10.2012, 19:59:14 von Taris »

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #187 am: 08.11.2012, 10:04:07 »
Jurij konnte sich kurzzeitig von den Ranken befreien, wurde dann aber sofort wieder ergriffen. Der Ork, der wenige Sekunden zuvor noch in einer ähnlichen Lage gesteckt hatte, nutzte die Chance um einen Pfeil auf den bewegungsunfähigen Söldner abzufeuern. Er wich dazu einige Meter zurück, zielte ruhig und traf den Menschen in den Rücken. Der andere Ork rannte derweil um das Zelt herum und schlug nach dem zurückweichenden Thokk, erreichte ihn aber nicht. "Nash rak dtor, Bahska!"[1], stieß er aus und ließ seine spitzen Eckzähne blitzen. Thokk beugte seinen Oberkörper etwas nach hinten und konnte so dem Schlag einfach entgehen. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn er so einfach hätte einem Nahkampf entgehen können. Kurz viel sein Blick auf den Boden hinter ihm. Die Ranken und Wurzeln die sich immernoch am Boden wanden, machten ihm deutlich, dass ein Rückzug wohl nicht in Frage kam. So duckte er sich unter einem weiteren Schlag hindurch, zog seinen Zweihänder und ließ ihn direkt in einem großen Bogen vor seinem Körper schwingen, schlug aber ins Leere. Der Einäugige tat es Thokks Gegner gleich während er mit seiner Axt in hohem Bogen nach dem herangeeilten Ritter schlug. Der alte Soldat war aber erfahren genug, um einem derartig vorhersehbaren Angriff rechtzeitig auszuweichen. Ein Zittern lief durch den Arm von Leonhard als er sich vor dem mächtigen Hieb des Orks hinter sein Schild verschanzte. Die alten eintrainierten Reflexe schienen von neuem zu erwachen. Gerade als der Ork seine Axt wieder zurückzog positionierte der Ritter sein Schwert auf der Seite des Axtstiels der zu dem Ork zeigte. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit ließ er das Schwert an dem Stiel heruntersausen in der Hoffnung diesmal die Hände des Orks zu treffen. Unwillkürlich ließ der Riese seine Waffe fallen. Lorim wandte sich in Richtung des alten Soldaten und bewegte sich, um ihn bei dem Angriff gegen den Anführer zu unterstützen. Den Kampf mit Hammer und Schild nutzte Lorim eigentlich nur in engen Stellen, doch hier wollte er für den Moment etwas Vorsicht walten lassen. Es bewährte sich sofort, denn der Ork hatte zwar seine Axt verloren, schlug aber dafür mit seiner Faust, die in einem mit Eisen beschlagenen Handschuh steckte, nach dem vorbeieilenden Zwerg. Gekonnt fing Lorim die Attacke mit dem Schild ab und ging wieder zum Angriff über. Den Hammer schwang er seitlich und schmetterte ihn dem Einäugigen in den Rücken.
Mit einem Grinsen sah die Elfe dem brillianten Manöver des Ritters zu. Doch sah sie auch andere Probleme: Mival am Boden, Thokk getrennt und Jurij von den Pflanzen gehalten. Und so trat sie aus dem nahkampf zurück, der irre Zwerg war ja jetzt da und konzentrierte sich auf die wuchernden Pflanzen. "Beruhigt euch." murmelte sie, und die Wiese glättete sich. Erleichtert bemerkte Jurij das die Pflanzen von ihm abliessen und so machte er sich schnellen Schrittes daran Thock zu helfen. Schnellen Schrittes zwängt er sich an der Elfe vorbei und tritt hinter den Halbork um seine Glefe auf dessen Gegner niederfahren zu lassen. Auch dieses Mal erzielte er einen heftigen Treffer, sodass der Ork sofort Blut spuckte. Das hinderte die Grauhaut aber nicht daran, mit wildem Zorn nach Thokk zu schlagen.
 1. orkisch: Bleib stehen, du Wurm!
« Letzte Änderung: 08.11.2012, 10:08:45 von Taris »

