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Autor Thema: Kapitel II: Der Norden ruft  (Gelesen 19575 mal)

Beschreibung: Eine Reise in die Wildnis

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Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #60 am: 05.09.2012, 15:55:11 »
Dem Rückzugsbefehl des Ritters schenkte Jurij keine Aufmerksamkeit. Dafür war es auch zu spät, schließlich hatte sich das Ding gerade Lorim geschnappt. „Nicht zurück, tötet es hier und jetzt!“ schallte sein Gegenbefehl durch den Wald. Er umklammerte sein Schwert fester und überwand die letzten Schritte zum Monster rasch. Die Situation, dass es gerade noch Lorims Gegenwehr verdaute, nutzte Jurij aus. Er hob den rechten Schwertarm und ließ das Schwert in einer abwärts führenden Halbkreisbewegung auf das Wesen sausen, seinen Schild dabei vor seinem Körper haltend.
"Verdammt." rief Leonhard als er sah wie der Schemen Lorim griff. Er lief in Richtung von Thokk und der Elfe, das Lager alleine lassend. Sie konnten von Glück sagen wenn sie die Konfrontation überlebten. Bei Lorim war er nicht mal mehr sicher ob er in der Lage war dieses zu tun. An Rückzug dachte er jetzt auch nicht mehr.
Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße!, ging es auch Thokk durch den Kampf. Mival hatte etwas die Nerven verloren und dann ging alles ganz schnell. Da der Zwerg nun so gut wie tot am Boden lag schloss Thokk den Nahkampf vorerst aus, auch wenn sein Blut schon spürbar in Wallung war, insbesondere da err nichtmal eine Rüstung trug. Statt dessen entschied er, dass er versuchen sollte das Wesen zum Umrunden, damit, falls er doch noch für einen finalen Stoß in den Zweikampf musste, sie das Vieh wenigstens eingekesselt hatten. So zog er in der Bewegung seinen Bogen und ließ einen einzelnen Pfeil auf den Troll zufliegen. Er traf den massigen Körper ohne Probleme. Unbeirrt schoß auch Aiwëtaurnís Pfeil um Pfeil ab. Sie hoffte das die Heilkräfte des Wesens ihre Grenzen hatten. Es war nur eine Frage der Zeit. Doch scheinbar hatte der Fall des Zwerges sie mehr getroffen als sie dachte und so gingen ihre Pfeile weit am Ziel vorbei.
Das Monster brüllte und tobte, es schien ganz von Sinnen zu seinen. Als Thokk einen Pfeil auf es abfeuerte, der tief ins Fleisch eindrang, sprang es auf und schlug sich auf die Brust. Mit Entsetzen mussten die Abenteurer feststellen, dass das Monster dort, wo Lorim es mit letzter Kraft erwischt hatte, bereits keine Wunde mehr hatte, sondern nur einen großen, blutunterlaufenen Fleck. Auch Thokks Pfeil wurde von der unglaublichen Regeneration des Wesens wieder unschädlich gemacht. Jurij nutzte den Moment für eine schnelle Attacke mit seinem Schwert, doch er konnte ebenfalls keinen nachhaltigen Schaden anrichten. Der Zorn des Torogtoqar richtete sich dafür nun ganz auf ihn, sodass er mit Müh und Not sich der heftigen Attacken erwehren konnte. Nur ein Schlag des Monsters erwischte ihn, schmerzte dafür aber aber umso mehr.
Mival erkannte endgültig, dass sie es mit einem ziemlich starken Gegner zu tun hatten. Ob sie diesen Kampf so ohne weiteres überleben würden? Lorim hatte es vermutlich schon erwischt. Er rief zu dem kämpfenden Söldner herüber: "Jurij, dieser Gegner ist sehr gefährlich." Dann zog er einen Trank aus seinem Trankgürtel und schluckte dessen Inhalt hinunter. Nur einen Moment später war er wie vom Erdboden verschluckt. Der Trank hatte ihn für eine Weile unsichtbar werden lassen.
« Letzte Änderung: 05.09.2012, 15:57:57 von Taris »

