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Autor Thema: Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes  (Gelesen 22133 mal)

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Idunivor

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #45 am: 17.11.2012, 15:16:25 »
Die fünf Elfen beenden ihr Frühstück und machen sich auf in Richtung des Tempels. Sie sind längst nicht die einzigen, die sich an den beschwerlichen Aufstieg auf den Berg machen, der in seinen gewaltigen Kavernen den Tempel beherbergt. Es sind nicht unbedingt Pilgerstörme, die unterwegs sind, aber in einem Abstand von ein paar Dutzend Meter sind viele Gruppen aus einer Hand voll Personen aber auch einsame Wanderer unterwegs zu den Heiligen Hallen der Mutter der Magie.
Es kostet die Fremden aus Myth Drannor beinahe eine Stunde, bis sie den Berg erklommen haben. Jetzt haben sie eindlich einen genaueren Blick auf den Tempel, dessen Fenster schon bei Nacht wie Sterne geleuchtet hatten. Der gesamte Berg ist offenbar von Höhlen durchzogen und eine Mischung aus natürlichen und künstlichen Öffnungen ist in seinen Flanken zu erkennen. Manches sind Fenster zu Wohnquartieren, andere zu den Bibliotheken. Die Fester zu den Bibliotheken sind verschlossen, manche mit Glas, das einen Blick auf die Bücher erlaubt, andere mit halbdurchsichtigen Kristallen. Der Pilgerstrom geht in eine große Eingangshalle, die offenbar frei zugänglich ist. Diese Halle wird domniniert von einer gewaltigen Statue der Mutter der Magie, die ihre Hände zu den Seiten ausgestreckt hat. In den geöffneten Handflächen brennen blaue Flammen, deren Ursprung offensichtlich magisch ist. Am Eingang zu dieser Halle stehen zwölf Wachen, die allesamt in dunkelblaue Wappenröcke gehüllt sind, auf denen das heilige Symbol der Mystra prangt. Das gleiche Symbol findet sich auch auf der Stirn ihrer eisernen Helme und auf ihren ebenfalls blauen Umhängen. Die Wachen beobachten aufmerksam jeden Neuankömmling, machen aber keinerlei Anstalten irgendjemanden aufzuhalten. Am Fuß der gewaltigen Statue stehen sieben kleinere Altäre, an denen jeweils ein Kleriker der Mystra steht, sie alle sind gehüllt in hellblaue Roben mit silbernem Rand und tragen eine kleine dunkelblaue Kappe. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass sie den Segen ihrer Göttin herabrufen, denn ihre Gesten und Gesänge sprechen eine deutliche Sprache, auch wenn die Elfen sie mit Ausnahme von Talindra nicht verstehen können.
Die Illusionistin versteht jedoch genug, um zu bemerken, dass es sich nicht direkt um Zauber sondern lediglich um Gebetsgesänge handelt. Vor jedem Altar warten Dutzende Bittsteller. Manche verharren einfach in stummer andacht, andere stimmen in die Gesänge der Priester ein. Von den Altären steigt sanfter weißer Rauch auf, der sich in der gewaltigen Halle schnell verflüchtigt. Überall im Raum brennen weitere Opferbecken, sodass der Geruch von Weihrauch die gesamte Halle erfüllt. Zahllose Torbögen führen aus dieser großen Halle hinaus, manche von ihnen sind durch Türen verschlossen andere geben den Blick in die dahinter liegenden Räume frei. So lässt sich durch einen der Bögen ein großes Lazarett erkennen, das gefüllt ist von Betten zwischen denen ebenfalls Priester der Mystra umherlaufen, die sich um die kranken kümmern. Ein gewaltiger goldener Torbogen zeigt an, dass sich hier der Zugang zu der vielgerühmten Bibliothek befindet. Dieser Torbogen ist als einziger von weiteren Krieger bewacht. Überall im Raum verteilt sind Akolythen unterwegs, einige betraut mit Aufgaben, wie dem Erhalten der Feuer in den Kohlebecken, andere einfach nur, um die Bedürfnisse der Pilger und Bittsteller zu erfüllen.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Taeglyn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #46 am: 20.11.2012, 19:58:28 »
Überrascht von den Besucherströmen, wandelt der Mondelf ein wenig hinter ihrer Gruppe und hört den Pilgern in ihrer ungewohnten Zunge zu. Leider gar nichts verstehend, läuft der Scout locker die letzten Schritte um wieder zu seinen Kameraden aufzuschließen. Die rätselhafte, menschliche Göttin der Magie, die auch in Silbrigmond - Taeglyns ferner Heimat - sehr verehrt wird, mit freundlichen Augen betrachtend, trägt der Armanthor keine Sorge im Herzen als er ihre eindrucksvollen, heiligen Hallen betritt. Einmal dreht sich Taeglyn, auf Fußspitzen, im Kreis und atmet die Atmosphäre dieses Ortes bewusst ein. Vor dem Torbogen der Bibliothek zum stehen kommend, wirft er einen Blick über seine linke Schulter und fragt Talindra:

"Wollen wir nur nach dem Weg fragen, oder unser Wissen in der Bibliothek erweitern?" Das fremdartige Stimmengewirr um ihn herum noch einmal vernehmend, fragt er dann weiter: "Glaubt ihr, dass die Schriften der Menschengöttin hier in Halruaan vorliegen, oder gibt es Hoffnung, dass auch wir sie verstehen können?"

Sollte die hübsche Sonnenlfe keine Antwort parat haben, so versucht es der Tel-Quessier bei den Wächtern in allen ihm bekannten Sprachen.

Vagor o Rûn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #47 am: 21.11.2012, 14:16:17 »
Schon bei ihrem Aufstieg wird Vagorrun klar, das es sich hier nicht um ein Kloster handelt indem es um Abgeschiedenheit und Studien geht, sondern vielmehr um einen Pilgerort, der so manchen Walfahrer hervor lockt. Und vermutlich auch eine ganze Reihe von Bitstellern und Wissenssuchenden wie sie selbst. Innerlich richtet er sich schon auf Stunden des Wartens ein.
Als sie dann den eigentlichen Tempel betreten neigt er demütig den Kopf in Richtung der Statur der Dame der Magie. Kein ein Gott außerhalb des elfischen Pantheons ist wichtiger für ihn. Er ruft sich das Dogma vor Augen, dass sein Vater ihm wieder und wieder vorgebetet hatte. Verantwortungsbewußtsein, Demut und Bescheidenheit. Das Gewebe nur zu Nutzen wenn es nötig war. All dies fällt ihm im Angesicht der Gottheit wieder ein, und so nimmt er sich den Moment Zeit, für eine kurze Besinnung.
Schließlich folgt er den anderen in Richtung der Bibliothek. Da sie weder verletzt sind, noch der Herrin huldigen wollen ist dies die offensichtliche Anlaufstelle.

Talindra Laelithar

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #48 am: 21.11.2012, 15:35:27 »
Talindra ist ganz fasziniert von dem Tempel. Sie betet zwar zu Sehanine Mondbogen, aber der Glaube an Mystra ist sicherlich auch ein Guter. Talindra überlegt sich wie sie weiter vorgehen und kommt dann zu folgendem Schluss: "Ich spreche einmal mit einem Akolythen und bitte ihn um eine Auskunft, wo man einen Führer durch diese Gegend finden kann, der uns zur Klosterruine führen kann und Chondathan oder Elfisch gut versteht. Ich versuche das ganze so schnell wie möglich abzuwickeln."
 