Taris

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« Antwort #188 am: 08.11.2012, 10:08:01 »
Thokks Gegner traf ihn ebenso hart wie Jurij ihm wenige Sekunden zuvor zugesetzt hatte. Der Ork mit dem Bogen schoss erneut auf Jurij, traf ihn aber nicht. Der große Ork machte hingegen einen Schritt zurück und hob dann seine Axt auf. Lorim konnte ihn dabei erneut angreifen, wurde dafür aber auch sofort wieder das nächste Ziel des Hünen. Klirrend prallten ihre beiden Waffen aufeinander ohne zum jeweiligen Gegner durchzudringen. Jurij hingegen kümmerte sich nicht um den Bogenschützen, sondern versuchte zu nächst die Bedrohung auszuschalten, die von dem Ork vor Thokk ausging. Der Trank konnte nur Schlimmes für sie bedeuten und so versuchte er der Einnahme zuvor zu kommen. Thokk sah die Ranken hinter sich zu Boden sinken, diese kurze Unaufmerksamkeit hatte zur Folge, dass er einen schweren Schlag seines orkischen Widersachers erst im letzten Moment bemerkte. Er versuchte sich noch nach vorn zu stürzen um so der Wucht des Schlagen zu entgehen und es gelang ihm dem tötlichen Axtblatt auszuweischen. Allerdings bekam er dafür mit voller Wucht den Axtstiel an seinen Schädel, was seinen Kopf vormlich zur Seite wegriss. Aus den Augenwinkeln sah er, wir Jurij über ihn hinweg und an ihm vorbei den Ork mit einem Schlag seiner Glefe niederstreckte. Noch wankend erhob sich der Halbork, Energie schien direkt aus dem Boden in seinen Kreislauf zu strömen und so stürmte er auf den letzten Ork zu. Der Halbork konnte seine Bewegungen nach dem mächtigden Schlag kaum bewusst kontrollieren, vielmehr hatten seine Instinkte die Kontrolle übernommen. An dem Zelt vorbei auf den Ork zueilend, schwang Thokk seinen Zweihänder in weitem Böge um sich herum und grub ihn tief in seinen Gegner, so dass Aiwëtaurnís Pfeile ihn mit Leichtigkeit zu fällen vermochten. Vestryn ging derweil in die Hocke und berührte mit einer Hand den Boden. Er nutzte die Erde auf die er stand als Medium um heilende Energien in seine Verbündeten einströmen zu lassen. Aiwëtaurnís spürt die Wärme die vom Boden aufsteigt und trifft ihre Entscheidung. Mival würde warten müssen, der Bogenschütze war eine zu große Bedrohung. In schneller Folge schoß sie zwei Pfeile über das Feuer. Kurz darauf fiel der nächste Ork tot zu Boden. In der anderen Ecke der Lichtung ging der Kampf zwischen dem großen Ork und den beiden ältesten Abenteurern weiter. Lorims Arme fingen die Wucht des Angriffs ab. Der Ork war ein formidabler Kämpfer und der Zwerg war sich sicher, dass er keine zwei Schläge überleben würde. Seinen Kopf hielt er hinter dem Schild und schaute nur kurz hervor und schwang seinen Hammer. Doch diesmal hielt die Rüstung des Ork. Leonhard folgte seinem Gegner auf den Fuß, aus der Bewegung schlug er erneut gegen die Axt des Orks. Sein harter Schlag traf genau Unterhalb des Axtkopfes und schlug dem Ork damit den Schaft gegen den Oberkörper. Wieder war der Einäugige gezwungen, seine Waffe aus der Hand fallen zu lassen.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #189 am: 08.11.2012, 10:17:26 »
