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Kapitel I - Die Zitadelle in dunkelster Nacht

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Demiurg:
Fünfzehnter Tag des Ches, TZ 1372 im Jahr der wilden Magie

Beim Feuer berichtet euch der Halbling, was er weiß.

"Arak-Athea? Keine Ahnung, wo das liegen soll. Aber ich bin auch nicht von hier, wie ich ja bereits sagte. Vielleicht trefft ihr am Schwarzen Turm jemanden, der euch helfen kann. Ist zugegebenermaßen ein heruntergekommenes Loch voll versoffenem und streitlustigem Pack, aber wenigstens ein Ort, wo man seine Vorräte aufstocken kann. Gab da sogar mal einen Tempel.

Etwas weiter weg liegt der Alte Hain, aber die Druiden würden uns in Stücke reißen, wenn sie uns in die Finger bekommen. Eigentlich bleibt daher nur noch Graufels, Freihafen oder Askrath. Das erste ist eine Festung, die von den Söldnern der eisernen Faust kontrolliert wird, das zweite ein Dorf, in dem Darvin, ein menschlicher Bastard das Sagen hat.

Askrath ist ein kleines Dorf im Nirgendwo unterhalb der verlassenen Festung Nacacia. Wie gesagt, ist nicht schön hier oben. Nirgendwo. Aber wenn ihr eine Waffe habt und damit umgehen könnt, würde ich an eurer Stelle zuerst zum schwarzen Turm."

Thorwald Felsenblut:
"Die Rabenzitadelle ist nur noch einen Tagesmarsch entfernt, was sollen wir da einen Umweg zu irgendeinem Turm machen, sei er auch noch so schwarz", antwortet Thorwald dem Halbling und knabbert an seinem Trockenfleisch. Er vermisst einen guten Krug Bier und war deshalb bei der Beschreibung des schwarzen Turms kurz hellhörig geworden. Aber trinken könnte er auch in Arak-Athea.

Demiurg:
Als der Halbling ausführt, wohin er mit euch möchte, bemerken die Gefährten verblüfft, dass sie zum selben Ziel wollen, es nur unter einem anderen Namen kennen. Von einem Stützpunkt der Purpurdrachen weiß euer neuer Mitreisender allerdings nichts.

"Ganz ehrlich. Truppen der Krone gibt es hier schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Wäre auch glatter Selbstmord. Das Gebiet ist in einzelne Machtgruppen zersplittert, jedes mit eigenen Interessen. Aber so wie ihr ausseht, könnt ihr doch einfach den Turm übernehmen und eure eigenen Regeln machen. Der König ist tot! Lange lebe der König!", scherzt er.

Alea Risdan:
Alea stimmt ebenfalls in das Gespräch ein. "Ich würde mich auch eher auf den Marsch zur Rabenzitadelle konzentrieren, nun, da sie in greifbarer Nähe ist. Irgendein Turm würde nur einen unnötigen Umweg und Unnötige Risiken bedeuten." Ihre Worte klingen freundlich, aber auch bestimmt.

Demiurg:
Als würde Silvanus euch aufhalten wollen, fällt auch am nächsten Morgen kontinuierlicher Nieselregen. Doch da sich die Gefährten einig sind, beginnen sie mit dem Morgengrauen ihren Marsch. Es ist kalt, nass und düster, auch wenn eure Tagesreise ohne nennenswerte Zwischenfälle verläuft.

Die Stimmung innerhalb der Gruppe ist gedrückt. Einen Gefährten habt ihr bereits verloren. Einen anderen gewonnen, doch dieser scheint etwas zu verbergen und so verbleiben die Abenteurer meist in missmutigem Schweigen, während sie den mühsamen Weg der alten Handelsstraße durch den Matsch hinauf zur Rabenzitadelle nehmen.

Kurz vor Sonnenuntergang kommt Nebel auf. Als ihr in einiger Entfernung das mächtige Bollwerk erblickt und die Vorstellung eines warmen Abendessens und einer sicheren Unterkunft verlockend klingt, beschleunigt ihr euren Schritt, doch als ihr die dunklen, schweren Tor erreicht und in den Innenhof der Zitadelle blickt, bietet sich euch ein verstörender Anblick.



Die Festung gleicht einer Ruine. Keine Menschenseele weit und breit. Links und rechts neben euch verfallen die Gebäude. Ihr betretet unter dem schweren Fallgatter den Innenhof und ein Krähenschwarm steigt auf und zieht schwirren Flugs, laut schreiend zur Spitze des Turms auf; den Blick auf ihr Opfer freigebend.

Unter dem herab baumelnden, durchgeschnittenen Seil des Galgens liegt die entstellte Leiche eines Mannes im Dreck. Seine Gesichtszüge lassen sich nicht mehr erkennen, doch anhand der immer noch schwach glänzenden, purpurnen Schärpe lässt er sich als Ritter Cormyrs identifizieren.

Unentschlossen bleibt ihr stehen.

Rund um den Innenhof befinden sich einige Gebäude[1]. Nur aus einem dringt Lärm und schwaches Licht[2].  1. Gegenüber vom Haupttor befindet sich der verfallene und verlassene Bergfried, links daneben ein ebenso leeres Gebäude, das aufgrund seiner großen Fenster vielleicht ein Tempel war, rechts vom Bergfried zwei weitere Gebäude, die ein Stall und eine weitere Unterkunft oder auch eine Schmiede gewesen sein könnten. 2. Nahe dem Festungstor, direkt in die östliche Außenmauer gehauen.

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