Talindra geht dann zu einem Akolythen, der nicht weiter beschäftigt scheint im Moment und fragt diesen in Halruaan: "Seid gegrüßt! Wir suchen einen Führer zu einer Klosterruine der Mystra hier irgendwo in der Gegend. Dieser sollte am besten entweder sehr gut Chondathan oder Elfisch sprechen können. Für entsprechende Bezahlung beziehungsweise Gegenleistung würde natürlich gesorgt werden."

Idunivor

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #49 am: 23.11.2012, 17:04:53 »
Der Akolyth lächelt die Elfe freundlich an. Wie auch alle anderen Priester hier trägt er eine einfache blaue Stoffkappe und recht schlichte dunkelblaue Roben. Seine Ärmel sind jedoch mit einigen silbernen Sternen verziert. Um seinen Hals hängt an eine silbernen Kette das Symbol der Göttin der Magie. Er legt den Kopf ein wenig schief und überlegt für einige Augenblick, bevor er antwortet.: "Möge die Gnade der Mutter mit euch sein und sie euren Weg leiten. Ich fürchte jedoch, ich weiß nicht von was für Ruinen ihr sprecht. Dieser Tempel steht aufrecht, wie eh und je und es gibt in der Nähe keinen anderen heiligen Orte der Herrin."

Indessen wandern die anderen vier Elfen in der gewaltigen Halle umher. Dabei stoßen sie auf eine kleine Gruppe von Elfen und Halbelfen, die in einem Halbkreis um einen Priester knien, dessen elfische Blut ebenfalls klar zu erkennen ist. Hier können sie nun auch die gebete verstehen, die die Gläubigen hier in allerlei Sprachen singen, auch wenn das elfisch dieser Männer und Frauen ein wenig merkwürdig klingt, wohl weil sie hier unten im Süden heimisch sind. Der Priester singt immer einen Vers vor und die Gläubigen antworten anschließend darauf:
"Sie lässt die Tauben hören!
Preist die Mutter!
Sie lässt die Blinden sehen!
Preist die Herrin!
Sie lässt die Lahmen gehen!
Preist Mystra!

In der Finsternis ist sie unser Licht!
Preist die Mutter!
Wenn wir durstig sind, ist sie unser Wasser!
Preist die Herrin!
Wenn wir hungrig sind, deckt sie unseren Tisch!
Preist Mystra!

Berge und Täler leben von ihrer Kraft!
Preist die Mutter!
Flüsse und Meere fließen nach ihrem Willen!
Preist die Herrin!
Ihr Gewebe durch dringt alles!
Preist Mystra!"

Unzählige solche Stophen reihen die Gläubigen aneinander. Sie scheinen völlig in den Gebeten versunken und viele haben die Augen geschlossen, während sie als einstimmiger Chor auf die Rufe des Priesters antworten. Diese Art der tiefen Verehrung erscheint den vier Elfen fremdartig, ist sie doch so anders, wenn man sie mit der Verehrung der Götter im Norden vergleicht.
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Taeglyn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #50 am: 24.11.2012, 11:07:21 »
Die Blicke des Mondelfen streifen über die imposante Statue der Göttin und weiter über die geschmückte Kuppel und Säulen. Seine Aufmerksamkeit wieder auf Akolythen und Pilger richtend, streift Taeglyn zwischen den Bittstellern herum und bewundert ihre bunten Gewänder, die Fremdartigkeit ihrer Sitten und die Hingabe in ihren Gebeten. Erstaunt bemerkt er dabei, dass er etwas heraus zu hören beginnt, dass er so gar verstehen kann. Neugierig geworden folgt er dem vertrauten Klang und erkennt, dass hier auch Tel-Quessir anwesend sind und ihre Verehrung darbieten.