Der Einäugige stieß ein wütendes Geheul aus als ihm Ser Leonard mit all seiner Erfahrung erneut die Waffe aus der Hand schlug als wäre er eine blutiger Anfänger. Voller Wut schlug er nachher ihm, machte dann einen Schritt zurück und versuchte erneut, seine Axt zurückzuerlangen. Lorim hatte hierauf nur gewartet und nutze die günstige Gelegenheit für einen weiteren Angriff. Den Schlag des Orks hatte der alternde Ritter einfach mit seinem Schild abgeblockt. Sofort als der Ork einen Schritt machte setzte er nach. Doch dieses mal schien sein Angriff nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Der Ork wehrte ihn einfach mit dem Stiel seiner Axt ab. Fast wirkte es wie ein Tanz, als der Hammer des Zwerges und die Axt des letzten noch verbliebenen Orks aufeinanderprallten. Jeder der beiden Kämpfer suchte die Lücke in der Deckung des anderen. Lorims Augen verfinsterten sich. Er spürte, wie der uralte Hassen seines Volkes gegenüber Orks in ihm hoch kam. Einst hatten diese Bastarde seine Ahnen vertrieben. Orks hatten die Adeligen entführt und was viel schlimmer war, sie hatten Dorn getötet. Das Blut pulsierte in den Adern Lorim Eisenhammers. Er folgte dem Ork an den Rand der Lichtung, legt sein Schild ab, was zu Boden fiel, wirbelte den Hammer mit beiden Händen um seinen Körper und schlug dem Gegner in dessen Seite. Die Elfe sah das nur noch der Anführer stand und grimmige Genugtuung machte sich in ihr breit. Ein kurzer Schritt um an dem Zwerg vorbei schießen zu können. Dann nahm sie Maß und schoß zwei Pfeile ab. Raschen Schrittes umrundete Jurij das Zelt und lief an der Waldgrenze entlang. Im Laufen rief er Lorim und dem Sir „Wir brauchen den noch fürs Verhör“ zu. Gut einen Schritt hinter Lorim hielt er inne und schwang bedrohlich seine Glefe. Es sollte zeigen, dass er nun bereit war, den beiden anderen Kriegern zu helfen. Thokk hielt der Zweihänder lose in der Hand. Er kniff die Augen zusammen und versuchte tief einzuatmen. Ganz plötzlich überkam ihn ein Übelkeitsgefühl und er übergab sich. Danach ging es ihm etwas besser. "Ein leichte Gehirnerschütterung...", ging es durch seinen Kopf als, er seinen Zweihänder wegsteckte und sich auf den Weg Richtung Aiwe machte um zu sehen, wie es bei den anderen stand. Leicht viel es ihm noch nicht, aber es ging ihm schon etwas besser, als er sich leicht starksend zu Aiwe begab, wobei er immer wieder die Auigen zusammen kniff und sich sowohl selbige als auch seinen Schädel rieb. Der Einäugige war nun fast am Ende seiner Kräfte angelangt. Er keuchte schwer und spuckte Blut. "Tas Gruumsh! Tas Xul'Xarak!", stieß er hervor ehe er wieder einen Schritt zurückwich und einen weiteren Angriff unternahm. Der Ritter, dem diese verzweifelte Attacke galt, konnte sich jedoch erneut seiner Haut erwehren. Den Schlag des Orks konnte Leonhard den Göttern sei dank mit seinem Schild abwehren. Der Schmerz durch die Wucht des Aufpralls für seinen gesamten Schildarm hoch bis zur Schulter. Erneut setzte er dem Ork nach, doch seine Konzentration schien durch das Pochen in seinem