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #61 am: 05.09.2012, 16:05:58 »
Mit schnellen Schritten bewegte sich Aiwëtaurnís um den Baum herum um ein freies Schußfeld zu bekommen. Sie war sich sicher, dass sie dieses Ungetüm zu Fall bringen konnten und so ließ sie einen weiteren Pfeil fliegen. Dieses Mal traf sie besser - was allerdings gar nicht so einfach war, da sich Jurij und das Monster schnell hinundher bewegten. Die Situation war daher ziemlich verzwickt. Thokk war sich recht sicher, dass das Ganze schlecht für sie ausgehen könnte. Jurij würde allein wohlnicht lange durchhalten und Thokk hatte keine Rüstung. So umrundete er das Wesen weiter um weiterhin einen guten Blick darauf zu haben. Er schoß aus der Bewegung einen weiteren Pfeil ab, der jedoch im Dunkel der Nacht verschwand.
Auch Leonhard begann seinen Gegner zu umrunden, ihm war nicht klar wie lange Jurij noch ohne Unterstützung durchhalten würde. Er trug keine Rüstung, aber dies spielte im Moment keine Rolle, der Kampf hatte begonnen nun müsste er gefochten werden. Jurij biss derweil die Zähne zusammen und bedankte sich beim Monster mit einem Schwertstreich. Hierfür bewegte er das Schwert über den Kopf und ließ es wieder von der Seite über das Wesen fahren. Das Monster zischte als Jurij es am Arm traf. Auch diese Wunde schloss sich schnell wieder, aber Jurij merkte, dass das ihr Attacken dennoch nicht völlig ohne Auswirkung geblieben waren. Der von Mival als Troll identifizierte Gegner keuchte schwer und schien etwas langsamer zu werden. Jurij war halb frustriert, halb geschockt, als er sah was aus den Wunden wurde. „Verdammt, was ist das für ein Ding?“ fragte er.
Der unsichtbare Mival tauchte hinter ihm auf und beantwortet seine Frage. "Dieses Ding ist ein Troll und ich werde einen Zauber auf Euch wirken, der Euch etwas stärken wird." Diesen Worten ließ der Priester umgehend Taten folgen. Er kam damit keinen Schritt zu spät, denn obwohl etwas ermüdet, war der Troll immer noch in der Lage, vernichtende Angriffe auszuteilen, die sich abermals auf den menschlichen Söldner konzentrierten. Ein Klauenangriff erwischte ihn an der Seite und drang zwischen zwei Rüstungsplatten hindurch. Mit seinen Hauern verbiss sich das Monster zudem in Jurjs Helm. Zum Glück war dieser gut gearbeitet und hielt dem Druck der mächtigen Kiefer stand, sodass Jurij nur der Schädel dröhnte als sie ihn wieder freigaben.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #62 am: 05.09.2012, 19:27:45 »
Thokk fluchte, als er das Wesen mit seinen Erinnerungen abglich und  zu dem Schluss kam, dass es sich um einen Troll handeln würde. Außerdem wurde Jurij grad nochmals getroffen. Von Mival war nichts zu sehen, der Ritter schien nichts beitragen zu wollen und der Zwerg, naja, der hatte eine gute Entschuldigung. Er musst versuchen näher ran zu kommen, allerdings ohne dabei wie der Zwerg zerschlagen zu werden. So giff er nach einem weiteren Pfeil und ließ ihn auf den Troll zufliegen, allerdings schaute er schon garnicht mehr, ob er traf. Stattdessen bewegte er sich weiter um den Troll herum und vorsichtig auf ihn zu.
„Ein Troll,“ wiederholte Jurij fast ungläubig die Worte von Mival. Das sagte ihm was, aber kaum ausgesprochen kassierte er schon die nächsten Schläge des Trolls. Besonders der Biss trieb Adrenalin in seine Adern. Aufgeben wollte er den Kampf aber nicht, denn das bedeutete den Tod. Der Söldner ließ sich dennoch zu einer Verzweiflungstat hinreißen. Er hob sein Schwert über seinen Kopf, spannte die Muskeln mit aller Kraft an und entlud diese Kraft in einem geraden Streich von oben nach unten auf den Troll. Jurijs Treffer hinterließen zusammen mit Thokks Pfeil zwar keine dauerhaften Wunden, führten aber dazu, dass der Troll noch einmal etwas langsamer wurde. Seine Arme rauschten nicht mehr mit der Kraft durch die Luft, die sie noch vor wenigen Augenblicken gehabt hatten. Keuchend sprach Jurij „Heilt mich, verdammt. Der Troll kann nicht ewig durchhalten.“ Mival reagierte sofort. "Keine Angst. Halte durch, ich werde deine Wunden mit einem Zauber heilen." flüsterte er hinter Jurij und begann seine Worte in die Tat umzusetzen. Aiwëtaurnís schoss währenddessen weiter auf das Monster. Sie zeigte jedoch unwöhnliche Konzentrationsschwächen und traf nur die Bäume und um ein Haar auch Ser Leonard, der nun ebenfalls in den Kampf eingriff. Beherzt trat nun auch Leonhard an den Troll heran. Er konzentrierte sich um dem Troll möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Er holte aus um dem Wesen einen Streich zuzufügen. Als sich Ser Leonard dem Troll von der Seite näherte und ihm sein Schwert in die Flanke stieß, drehte er sich um und schlug seinerseits nach dem Ritter. Diese Attacke konnte der erfahrene Kämpfer allerdings mit seinem Schild abwehren. Dem darauffolgenden Biss stand er allerdings machtlos gegenüber. Mühelos drangen die schweren Hauer in die ungeschützte Schulter ein und hinterließen eine klaffende Wunde bei der Ser Leonard fast ohnmächtig wurde. Der Troll, der sich nun mit zwei Gegnern im Nahkampf konfrontiert sah, musste seine Angriffe verteilen und widmete seine weiteren Attacken wieder Jurij, der ihm bislang am meisten zugesetzt hatte. Der Söldner fing sich kurz darauf einen weiteren schmerzhaften Hieb ein.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #63 am: 06.09.2012, 13:10:08 »
Völlig darauf konzentriert, dass Jurij ihm nicht unter den Händen weg starb, webte Mival den nächsten Zauber der die Wunden des Menschen schließen sollte.
Ruhig Mädchen! ermahnte sich die Elfe selbst und atmete einmal tief durch. Lange würden Jurij und der Ser das nicht mehr durchhalten, und sie hatte wenig Lust das Wesen im Nahkampf zu stellen. Und es wirkte. Diesmal saßen ihre Pfeile dicht an dicht in dem Ungetüm. Der Troll bäumte sich auf, brüllte ein letztes Mal und sank dann zu Boden. Diejenigen, die in seiner unmittelbaren Nähe standen, sahen, dass sich sein Brustkorb nach wie vor hob und senkte - er atmete immer noch. Thokk sah beruhigt, dass der Troll zu Boden ging, wusste aber, dass er wohhl bald wieder aufstehen würde. So ließ er seinen Bogen fallen und ging zügig zu der am Boden liegenden Kreatur. Schon im laufen zog er seinen Zweihänder, baute sich über dem Troll auf  und ließ den Zweihänder auf die Kreatur niederschmettern. "Der Troll lebt noch. Eigentlich verbrennt man sie, sonst sind sie nicht tot zu kreigen. Vielleicht reicht es auch, wenn wir ihm den Kopf abtrennen." So sehr die Angriffe schmerzten so gut taten die Zauber des Priesters. Noch schwer atmend durch die Anstrengung des letzten Angriffs, hob Jurij sein Schwert. Er ließ es Richtung Hals sausen, als Thokk etwas Platz machte. „Hoffentlich hilft das, wir haben nur Glut im Lager und bis hier her ist die wohl aus.“

