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Autor Thema: Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes  (Gelesen 21980 mal)

Beschreibung: Verbündeter oder Widersacher

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Rosbro Meneldur

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #225 am: 11.06.2013, 09:28:59 »
Tsaer wurde ganz natürlich aus dieser Diskussion ausgenommen, aber das war ihm nur Recht. Nachdem Selinea jedoch ebenfalls lieber erst mit dem alten Helden sprechen möchte, macht die Gruppe sich auf den Weg.

Das beschriebene große, zwei-einhalb stöckige Haus finden die Helden auf anhieb. Es liegt mitten im Zentrum von Schattental, in der nähe von Wegerunds Laden.

Die Dämmerung hatte gerade eingesetzt, aber in einem kleinen Nebenraum brannte offensichtlich Licht - die Beständigkeit ließ vermuten, dass es sich um magisches Licht handelte. Neben der Tür hängt ein Schild: "Meneldurs feinste Stoffe und andere Raritäten" Als Vagor den Türklopfer betätigt, hört er denn auch das Klopfen aus eben diesem Nebenraum. Sie hatten es also mit einem Magier zu tun, der dies nicht versteckte. Kurze Zeit später wandert das Licht auch in den Hauptraum und die Türe öffnet sich wie von Geisterhand. Im Türrahmen steht ein hochgewachsener, gutaussehender Mann, der zwar seine besten Jahren schon überstanden hat, wie die Furchen im Gesicht zeigen, aber dennoch vital und mit vollem Haar geblieben ist - Taeglyn schätzt ihn auf Ende 40.

Die Kleidung des Händlers ist von außerordentlicher Qualität, aber dennoch praktisch. Eine braune Lederhose und ein perlmutfarbendes Hemd, auf der Brust unverkennbar das Symbol von Azuth.

Ein Lächeln liegt auf dem Gesicht des Menschen, als er seine Gefährten mustert. In für einen Menschen außergewöhnlich feinem Elfisch begrüßt er Sie höfflich: "Möge unsere Zusammenkunft freundlich sein, denn unsere Herzen sind offen und unsere Waffen sind verstaut, wir halten den Frieden in den Händen und das Licht führt uns. Treten ein in mein Haus und fühlt euch willkommen." Nacheinander reicht er den Helden die Hand, drückt diese jedoch in Menschenmanier fest. Nachdem diese ihren Gruß erwiedert haben, macht Rosbro sofort Platz und bittet sie hinein. Der kleine Vorraum ist gerade groß genug, dass alle hinein passen. Neben einer Garderobe und einer Truhe ist der Raum nur von Bildern geschmückt. Zwei Türen gehen ab, die Rechte führt in den Raum, in dem der ehemalige Held wohl gerade gearbeitet hat. Auf einem Schreibtisch sind einige Bücher und Listen zu erkennen, an den Wänden liegen fein säuberlich gestapelt Stoffballen verschiedenster Art. Rosbro hält, sich jedoch nicht lange auf, sondern bittet die Fremden direkt in einen Raum vor Kopf. Hinter der Tür verbirgt sich ein großer Gemeinschaftsraum mit einem Kamin, der zurzeit jedoch nicht in Gebrauch ist. In der Mitte steht ein runder Tisch an dem gut 10 Mann, gedrängt auch mehr, Platz finden. Eine Karte von Schattental verziert die Platte des Eichentisches. In einem Schrank stehen Gläser bereit und Rosbro bedient sich dieser sofort. Außerdem holt er eine Flasche Wein aus dem unteren Teil des Schranks und stellt diese ebenfalls auf den Tisch. Eine leere Karaffe füllt sich ohne Worte und Gesten des Händlers scheinbar wie von selbst, wobei ein leichtes Lächeln über das Gesicht des Menschen gleitet, als der Blick der beiden Elfinen daran haften bleibt. Lediglich der Waldelf, welcher sich als Tsaer Herbstabend vorgestellt hatte, scheint ein wenig skeptisch zu sein, Rosbro spricht ihn daher direkt an: "Kommt, nehmt auch Ihr bitte platz. Ich verstehe, dass euch das Misstrauen genauso eigen ist, wie das Herz in eurer Brust. Aber ihr habt nichts zu befürchten. Meine Gastfreundschaft ist allein darin begründet, dass ihr offensichtlich Ihrer würdig seid. Oder glaubt ihr, ich würde die Armathore nicht erkennen? Also, wie kann ich euch helfen." Die letzten Worte sind an ebene jene Armathore gerichtet. Rosbro unterhielt immer noch Kontakte nach Myth Drannor und reiste auch selbst von Zeit zu Zeit in seine alte Heimat und versuchte, auf dem Laufenden zu bleiben.
« Letzte Änderung: 11.06.2013, 09:30:10 von Rosbro Meneldur »

