Diese Frage konnte dem Zwerg niemand beantworten. Den Gesichtern der anderen Reisenden sah man nicht an, ob sie ebenfalls darüber nachdachten. Sie hatten sie tief in ihre Mäntel und Umhänge vergraben und ritten die meiste Zeit stumm hintereinander her. Vestryn hatte die Führung übernommen. Die Natur schien sich vor ihm zu verneigen. Wo der Elf hintrat, wichen Zweige und Äste wie von Geisterhand bewegt zurück. Das machte das Reisen erheblich einfacher, sodass sie wieder schneller vorankamen. Auf diese Weise konnten sie außerdem trotz der Größe ihrer Gruppe den Orks aus dem Weg gehen. Der Regen hatte die meisten Spuren zwar weggewaschen, aber es gab trotzdem mehr als genug Hinweise auf ihre Anwesenheit. Schneisen im Wald, kleine Holzzeichen, Runen in den Bäumen und Fußspuren deuteten darauf hin, dass sie sich langsam in Orkterritorium befanden. Es war wohl auch dem Regen zu verdanken, dass sie nicht schon aus Zufall einer Patroille in die Hände liefen. Die Orks waren zwar für ihre Zähigkeit bekannt, aber offenbar gingen selbst sie derart schlechtem Wetter aus dem Weg, wenn sie die Möglichkeit dazu hatten. Die Abenteurer hatten diese Option nicht. Sie mussten handeln, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen wollten. Ein Blick in den Himmel verriet Aiwetaurnis, dass das Wetter vorerst so bleiben würde. Das rang sogar der naturverbundenen Elfe einen Seufzer ab.
Gegen Abend des bis dahin ereignislosen Tages wurde das Gelände hügeliger. Der Wald schien etwas weniger dicht zu werden. Gerade als sie sich nach einer Lagerstätte umsahen, hörten die Abenteurer ein Geräusch, dass sie erschaudern ließ. Aus weiter Ferne, von hinter den Hügeln, dort wo sie ihr Ziel wähnten, drang es zu ihnen hinüber. Dumpf, schwach, aber unverkennbar. Ein Trommeln.