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #64 am: 06.09.2012, 14:41:42 »
Erleichtert sah Aiwëtaurnís den Torogtoqar zu Boden sinken. Alles in ihr wollte zu dem Zwergen eilen und ihm helfen, doch ihr Wissen um die Wesenheit ihres Gegners sagte ihr das sie dafür keine Zeit haben würde. "Hackt weiter auf ihm rum, rammt eure Schwerter in seinen Körper. Lasst nicht zu das er sich erholt. Ich werde mich darum kümmern ihn ihn zu töten. Mival kümmer dich um den Zwergen." Erneut lag eine Authorität und Zuversicht in ihrer Stimme, die sie in der Stadt nicht an den tag gelegt hatte. Aber hier in ihrem Element schien die Elfe zu wissen was sie tat. Ihre Bogen verstauend sprintete sie zum Lager zurück. Sie schnappt sich ihren Kessel und mit schnellen Handgriffen füllte sie die letzen halbwegs trockenen Holzscheite hinein, und hebt anschließend ein wenig Glut hinauf. Vorsichtig pustet sie das stark qualmende Gemisch an, bis sie wieder eine ordentliche Hitze hat, welche sie dann vorsichtig (den Griff mit einem Lumpen umwickelt) in Richtung des Trolles trägt. Dort steckt sie dann ihre elfische Richtklinge in den Feuerkorb und bläst das Feuer erneut an, auf das es sich ordenlich erhitze. Mit der nun glühenden Klinge rückt sie dem Troll zu Leibe.