Taeglyn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #226 am: 11.06.2013, 20:31:38 »
Über den freundlichen Empfang hoch erfreut, schüttelt Taeglyn die Hand des Menschen und lässt sich gerne willkommen heißen. Die Qualität des Weines überprüft der Mondelf nicht, will er seinem Gastgeber doch nicht nichts unterstellen, sondern lässt sich überraschen. Dass sie hier als Armanthore des Waldkönigreichs erkannt werden überrascht den Kundschafter ein wenig und beinahe flammt Argwohn in dem Elfen auf, aber Taeglyns Vertrauen in den Talieser überwiegt und so nickt er dem Händler - ob seines Wissens- anerkennend zu.

"Seid gegrüßt Rosbro Meneldur, lasst mich euch auch Tsaer Herbstabend - Diener des Einsamen Wolfes - sowie, Vagor o Rûn Träger von Faeveria vorstellen. Gemeinsam sind wir fünf auf einer besonderen Suche.

Ein Teil unserer Queste steht im engen Kontakt mit der Kunstklinge. Für uns ist es von größter Bedeutung den Ort schnellstmöglich aufzusuchen an dem das berühmte Schwert gefunden wurde. Und uns wurde berichtet, dass ihr hierbei eine große Rolle gespielt habt.

Vermögt ihr uns dabei zu helfen?"


Nezras noch gut in lebhafter Erinnerung haltend, wartet der Mondelf auf die Antwort des Menschen. Wie lange es wohl dauern würde bis die Kunde ihrer Suche bis an die spitzen Ohren in der Heimat gelangt? Und was würde dieses Wissen dort bewegen?
« Letzte Änderung: 11.06.2013, 21:03:51 von Taeglyn »

Talindra Laelithar

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #227 am: 11.06.2013, 20:52:41 »
Talindra ist von diesem magiebegabten Menschen sehr fasziniert. Offenbar ist er Azuth-Anhänger, wenn man die Symbolik an ihm genauer betrachtete. Da unter den Menschen ein etwas festerer Handgruß eigentlich üblich ist, erwidert Talindra ihn so gut es geht. Mit einem Lächeln sagt die Magierin die folgenden Worte: "Danke für Euren Willkommensgruß, Herr Meneldur! Seid herzlich gegrüßt!" Ansonsten schweigt Talindra erst einmal. Sie überlasst Taeglyn zunächst das Reden, korrigiert dann aber: "Wir wollen von Euch besser gesagt den Ort wissen, wo Selvan Galatea die berühmte Kriegsklinge bergen konnte. Ihr würdet uns wirklich sehr weiterhelfen, wenn Ihr uns diesen Ort zeigen könntet."
« Letzte Änderung: 11.06.2013, 20:53:28 von Talindra Laelithar »