Am Rande des Gebetskreises zum stehen kommend, blickt Taeglyn gebannt zu den Betenden. Zwiegespalten ob er hier jemanden ansprechen oder doch bis zum nicht absehbaren Ende des Gebetes warten soll, tritt er unsicher von einem Bein auf das Andere und entschließt sich schließlich noch etwas zu warten, ehe er hier einen nicht wieder gut zu machenden Fauxpas begeht.
« Letzte Änderung: 24.11.2012, 17:05:25 von Taeglyn »

Talindra Laelithar

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #51 am: 28.11.2012, 17:45:40 »
"Vielleicht ist diese Ruine des Klosters schon uralt und sie ist in Vergessenheit geraten. Es wäre kein Wunder, wenn Ihr nichts über sie wisst. Ich bin Anhängerin von Sehanine Mondbogen und nicht von Mystra. Dürfte ich trotzdem mit einer entsprechenden Gegenleistung die Bibliothek besichtigen? Womöglich finde ich doch Hinweise auf den Ort, welchen ich suche. Oder könnt Ihr mir einen älteren, sehr weisen Wissenshüter der Mystra empfehlen, der uraltes Wissen besitzt? Es wäre auch nicht schlecht, wenn diese Person Chondathan oder Elfisch recht gut verstehen würde. Natürlich soll auch dieser mir nicht kostenlos helfen."

Talindra konzetriert sich voll und ganz auf ihr Gespräch. Ihre Gefährten würde sie erst nach dem Ende dieser Unterhaltung suchen.

Matheo Ornault

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #52 am: 28.11.2012, 19:40:34 »
Mit einem leisem Seufzen klappt der junge Mann das Buch wieder zu. Er war heute morgen extra früh aufgestanden um seine Studien noch vor dem Frühstück zu beenden, fand jedoch nicht die Notwendige Ruhe. Seit Tage fühlte er eine Unrast in sich welche er nur schwer Erklären konnte. Sein gefiederter Gefährte krächzte leise und plusterte gelangweilt die tiefblauen Federn. Die Unruhe seines Meisters spürte er zwar, interessierte sich jedoch nicht dafür. Matheo Ornault erhob sich von seinem Stuhl und schritt zu seiner Waschschüssel um sich eine Hand voll Wassen ins Gesicht zu spritzen., mit dem bereitliegendem Handtuch trocknete er sich ab. Er war ein hochgewachsener Mensch über 6 Fuß groß und mass wohl  etwa 26 Sommer. Unter einem sorgsam frisierten fast Schwarzen, nackenlange und leicht gewelltem Haarschopf  blickten ein paar Grüngraue Augen in denen Klugheit und Weisheit standen. Er trug über einer einfachen Tunika und einer ledernen Hose seine kobaltblaue Robe und um den Hals ein silbernes Medaillon mit dem Symbol des Azuth. Ein paar einfache Stiefel aus weichem Leder sowie ein Kordel Gürtel um die Hüfte runden das Bild ab. Er besitzt die Statur eines ausgebildeten Schwert oder Axtkämpfers und tatsächlich nahm er das Kampftraining der Priesterschaft sehr ernst. Zu seinem Leidwesen jedoch verfügte er über einen hartnäckigem Bauchansatz der auf einem im allgemeinen geruhsamen Lebensstil hindeutete.
Sein Gefährte und langjähriger Freund saß auf seiner Stange und wiegte leicht denn Körper hin und her. Hyazinth Ara wurde diese art hierzulande Genannt und Nestor war durchaus ein Prachtexemplar dieser Gattung.
" Vielleicht sollte ich ein bisschen frische Luft schnappen gehen, was ist mein Freund kommst du mit "Nestor krächzte und schlug aufgeregt mit den Flügeln, für einen Ausflug war er immer zu haben. Matheo ging zur Tür und öffnete diese " Flieg ruhig schon voraus, den Weg kennst du ja, aber komm nicht auf den Gedanken die Priester bei der Morgenandacht zu stören. " Der Ara jagt mit schnellen Flügelschlag durch die Tür und verschwand in dem Gang welcher in Richtung Eingangshalle führte etwas langsamer und erst nachdem er die Tür wieder sorgfältig verschlossen hatte folgte ihm Matheo.
 