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #65 am: 06.09.2012, 17:29:52 »
Während die Elfe die Glut holen ging versucht Thokk den Kopf des Trolls abzutrennen. Er wusste, dass Arme und Beine binnen MInuten nachwachsen würden, allerdings konnte er sich beim Kopf nicht vorstellen, schließlich war es ja der Kopf. Genauso könnte es ja sein, dass der Körper nachwächst, aber auch das konnte er sich eigentlich nicht vorstellen. Leider war die Elfe zurück, bevor er sein Ziel erreichen konnte und so ließ er davon ab. Während er kurz der Elfe zusah, wie sie versuchte ihr Schwert zu erhitzen. "Vielleicht wächst auch alles vom Herz ausgehend neu. Aber dann müsste ein totes Herz auch einen toten Troll bedeuten.", senierte der Halbork vor sich hin. Schließlich entschied er sich aktiv zu werden und der Elfe zu helfen. So sammelte als erstes seinen Bogen wieder ein und versuchte dann noch etwas Feuerholz zu sammeln.

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #66 am: 06.09.2012, 17:36:01 »
Während Aiwëtaurnís die Glut aus dem Lager holte hieb Jurij weiter auf das Wesen ein. Dabei versuchte er sich von so wenig wie möglich ablenken zu lassen. Schließlich durfte der Troll nicht soweit regenerieren, dass er wieder aufstand. Schließlich waren die anderen ohne Rüstung hier und er konnte wirklich kaum mehr einstecken. Durch den Biss des Trolls in seinen Helm, tat ihm der Nacken weh. Schließlich musste dieser einiges vom Angriff aufnehmen.  Auch seine Seiten schmerzen aber darum konnte sich gekümmert werden, wenn der Troll tot war und die Wunden des Zwerges versorgt waren. In diesem Moment war Jurij glücklich Thokk und Aiwëtaurnís in der Gruppe zu haben. Besonders die Elfe zeigte gerade jetzt warum er ihr vertraute. Auch der junge Mival, welcher einen kühlen Kopf behalten hatte, konnte Punkten. Ohne seine Zauber läge Jurij ja schließlich neben dem Zwerg  im Dreck.

Als sie zurückkam und Thokk ihr dabei half den Troll zu töten, hörte Jurij nicht auf auf den Körper einzudreschen. Die beiden mussten ihm schon sagen, dass der Troll tot war. Denn noch erlaubte er sich nun einen Blick zum Zwerg und Mival, welcher sich um dessen Wunden kümmern sollte.
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Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #67 am: 07.09.2012, 09:57:13 »
Leonhard tat es Thokk und Jurij gleich und schlug weiter auf die massige, am Boden liegende Gestalt ein. "Das sind keine Rudeltiere oder?" fragte er in der Hoffnung auf eine Verneinung. Sollten noch mehr von diesen Viechern auftauchen könnten sie wohl einstecken. Seine gesamte linke Seite schmerzte. Wahrscheinlich hatte er sich einige Rippen bei dem Kampf geprellt, aber er hatte Glück gehabt, was man von dem Zwerg nicht behaupten konnte.

"Lebt er noch?" fragte Leonhard Mival, der inzwischen neben dem Lorim kniete.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Mival Wyndael

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #68 am: 08.09.2012, 12:46:46 »
Mival tat wie Aiwëtaurnís es ihm befahl. Zuvor sagte er allerdings noch: "Ich bin zwar vorsichtshalber unsichtbar, aber natürlich immer noch da. Ich schaue mal, wie es Herrn Eisenhammer geht. Hoffentlich ist er nicht tot."