Rosbro Meneldur

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #228 am: 11.06.2013, 22:38:39 »
Einen Moment schweift der Blick des Menschen ab und die Augen verlieren die Fixierung auf Taeglyn. Taldindras Worte holen Rosbro aus seinen Erinnerungen zurück. "Es ist war, auch ich habe meinen Teil dazu beigetragen. Es war scheinbar so bestimmt worden. Nicht das die Zhentarim den Talisern schon genug angetan hätten, sie hatten sich auch noch mit den Drow verbündet. Wir haben den Stützpunkt der Drow direkt unter uns gefunden. Dieser Feind war vermutlich schon lange so nah. Ihr hättet Torinkas erleben sollen... Der Hass der Dunklen Rächer steht denen Shevarashs selbst in nichts nach. ", Rosbro nimmt einen tiefen Schluck des süßen Cormyrer  Weines, bevor nach einem leichten, etwas theatralischen Seufzer fortfährt. "Nachdem der Drow Stützpunkt unter dem Schädel - sicher ist euch dieser Name für den kleinen Hausberg hier bekannt -  ausgeräuchert war, wurde er mit einer Steinmauer versiegelt, damit niemals mehr Drow oder andere Wesen aus dem Schattendunkel dort ihren Weg hin finden. Es gibt jedoch noch einen Zugang über die Burg Crag, den wir damals auch genutzt haben. Mein alter Freund Oscar hat mir eine Karte dieses Teils des Schattendunkels hinterlassen, mit der ihr zurecht kommen solltet. Ich werde euch eine magische Abschrift davon fertigen, dies wird allerdings eine Weile dauern. So wie ihr ausseht, wenn ihr diese Anmerkung verzeiht, solltet ihr euch aber ohnehin besser erst ausruhen. Um Magie zu wirken braucht es einen klaren Verstand." Kurz überlegt Rosbro. Gerne würde er mehr über die Aufgaben erfahren, die vor diesen neuen Helden liegen. Doch er hatte sich und Luiza geschworen, nur noch dann zu den Waffen zu greifen, wenn es um die Sicherheit des Tals ginge, oder die Königin ihn persönlich bitten würde. Es war schon so schwer genug, dieses Versprechen einzuhalten, aber es war besser so. Warum sollte er es sich dann noch schwerer machen, als es schon war? "Ihr könnt euch hier bei mir ausruhen, wenn ihr mögt. Allerdings kann ich euch kein besonders bequemes Bett bieten, da wir selten Gäste haben.", bietet Rosbro höflich und ehrlich an, wenngleich es ihm lieber wäre, die Gäste würden das Angebot nicht annehmen. Schon so würde er Luiza einiges erklären müssen, zweifelte sie doch ständig daran, dass er nur für Handelszwecke nach Myth Dranor reiste. Ein glücklicher Zufall, dass sie zurzeit bei Ihrer Schwester war. Er würde die Helden darum bitten, ihm nach ihren Abenteuern die ganze Geschichte zu erzählen.

Vagor o Rûn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #229 am: 11.06.2013, 23:19:22 »
Vagor hat das Reden zunächst seinen gefährten überlassen, schien ihr Rang doch ihren Gastgeber zu beeindrucken. Er selbst hatte den Handdruck des Menschen ebenfalls kräftig erwiedert, sich bei dem Wein allerdings zurück gehalten. Schließlich hing die Prüfung über ihm, so dass er einen klaren Kopf benötigte. Es freute ihn, das sie hier so offene und klare Spuren fanden, und auch, dass sie Zeit haben würden zu ruhen. "Wir danken euch für eure Hilfe. Wir haben bereits ein Zimmer im alten Schädel. Eine Frage habe ich allerdings noch. Wird man uns in der Burg Crag Zugang gewähren?"

Rosbro Meneldur

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #230 am: 12.06.2013, 13:24:58 »
"Natürlich! Ich werde euch einen entsprechenden Brief mitgeben, damit die Wachen, die dort abgestellt sind, euch hinein lassen.", antwortet Rosbro geschwind. Wie konnte dieser Klingenträger daran zweifeln, dass das Wort eines Helden der für diesen Ort soviel geleistet hat, kein Gewicht in solchen Dingen hatte?, fragt Rosbro sich insgeheim.