Vagor o Rûn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #53 am: 02.12.2012, 23:17:18 »
Vagor wanderte weiter in dem Tempel herum. Irgendetwas beunruhigte den Krieger, auch wenn er es nicht fassen konnte. Er fühlte sich unwohl, und diese Gefühl nahm zu, je länger er den Gesängen lauschte. Waren es die ungewohnten, in seinen Ohren dissonanten, Harmonien der Betenden? Fühlte er sich unwohl weil er bei dieser Gruppe nun verstand was sie sangen und der Text seinem eigenen Glauben widersprachen?
Wieder und wieder schiebt er seine Gefühle zur Seite, versucht sich auf seine direkte Wahrnehmung zu konzentrieren. Er versucht den Ort aus der Sicht des Eroberers und auch aus der Sicht des Verteidigers zu sehen, doch schon wird seine Konzentration erneut von etwas nicht fassbaren unterbrochen.
Er wendet sich Tsaer zu. "Ich warte besser draussen. Ich brauche frische Luft." verabschiedet er sich mit kurzen Worten und verlässt den Tempel wieder. Draussen atmet er zwei dreimal tief durch, und findet seinen Fokus wieder.
Er nickt den Wachen am Eingang zu und in der Hoffnung dass ihn einer versteht spricht er sie an. "Gibt es hier einen Ort an dem ich meine Bewegungsmuster üben kann? Dort drinnen fühle ich mich zu unbedeutend." Dabei zuckt er entschuldigend mit den Schultern, ist ihm doch seine Unhöflichkeit bewußt. "Ich suche einen Übungsplatz." fügt er dann etwas kleinlaut in sämtlich Zungen die er spricht hinzu, und legt die Hand locker und nicht bedrohlich auf Faervian, ohne die Klinge zu ziehen.

Tsaer Herbstabend

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #54 am: 03.12.2012, 08:43:04 »
Tsaer nickte knapp. Auch für ihn war dies hier ein ungewohnter Ort. Er hatte von der Göttin Mystra gehört und auch Azuth war ihm nicht gänzlich unbekannt. Wenn er sich recht erinnerte, war er Mystra untertan. Sein Gott lag mit Ihnen beiden nicht im Streit und es ging keine Gefahr von Ihnen aus. Dennoch, ihr intervenierendes Wesen war ihm Grund genug, auf der Hut zu sein. Außerdem hatte Tsaer eine ganz persönliche Abneigung gegen diejenigen, die die Magie studierten statt sie einfach als Gottgegeben anzunehmen und zu wirken. In wenigen anderen Völkern gab es wohl soviele Magier wie bei den Elfen und selbst die Sy’Tel’Quessir der Eerienne hatten ihre Magier. Tsaer erinnerte sich bitter an einen seiner Ziehväter. Er hatte ihm verbieten wollen, Magie auf seine Art zu wirken und wollte ihn mit allen mitteln dazu bringen, sie auf die richtige Art und Weise, wie er sagte, zu wirken. 'Du bist doch kein Gnom Tsaer! Nur Gnome und Scheusale wirken Magie ohne sie zu verstehen!' Auch dieser Herr hatte Mystra angebetet.

Selenia

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #55 am: 03.12.2012, 13:09:02 »
Während Talindra in ihr Gespräch verwickelt ist, von dem Selenia rein garnichts versteht, schaut sich die Sternenelfin ein wenig den Tempel an und bewundert die Kunstwerke, mit denen er geschmückt ist.

Als sie schließlich zu der Gruppe der Betenden gelangt, die in ihrer Sprache, wenn auch mit einem seltsamen Dialekt, beten, lauscht sie gespannt den fremdartigen Huldigungen der Göttin Mystra. Ihre Haltung zeugt dabei eher von Neugier als von Abneigung, auch wenn sie nicht ganz vermag, nachzuvollziehen, wie intensiv die Verehrung der Götter hier praktiziert wird. Die Elfen hier waren sicherlich schon lange von ihrem eigenen Volk getrennt und hatten sich so mehr den Menschen angenähert, als diejenigen, die weiterhin inmitten ihrer Eigenen verblieben waren.