Mival kniete sich dann neben Zwerge, fühlte nach seinem Puls und hörte, ob er noch atmete. Ein Puls war da und er atmete flach. Der Myrr-Priester holte daraufhin seinen Zauberstab der schwächeren Vitalität hervor und wendete ihn auf Lorim an. Mival erklärte darauf, was er machte: "Der Zwerg ist nun stabilisiert und seine Wunden werden sich mit der Zeit schließen. Es wird nur etwas dauern mit dem Zauberstab der schwächeren Vitalität."

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #69 am: 08.09.2012, 13:17:16 »
Systematisch begann Aiwëtaurnís Gliedmaßen von dem Troll mit glühender Klinge abzutrennen, und die Stellen im Anschluß mit der Hitze zu versiegeln. Sie war froh dass die anderen in diesem Fall ihrer Expertise vertraut hatten. Und wirklich, nach einiger Zeit höten die Wunden auf zu verschwinden und der Atem des zerstückelten Trolls hörte auf zu gehen. Die Elfe kniete neben dem Leichnam nieder. "Der Wald nimmt und der Wald gibt. Und es gibt immer einen stärkeren Jäger. Doch dieses Wesen hat sich das falsche Opfer ausgesucht. Und doch wird sein Fleisch zurück an die Natur gehen. Ich danke dem Opfer des Torogtoqar." Dann ging sie zu dem Leichnam des Pferdes. "Du warst ein Tier der Herde und doch Herde hat dich hier nicht beschützt. Verzeih uns dieses Versäumnis. Ich danke dir für dein Opfer. Du bist nun wieder eins mit der Natur." Anschließend schneidet sie Streifen von Muskelfleisch aus dem Pferd und steckt sie auf einige Pfeile, welche sie über dem Feuerkorb positioniert.
Ihr Blick geht zum Himmel als sich die Elfe mit blutverschmierten Händen und Armen den Gefährten zuwendet. "Die Wachen sollten wieder aufgenommen werden, und ihr solltet eure Ruhe nach Möglichkeit fortsetzen." Sie geht zu Jurij und legt ihm die Hand auf den Arm. "Ihr habt gut gekämpft. Die Natur nimmt und sie gibt. Und euch möchte sie etwas geben." Kurz wartete sie auf die Einwilligung des Kriegers, woraufhin Jurij spürte wie in ihm Wärme aufstieg und sich seine Wunden langsam zu schließen begannen.[1]

 1. Vigor, lesser: +1TP über 12 Runden

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #70 am: 08.09.2012, 15:33:32 »
Licht nickte Jurij zu den Worten der Elfe. Hier beim Anblick eines der Naturgesetze, fragte sich Jurij ob solche Wesen wie ein Troll auch vor Hel treten oder ob sie wieder eins mit der Natur werden wie die Elfe gemeint hatte. Über so etwas hatte der Söldner mit Priestern der Hel nie besprochen und es beschäftigte ihn nicht sehr lange. Denn irgendwann würde er es ja erfahren. So ließ er sich zum Baum zurückstolpern und sank am Stamm entlang auf den Boden. Das Schwert und den Schild legte er neben sich, während die Magie der Elfe zu kribbeln begann. Fast unangenehm, fast belebend. Kratzen hätte nicht viel gebracht, denn als er es einmal versuchte, kratzte er nichts anderes als die Rüstung über der Wunde, wo der Troll durch die Glieder gefahren war. Er atmete aus um sich weiter zu entspannen und dann wieder ein. Das Pferdefleisch roch gut. Leise knurrte sein Magen und hunger stieg in ihm auf. „Wir sollten das Fleisch nicht verfaulen lassen.“ sagte er und blickte zur Elfe hoch. „Kannst du oder Thokk, bevor er sich zur Ruhe begibt, das Pferd weiter zerlegen? Ich denke das Fleisch wird ein gutes Zubrot zu unseren Proviant abgeben.“ kurz gluckste er auf. Der Zauber kribbelte gerade, an einer Stelle wo er besonders kitzlich war. „Wir werden wohl nun langsamer vorrankommen und werden wohl das Fleisch brauchen. Wenn ich richtig sehe, ist das Mivals Reitpferd. stellte er immer noch etwas glucksend fest. Es ärgerte ihn etwas, nicht damit aufhören zu können, oder sich durch kratzen Linderung zu verschaffen. „Heißt also, er wird entweder auf einem Lastentier reiten müssen oder mit einem von uns. Das macht uns beides deutlich langsamer.“ Jurij blickte sich um. „Soweit ich sehen fehlt auch sein Lastpferd. Vielleicht kann einer es im Morgen früh suchen. Sonst hat der Troll uns zwei Pferde gekostet und nicht nur eines.“ Langsam begann Jurij seine Hände zu massieren. Nach dem Kampf und der langsam wiederkehrenden Ruhe, merkte er wie kalt und beißend doch dieser Nachtregen war. Sie sollten alle sobald es ging zurück in den Schutz der Tannen. Also rappelte er sich auf, nahm den Schild und das Schwert in die Hand und sagte „Mival, Sir bringt Herr Eisenhammer zurück ins Lager. Wenn nicht durch die Wunden holt er sich vom Regen den Tod.“
« Letzte Änderung: 08.09.2012, 16:39:59 von Jurij »
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Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #71 am: 08.09.2012, 17:40:01 »
Noch bevor Lorim Eisenhammer seinen Augen öffnete, spürte er den Schmerz der Verletzungen. Der Geruch von verbranntem Fleisch, der Ausdünstungen der Eingeweiden, des Pferdes in dem sein Körper lag, und der regendurchtränkte Geruch von Nadelwald drang durch seine Nase. Der halb nackte Zwerg konnte sich an wenig erinnern. Das Bild eines Waldtrolls tauchte vor seinem inneren Auge auf. Er sah wie sich die Krallen des Wesen in seinen Körper eingegraben hatten und wie die Zähne des Feindes Fleisch aus seinen Muskeln gerissen hatten. Danach erinnerte sich nur noch wie er schon im Sinken begriffen war und mit letzter Kraft seinen Hammer in den Waldtroll geschlagen und dessen Brustkorb zerschmetterte hatte.