Vagor o Rûn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #231 am: 13.06.2013, 09:01:22 »
"Ich danke euch für eure Mühen und eure selbstlose Unterstützung." Ein Schreiben des Helden war ziemlich genau daß, was er sich erhofft hatte. Tatsächlich wundert es des Klingensänger, daß dieser Mensch ihnen ganz ohne Rückfragen hilft, ja noch nicht einmal nach dem Zweck fragt. Eine Art Kameradschaft unter jenen die sich um Myth Drannor verdient gemacht hatten? Vagor fragt sich ob es vielleicht unhöflich sein könnte, ohne weitere Erklärung aufzubrechen, oder ob sie noch bleiben und Geschichten austauschen sollten. Aber schließlich ist es sein Körper der die Entscheidung für ihn fällt.
"Wenn ihr uns nun entschuldigen wollt. Wie ihr bereits bemerktet, hat uns die Reise ein wenig mitgenommen und wir brauchen ein wenig Ruhe." Er erhebt sich und reicht dem Menschen erneut die Hand. "Es tut gut, zu sehen, dass es Freundschaften zwischen Myth Drannor und den Menschen gibt." bringt er siene Gefühle zum Ausdruck. "Sicherlich brennt ihr darauf nähere Informationen zu erhalten. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir damit leider noch nicht dienen. Aber ihr scheint ja gut informiert zu sein, vielleicht erratet ihr die Ursachen. Ich fürchte Myth Drannor wird in naher Zukunft Freunde und Unterstützung gebrauchen können. Es wäre mir eine Freude euch die Ereignisse der letzten und der kommenden Tage zu berichten, sobald sie zu einem guten Abschluß gekommen sind."

Rosbro Meneldur

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #232 am: 13.06.2013, 13:40:45 »
"Sollte die Königin meinen Dienst brauchen, werde ich zur Stelle sein.", bekräftigt Rosbro Vagors Worte. "Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir nach getanem Werke berichten würdet." Es ist offensichtlich, das der Azuthaner sich zurück hält.

Selenia

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #233 am: 17.06.2013, 12:55:08 »
Selenia war noch damit beschäftigt, sich die ganzen neuen Eindrücke hier in Schattental zu verinnerlichen. Schließlich war ihre Neugier groß und sie war noch nie hier gewesen. Interessiert und ein wenig abwesend schlendert sie daher hinter den anderen her.

Als Talindra sie nach Ruhe fragt, schüttelt sie nur etwas verwirrt den Kopf. Sie hatten doch nahezu keine Zauber gewirkt an diesem Reisetag.

Der Händler scheint ein Freund der Elfen zu sein, allein dadurch, dass er ihre Ehrenzeichen als Armathoren erkennt, war dies doch recht offensichtlich. Entsprechend freundlich begegnet Selenia dem Menschen daher auch und stellt sich natürlich auch mit angemessener Höflichkeit vor.

"Selenia, Armathorin im Dienste Myth Drannors. Seid gegrüßt, werter Rosbro Meneldur. Elen sila lumenn omentilmo[1]"
 1. A star shall shine on the hour of our meeting

Taeglyn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #234 am: 18.06.2013, 12:04:24 »
Und so kommt es, dass die Helden dieser Geschichte sich alsbald von dem einstigen Abenteurer verabschieden, allerdings nicht ohne der Versicherung, dass man einander bald wieder sehen wird um die Schriftrolle zu übernehmen. Vagor und Talindra versichern dem Taliser, dass der königliche Hof über seine Loyalität erfahren wird.

Auf dem Weg zurück zum Alten Schädel, bemerkt Taeglyn Selenias Neugierde und ist nur allzu gerne bereit der Sternenelfe etwas über den Ort zu erzählen. Der rosa farbene, magisch erbaute und dabei etwas gewagte Tempel des Lichtgottes Lathander - in Form eines Phönix - zieht dabei etwas gut gemeinten Spott auf sich als der Mondelf ihn als Gans betitelt.

Aber auch der Kundschafter spürt langsam den lockenden Ruf der Trance und so zieht sich die Gruppe in die vorbereiteten Zimmer zurück.