Idunivor

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #56 am: 04.12.2012, 20:47:32 »
Der junge Novize überlegt einen Augenblick bevor er Talindra antwortet: "Die Bibliothek steht einem jeden offen, doch, um für ihre Erhaltung sorgen zu können, benötigen wir mehr als nur die Liebe der Mutter. Deshalb müsst ihr eine Gebühr in Höhe von 1.500 Goldmünzen entrichten, wenn ihr die große Bibliothek betreten wollt. Doch gewiss könnte einer der älteren Priester euch bei eurer Suche weiterhelfen ohne dass ihr die Schriften befragen müsst. Wenn ihr bereit seid zu warten und eine kleine Spende an die Mutter zu entrichten wird sicher einer von ihnen für euch Zeit finden. Um die Verständigung braucht ihr euch dabei nicht zu sorgen, die Dweomerwächter verfügen alesamt über die Mittel, um solche Barrieren zu überwinden, doch die meisten dürften auch die Zunge eures Volkes beherrschen."

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Der Wächter am Tor braucht offensichtlich eine Weile bis er versteht, was Vagor ihm mitteilen möchte. Zumindest scheint es so. Ob er ihn wirklich verstanden hat, lässt sich allerdings nicht erkennen, denn statt mit Worten zu antworten schüttelt er den Kopf und deutet in Richtung der kleinen Stadt am Fuß des Berges.

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Tsaer sieht aus einen Seitenraum einen merkwürdigen Vogel in den Raum fliegen, der seine Aufmerksamkeit sofort an sich zieht. Ein solches Tier hatte er noch nie gesehen. Es schien ein recht gewöhnlicher Vogel zu sein, doch sein Gefieder war strahlend blau, passend zu der überall im Tempel vorherrschenden Farbe. Das Tier kreiste mehrmals in der gewaltigen Kammer und zog dabei immer engere Kreise, in deren Mitte scheinbar Tsaer stand.

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Kaum merklich gesellt sich ein zweiter Elf in einer blauen Robe zu ihnen, während die Gebete weitergehen. Leise, um die Betenden nicht in ihrer andacht zu stören wendet er sich an Taeglyn und Selenia: "Ich sehe ihr seid fremd hier und dass ihr die Mutter nicht so verehert wie wir. Dennoch scheint das Große Lied der Mystra euch zu faszinieren. Möchtet ihr mehr darüber erfahren?"
Indessen geht der Gesang der andächtigen Elfen weiter, auch wenn sich die Art und Weise nun völlig ändert, denn nun singt nicht mehr der Priester einen Vers vor und die Gläubigen antworten mit einen Kehrvers, sondern stattdessen stimmen alle gemeinsam in den Gesang ein:

"Mystra ist groß, Mystra ist mächtig,
Wolken zerriss sie und Felsen so groß.
Die Mutter ist treu, die Mutter ist ehrbar,
das Gewebe bewahrt sie und Felsen so groß.
Die Herrin ist großherzig, die Herrin ist gütig,
ihre Diener beschützt sie vor Felsen so groß.

Mystra ist strebsam, Mystra ist eifrig,
sie ebnet die Pfade zum Licht der Erkenntnis.
Die Mutter ist stark, die Mutter ist heilig,
in ihren Spuren wandelt der Menschen Macht.
Die Herrin ist hell, die Herrin ist warm,
das Leuchten der Kunst nimmt von ihr ihre Kraft."
« Letzte Änderung: 04.12.2012, 22:45:09 von Idunivor »
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Matheo Ornault

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #57 am: 04.12.2012, 22:36:08 »
Der junge Mensch hatte es nicht sonderlich eilig, schließlich war der Weg ihm gut bekannt und er genoss die stille innerhalb diesen teil des Tempels. Glücklicherweise lagen die Quartiere der Priesterschaft in einem Separatem Flügel, sodass der Trubel der großen Eingangshalle nicht zu hören war. Der dicke Teppich auf dem Boden schluckte seine Schritte und er fand Zeit über die jüngsten in seinem Leben nachzudenken. Er würde wohl noch ein paar Minuten brauchen bis er die große Halle erreichte.