Arm zu sinken. Er schlug nach der Waffe des großen Orks. Immer tiefer wurden die Wunden im Körper des Einäugigen. Knochen brachen, Blut spritzte aus dem Fleisch des Orks. Lorim hörte die Aufforderung des menschlichen Söldners abzuwarten, aber vor seinen Augen sah er nur den getöteten Dorn. Orks hatten ihn getötet, Orks würden dafür sterben. Die Worte der Elfe drangen nicht mehr in sein Bewusstsein vor. "Dorn morn a // mornfarmar". Seine Muskeln spannten sich erneut an, Lorim hob den Hammer über seinen Kopf und schlug zu. Er wollte den Einäugigen in den Boden rammen.
Es brodelte in der Elfe, nichts wollte sie lieber als auch den letzten Ork hinzurichten. Doch Jurij hatte recht. Wenn einer ihrer Gegner etwas von den Gefangenen Blagen wissen würde dann dieser Ork. Und so legte sie einen einzelnen Pfeil auf, brachte sich in Position und rief Thokk zu: "Sag ihm er soll sich ergeben. Greift er an so schieß ich." Innerlich hoffte sie, dass der Ork genau dies tun wird. Thokk folgte noch mit etwas unsteten Blick dem Pfeil auf der Sehne, der Elfe. Ein der Orks und anscheinend der größte von Ihnen war noch am Leben. Abermals kniff er die Augen zusammen, auch wenn es ihm immer besser ging. Er zog seinen Bogen aus dem Köcher und machte sich bereit einen Pfeil zu schießen, falls der letzt Ork in seine Richtung kommen würde. Er schoss nicht, da ihn die Pose er Elfe stutzig machte, so fragte er sie:"Warum schießt du nicht?" Jurij bewegte sich derweil wieder in Richtung des Käfig. Westlich des Käfigs hielt sich der Söldner bereit den Ork zum empfangen, falls er in diese Richtung fliehen würde. Das Thokk nicht mitbekommen hatte, dass sie den Ork fangen wollten und Lorim eindeutig etwas anderes im Sinn schwebte, bekam er nur beiläufig im Laufen mit.
Dem Ork musste spätestens jetzt klar sein, dass er keine Chance hatte, doch verbissen kämpfte er weiter. Um seinen Mund bildete sich ein rötlicher Schaum aus Spucke und Blut, denn Lorims Hammerschläge hatten offenbar innere Blutungen ausgelöst. Trotz allem griff der Ork erneut an. "Tas Gruumsh! Tas Xul'Xarak!", stöhnte er als er seine Axt weit über dem Kopf zum Angriff gegen den Zwerg führte. Dieses Mal verfehlte sie ihn nur knapp und grub sich tief in den Boden. Der Ork riss sie wieder frei und taumelte zurück. Der Ork wollte offenbar nicht aufgeben. Nun, das war der Elfe auch Recht. Unnachgiebig schoß sie erneut zwei Pfeile in schneller Folge ihn. Einer davon beendete den Kampf als er dem Wilden in den Hals drang und ihn augenblicklich zu Boden riss. Ein letztes Röcheln, dann war der Kampf beendet.
Kurz darauf kam Mival schwer verletzt wieder zu sich. Er wurde jedoch fast wieder ohnmächtig als er das ganze Blut um sich herum sah. Der Priester war kreidebleich im Gesicht und blieb erst einmal liegen. Nicht weniger als elf Orks waren dem konzentrierten Angriff der Abenteurer binnen kürzester Zeit zum Opfer gefallen. Der nasse Boden der Lichtung konnte das Blut der Gefallenen nicht auf einmal aufnehmen, sodass sich das Lager am südlichen Rande in eine einzige Blutlache verwandelte.