Idunivor

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #235 am: 18.06.2013, 19:41:49 »
Die Elfen verlassen dankend den Helden des Schattentals, um die dringend benötigte Ruhe im Gasthaus "Zum Alten Schädel" zu bekommen. Sie nutzen diese Zeit um ihre Geister wieder zu regenerieren, damit sie wieder die Kraft hatten, die sie brauchten, um Magie zu wirken. Schließlich würden sie bald eine Etappe ihrer Suche hinter sich bringen und wer wusste schon, was sie erwarten würde, sobald sie das Ritual von Nezras vollendet hatten.
Nachdem sie alle ausreichend ausgeruht waren, machten die fünf Elfen sich nach einem kurzen Zwischenstopp bei Rosbro, der ihnen eine Kopie der Karte überreichte auf zur Burg Krag. Die Feste war nach den Kämpfen um das Schattental wiederhergestellt und neu bemannt worden, sodass auch zu der späten Stunde noch Männer und Frauen die Tore und Wälle bemannen. Dank des Briefes von Rosbro ließ man die fünf Elfen auch zu dem Schrein vor, der sich in den Kellern der Festung befand. Dort entdeckten sie ein Symbol, das ihnen sehr gut bekannt war, einen zerbrochenen Pfeil über einer Träne, das Zeichen des Shevarash. Dieser Zugang zum Unterreich war bereits dem Nachtjäger geweiht worden, auch wenn ihn keine seiner Diener bewachten.
Der Marsch durch das Schattendunkel erwies sich zwar als beunruhigen und in gewisse Weise spannend, schließlich wandelten die fünf Elfen auf den Spuren der Männer und Frauen, die das Schattental von der Besetzung durch die Zhentarim befreit hatten, aber gleichzeitig war er auch angenehm ereignislos. Schließlich erreichten die Elfen den großen See vor dem Eingang zum Drow Stützpunkt. Von hier konnten sie bereits die Steinmauer auf der anderen Seite sehen, doch die Teleportationsmagie der beiden Arkanistinnen brachte sie sicher auf die andere Seite dieser Barriere. Die Luft an diesem Ort roch alt, immerhin war sie nicht mehr allzu sehr in Bewegung geraten, seit Torinkas mit seiner Magie den Zugang versiegelt hatte.
Die Elfen erkundeten den Stützpunkt und stießen auch auf die verwesenden Überreste der Drow, die hier unten erschlagen worden waren. Schließlich gelangten sie auch in die Tempelkammer, die Rosbro ihnen geschildert hatte. Dieser Raum wurde von einem gewaltigen Mahnmal aus schwarzem Obsidian dominiert. Die Elfen konnten nur vermuten, worum es sich einst gehandelt hatte, doch jetzt sahen sie eine hoch aufragende schwarze Säule auf der das Symbol des Shavarash prankte. Sie erinnerte ein wenig an einen Henkersblock, denn am Fuß der Säule lag der abgetrennte Kopf eine Dunkelelfe, deren Gesicht zu einer zornigen Fratze verzerrt war. Einst hatte dieser Kopf zu einer Statue der Lolth gehört, doch auch dieses Heiligtum war dem Shevariten zum Opfer gefallen.
Aber allzu lange hielten sich die Elfen auch hier nicht auf, denn aus Rosbros Erzählungen wussten sie, dass es noch weitere Räume in diesem Stützpunkt gab und dass einer von ihnen ihr Ziel für sie bereit hielt. Nachdem sie die ehemalige Folterkammer der Drow durchquert haben, erreichen sie ihr Ziel. Ein kleiner rechteckiger Raum, nur wenige Quadratmeter groß. Die Geheimtür, die zu diesem Raum führte, war noch immer geöffnet und auch die steinernen Kisten und der hölzerne Tisch befanden sich noch immer hier. Aber ansonsten hatten die Helden des Schattentals diesen Ort geplündert. Aber es war etwas zurückgeblieben, das die magiekundigen Elfen instiktiv spüren konnten. Ein leichtes Kribbeln breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Das Gewebe schien förmlich von dem Ereignis berichten zu wollen, das hier stattgefunden hatte. Jetzt ist Nezras Theorie endgültig bestätigt, aber es würde sich zeigen, ob der Leichnam den Elfen mit seinem Ritual wirklich das gegeben hat, was sie brauchen, oder ob er seinen Beinamen doch treu geblieben ist.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Vagor o Rûn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #236 am: 22.06.2013, 00:00:54 »
Aufregung prickelt über die Haut des Sonnenelfen. Im Schattendunkel selbst hat er bisher nur einen Dunkelsichtzauber auf sich liegen. Die Angebote seiner Gefährten ihn weiter zu schützen hat er abgelehnt. Er glaubt nicht, dass ihre Zauber ihn bei der Prüfung würden schützen können, sind die Klingenrituale doch eher eine Prüfung des Kerns der Träger als der aktuellen Umstände.
Auch Faervian an seiner Seite vibriert leicht, fast als spürte auch das Bannschwert Demrons was hier geschehen war. Wenn schon eine geringer Klinge auf diesen Ort reagierte, wie würde dann erst eine der Elfenklingen reagieren. Nezras schien mit seiner Theorie recht gehabt zu haben. Vagor schließt die Augen und stimmt sich auf seine eigene Klinge und seinen persöhnlichen Fokus ein. Der Krieger findet seine Mitte und bewegt sich durch den Raum, bis er vor dem Tisch steht, und Faervian vor sich ablegt. Ohne es zu wissen, einfach seinem Gefühl vertrauend spiegelt er Selvan Galatea wieder, wie dieser die Kriegsklinge ergreift. Ihm ist klar, dies ist der richtige Ort, und auch der richtige Zeitpunkt.
"Macht euch bereit. Vielleicht öffnet sich ein Portal, oder wir müssen aus anderen Gründen schnell handeln." Seine Stimme ist fast ein Flüstern, wie im Trance sind dies die letzten Worte die er spricht, während er die Schriftrolle des Verräters aus dem Gürtel zieht und ausrollt.
Und die Magie beginnt durch ihn zu wirken. Ja es ist seine Stimme, die in einem leichten erst leisen elfischen Singsang alte, vergessene Worte singt, und es sind seine Beine die um den Tisch wandern. Es ist Faervian die aufflammt, und in Resonanz auffsingt. Es ist sein Arm der die Klinge wieder und wieder im Kreis zu Boden führt, und dabei leuchtende Symbole hinterlässt. Doch zu behaupten, das Vagor in diesem Moment mehr als ein Werkzeug ist, wäre eine glatte Lüge. Schon sind seine Augen wieder geschlossen, und doch ließt er weiter den Inhalt der Schriftrolle, während sein gesang lauter und machtvoller wird, und seine tanzenden Bewegungen, der Eleganz eines Klingensängers angemessen, schneller und schneller werden und er um den Tisch tanzt. Ein silbriges Strahlen geht vom Tisch aus, die Runen die Faervian in Luft und Boden schlägt leuchten in ihrem charakteristischem violett, doch wo sich die Lichtspektren berühren erstrecken sich Schatten. Mehr und mehr Schatten hängen in der Luft, ein undurchsichtiger Vorhang, und dann ohne Vorwarnung springt Vagor samt Faervian in den Schatten.