Nestor hatte indes scheinbar keine Muße. Schnell sauste er durch die Gänge, nur kurz unterbrochen wenn er sich etwas ausruhen musste, er wusste genau am ende dieser Reise würde ein reichhaltiges Frühstück auf seinem Meister warten, von dem sicherlich auch etwas für ihn abfiel. Dies trieb ihn an  und er erreichte die Halle mit der großen Statue beinahe in Rekordzeit. Anstatt jedoch sich auf einen der Arme der Statue zu setzen und auf seinen Meister zu warten wie er es sonst immer tat, drehte er nachdem er die Öffnung des Seitenganges passiert hatte zunächst eine runde an der Innenwand der Halle entlang, und danach eine zweite, denn er hatte etwas erspäht. In der Nahe des großen Haupteinganges stand ein einzelner bewaffneter Mann mit kupferfarbenen Harren und spitzen Ohren, gekleidet in einer silbern glänzenden Rüstung. Dieser hatte seine Aufmerksamkeit erregt da die meisten Leute ohne Rüstung und Waffen durch den Eingang kamen.

In immer engeren Kreisen flatterte Nestor um den Waffenträger herum, besah ihn sich von allen Seiten und landete schließlich auf einem Mauervorsprung in der nähe des Elfen. Mit seinen tiefschwarzen Augen schien er dem Fremden direkt in die Seele zu blicken und krächzte schließlich laut " Ha Bube ha, frecher Bube ha ".

Taeglyn

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« Antwort #58 am: 05.12.2012, 10:36:23 »
Überrascht wendet sich Taeglyn dem Fremden zu und lächelt ihn erfreut an. Ihn von Kopf bis Fuss musternd, fragt der Armanthor schließlich ebenso leise:

"Ja, bitte erzählt uns doch etwas über das Große Lied. Wir Elfen beten ja zu den Seldarine und selbst die Menschen habe ich es noch nie rezitieren gehört."

Selbst gekleidet in einer schwarzen, strapazfähigen Hose, einem Hemd von dunklem Blau und darüber den weitgereisten Mantel kommt sich der Mondelf sehr unpassend gekleidet für diesen heiligen Ort vor. Nichts desto trotz fast er sich ein Herz und gibt seiner Neugierde nach:

"Was mich auch interessieren würde: Ich hätte nicht gedacht Tel-Quessir so weit im Süden vor zu finden. Haluraa erscheint mir fremd und exotisch, wie nehmt ihr uns in den alten Elfenreichen war? Besteht Kontakt? Habt ihr den jemals Myth Drannor oder den Hochwald erblickt? Seid ihr an den Küsten von Immerdar gestanden und habt die Türme von Leuthilspar erspäht? Und sind alle Elfen in diesem Lande Kinder der Dame der Mysterien, oder verehren sie auch Corellon Larethian?"

Tsaer Herbstabend

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #59 am: 05.12.2012, 14:20:01 »
Tsaer verfolgt aufmerksam den seltsamen Vogel. Sicher gehörte er zu einem dieser Magiewirker. Als er sich dann in der Nähe nieder lässt und Unsinn plappert, kann der Waldelf nicht umhin und muss leise lachen. "Für ein intelligentes Wesen sprichst du aber gewaltigen Stuss.", erwiedert er leise und blickt sich dann suchend nach dem Meister des Familliars um.
« Letzte Änderung: 05.12.2012, 14:20:16 von Tsaer Herbstabend »

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