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #190 am: 08.11.2012, 12:34:09 »
Aiwëtaurnís erster Gedanke als auch der letzte Ork gefallen war galt nicht etwa dem gefangenen Elfen oder Mival der zu Boden gegangen war. Viel mehr verabschiedete sich die Elfe um ihre Reit- und Packtiere her zu holen.
Bei ihrem Packpferd angekommen war das erste, was sie tat ihren fast leergeschoßenen Köcher wieder aufzufüllen. Sie würde später auch noch schauen, ob sie einige ihrer verlorenen Pfeile wieder finden würde, aber so fühlte sie sich erst einmal wieder bewaffnet.
Nach einigen Minuten kehrte sie dann mit den Pferden und dem Esel zur Lichtung zurück. Wohl wissend, dass das Blut die Tiere nervös machen würde, hobelte sie sie an der Windseite der Lichtung an, so dass der Geruch des Blutes von ihnen wegziehen würde.

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #191 am: 08.11.2012, 12:52:05 »
Jurij brummte tief als der Kampf beendet war und alle Orks die Erde mit ihrem Blut tränkten. Es war jedoch kein all zu glückliches Brummen. Bevor er einen Blick auf die Stelle verwendete, an welche er getroffen wurde, hob er die Glefe in die luft und befreite sie mit schnellem Senken vom gröbsten Blut.

Da seine Wunde nicht so dramatisch war, im Vergleich zu Mival, zog er es vor sich erst einmal umzusehen. Sich wieder Klarheit über die Lage zu verschaffen. Insgesamt hatten sie elf Orks zu Hel geschickt, drei von ihnen hatten sich verletzt und einer würde wohl gleich wieder umkippen. Tief einatmend ging der Söldner zu  Mival hinüber. Er blickte vom jungen Kleriker zur Thokk. „Thokk, kümmere dich bitte rasch um Mival. Der Junge sieht mir doch arg bleich aus. Wenn es ihm wieder besser geht und die Elfe zurück ist, könnt ihr beide euch bitte um dich selbst, Lorim und zum Schluss um das da.“ Bei den letzten Worten versuchte Jurij auf die Stelle zu deuten, an welche ihn ein Ork mit einem Pfeil getroffen hatte. Dabei bewegte er diese Partie so wenig wie möglich, auch wenn er glaubte, dass die Rüstung das meiste abgefangen hatte. „Die Anderen sollen kucken ob sie etwas verwertbares bei den Orks finden. Vielleicht sogar eine Karte, …“ „... wobei ich das stark bezweifle.“  Den Zusatz sagte er mehr zu sich selbst.

Da nach blickte der Söldner zum Käfig. Er fragte sich ob dieser Elf vielleicht etwas wusste und ging hinüber zum Eingang des Käfigs. Er betrachte die Kette, welches die Tür zuhielt.
Nach einem Augenblick lehnte er seine Glefe an den Käfig und zog das Schwert. Er legte die Spitze des Schwertes in ein Glied der Kette und versuchte durch die breites der Klinge das Kettenglied aufzubiegen. Überraschender weise gab das Glied  nicht so schnell nach. Es brauchte schon einige Ansätze, um überhaupt das Glied einen Spalt breit zu öffnen. Nach gut dem siebenten Ansatz gab er auf. Insgesamt dauerte das ganze wohl so lange, dass die Elfe gerade mit den Tieren zurück kam. "Dauert wohl doch länger als gedacht." murmelte er zum Elfen.

Dann viel ihm ein was er vorhin gesagt hatte. Er schielte zu Mival hinüber und schaute ob Thokk ihm geholfen hatte oder nicht. Für Jurij waren Streitigkeiten bei solchen Dingen unwichtig aber bei Thokk konnte das anders aussehen.
« Letzte Änderung: 08.11.2012, 15:09:22 von Jurij »
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #192 am: 08.11.2012, 13:12:51 »
Als der Ork, getroffen von dem Pfeil der Elfe, zu Boden ging drehte sich Leonhard um sich selbst nach dem nächsten Gegner suchend. Als er keinen Ork mehr sah ließ er seinen Schild sinken. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich die Lichtung in ein Schlachtfeld verwandelt und der Boden war von Blut durchtränkt. Keiner seiner Kameraden schien ernsthaft etwas abbekommen zu haben, soweit er das beurteilen konnte, was einem Wunder glich.

"Verdammt." fluchte er laut und schaute dem Zwerg direkt in die Augen: "Was genau an Hinterhalt ist nicht zu verstehen?" Leonhard war stinksauer. Gerade wenn man sich trennte musste man sich darauf verlassen können, dass sich jeder an den vereinbarten Plan hielt. Den Göttern sei Dank war nichts passiert, aber so etwas egoistisches. Sein Blut kochte.