Idunivor

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #237 am: 22.06.2013, 12:35:51 »
Vagor ist sich unsicher, was genau mit ihm geschieht als er sich in die Schatten begibt. Vielleicht wechselt er auf eine andere Ebene, vielleicht wird sein Geist beeinflusst und er bildet sich das alles nur ein oder es geschieht etwas ganz anderes. Doch von einem auf den anderen Moment findet Vagor sich in einem kleinen Wäldchen wieder und ihm gegenüber steht ein anderer Sonnenelf, den er noch nie zuvor gesehen hat. Aber instinktiv weiß er, womit er es hier zu tun hat. Der Elf der dort vor sich zieht trägt besondere Zeiche. Er hat die goldene Haut und das goldene Haar eines Sonnenelfen, doch seine Augen leuchten wie Sapphire, eine Farbe, die sich ansonsten nur unter den Mondelfen findet. Vagor ist sich nicht sicher, vermutet jedoch, dass sein Gegenüber Josidiah Starym oder ein Schatten des mächtigen Klingensängers und Zaubermeisters ist.
Wenige Augenblicke später bestätigt sich diese Vermutung, als der Elf den Klingensänger, der das Ritual durchgeführt hat anspricht: "Ich weiß, warum ihr hier seid Vagor o Rûn. Ihr sucht das, was ich verloren habe und ich könnte euch den Weg dahin weisen, aber ich werde es nicht tun. Ihr seid dem, was ihr finden werdet nicht gewachsen und es ist nicht für eure Hand bestimmt."
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Vagor o Rûn

