Kalokin (Anzeigen)
Sie hatten alles verriegelt und es wimmelte vor Wächtern. Sie patrouillierten im Garten, standen an den Fenstern und bewachten die Türen. Ja selbst auf dem Dach saßen zwei mit Armbrüsten und beäugten misstrauisch jeden Schatten. Das Haus des Botschafters war eine Festung. Er selbst hatte sich in seinem Arbeitszimmer verbarrikadiert. Fünf Wächter an seiner Seite.
Man hatte ihm zuerst subtil zu verstehen gegeben, dass man seine Haltung problematisch fand. Dann hatte man sein Pferd vergiftet. Dann seine Felder angezündet. Dann seine Tochter entführt. Alles umsonst. Er blieb dabei, nicht mit dem Schwarzen Netzwerk kooperieren zu wollen. Dann hatte man beschlossen, dass Problem ein für allemal zu lösen.
Niemand hätte vermutet, dass der Mörder bereits seit Tagen das Haus infiltriert hatte. Dass er im Schatten wartete und mit dem Glockenschlag zuschlagen würde. Erst als die Wächter bemerkten, dass der Botschafter röchelte und Blut aus seinem Hals quoll, wussten sie, dass es zu spät war.
Name: Kalokin
Rasse: Berherzter Halbling
Klasse und Stufe: Säbelrassler 3, Schurke 2
Angriffe (Anzeigen)Nahkampf: 1w20+10, 1w4+4, 19-20/x2 (meisterhafter Dolch)
Fernkampf: 1w20+12, 1w4+4, 19-20/x2 (meisterhafter Dolch)
+2w6 Hinterhältiger Angriff im Fernkampf, +0w6 im Nahkampf
Nahkampf
1W20 +4 GaB +4 GE-Mod +1 Größen-Mod
Fernkampf:
1w20 +4 GaB +4 GE-Mod +1 Kernschuss +1 Größen-Mod
Wurfwaffen: +1 Halbling-Mod
Charakter (Anzeigen)Kalo weiß um sein gedrungenes Äußeres, dass ihm schon mehr als einmal in die Quere kam und versucht deshalb immer, sich alle wahrhaftigen Regungen zugunsten einer sorgfältig durchdachten Maske zu verwehren. Er lächelt oft und spielt gerne den fröhlichen, ungetrübten, kindlichen Habling, in der Hoffnung, dass er unterschätzt wird. Er hat schmerzvoll erlernen müssen, dass man niemandem Vertrauen schenken darf und das das Leben ein einziger Kampf ums Überleben ist. Er hat Dinge gesehen und getan, über die er nicht sprechen möchte und ist gut genug im Lügen, um sich seinen eigenen Abgründen nicht stellen zu müssen. Insgeheim verabscheut Kalo Gewalt und hofft, seiner Vergangenheit entkommen zu können. Er ist allerdings auch gierig und wagemutig und schafft es oft nicht, den richtigen Moment zu wählen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Hintergrund (Anzeigen)Kalo ist beinahe ein archetypisches Kind der Mondseeregion. Als unfreiwilliges Kind eines geflohenen Sklavens und einer Küchenmagd in einer schäbigen Hafenkaschemme, lernte Kalo schnell, was es heißt, die Zähne zusammenzubeißen und um das Überleben zu kämpfen.
Der Vater verließ die Familie schon kurz nach der Geburt des Kindes und der Mutter gelang es mehr schlecht als recht, ihren Sohn zu versorgen, bevor sie von einer Gruppe gewalttätiger Söldner im Vollrausch erschlagen wurde. Beinahe hätten sie auch Kalo tot geprügelt, doch sie ließen von ihm ab, bevor er ganz verbluten konnte.
Wie in der Mondseeregion nicht unüblich, wollten die Söldner ihn erst auf dem Sklavenmarkt verkaufen, doch als niemand den Kleinen haben wollte, warfen sie ihn einfach in eine der Straßen Melvaunts. Der Weg aus der Gosse war hart und Kalo zahlte darüber hinaus einen hohen Preis, um sich nicht mehr von der Hand in den Mund zu ernähren: er ließ sich mit den Zhentarim ein.
Auch wenn Kalo aufgrund seines wachen Geistes und seines Geschicks bisher unbehelligt davon kam, fiel ihm doch bald auf, dass seine neuen Herren weitaus dunklere Absichten hatten, als er sie sich in seinen schlimmsten Befürchtungen ausgemalt hatte. Kalo spricht mit niemanden über sein dunkles Bündnis, doch sein Talent ungesehen an jeden Ort zu kommen, spricht dafür, dass er bei Aktionen mitgewirkt haben könnte, die den Zhentarim ihren schlechten Ruf einbrachten.
Eigentlich wollte sich Kalo nach einem letzten lukrativen Deal von der Mondseeregion lösen und Richtung Westen ziehen, doch bereits in den Talländern holte ihn seine Vergangenheit ein und er wurde auf einen Aasimar angesetzt, den er zurück nach Melvaunt begleiten sollte. Den Auftrag bekam er über einen seiner alten Kontakte und auch wenn unklar blieb, wer der eigentliche Auftraggeber war, stimmte die Bezahlung und so ließ sich Kalo nicht lange bitten.
Der Berührte war ein junger, naiver Priester des Lathander, der sich von Kalo leicht überzeugen ließ, nach Melvaunt aufzubrechen, um das Licht des Morgenfürsten in die düstere Region des Mondsees zu bringen. Auf ihrer Reise schlossen sich ihnen ein mürrischer Deserteur und ein Barbar der Nordlande an, doch entgegen Kalos Erwartung, entwickelte sich die kleine Zweckgemeinschaft schnell zu einer zusammenhaltenden Gruppe. Sie wurden vom Aasimar zwar gezwungen, einen Zwischenhalt in der alten Stadt Phlan einzulegen, um einen Vampir aus der Kanalisation zu vertreiben, doch Kalo merkte zum ersten Mal, dass er jemandem Vertrauen entgegen bringen konnte.
Auch wenn es Zeit war, den Auftrag zu beenden und sich von der Gruppe zu lösen, drängte Kalo nicht auf eine Weiterreise, zu fasziniert war er von seinen neuen Gefährten. Nicht, dass er ihnen nicht weiter misstraute und Verrat fürchtete, doch was sich ihm bot, war ein Zusammenhalt, den er nie zuvor gesehen hatte.
Endlich in Melvaunt angekommen, holte ihn schließlich sein Auftrag wieder ein. Man vermittelte ihm unmissverständlich, dass er seine Arbeit nachlässig ausgeführt hätte, bezahlte ihm einen Bruchteil des versprochenen Geldes und wies ihn an, sich von der Gruppe fern zu halten, wenn ihm sein Leben lieb wäre. Auch wenn es Kalo widerstrebte, fügte er sich und sah es nach einigen Tagen in den dreckigen Straßen Melvaunts gelassen, da die gewohnte Gewalt der Stadt sein Weltbild wieder in Ordnung rückte. Sein Gespür sagte ihm allerdings, dass er aufgrund seines letzten Auftrags schleunigst das Weite suchen sollte, doch als er sich fortstehlen wollte, fingen ihn die Zhentarim ab und offerierten ihm ein Angebot das er nicht ablehnen konnte.