"Den Göttern sei Dank ist niemand tot und ich weiß nicht wie das bei Zwergen üblich ist. Aber man hält sich an absprachen verdammt nochmal. Es hätte was weiß ich passieren können. Ich möchte nicht irgendwo mitten im Wald blutend rumliegen."
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #193 am: 08.11.2012, 17:30:43 »
Lorim schnaufte zwei Mal tief durch, als der letzte verbliebene Ork zu Boden ging. War das die Befriedigung, die er suchte? Er wusste es nicht und schüttelte den Kopf. Wer wusste, ob dies die Orks waren, die Dorn getötet hatten. Je mehr er drüber nachdachte, desto sicher war er, dass sie damit wahrscheinlich wenig zu tun hatten. Aus dem Augenwinkel nahm der Zwerg war, wie die Elfe das Lager verließ. Das wunderte ihn, aber viel Zeit blieb nicht zum Nachdenken, denn im Hintergrund hörte er Jurij auf die Kette schlagen und die Vorwürfe des Ritters.
Ser Leonhard mochte recht haben. Aber Lorim Eisenhammer war in diesem Moment nicht in der Stimmung, sich zu äußern oder gar zu rechtfertigen. Kurz und fast hart antwortete er dem älteren Menschen: "Nicht jetzt. Später." Beiläufig streifte er ein Teil des Orksbluts am Grass von seinem Hammer.
Nach dem Jurij aufhörte auf Käfig und Kette zu schlagen, drehte sich der Zwerg zu ihm. Er stapfte ein paar Schritte zum Gefangenen und betrachte die Kette. Klar könnte er seine Muskeln spannen und versuchen die Kette zu sprengen, aber mit dem Hammer in der Hand, bat er Jurij beiseite zu treten: "Lasst mich mal versuchen", sagte er ohne Vorwurf zu dem Menschen und ergänzte zum Elfen: "Vorsicht, es werden ein paar Funken fliegen."
Nach dem der Söldner Platz machte, platzierte Lorim einen harten und präzisen Schlag, wodurch das Schloss zerbarste. Den Hammer steckte der Zwerg nun wieder an seine Seite und zog die Kette durch die Stäbe. Er öffnete die Tür des Käfigs und grüßte den Elfen: "Entschuldigt die kurzen Worte. Ich bin Lorim Eisenhammer. Die anderen können sich sicher selbst vorstellen. Aber sagt, wer seid ihr?"
« Letzte Änderung: 08.11.2012, 17:31:48 von Lorim Eisenhammer »

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #194 am: 08.11.2012, 17:39:46 »
Thokk ging es inzwischen wieder besser. Sein Schädel hatte sich beruhigt und er steckte seinen Bogen zurück in den magischen Köcher. Jurijs Anweisung folgend lief er zu MIval, der aud dem Boden lag und viel, zu viel Blut verloren hatte. Er kniete sich neben ihn. "Nicht Bewegen.", wies er Mival an und betrachtet vorsichtig die Wunden. "Bleib ruhig liegen, die Elfe wird gleich zurück sein und dich dann mit ihrer Magie zusammenflicken. Ihr habt zuviel Blut verloren. Bleib einfach ruhig liegen.", aus seinem Gürtel fingerte er einen Trank heraus, denn sein Materialien zur Wundversorgung hatte er bei seinem Pferd gelassen. "Falls du nochmal ohnmächtig wirst, werde ich dir das hier einflößen. Das wird dann nicht schön, aber wird helfen, dass Ihr hier nicht auf dem Waldboden liegen bleibt. Verstanden?", dann sah er sich nach der Elfe um. Er musste kurz ein wenig Lachen und sah nochmal zu dem Menschen herunter: "Welch Ironie, oder? Du hattest das ganze Zeug zum Heilen und liegst jetzt vor mir und wir müssen schaun, dass du nicht verblutest.", abermals blickte er hoch. "AIWE!"
« Letzte Änderung: 08.11.2012, 17:41:02 von Thokk Ruokhren »

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