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #238 am: 22.06.2013, 23:46:36 »
Die Stimme erkennend senkt Vagor ehrerbietig den Kopf. "An wievielen Orten findet sich wohl ein Abbild eines mächtigen Magiers wie Josidiah?" geht es ihm durch den Kopf, während er antwortet. "Ich grüße euch Josidiah Starym." Dann hebt er den Kopf und blickt dem Klingensänger offen in die so seltsamen Augen. "Wenn ihr wisst was ich suche, so sollt ihr auch wissen, dass ihr es wart, der uns auf diese Suche geschickt hat. Und ich würde mir nicht anmaßen Ary'Faern'Kerym zu ziehen und versuchen es zu binden. Doch ein großes Übel aus der Vergangenheit erhebt sich. Alumpiter ist wieder erstarkt und bedroht Myth Drannor. Eure Worte schickten uns auf diesen Pfad, zu finden, was vor langer Zeit verloren. Nur mit zweien der Elfenklingen ist euren Worten nach das Übel aufzuhalten. Ary'Velahr'Kerym wandelt bereits wieder in der Stadt der Gesänge, und die Weisheit von Königin Ilsevele Miritar wird einen Träger für Ary'Faern'Kerym finden."
Vagor überlegt kurz ob er den Worten etwas hinzufügen soll, und blickt dann auf die Klinge in seiner Hand. Etwas leiser fügt er hinzu: "Ihr habt uns zu  Phyrra Iliathorr unter den Turm der Lieder geführt und dafür gesorgt, dass sie endlich ruhen kann, da sie ihr wissen an mich und meine Gefährten weitergegeben hat. Sie hat uns eine eurer Klingen als Zeichen und wohl auch als Schlüssel mitgegeben." Er hebt Faervian in nicht offensiver Pose, damit der Elf vor ihm sich ein Bild machen kann. "Ich bitte euch, eure Entscheidung erneut zu überdenken mir nicht zu helfen."

Idunivor

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Kapitel 3 - Der Feind meines Feindes
« Antwort #239 am: 23.06.2013, 09:35:38 »
Der Geist des Erzmagiers oder was immer er auch sein mochte blickt Vagor bei seinen Worten mit durchdringenden Augen an: "Das alles spielt keinerlei Rolle. Das einzige, was zählt ist eure Würde und die Befähigung eurer Hand." mit einer einfachen Geste lässt Josidiah Faervian in den Himmel steigen und er selbst verändert sich. Seine wallenden Roben schlingen sich enger um seinen Körper und ein Kettenhemd wird unter ihnen offenbar. Als Vagor an sich hinabblickt erkennt er, dass auch mit seiner eigenen Ausrüstung etwas ganz ähnliches passiert. Er trägt nicht mehr seine gewohnte Rüstung und seine magischen Objekte, sondern nur noch ein einfaches Kettenhemd.
Eine weitere Geste des mächtigen Klingensängers lässt zwei Schwerter aus dem Boden wachsen, eines vor Vagors Füßen und eines vor Josidiahs. Der andere Elfe er greift das Schwert mit seiner linken Hand und schlägt einige Ringe in die Luft, während seine Haltung sich zu einer Kampfhaltung verändert: "Ihr behauptet, dass ihr nicht würdig seid das, was ihr sucht, auch selbst zu führen. Nun beweist mir zumindest, dass ihr würdig seid es zu finden."
« Letzte Änderung: 23.06.2013, 11:09:03 von Idunivor »
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