Stimmen hörte Lorim, die ihn die Erinnerung an den Kampf kurz vergessen ließen. Mehr als einzelne Wörter blieben in seinem Kopf nicht hängen. Fleisch. Reitpferd. Zurück ins Lager. Lorim konnte sich in diesem Moment nur wenig Reim daraus machen.

Wieder tauchten Bilder des kurzen Kampfs in seinem Kopf auf. Einzelne Momente: Der Regen, der dichte Wald, der Schein einer Sonnenrute, das Wesen, ein zerrissenes Pferd, Äste. Scham erfüllte Lorim Eisenhammer als er sich seines Fehlers gewahr wurde. Was würden meine Brüder sagen? Wie kann man nur die langen Arme solch eines Gegners unterschätzen. Nun, er hatte den Fehler begangen und würde ihn hoffentlich..

Wieder riss der Gedanke in seinem Kopf ab und Schmerzen machten sich breit. Egal. Ich muss die Augen öffnen. Der Gedanke formte sich in seinem Kopf und langsam, gehorchte ihm sein Körper wieder. Er öffnete seine Augen und sah den Menschen Mival. Stück für Stück nahm er seine Umgebung wahr.

Erst jetzt war er sich des Regens bewusst geworden. Er lag mitten in einem Pferdekadaver, sein Körper war übersaht mit Wunden, blauen Flecken und Blut. Nicht alles war seines, aber doch einiges. "Moradin arglar ews kagel barakbeltor"[1]" Nur leise kamen die Worte über seine Lippen. Moradin hatte ihn noch nicht zum Feuer der ewigen Schmiede geholt. Er hatte noch eine Aufgabe und die war hier.

Seine rechte Hand suchte nach seinem Hammer, mit der linken versuchte er sich aufzustützen und zu erheben. Lorim Eisenhammer biss die Zähne zusammen, fauchte, und erhob sich langsam. Dies Mal würde er Hilfe nicht zurück weisen, denn ihm war bewusst, dass seine Kraft begrenzt war und seine Wunden zahlreich. Doch hier in Mitten des Reitpferdes von Mival wollte er nicht länger liegen. "Danke", wandte er sich an Mival, von dem er an nahm, er habe ihn wieder ins Leben zurück gebracht. Diesmal sprach Lorim  fester und sein Wort war schon deutlicher zu erkennen.

Durch die fürsorgliche Pflege des Menschen schlossen sich langsam die Wunden des Zwergen. Magie setzte zerrissene Muskelstränge und gebrochene Knochen wieder zusammen. Was blieben waren zwei lange Narben an der Seite und ein Bissabdruck an der linken Schulter und jede Menge blauer Flecke in denen sich Blut gesammelt hatte. Die Bewegung des Zwergen war anfänglich noch langsam. Stück für Stück gewöhnte er sich wieder an die Kontrolle über seinen Körper. Lorim betrachtete was vom Troll noch übrig war. "Was für ein schrecklich schönes Wesen. Ich werde es in Erinnerung behalten. Ich glaube ich bin für den Moment besser im Zelt aufgehoben, als hier. Wenn ihr keine konkrete Hilfe benötigt, würde ich versuchen Kraft im Schlaf zu finden. Meine Glieder sind noch nicht vollständig unter meiner Kontrolle." Er hatte wenig Lust seine Schmerzen zu beschreiben und nahm an, dass die Narben und blauen Flecken für sich sprachen.
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« Letzte Änderung: 08.09.2012, 19:47:10 von Lorim Eisenhammer »

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #72 am: 09.09.2012, 08:39:11 »
Thokk blickte auf den Zwerg. Es war gut, dass er überlebt hatte. "Ich werde gleich versuchen nach dem Pferd suchen. Sonst verwischt der Regen nur die Spuren.", damit begab er sich zu seinem Zelt und zog sich seine Rüstung an. Er wollte auf alle Eventuellalitäten vorbereitet sein. Dann begab er sich zu der Stelle an der Mivals Pferde gestanden hatten. Er ging in die Hocke und schaute nach Spuren des Packpferdes[1] und versuchte ihnen zu folgen[2].
 1. Spur finden: Überlebenskunst: 9
 2. Überlebenskunst: 11

Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #73 am: 09.09.2012, 20:19:17 »
Ser Leonhard begab sich zu der Stelle wo der Zwerg lag. Zu seiner Freude schien sich Lorim wieder besser zu fühlen. Möglichst vorsichtig versuchte der Ritter den Zwerg aufzurichten. Er griff ihm von der Seite unter die Arme und richtete ihn auf.

"Wir wollen mal sehen, dass wir dich aus dem Regen kriegen. Und es war übrigens keine allzu gute Idee den Helden zu spielen." fügte er ruhig und ohne Vorwurf hinzu.

Er konnte es selbst nicht erwarten wieder in seinem Zelt zu verschwinden, er war sich nicht sicher ob er wieder Schlaf finden könnte, aber seine schmerzenden Knochen betten zu können wäre eine Wohltat...
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #74 am: 10.09.2012, 10:57:46 »
Die Abenteurer zogen sich nach dem Kampf wieder in ihr Lager zurück. Der Regen prasselte weiter auf sie herunter und nahm erst gegen Morgen ab. Das Pferd wurde zerteilt soweit und so schnell es möglich war, aber da sie keine Zeit hatten, größere Mengen des rohen Fleisches durch Braten, Räuchern oder Garen haltbar zu machen, konnten sie nur das verzehren, was sie vor Ort zubereiten konnten. Immerhin gab es dadurch reichlich Fleisch und davon auch nur die besten Stücke - eine willkommene Abwechslung zu den eher spärlichen und trockenen Reiserationen. Mival verwendete seinen Zauberstab um die Wunden der verletzten Abenteurer zu versiegeln. Jurij, Ser Leonard und vor allem Lorim ging es danach viel besser, sodass bis auf einige Narben keine äußeren Verletzungen zurückblieben. Thokk gelang es zwar nicht, das Pony des Klerikers aufzufinden, aber es erschien zum Glück von sich auf bei zwei anderen Pferden der Gruppe. Es hatte sich bei seiner Flucht an den Vorderbeinen verletzt, sodass Mival seine Zauberkräfte auch zur Heilung seines verbliebenen Tieres einsetzen musste.
Am nächsten Morgen lag nur wenig Nebel über den Tälern. Es regnete nicht mehr und die einzigen Tropfen fielen nun von den Ästen der durchnässten Bäume. Der Himmel sah allerdings nicht viel versprechend aus. Die Naturkundigen unter der Reisegruppe waren sich ziemlich sicher, dass es spätestens am Nachmittag wieder zu Schauern kommen würde.

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